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Alle lieben Anna, wenn sie es will

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24.01.2009
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Alle lieben Anna, wenn sie es will

»Mitternacht bist du wieder zu Hause«, sagte Mama.
»Vielleicht«, sagte Anna.
»Nicht vielleicht. Ich meine es ernst.«
»Ich auch!« Anna stürmte hinaus, hinter ihr fiel die Tür krachend ins Schloss. Mama zuckte zusammen, gemeinsam lauschten wir dem Hallen von Annas Absätzen auf den Betonstufen nach.

Anna kam nicht um Mitternacht, nicht am Morgen, nicht am Vormittag und auch nicht am Nachmittag. Sie kam zum Abendessen, ganze neunzehn Stunden zu spät. Ich hörte, wie Mama in den Flur stürzte, schlug mein Mathebuch zu und lauschte, wartete auf das Duell: Mama gegen Anna, aber es blieb still.
»Das ist Lasse«, hörte ich Annas Stimme.
Lasse war also der Grund. Vor Fremden streitet man sich nicht. Familiendinge gingen niemanden etwas an. Außerdem war Anna seit zwei Monaten achtzehn, sie konnte tun und lassen, was sie wollte.
Obwohl ich nichts sehen konnte, wusste ich: Mama verzog sich in die Küche, öffnete den Schrank, nahm einen Teller für Annas Mitbringsel heraus und warf die Tür zu. Danach zerrte sie die Besteckschublade auf, die klemmte, weil sie zu oft und mit zu viel Schwung zugestoßen wurde. Andere haben einen Sandsack, meine Mama hat Küchenmöbel.
Ich hörte Lasses Stimme und Annas Kichern. Als ich mir sicher sein konnte, dass niemand mehr im Flur war, warf ich einen Blick auf Lasses Schuhe. Blaue, stinknormale Turnschuhe. An der Garderobe hing seine Lederjacke. Keine Nieten, Aufnäher, Bemalungen. Ein Sturzhelm lag auch nirgends rum. Ich ging ins Wohnzimmer, wo Anna und Lasse bereits am Tisch saßen. Der Neue sah normal aus. Halblanges Haar, nicht geschminkt, keine Ringe oder Tattoos. Lasse war ein verirrter Spatz in Annas Papageienstaat.
»Ich bin Ronja«, sagte ich.
»Hallo. Lasse.«
Mama kam mit dem Auflauf, der dampfte und nach Käse und Thymian duftete. Nacheinander füllten wir schweigend unsere Teller.
»Ist dein Telefon kaputt?«, fragte ich Anna.
Meine Schwester schaute erst mich an, dann Mama.
»Akku war leer«, antwortete sie schließlich.
»Deiner auch?«, fragte ich Lasse.
»Hör auf, Ronja«, bat mich Mama. »Nicht jetzt.«
»Wieso?«, fragte Lasse.
»Anna hätte ein Telefon gebraucht.«
»Hab ich nicht gewusst.«
»Ronja, bitte!«, flehte Mama. »Können wir nicht einfach nur in Ruhe essen?«
Ich schaute Mama an, Mama Anna und Anna mich. Lasse starrte auf seinen Teller.
»Ich hole noch das Salz«, sagte Mama und verzog sich in die Küche, um sich an den Schränken abzuarbeiten.
»Du bist so gemein«, fauchte ich Anna an. »Einen einzigen Scheißanruf! Sie hat nicht geschlafen. Die ganze Nacht nicht. Und heute auch nicht.«
»Sie muss lernen, dass ich erwachsen bin.«
»Blödsinn! Darum geht es doch gar nicht.«
»Hör zu. Halt dich da raus. Verstanden?«
Mama kam zurück. Ihr Blick passte nicht zum schiefen Lächeln ihres Mundes. Lasse und ich schauten sie an. Anna guckte aus dem Fenster.
»Lasse ist ein ungewöhnlicher Name«, sagte Mama schließlich.
»Nordisch«, antwortete er. »Meine Großmutter war Schwedin.«
Lasse klingt nach Hundename, dachte ich. Lasse, Platz! Lasse, bei Fuß! Lasse, hol das Stöckchen!
»Leben deine Großeltern denn in Schweden?«
»Sie sind tot.« Und dann begann Lasse, seine Familiengeschichte zu erzählen, und Mama machte ab und an »Oh« oder »Ah«. Sie ist manchmal unglaublich, sitzt mitten in einem Gewitter und spielt Picknick unterm Postkartenhimmel.
»Komm!«, befahl meine Schwester schließlich.
»Aber wir sind doch noch gar nicht fertig«, sagte Mama.
»Wir beide schon«, sagte Anna und Lasse erhob sich aufs Wort.
Bring Stöckchen!, dachte ich.
»Er ist ein wirklich Netter. Schade, dass er schon bald ausgetauscht wird«, murmelte Mama. Wir räumten gemeinsam den Tisch ab, ich sortierte das Geschirr in die Spülmaschine, während Mama die Reste in Tupperdosen abfüllte und beschriftete.
»Ich habe eure Namen vertauscht«, sagte sie. »Anna ist die Räubertochter. Nicht du.«
Irgendwann hatte ich Anna gefragt, was sie mit all den gebrochenen Herzen wolle. Sie hatte gelacht, mir durchs Haar gewuschelt und gesagt: »Ich breche sie nicht, ich leihe sie nur eine Weile aus.«

Im Bett schrieb ich Tagebuch. Über Anna, Mama und Lasse. Vor allem über Lasse. Es war noch zu früh, die Musik auszuschalten und die Kopfhörer abzunehmen, obwohl ich hundemüde war, weil ich sonst Anna gehört hätte. Annas Katzenjammer beim Sex. Es klang ungesund, nicht nach Lust oder Spaß. Wenn Sex so war, wie es bei Anna klang, dann wollte ich das nicht.
Das erste Mal, als ich Annas Winseln gehört hatte, stand ich lauschend vor ihrer Zimmertür. Ich hatte mich nicht getraut, zu klopfen oder etwas durch die Tür zu rufen. Ich stand nur da, bereit, das Zimmer zu stürmen, wenn ich ein »Hilfe« oder etwas in der Richtung vernommen hätte, bis Mama mich in mein Zimmer schickte. Am nächsten Morgen strahlte Anna wie eine Schneelandschaft in der Sonne. Seit dieser Nacht stellte Mama den Fernseher laut und ich setzte mir Kopfhörer auf, wenn Anna Besuch hatte.

Ich war wohl eingeschlafen, denn ich schreckte hoch, als Anna mir die Kopfhörer abnahm.
»Ich bin‘s nur«, flüsterte sie. »Rück mal ein Stück.«
Mechanisch rutschte ich an die Wand, und Anna kroch zu mir ins Bett.
»Wie findest du ihn?«, fragte sie.
»Wen?«
»Lasse?« Sie schaute nicht mich an, sondern an mir vorbei auf die Wand.
»Wie soll ich ihn denn finden?«
»Egal. Sag es einfach.«
»Ich kenne den doch gar nicht.«
»Kann ich heute Nacht bei dir schlafen?«
»Und Lasse? Soll er allein ...«
»Er ist weg«, unterbrach sie mich.
»Wie weg? Wohin?«
Anna schwieg. »Kann ich jetzt bei dir schlafen?«
»Von mir aus.«
»Danke.«
»Alles in Ordnung mit dir?«, fragte ich zögernd. Es war mindestens vier oder fünf Jahre her, dass wir gemeinsam in einem Bett geschlafen hatten.
»Ja.«
»Okay«, sagte ich. Aber nichts war okay. Gar nichts. Alles fühlte sich falsch an. Lasse, der so anders als die anderen war. Meine Schwester, die bei mir im Bett lag und schwieg, während ich darauf wartete, dass sie redete. Irgendwann griff sie nach meiner Hand und hielt sie fest. Als Anna eingeschlafen war, löschte ich das Licht, löste meine Hand aus ihrer und zog die Bettdecke über ihrem Körper zurecht.

Ich lernte gerade Vokabeln, als es klingelte. Durch den Spion sah ich Lasse.
»Anna ist nicht da«, sagte ich, nachdem ich die Tür geöffnet hatte.
»Ich weiß. Aber sie kommt gleich. Wir sind hier verabredet«, sagte Lasse.
»Aha.« Was sollte das heißen: Anna kommt gleich? In fünf Minuten, in dreißig, in zwei Stunden? Ich schaute auf meine Füße, die in Froschschuhen steckten. In dicken, fetten Schaumgummifröschen.
»Lässt du mich rein?«
Ich gab die Tür frei, und während Lasse sich an mir vorbeidrückte, flüsterte er: »Schöne Hausschuhe übrigens.«
Wir setzten uns ins Wohnzimmer, Lasse auf das Sofa, ich mich in den Sessel ihm gegenüber und wir schwiegen, bis ich irgendwann fragte: »Soll ich den Fernseher anmachen? Oder das Radio?«
»Nö. Aber ein Kaffee wäre gut.«
»Ich trinke lieber Tee.«
»Meinst du, ich könnte einen Kaffee bekommen?«
»Oh! Klar.« Ich sprang auf, füllte den Wasserkocher und begann, Pulver in eine Tasse zu löffeln, bis mir auffiel, dass ich keine Ahnung hatte, wie viel da hineingehörte.
»Danke«, sagte Lasse. Er rührte um, pustete, trank. »Puh!«
»Er schmeckt scheußlich, stimmt‘s?«
»Schon gut.«
Ich schaute auf die Uhr. Annas Training war seit zwanzig Minuten zu Ende. Sie hätte längst hier sein können.
»Wie lange kennt ihr euch? Anna und du?«, fragte ich ihn.
»Seit zwei Jahren.«
Ich schluckte. So lange also schon. »Und, bist du in Anna verliebt?«
»Das wäre gefährlich, oder?«
In diesem Moment wurde die Wohnungstür aufgeschlossen, aber es war nur Mama, die von der Arbeit heimkam. Als sie Lasse sah, straffte sie den Rücken, hob den Kopf und strich sich eine Strähne aus dem Gesicht.
»Anna kommt gleich«, sagte ich. »Sagt Lasse. Sie sind hier verabredet. Er wartet auf sie.«
Mama nickte. »Ich brauche dringend einen Kaffee. Möchtest du auch einen?«, fragte sie Lasse.
Er warf einen Blick auf sein Handy. Noch immer keine Nachricht von Anna. »Nein, danke. Ich muss jetzt auch los.«

Lasse war bereits eine halbe Stunde fort, als Anna endlich kam.
»Wo ist er?«, hörte ich sie rufen. Mamas Antwort verstand ich nicht, kurz darauf stürmte Anna in mein Zimmer.
»Wo ist er hin?«
»Keine Ahnung.«
»Scheiße!« Sie schlug die Tür zu und rauschte in ihr Zimmer, kam den Rest des Nachmittags nicht mehr heraus, nicht zum Abendessen und auch danach nicht.
Kurz bevor ich zu Bett ging, klopfte ich und öffnete vorsichtig ihre Zimmertür.
»Hast du schon mal Whisky getrunken?«, fragte sie mich und hielt eine Flasche hoch.
Ich schüttelte den Kopf.
»Heute ist ein guter Tag, damit anzufangen.«
Anna schenkte mir ein. Ich roch daran und war mir sicher, das schmeckt mir nie und nimmer.
»Worauf wollen wir trinken?«, fragte sie.
»Auf die Liebe?«
»Liebe.« Anna lachte. »Du bist so naiv!«
Ich schwieg. In Momenten wie diesen hasste ich Anna.
»Hättest du schon mal Sex gehabt, könnten wir darauf trinken.«
»Manchmal bist du echt ätzend!«
»Habe ich was verpasst?«
»Nicht jeder fickt schon mit fünfzehn.«
Anna schaute mich prüfend an. Dann lachte sie.
»Okay. Trinken wir auf dein erstes Mal. Auf deinen ersten Whisky. Prost!« Sie stieß ihr Glas gegen meines und leerte ihres in einem Zug. Ich kostete vorsichtig, ließ nur ein paar Tropfen auf meine Zunge tröpfeln und wusste es doch vorher, es schmeckte widerlich.
»Das ist kein Lutschbonbon«, sagte Anna, die mich beobachtete.
Ich wollte keine Memme sein. Nicht das kleine Mädchen, über das sie sich lustig machte. Ich hielt die Luft an, schluckte das Zeug wie bittere Medizin, hustete, atmete, es brannte im Mund, im Hals und ich war sicher, es würde nie wieder aufhören. Tat es nach einer Weile aber doch.
Meine Schwester nickte anerkennend. »Noch einen?«
Ich stellte das Glas auf ihren Nachtschrank, setzte mich auf den Schreibtischstuhl und drehte mich im Kreis.
»Mit dem Whisky ist wie mit dem Sex. Beim ersten Mal ist es bisschen unangenehm, aber über die Zeit lernt man ihn zu schätzen.«
Konnte Anna nicht mal von was anderem als Sex reden? »Ich bin nicht wie du«, sagte ich.
»Wie bin ich denn?«
»Du bist ‘ne Nutte.«
Anna zuckte mit den Schultern, füllte ihr Glas wieder auf, hielt fragend die Flasche hoch.
»Ich hole mir ‘ne Cola.«
Zurück bei Anna setzte ich mich zu ihr ins Bett.
»Bist du sauer auf ihn?«, fragte ich.
»Auf wen?«
»Auf Lasse.«
»Er musste wohl weg«, sagte Anna.
»Sonntagabend, musste er da auch weg?«
»Anscheinend.«
Anna schüttete Whisky in meine Cola, und ich fragte mich, wie viel sie selbst wohl schon getrunken hatte. Eine Weile sagten wir nichts. Saßen einfach nur nebeneinander und atmeten. Und dann beugte sich Anna zum Lichtschalter und knipste das Licht aus.
»Mit Lasse, da stimmt was nicht«, flüsterte sie.
»Wieso?«
»Ich weiß nicht. An dem ist irgendwas nicht richtig.« Anna holte tief Luft. »Ich mein, wenn ein Kerl einen Ständer hat, dass man glaubt, gleich explodiert er, dann geht der nicht einfach nach Hause.«
Ich schwieg. Was sollte ich auch sagen? Ich kannte keine Typen mit Ständern.
»Das macht mich fertig, weißt du. Dass er einfach so gehen konnte.«
»Vielleicht musste er ja wirklich weg.«
»Quatsch.«
»Aber er ist doch eh nicht dein Typ.« Obwohl ich Anna in der Dunkelheit nicht sehen konnte, spürte ich, wie sie mich anstarrte.
»Woher willst du das denn wissen?«
»Sieht man doch. Und er geht, obwohl er einen Ständer hat.«
»Stimmt.«
»Und er hat nicht gewartet.«
»Stimmt auch.«
»Bist du in ihn verliebt?«
»Blödsinn.«
»Ich finde, er sieht gut aus.«
»Ah, er ist also dein Typ?«
»Das habe ich nicht gesagt. Ich habe nur gesagt, dass er gut aussieht.«
»Wenn er dich küssen würde, würde dir das gefallen?«
»Nein.«
»Warum nicht?«
»Er ist zu alt für mich.«
Anna lachte. »Hat dich eigentlich schon mal jemand geküsst?«
»Was geht dich das an?«
»Mach die Augen zu.«
»Warum?«
»Mach sie einfach zu, okay.«
Ich schloss die Augen und dann spürte ich Annas Lippen auf meinen, wie ihre Zunge über meine Unterlippe strich.
Ich stieß sie von mir: »Du bist total widerlich!«
Anna lachte. »Und du bist eine verdammte Nonne!«

Am nächsten Wochenende war Lasse wieder da. Mama deckte den Tisch für vier, Anna quasselte gutgelaunt, Lasse sagte kaum ein Wort. Nachts stellte Mama den Fernseher laut und ich setzte die Kopfhörer auf. Lasse blieb zum Frühstück, zum Mittag, zum Abendessen, den Tag darauf und auch den darauf. Er kam wieder; wochenlang, monatelang. Er reparierte Mamas Küchenschränke. Ich küsste einen Jungen aus der Schauspiel-AG bei einer Party, und als der sich umdrehte, wischte ich mir den Mund am Ärmel ab. Er wusste anscheinend auch nicht viel mehr über das Küssen als ich.
Es war bereits Frühling und mitten in der Nacht, Anna und Lasse kamen von irgendwoher. Sie stritten, Anna wurde laut und Lasse verstummte, schließlich schrie sie: »Dann hau doch ab! Na los, verpiss dich!« Sie stapfte in ihr Zimmer und schlug die Tür zu. Ich lauschte, wollte wissen, ob Lasse jetzt wirklich ging, oder ob er bei Anna anklopfte, sie um Verzeihung bat, aber ich hörte nichts. Irgendwann wurde der Fernseher im Wohnzimmer angestellt. Zu wach, um wieder einzuschlafen, stand ich auf und zog mir die Jogginghose über. Mama stand im Morgenmantel am Herd und gab Popcorn in einen Topf. Lasse suchte eine DVD aus. Ich öffnete eine Flasche Wein und holte drei Gläser für uns. Nebeneinander saßen wir schweigend auf der Couch, Lasse zwischen uns, auf seinem Schoß die Popcornschüssel. Wir schauten Fight Club.
Als ich am nächsten Vormittag ins Wohnzimmer tapperte, lag Anna neben Lasse auf dem Sofa. Einen Arm und ein Bein um ihn geschlungen.
»Hast du eine Zigarette für mich?«, fragte Mama mich in der Küche.
Ich stellte den Wasserkocher für Tee an. »Ich rauche nicht. Und du seit zehn Jahren auch nicht mehr.«
Mama schwieg. Sie umklammerte ihre Kaffeetasse, kaute auf ihrer Unterlippe.
»Was glaubst du, weshalb sie sich gestritten haben?«, fragte ich sie nach einer Weile.
»Ist doch egal.«
»Warum?«
»Weil Lasse geblieben ist.«
»Ja«, sagte ich. Trotzdem hätte ich es gern gewusst.
Mama stand auf. »Ich habe Angst«, flüsterte sie.
»Dass sie sich wieder streiten?«
»Um Anna, wenn Lasse genug von ihr hat.«

 

Hallo @Fliege,

jetzt wollte ich eigentlich das Licht ausmachen, aber einer Geschichte mit "Anna" im Titel konnte ich nicht widerstehen. Der Müdigkeit geschuldet aber heute nur ein paar Anmerkungen, die mir ins Augen fielen:

Anna schwebte hinaus, hinter ihr fiel die Tür krachend ins Schloss. Mama zuckte zusammen. Mit gesenktem Kopf lauschte sie dem Hall von Annas Absätzen auf den Betonstufen nach. Ich stand einen halben Meter hinter ihr, und als wir Annas Absätze nicht mehr hören konnten, ballte Mama ihre Hände zu Fäusten und schlug sie gegeneinander.

Das Bild passt für mich nicht. Sie schwebte, aber ihre Absätze klappern auf Beton. Das hört sich so hart an.

Lasse klingt nach Hundename, dachte ich. Lasse, Platz! Lasse, bei Fuß! Lasse, hol das Stöckchen!

:lol: Oh, man. Wie oft habe ich das schon gedacht ...

»Bist du sauer ihn?«, fragte ich.

Da fehlt ein "auf" .

Nachts stellte Mama den Fernseher laut und ich setzte die Kopfhörer auf. Lasse blieb zum Frühstück, zum Mittag, zum Abendessen, den Tag darauf und auch den darauf, er blieb eine Woche, einen Monat, Lasse zog bei uns ein. Er reparierte Mamas Küchenschränke. Ich küsste einen Jungen aus der Schauspiel-AG bei eine Party, und als er sich umdrehte, wischte ich mir den Mund am Ärmel ab. Er wusste scheinbar auch nicht viel mehr über das Küssen wie ich.

Dann habe sie wohl doch noch Sex gehabt. Irgendwie hätte ich mir dazu eine Szene gewünscht, bei der dann auch alles anders ist. Die Geräusche oder vielleicht keine Geräusche und nur ein Grinsen, Händchenhalten am Frühstückstisch ...

Die Szene mit dem Ronja-Kuss finde ich überflüssig. Sie steht etwas verloren da; trotz des Schwesternkusses.

Mama stand auf. »Ich habe Angst«, flüsterte sie.
»Dass sie sich wieder streiten?«
»Um Anna, wenn Lasse genug von ihr hat.«

Hmmm... Das Ende kommt so unspektakulär und abrupt. Ich bin mir noch nicht sicher, ob mir das gefällt.

Die Geschichte, die Idee und Umsetzung an sich schon. Die Charaktere kommen gut rüber und ich mag Ronja, die ihre Schwester beobachtet, sich abgrenzt und ausspricht, was die Mutter sagen sollte. Auf jeden Fall ein gut durchdachtes Werk, über das Ende muss ich noch eine Runde schlafen.

Gute Nacht!
Mädy

 

Hallo Fliege,

so eine Fliege-Geschichte auf die Nacht gönne ich mir mal :read:


und als wir Annas Absätze nicht mehr hören konnten, ballte Mama ihre Hände zu Fäusten und schlug sie gegeneinander.
das Bild mit den Fäusten sagt mir nichts.

Obwohl ich nichts sehen konnte, wusste ich, Mama verzog sich in die Küche, öffnete den Schrank, nahm einen Teller für Annas Mitbringsel heraus und warf die Tür zu.
Für mich passt der Satz grammatikalisch nicht.

Entweder:
Obwohl ich nichts sehen konnte, wusste ich, dass Mama sich in die Küche verzog, den Schrank öffnete , einen Teller für Annas Mitbringsel herausnahm und die Tür zuwarf.

oder:

Obwohl ich nichts sehen konnte, wusste ich: Mama verzog sich in die Küche, öffnete den Schrank, nahm einen Teller für Annas Mitbringsel heraus und warf die Tür zu


Danach zerrte sie die Besteckschublade auf, die klemmte, weil sie zu oft und mit zu viel Schwung, (Komma zuviel) zugestoßen wurde.

»Hör zu. Halt dich da raus. Verstanden!«
Trotz Befehl würde ich nach Verstanden ein Fragezeichen setzen.

»Komm!«, befahl meine Schwester schließlich.
Da wird nicht eindeutig klar, dass sie Lasse meint.


»Er ist ein wirklich Netter. Schade, dass er schon bald ausgetauscht wird«, murmelte Mama und erschrak, als sie bemerkte, dass sie es laut ausgesprochen hatte.
Hehe, OT: da muss ich an meine Mutter denken, als sie wieder mal zu meinem Bruder kam und dessen Sohn eine neue Freundin im Schlepptau hatte. Meine Schwägerin munterte ihren Sohn auf, der Oma die Freundin vorzustellen. Meine Mutter dann knallhart: Das hat eh keinen Wert, so schnell, wie die ausgewechselt wird , kann ich mir den Namen nicht merken.
Also sehr authentisch das alles. :lol:

Irgendwann hatte ich Anna gefragt, was sie mit all den gebrochenen Herzen wolle.
Sie hatte gelacht, mir durchs Haar gewuschelt und gesagt: »Ich breche sie nicht, ich leihe sie nur eine Weile aus.«
Das finde ich nun überhaupt nicht stimmig. Das ist zu philosophisch, zu nachdenklich und passt nicht zur kleinen Schwester. Da geht dir als Autor ein wenig der Gaul durch.
Es war noch zu früh Komma die Musik abzuschalten auszuschalten und die Kopfhörer abzunehmen, obwohl ich hundemüde war, weil ich sonst Anna gehört hätte.

Ein Jammern das machte, dass ich nie Sex haben wollte, auch wenn Anna sagte, ich habe ja keine Ahnung, was ich da redete.
Der Satz ist unschön.
Vielleicht so:
Anna sagte, ich habe ja keine Ahnung, was ich da redete, aber dieses Jammern war so, dass ich nie Sex haben wollte.

Er warf einen Blick auf sein Handy. Noch immer keine Nachricht von Anna. »Nein, Danke. Ich muss jetzt auch los.«
danke
Anna schenkte mir ein. Ich roch daran und war mir sicher, das schmeckt mir nie und nimmer.
Da ist doch ein Zeitenwechsel?


»Mit dem Whisky Komma weg ist wie mit dem Sex.

Er reparierte Mamas Küchenschränke.
Hat die mehrere und die gingen alle gleichzeitig kaputt? :D


Ich küsste einen Jungen aus der Schauspiel-AG bei einer Party, und als er sich umdrehte, wischte ich mir den Mund am Ärmel ab.
Als ich am nächsten Vormittag ins Wohnzimmer tapperte, lag Anna neben Lasse auf dem Sofa. Einen Arm und ein Bein um ihn geschlungen.
da würde ich nach Sofa ein Komma machen

»Ich habe Angst«, flüsterte sie.
»Dass sie sich wieder streiten?«
»Um Anna, wenn Lasse genug von ihr hat.«

Da ist die Anna, die immer bestimmen kann, wann sie eine Beziehung beginnen kann und wenn sie endet, weil sie bisher nicht geliebt, sondern nur ausprobiert hat. Und dann kommt Lasse. Und den liebt sie. Alles ist anders. Wehe, wenn der nicht mehr will - dann ist Anna zum ersten Mal in ihrem Leben in der Situation, eine Entscheidung annehmen und sich der auszusetzen zu müssen.
Annas Mutter kennt ihre Tochter gut. Vielleicht spielt auch der nicht vorhandene Vater eine Riesenrolle in der Angst der Mutter. Hat er die drei irgendwann verlassen? Will Anna in ihrem Unterbewusstsein so eine Situation nie mehr erleben müssen und beendete aus diesem Grund die Freundschaften immer als erste - oder weil sie sich einfach nicht geöffnet hat aus Angst vor Verletzungen.

Alle lieben Anna, wenn sie es will.
Das war vor Lasse, jetzt ist sie angreifbar und Lasse ist emotionales Neuland für sie. Vielleicht hat die Mutter Angst, dass dann ganz alte Muster wieder aufleben - Dinge, die die Mutter auch am liebsten verdrängen würde.
Ich war früher auch so ein fieser Anna-Typ (dafür schäme ich mich heute) und kann aufgrund dessen die ganze Situation bei Anna für mich jedenfalls sehr genau analysieren. Ich kann mir jedoch vorstellen, dass es einigen schwerfällt, das Ende als "Was dann?" zu erkennen, wenn man keine Trigger hat.

Es war kein so ausgefeilter Fliege-Text, wie ich sie schon von dir gelesen habe. Ich vermute, mit mehr Zeit und Muse hättest du mehr Feinheiten reinpacken können, so dass es etwas deutlicher wird, wovor die Mama Angst hat.

Das Thema ist spannend - die Gewichtung der Erzählstimme zu der Geschichte, die erzählt wird, finde ich etwas schwierig - wo war das Augenmerk? Auf Anna oder auf der Erzählerin? Wenn es Anna ist, sollte die Erzählstimme, also die Schwester, etwas mehr in den Hintergrund treten.

Liebe Grüße
bernadette

 

Hey @Fliege,

boah, also jetzt mal gleich vorneweg, damit du es weißt, jetzt gleich sofort. Das ist mein absoluter Lieblingssatz in deiner Geschichte:
Sie ist manchmal unglaublich, sitzt mitten in einem Gewitter und spielt Picknick unterm Postkartenhimmel.
Der ist einfach mega. Ich hab ihn jetzt bestimmt schon zehn Mal gelesen und find ihn richtig richtig gut. Das ist eine sehr treffende Beschreibung für Menschen, die in unangenehmen Situationen dennoch so tun, als wäre alles fein. Nach dem Motto: Man muss es sich nur lange genug einreden ... Glückwunsch zu diesem tollen Satz!

Aber nun mal von Anfang an: Ich war da gleich drin, in diesem Familiending, dieser Spannung, die in der Luft liegt. Den Dialog, als Lasse im Wohnzimmer sitzt, finde ich richtig gut, vor allem hier, als Ronja (geiler Name übrigens!!) loslegt:

»Ist dein Telefon kaputt?«, fragte ich Anna.
Meine Schwester schaute erst mich an, dann Mama.
»Akku war leer«, antwortete sie schließlich.
»Deiner auch?«, fragte ich Lasse.
»Höre auf, Ronja«, bat mich Mama. »Nicht jetzt.«
»Wieso?«, fragte Lasse.
»Anna hätte eine Telefon gebraucht.«
»Hab ich nicht gewusst.«
»Ronja, bitte!«, flehte Mama. »Können wir nicht einfach nur in Ruhe essen?«
Wie Ronja da plötzlich in die Rolle der Mutter schlüpft und die Mutter wiederum auf einmal zurückrudert, weil sie die heile Welt erhalten will, sich nicht vor Dritten streiten möchte, das ist hier auf kurzer Strecke echt gut erzählt. Ich spüre Ronjas Wut über das selbstsüchtige Verhalten ihrer Schwester, ihr Verantwortungsbewusstsein und ihre Fürsorge gegenüber der Mutter.

»Komm!«, befahl meine Schwester schließlich.
»Aber wir sind doch noch gar nicht fertig«, räumte Mama ein.
»Wir beide schon«, sagte Anna und Lasse erhob sich aufs Wort.
Bring Stöckchen!, dachte ich.
:lol: Auch eine tolle Stelle. Ich kann mir vorstellen, wie alle aussehen, sogar ihre Körperhaltung, nur durch diese sehr präzisen Stellen. Die Schwester mit trotzigem Blick und aufrechter Haltung, die Mutter mit immer leicht eingezogenem Kopf, tja und der Lasse, der schlurft halt so mit ;)

Irgendwann hatte ich Anna gefragt, was sie mit all den gebrochenen Herzen wolle. Sie hatte gelacht, mir durchs Haar gewuschelt und gesagt: »Ich breche sie nicht, ich leihe sie nur eine Weile aus.«
Ach Fliege, ich bin noch gar nicht weit, aber mir gefällt es echt, was du hier machst. Da sind viele Sätze drin, die bei mir persönlich genau ins Schwarze treffen.

Seit dieser Nacht stellte Mama den Fernseher laut und ich setzte mir Kopfhörer auf, wenn Anna Besuch hatte.
Puh, das ist ... echt unglaublich UNANGENEHM. Also, wie kommt man denn als Mutter dazu, seine Tochter beim Sex zu belauschen? Dass die kleine Schwester neugierig ist, kann ich ja noch verstehen, aber die Mutter?? Und, davon mal ganz abgesehen, was ist eigentlich los mit Anna? Nie im Leben hätte ich ... Also du weißt schon :D Es ist schon krass, dass es ihr völlig egal zu sein scheint, dass ihre eigene Familie sie beim Sex hört. Ich empfinde das glaube ich gerade so schlimm, weil da bei mir noch was anderes mitschwingt in Bezug auf Anna. Sie scheint gerne Grenzen zu überschreiten, vor allem Grenzen, die anderen weh tun.

Aber Nichts war okay. Gar Nichts. Alles fühlte sich falsch an. Lasse, der so anders als die anderen war. Anna, die bei mir im Bett lag und schwieg, während ich darauf warte, dass sie redete. Irgendwann griff sie nach meiner Hand und hielt sie fest, bis sie einschlief. Da löschte ich das Licht, löste meine Hand aus ihrer und zog die Bettdecke über ihren Körper zurecht. Alle lieben Anna, wenn sie es will.
Oh man ... Fliege, das hier ist wohl ein ziemlich gefühlsduseliger Kommentar und schriftstellerisch nicht hilfreich, aber irgendwie trifft mich dein Text. Diese Szene, da blitzt wieder etwas anderes auf, Annas Ambivalenz wird deutlich. Einerseits scheint sie mit Herzen gerne ein bisschen zu spielen, andererseits sucht sie selbst nach Nähe. Mir geht da gerade viel durch den Kopf, was ihr Person betrifft.

»Mit dem Whisky, ist wie mit dem Sex. Beim ersten Mal ist es bisschen unangenehm, aber über die Zeit lernt man ihn zu schätzen.«
:eek: Oh man. Man lernt ihn zu schätzen? Arme Anna ... Das klingt so abgeklärt, so leidenschaftslos. Ich frage mich, ob sie wirklich so denkt, oder ob das zu der "coolen" Maske gehört, die sie den anderen präsentiert.

Anna holte tief Luft. »Ich mein, wenn ein Kerl einen Ständer hat, dass man glaubt, gleich explodiert er, dann geht der nicht einfach nach Hause.«
Ich schwieg. Was sollte ich auch sagen? Ich kannte keine Typen mit Ständern.
:D Deine Ronja, die mag ich sehr!
Und auch hier ist so eine Stelle, wo du durch einen Satz wieder eine neue Ebene aufmachst, was Anna betrifft. Da kommt also ein Kerl, der sie nicht gleich flachlegen will und das irritiert sie total. Weil sie vermutlich Begehren und Nähe und gemocht werden mit Sex gleichsetzt. So eine Phase hatte vielleicht jeder mal. Ich kann das jedenfalls gut nachvollziehen. Die Gefahr bei sowas ist, dass sie sich wohl nur noch über das Körperliche definiert, weshalb es sie aus der Bahn wirft, wenn da plötzlich jemand an etwas anderem, als eben nur diesem Körperlichen interessiert zu sein scheint. Vielleicht spürt sie sogar, dass das mit ihr was macht, das sie verunsichert.

»Das macht mich fertig, weißt du. Das er einfach so gehen konnte.«
- Dass

Mama stand auf. »Ich habe Angst«, flüsterte sie.
»Dass sie sich wieder streiten?«
»Um Anna, wenn Lasse genug von ihr hat.«
Puh! Gutes Ende, aber da muss ich schlucken. Die Mutter ist mir in der ganzen Geschichte nicht so ganz klar, also ihr Verhalten, ihre Sorgen ... Hier, in diesem letzten Dialog wird mir einiges klarer. Ich frage mich, woher Annas Verhalten kommt. Ist die Mutter vielleicht auch mal so gewesen. Hat eine gewisse Leere mit Körperlichkeit versucht zu füllen? Und Anna hat es mitbekommen? Daher rührt vielleicht diese ängstliche Haltung der Mutter, nicht nur Sorge, sondern auch eine Art Schuldgefühl ... Oder aber ich liege falsch und Anna ist aus anderen Gründen die, die sie ist. Aus Gründen, die nicht mal ihre Mutter greifen kann.

Hat mir sehr gefallen, dein Text!
Liebe Grüße
RinaWu

 

Hallo Fliege,

ich mag diese Geschichte sehr gern! Eigentlich wollte ich nur kurz reinschauen, aber ich muss dir jetzt doch einen Kommentar dalassen.

Die Schwestern-Beziehung finde ich total interessant und gut gezeichnet, auch die ganzen Figuren sind authentisch. Schön finde ich vor allem, dass du keine Gedanken oder Dialoge beschönigst (z.B. dass Ronja Anna eine Nutte nennt). Nur die Mutter, die bleibt meiner Meinung nach farblos und irgendwie unstimmig. Sie wirkte auf mich so kraftlos und gar nicht wie jemand, der Küchenschränke demoliert.

Komisch fand ich persönlich, dass Lasses Einzug so selbstverständlich hingenommen wird. Meine Eltern (und meine Schwester) wären vermutlich nicht damit einverstanden gewesen, dass mein Freund (oder was auch immer Lasse ist) einfach bei uns im Haus einzieht. 18 hin oder her. :D Das hätte mindestens zu Diskussionen geführt (und meine Schwester wäre - glaub ich - auf die Barrikaden gegangen).

Sprachlich war die Geschichte natürlich super. Liest sich leicht und der Ton passt gut zur pubertierenden Schwester.

Paar Stellen hab ich mir markiert:

Vor Fremden streitet man sich nicht. Familiendinge gingen niemanden etwas an.
Den zweiten Satz braucht es meiner Meinung nach nicht.

»Ist dein Telefon kaputt?«, fragte ich Anna.
Interessant, wie Ronja die Vaterrolle einnimmt.

»Höre auf, Ronja«, bat mich Mama. »Nicht jetzt.«
"Höre" finde ich für die Alltagssprache seltsam. Würde "Hör auf" schreiben.

»Anna hätte eine Telefon gebraucht.«

Sie ist manchmal unglaublich, sitzt mitten in einem Gewitter und spielt Picknick unterm Postkartenhimmel.
Voll gut!

»Aber wir sind doch noch gar nicht fertig«, räumte Mama ein.
"einräumen" passt für mich irgendwie hier nicht. Unter "einräumen" verstehe ich sowas wie. "zugeben". Wieso nicht einfach "sagen"?

»Wir beide schon«, sagte Anna und Lasse erhob sich aufs Wort.
Bring Stöckchen!, dachte ich.
:)
(wobei ich mich gerade frage, ob das mit dem aufs Wort folgen wirklich so passt, weil Lasse ja eigentlich - im Gegensatz zu allen anderen - gerade NICHT nach Annas Pfeife tanzt)

Aber Nichts war okay. Gar Nichts. Alles fühlte sich falsch an.
Die letzten beiden Sätze find ich überflüssig.

Hoffe, du kannst was damit anfangen! Habs sehr gern gelesen.

Liebe Grüße,

Tintenfisch

 
Zuletzt bearbeitet:

Hallo,

der Titel ist grandios, und auch ganz schön zweideutig. Ich musste sofort an 80er Jahre Streifen wie "La Boum" denken, weil man es natürlich auch auf eine sexuell konnotierte Art und Weise lesen kann - alle lieben Anna, wenn sie es will, also fast so ein wenig, als sei sie eine Nymphomanin.

Ich habe Probleme mit dem ersten Absatz. Zuerst ist die Mutter streng und zurechtweisend, Anna "frech" und rebellisch. Aber dann relativierst du, also die Erzählinstanz das wieder, in dem gesagt wird: Na ja, sie ist aber ja schon 18. Also entweder sie kann tun und lassen, was sie will, oder aber eben nicht. Das muss dann nicht weiter erklärt werden. Auch, dass sie Lasse dann direkt mitbringt, was ja eigentlich ein Affront gegen die Kleinbürgerlichkeit ist, weil jeder weiß, was vorher passiert ist: DA verschenkst du schon erstes Potential. Wenn du den Dialog am Anfang anders gestaltest, und es klar wird, Anna macht sowieso was sie will, oder sie sagt gar nichts, bleibt neutral, dann zeigst du im nächsten Absatz, wie Anna ist: sie scheißt nicht nur auf den Rat und die Autorität ihrer Mutter, sie bringt auch gleich noch ihren Stecher mit Heim.

Der Neue sah normal aus.
Vorher erklärst du aber, was alles nicht normal ist. Sag doch einfach, oder beschreib, wie er aussieht, und negiere das nicht. Zeig es dem Leser.

So neben meiner Schwester wirkte er falsch, Lasse war ein verirrter Spatz in Annas Papageienstaat.
Die Schwester sieht also ausgeflippt aus. Klassischer Moment in einer Komödie: der fremde Blick auf ein Paar. Sie der Paradiesvogel, er Mister Bausparvertrag. Zeig es dem Leser. Beschreibe die beiden und lass das Urteil weg.

»Ist dein Telefon kaputt?«, fragte ich Anna.
Meine Schwester schaute erst mich an, dann Mama.
»Akku war leer«, antwortete sie schließlich.
»Deiner auch?«, fragte ich Lasse.
»Höre auf, Ronja«, bat mich Mama. »Nicht jetzt.«
»Wieso?«, fragte Lasse.
»Anna hätte eine Telefon gebraucht.«
»Hab ich nicht gewusst.«
»Ronja, bitte!«, flehte Mama. »Können wir nicht einfach nur in Ruhe essen?«

Die Mutter ist viel zu involviert in diesen Dialog. Sie sollte nichts dagegen sagen, sondern einfach mit etwas anderem anfangen. "Lasse, und, was machst du so, zu welcher Schule gehst du?" Oder: "Was willst du nach der Schule machen?" - so was. Sie wirkt ansonsten wie eine der Schwestern, sie begibt sich auf dieses Niveau herab, und klar, sie ist alleine und sie ist ihre Mutter und nah dran, aber so ist es in den seltensten Fällen. Sie weiß um das Konfliktpotential, und das will sie einfach umschiffen. Du könntest hier außerdem ein schönes Ping Pong aufziehen, wo Lasse zuerst mal über seine Zukunft schwadroniert und Ronja ganz am Ende, als alle denken, es ist vorbei, nochmal so reinhaut und fragt: "Also Moment, wie war das mit dem Telefon nochmal?" Du charakterisierst sie natürlich hier auch schon sehr stark, Ronja, sie übernimmt eigentlich die Funktion der Mutter, nachfragend, im Grunde auch besorgt. Würde ich mir überlegen, sehr viel reveal in no time.

»Er ist ein wirklich Netter. Schade, dass er schon bald ausgetauscht wird«, murmelte Mama und erschrak, als sie bemerkte, dass sie es laut ausgesprochen hatte.
Das ist ein an sich toller Dialog, aber sie darf es nicht so aussprechen. Sie muss es erstens auf die Tochter beziehen, weil im Grunde ist ihr Lasse scheißegal, es geht ihr um das Wohlergehen ihrer Tochter, die sie durch den permanenten Austausch in Gefahr sieht, und sie darf es nicht zu der jüngeren Schwester sagen, das muss subtiler ablaufen, keine Ahnung. Dass sie erwähnt, wie schön es wäre, wenn sie im nächsten Jahr da und da hinfahren könnten, oder er bei einer Familienfeier dabei sein könnte, aber beide wissen, das wird nie passieren.

Ein Jammern das machte, dass ich nie Sex haben wollte, auch wenn Anna sagte, ich habe ja keine Ahnung, was ich da redete.
Hier implizierst du, dass beide miteinander über ihren Sex geredet haben. Ronja sagte also zu Anna, wenn Sex so klingt wie bei dir, dann will ich nie Sex haben. Ich weiß nicht ... würde man das so fragen und annehmen? Vielleicht denkt sie das für sich, aber sie sagt es doch nicht, vor allem, wenn sie wenig Erfahrung in sexuellen Dingen hat, oder?

Das erste Mal, als Mama und ich Annas Winseln gehört hatten, standen wir lauschend vor ihrer Zimmertür.
Auch hier: Die Mutter (!) und die Schwester hören der älteren Schwester beim Vögeln zu. Also wenn es Ronja wäre, die einfach verwirrt ist, weil sie mit etwas konfrontiert wird, dass sie nicht kennt, also ist ja die Urangst jeden Kindes, die Eltern beim Vögeln zu erwischen, weil das Kind auch immer denkt, Vater bringt Mutter um und so, da verschenkst du auch Potential, weil auf der einen Seite ist es doch so, sicherlich wird sie das auch erregen, sie wird sich fragen, was geht da vor sich, und dann schlägt diese fürsorgliche Ader durch: Tut er ihr etwas an? Vielleicht spricht Ronja auch nachher mit ihrer Mutter darüber, und dann kommt es zu einer bizarren Situation, wo sich die Mutter der Wahrheit verweigert.

»Hast du schon mal Whisky getrunken?«, fragte sie mich und hielt eine Flasche hoch.
Whiskey, und dann pur? Hmm. Ich würde hier vielleicht Genever nehmen oder so, das reicht doch? Muss es direkt Whiskey sein, das ist harter Alkohol und bei jungen Damen pur doch eher unbeliebt, denke ich.

»Worauf wollen wir trinken?«, fragte sie.
»Auf die Liebe?«
»Liebe.« Anna lachte. »Du bist so naiv!«

Neee, warum sagt das Ronja denn? Anna müsste sagen: "Wir trinken AUF KEINEN FALL auf die Liebe!" Ronja ist bis zu diesem Moment auch etwas gesichtslos. Man erfährt, sie ist fürsorglich, vielleicht ein Spätzünder, aber sie bleibt in wichtigen Momenten profillos, nicht gänzlich, aber sie weiß nicht, was falsch an Anna ist. Sie sagt dann nachher: Du bist eine Nutte, aber weiß sie um den Inhalt dieses Begriffs? Dann redet Anna von Sex, aber Ronja von ficken. Da müsstest du den Ton mal irgendwie angleichen, weil die beiden wirken wie von zwei Planeten.

»Mit dem Whisky, ist wie mit dem Sex. Beim ersten Mal ist es bisschen unangenehm, aber über die Zeit lernt man ihn zu schätzen.«
Ich denke, hier spricht Ernest Hemingway! :D Nee, also sagt sie das so? Niemals, oder? Sie erzählt vielleicht eine Geschichte über ihr erstes Mal, und dann eine über das erste Mal Whiskey trinken oder Besoffen-sein. Du verschenkst hier auch Tiefe, weil deine Protagonisten etwas über sich, aus sich heraus erzählen könnten, sie sind hier unbeobachtet, intim, verschwestern sich, und dann darf nicht so etwas Nüchternes, Abgeklärtes passieren, da darf es ruhig ehrlich und echt werden.

»Ich mein, wenn ein Kerl einen Ständer hat, dass man glaubt, gleich explodiert er, dann geht der nicht einfach nach Hause.«
Hier würde ich es genau andersherum machen. Nicht dass er einen Ständer kriegt, sondern dass er keinen hochbekommt. Anna definiert sich über Sex, über Körperlichkeit, auch und vor allem über ihr Bewußtsein, wie sie funktioniert, und dann kommt Lasse, der anders ist, der irgendwie nicht in das sonstige Schema passt, und der ist vielleicht aufgeregt, weil er nicht so erfahren ist (würde ihn auch eher in eine Linie zu Ronja stellen, Motivdopplung und so) und vielleicht denkt auch er nicht sofort ans Ficken, sondern eher an Liebe und Kuscheln. Dann hätte Anna auch einen Grund, an ihm zu zweifeln, weil sie denkt, bei ihm funktioniert ihre Magie nicht mehr, ihre Techniken machen bei ihm nichts, und warum ist das jetzt so, was ist MIT MIR falsch, das wäre und ist ja der eigentliche Subtext.

Ja, das Ende. Das kommt was plötzlich. Der Zeitsprung ist was arg, und auch, dass Lasse bei den Girls einzieht. Dafür müsste es einen triftigen Grund geben, den ich aber nicht sehen, und das passiert auch alles zu schnell. Warum genau schießt ihn Anna nicht ab? Warum bleibt sie bei ihm, oder er bei ihr? Wenn er so der male helper ist, dann kommt das nicht raus, dann müsste der anders verliebt sein. Ronja könnte zum Beispiel ein Gespräch belauschen, wo das klar wird, wie die beiden miteinander umgehen, was Lasse zu Anna sagt, etwas, in dem klar wird, warum er bei ihr bleibt, denn er muss etwas in ihr sehen.

Was gar nicht zur Sprache kommt: Ein Junge, der mit einem Mädchen zusammen ist, die schon viel Spargel gestochen hat (sage ich mal so), das ist immer belastend für die Beziehung. Jeder deiner Freunde hatte die schon mal, und/oder du weißt es nicht, jedes Grinsen, jeder Spruch deutest du dann in diese Richtung. Für mich bleibt auch unklar, warum sich Anna so verschenkt - mir wird die Leerstelle in ihr nicht klar. Das verbalisiert sie nie, dass muss sie auch nicht, aber Ronja darf und muss sogar darüber spekulieren, weil Anna ja auch für sie ein seltsames Mysterium bleibt.

Also, toller Text, klassisch Fliege. So einen Text würde ich, denke ich, sofort aus anderen herauslesen, sprich: Maskenball, dein Stil ist eigen, du hast auch eine eigene Sprache entwickelt, das liest sich sehr flüssig. Ich habe den gedanklich allerdings irgendwie in den 90ern verortet, deswegen war ich etwas irritiert von den vielen Handys, aber das bin nur ich, klar.

Eins noch: Diese Schwesternkussszene ist Hammer! Die muss unbedingt drin bleiben. Ich würde sogar vielleicht noch weiter gehen, weil Sex hier so ein underlying theme ist, das aber nie konkret wird, es wird nie wirklich sexuell, bis auf diesen Kuss, und da könntest du auch Anna aggressiver gestalten, weil für sie Sex ein Mittel ist, sich als Person durchzusetzen, und sie hat hier auch einen enormen Wissens- und Erfahrungsvorteil gegenüber Ronja, sie ist ihr ganz klar überlegen, da könntest du die Dominanz noch etwas herausarbeiten.

Gruss, Jimmy

 

Hej @Fliege ,

... und fertig ist die Was dann-Challenge-Geschichte. ;)
Es ist ein pointierter, sauberer Text geworden, der unmissverständlich das Thema darlegt und dein Können zeigt.
Unter den Kurzgeschichten wäre er vermutlich mit Jugend getaggt. Für meinen Geschmack ist er zu glatt und zu lieb. Da ändert auch nichts daran, dass Anna ihre Schwester küsst. Ich weiß nicht, ob er zu gut oder zu glatt und zu gekonnt sein kann, aber ich flutsche leicht gelangweilt da durch.
Mir fehlt etwas Krachendes, zu schnell sind die Charaktere klar gestellt, zu durchschauen. Keine Überraschung. Es ist ein Wohlfühltext, ohne Frage.
Du merkst schon, wie ich hier herumeiere, denn nun muss ich wohl liefern. Nämlich das, womit ich offenbar ein Problem habe.

ballte Mama ihre Hände zu Fäusten und schlug sie gegeneinander.

Du weißt wie es geht, das Zeigen, aber ... ich nehme ihr, mit dem was sie im Laufe der Dialoge liefert, diese Aggression nicht ab. Ich spüre ihre Wut und/oder Verzweiflung nicht. Sie kocht und deckt den Tisch, ist um Frieden bemüht und überlässt der jüngeren die Erziehungsfloskeln, obwohl sie (scheinbar) widerspricht. Für mich funktioniert diese Geste und seltsamerweise auch die zugeschlagenen Küchenschränke nicht, irgendetwas fehlt mir. Möglicherweise ein Hinweis auf ihr eigenes Drama, auf eine Vorgeschichte, warum das und was zwischen Mutter und Tochter nicht stimmt, was bei Ronja ja doch geht.

Andere haben einen Sandsack, meine Mama hat Küchenmöbel.

... wie gesagt. Gut gezeigt, nichts gespürt.

»Ich hole noch das Salz«, stammelte Mama und verzog sich in die Küche, um sich an den Schränken abzuarbeiten.

Ich werd nicht schlau aus ihr. Sicher mein Fehler.

»Lasse ist ein ungewöhnlicher Name«, sagte Mama schließlich.

Spielt eindeutig nicht im Norden der Republik. ;)

»Ich habe eure Namen vertauscht«, sagte sie. »Anna ist die Räubertochter. Nicht du.«

Warum klingt das für mich so dahingesagt? Was stimmt denn da nicht (oder mit mir?:shy:). Denn gerade in einer Geschichte wie dieser, die mit Dialogen steht und fällt, mit dem Zeigen des Settings und der Figuren, wo kaum eine Atmosphäre herrscht, brauche ich ... mehr. Entschuldige , dass mir hier das Know-How fehlt und ich dir nur so einen gefühlsduseligen Eindruck schicken kann.

In dicken, fetten Schaumgummifröschen.
»Lässt du mich rein?«
Ich gab die Tür frei, und während Lasse sich an mir vorbei drückte, flüsterte er: »Schöne Hausschuhe übrigens«, und grinste blöd.

Das ist so ein typischer „Zeig“, so vorhersehbar und ... ach, das kenn ich eben so genau auf Funk und Fernsehen, dass ich einfach in einer KG mehr will. (Ich kann ganz schön nervig sein:Pfeif:)

Ich sprang auf, füllte den Wasserkocher, und begann Pulver in eine Tasse zu löffeln, bis mir auffiel, dass ich keine Ahnung hatte, wie viel da hineingehörte.

Voll süß. Wie gesagt, bei Ronja hab ich überhaupt kein Problem. Die passt.

»Und, bist du in Anna verliebt?«
»Das wäre gefährlich, oder?«

Lasse, in seiner kleinen Nebenrolle funzt auch.

Und so bleiben eben Anna und Mama. Die sind durchsichtig und du müsstest sicher „einfach" noch etwas Farbe drauflegen, etwas das knallt und kracht, wendet und überrascht. Ich frage mich, was mit Anna nicht stimmt. Ich meine aus der Pubertät ist sie raus. Warum ist so wie sie ist und wieso behandelt sie nicht bloß alle Jungen, sondern auch ihre Mum und Ronja schlecht, warum ist sie so unsozial? Mir fallen heaps of Gründe ein, aber du hilfst mir nicht.

Ich wünsche dir viel Erfolg in der Challenge und hoffe, du hast eine leise Ahnung, von dem was mich umtreibt, Kanji

 

Hallo @Fliege,

man ist schnell drin in deiner Geschichte. So eine ähnliche Situation, den Machtkampf mit den Eltern, hat wohl jeder durchgemacht.

Anna schwebte hinaus,
Das Schweben ist mir hier auch zu harmlos, zu unschuldig. Das passt nicht zu der energiegeladenen Situation. Eher stürmte oder rauschte.

und als wir Annas Absätze nicht mehr hören konnten,
Die Wiederholung von „Annas Absätzen“ finde ich nicht so schön. Vielleicht „als wir Annas Schritte ...“ oder „als wir nichts mehr hören konnten“.

Mama gegen Anna, aber es blieb still.
»Das ist Lasse«, hörte ich Annas Stimme.
Gefällt mir, wie Ronja dort aus ihrem Zimmer heraus lauscht und die Situation interpretiert.

sie konnte tun und lassen, was sie wollte, das wusste auch Mama.
Find ich ja absolut bescheuert - und das sage ich Anna und nicht der Autorin. ;) Als wenn man einem erwachsenen Kind nicht mehr die Meinung sagen dürfte. Klar, verbieten kann man nichts, aber es scheiße finden ja wohl. Und wenn man zusammenlebt, muss sich eben jeder an gewisse Regeln halten. Das gilt für Familien genauso wie für WGs.

Obwohl ich nichts sehen konnte, wusste ich,
Finde ich unnötig. Ich würde weiter beschreiben, was sie hört. Bei den Schranktüren einstiegen. Dann ist auch das doppelte „wusste“ weg.

Andere haben einen Sandsack, meine Mama hat Küchenmöbel.
Gefällt mir.

Als ich mir sicher sein konnte, dass niemand mehr im Flur war, warf ich einen Blick auf Lasses Schuhe. Blaue, stinknormale Turnschuhe.
Das find ich süß. Erstmal die Schuhe beobachten. Da kann man ja einiges ablesen.

Bemalungen
Komisches Wort. Ich habe es gar nicht verstandne, weil ich es ganz falsch betont gelesen hab. Bema –lungen

Ein Sturzhelm lag auch nirgends rum.
Das kann meiner Meinung nach weg, ist dann irgendwie zu viel des guten.

Lasse war ein verirrter Spatz in Annas Papageienstaat.
Süß.

»Anna hätte eine Telefon gebraucht.«
ein

»Du bist so gemein«, fauchte ich Anna an. »Einen einzigen scheiß Anruf! Sie hat nicht geschlafen. Die ganze Nacht nicht. Und heute auch nicht.«
Hier wird klar, was Ronja von ihrer Schwester hält. Bisher wurde ja alles eher neutral beschrieben. Das hätte vielleicht schon vorher klarer werden können.

Vor allem über Lasse, der so anders war als seine Vorgänger.
Findet Ronja das gut?

Annas Katzenjammer beim Sex.
Ohjeee, das will ja wirklich keiner hören, egal ob Katzenjammer oder nicht. Naja, Anna provoziert wohl gern.

Ein Jammern das machte, dass ich nie Sex haben wollte,
Dieses „das machte“ gefällt mir nicht. Wen du es behalten willst, fehlt ein Komma hinter Jammern.

Das erste Mal, als Mama und ich Annas Winseln gehört hatten, standen wir lauschend vor ihrer Zimmertür. Wir hatten uns nicht getraut zu klopfen oder etwas durch die Tür zu rufen.
Das finde ich ganz kurios. Wenn ein Paar im Zimmer verschwindet und dann hört man solche Geräusche, da hört man doch ganz schnell weg. oder haben Mutter und Schwester wirklich gedacht, Anna gehe es nicht gut? Das kommt mir zu naiv vor.

Es war mindestens vier oder fünf Jahre her, dass wir gemeinsam in einem Bett schliefen.
Geschlafen hatten.

hielt sie fest, bis sie einschlief.
Die Hand? :p

zog die Bettdecke über ihren Körper zurecht.
Über ihrem Körper, oder?

»Nö. Aber ein Kaffee wäre gut.«
»Ich trinke lieber Tee.«
»Meinst du, ich könnte einen Kaffee bekommen?«
Hä, was ist das für ein doofes Gespräch? Steht Ronja so auf dem Schlauch? Sie ist doch nicht acht.

bis mir auffiel, dass ich keine Ahnung hatte, wie viel da hineingehörte.
Rezept auf der Packung? Irgendwie verhält sich Ronja etwas zu vertrottelt.

»Das wäre gefährlich, oder?«
Der Lasse hats durchschaut.

Er warf einen Blick auf sein Handy. Noch immer keine Nachricht von Anna. »Nein, Danke. Ich muss jetzt auch los.«
Irgendwie eine komische Szene. Soll sie zeigen, wie brave der Lasse ist und wie unzuverlässig Anna?

In Momenten wie diesen hasste ich Anna.
Dann hat Anna ihr Ziel wohl erreicht.

»Du bist ‘ne Nutte.«
Da versucht Ronja zurückzuschießen, will Anna genau so verletzen. Klappt nur nicht so ganz.

Ich hörte, wie sie sich im Tonfall um Gelassenheit bemühte.
Sehr umständlich. Vielleicht einfach: Sie bemühte sich, lässig zu klingen.

Lasse blieb zum Frühstück, zum Mittag, zum Abendessen, den Tag darauf und auch den darauf, er blieb eine Woche, einen Monat, Lasse zog bei uns ein.
Das finde ich irgendwie irritierend. Warum brauchst du das mit dem Einzug? Der wird ja nur so nebenbei abgehandelt. Und der Streit würde doch auch ohne en Einzug klappen.

bei eine Party,
bei einer Party

Er wusste scheinbar auch nicht viel mehr über das Küssen wie ich.
Als ich.

»Um Anna, wenn Lasse genug von ihr hat.«
Da frage ich mich warum die Mutter diese Angst hat. Ich meine was wünscht sie sich für ihre Tochter? Wäre es ihr lieber, Anna verliebt sich nicht und behält immer die Oberhand?

Deine Geschichte ist so ein typischer Alltagsausschnitt, schön zu lesen, nicht zu dramatisch. Im Mittelteil fehlt mir etwas die Spannung. Worum geht es? Um Mama und Anna? Um Anna und Ronja? Um Anna und Lasse? Um Ronja und Männer? Da fehlt mir ein bisschen der Fokus, die Frage, die mich mitreisst.

Ansonsten gern gelesen. :)

Liebe Grüße,
NGK

 

Hey @Maedy,

und Danke, dass Du wegen mir noch ein bisschen wach geblieben bist. Das kann man ja fast nicht wieder gut machen.

Der Müdigkeit geschuldet aber heute nur ein paar Anmerkungen, die mir ins Augen fielen:

Oh, ich hätte wahrscheinlich gar nichts mehr geschrieben, aber es war soo schön, soo schnell eine Rückmeldung zu bekommen.

Das Bild passt für mich nicht. Sie schwebte, aber ihre Absätze klappern auf Beton. Das hört sich so hart an.

Jetzt, wo es so da steht, mag sein. Ich habe den Text neben mir zu liegen und werde alles aufschreiben oder markieren, wo ich nochmals draufschauen will. RS-Dinge wurden sofort behoben, anderes kommt mit der Zeit.

Dann habe sie wohl doch noch Sex gehabt. Irgendwie hätte ich mir dazu eine Szene gewünscht, bei der dann auch alles anders ist. Die Geräusche oder vielleicht keine Geräusche und nur ein Grinsen, Händchenhalten am Frühstückstisch ...

Ja, da sind auch schon paar Tage, Wochen, Monate ins Land gegangen. Da der Übergang und das abrupte Ende aber eh angemahnt wurden (was zu erwarten war), also, da ginge sicher noch was. Aber dafür nehme ich mir Zeit ...

Hmmm... Das Ende kommt so unspektakulär und abrupt. Ich bin mir noch nicht sicher, ob mir das gefällt.

... muss nämlich erst mal gucken, wie ich das löse, so dass es auch mir noch in den Kram passt. Ob eher Kleinigkeiten geändert werden, oder es doch ein größerer Eingriff wird, oder ob überhaupt ... Dazu muss sich das aber erst mal alles setzen.

Die Charaktere kommen gut rüber und ich mag Ronja, die ihre Schwester beobachtet, sich abgrenzt und ausspricht, was die Mutter sagen sollte.

Na, das freut doch.

Vielen, vielen lieben Dank!


Liebe @bernadette,

Du super treue Nachtschwärmerseele. Ist nicht das erste Mal, dass ich gleich am Morgen danach einen Kommentar von Dir vorfinde. Aber ich mag das, schöne Tradition inzwischen :kaffee:.

Lieben Dank auch für die tolle Liste. RS-Sachen habe ich gemacht, den Rest lass ich erst mal sacken , notiere mir das aber fleißig. Also, ich geh da jetzt auch nicht im einzelnen drauf ein, zu manchen Sachen kann ich im Augenblick auch noch nichts zu sagen. Zu frisch alles hier.

Hat die mehrere und die gingen alle gleichzeitig kaputt?

Ja, die hat mehrere, und da sie sich seit Jahren daran abackert, sind die alle kaputt. Ich sach Dir, die Frau ist nicht fein zu denen ;).

Ich mag deine Lesart total und will dazu auch ganz viel sagen, aber ich will mich auch gern zurückhalten mit meinen Intentionen und so nicht den Kommentaren vorgreifen, also ich versuch mich mal am Mittelweg. Aber so ganz generell hast Du mich sehr, sehr glücklich gemacht.

Ich kann mir jedoch vorstellen, dass es einigen schwerfällt, das Ende als "Was dann?" zu erkennen, wenn man keine Trigger hat.

Ja. Da gebe ich Dir voll und ganz recht und deswegen war ich auch sehr nervös wegen der Kommentare, nachdem ich gepostet hab. Und ich weiß, da gehen nie und nimmer alle mit, da verliere ich Leser, die Frage ist nur, wie viele. Ich mein, dass ist keine Gewinnergeschichte, das weiß ich, wusste ich, als ich sie plante, aber eine für mich persönlich sehr spannende Angelegenheit, so aus Autorensicht.

Es war kein so ausgefeilter Fliege-Text, wie ich sie schon von dir gelesen habe. Ich vermute, mit mehr Zeit und Muse hättest du mehr Feinheiten reinpacken können, so dass es etwas deutlicher wird, wovor die Mama Angst hat.

Das ist so ein Listending für mehr Zeit und Abstand und Abwägen.

Das Thema ist spannend - die Gewichtung der Erzählstimme zu der Geschichte, die erzählt wird, finde ich etwas schwierig - wo war das Augenmerk? Auf Anna oder auf der Erzählerin? Wenn es Anna ist, sollte die Erzählstimme, also die Schwester, etwas mehr in den Hintergrund treten.

Die Story hat ja kaum Plot. Die lebt ganz allein (sofern sie es denn tut) von der Figurendynamik. Und die funktioniert oder auch nicht bei den unterschiedlichen Lesern. Insofern wäre aus meiner Sicht aber eher schwierig, da wen zurückzustellen, dann bliebe kaum noch was übrig. Sag ich jetzt mal so. Aber vielleicht seh ich das nach drei Tagen oder Wochen auch anders.

Sei ganz lieb gegrüßt! Du hast mir echt einen wunderbaren Start in den Tag beschert. Allerherzlichsten Dank!

Und dann ging es Schlag auf Schlag und noch so ein erfreulich schöner Kommentar trudelte ein:
allerliebsten Dank @RinaWu!

boah, also jetzt mal gleich vorneweg, damit du es weißt, jetzt gleich sofort.

Okay. Da hab ich das ja mal gleich gewusst :D. Danke für dieses Sahnebonbon.

Aber nun mal von Anfang an: Ich war da gleich drin, in diesem Familiending, dieser Spannung, die in der Luft liegt. Den Dialog, als Lasse im Wohnzimmer sitzt, finde ich richtig gut, vor allem hier, als Ronja (geiler Name übrigens!!) loslegt:

Das freut natürlich total, und wenn es auch nicht allen so geht wie Dir (was ich total verstehen kann), so ist eben doch schön, wenn es jemanden so ergeht.

Ich spüre Ronjas Wut über das selbstsüchtige Verhalten ihrer Schwester, ihr Verantwortungsbewusstsein und ihre Fürsorge gegenüber der Mutter.

So Mitschnittleseempfindungen - ich bin da ja ein großer Fan von.

Die Schwester mit trotzigem Blick und aufrechter Haltung, die Mutter mit immer leicht eingezogenem Kopf, tja und der Lasse, der schlurft halt so mit.

Cool.

Es ist schon krass, dass es ihr völlig egal zu sein scheint, dass ihre eigene Familie sie beim Sex hört. Ich empfinde das glaube ich gerade so schlimm, weil da bei mir noch was anderes mitschwingt in Bezug auf Anna. Sie scheint gerne Grenzen zu überschreiten, vor allem Grenzen, die anderen weh tun.

Oh, man, ich muss mich echt zurückhalten ...

Oh man ... Fliege, das hier ist wohl ein ziemlich gefühlsduseliger Kommentar und schriftstellerisch nicht hilfreich, aber irgendwie trifft mich dein Text.

Oh, mach Dir nur keinen Kopf und hab ja keine Hemmungen - ich höre Dir total gern zu.

Und auch hier ist so eine Stelle, wo du durch einen Satz wieder eine neue Ebene aufmachst, ...

Ich könnt Dich am Stück zitieren.

Die Mutter ist mir in der ganzen Geschichte nicht so ganz klar, also ihr Verhalten, ihre Sorgen ... Hier, in diesem letzten Dialog wird mir einiges klarer.

Beruhigend, wenn es nach hinten aufgeht.

Hat mir sehr gefallen, dein Text!

Hat mir sehr gefallen, dein Kommentar! Aber klar, wenn da so Sachen drin stehen, ist auch einfach.
Herzlichsten Dank nochmals!


Liebe @Tintenfisch,

oh, je, da fällt mir doch glatt noch was ein. Nach dem Ende der Challenge, also wenn ich durch bin mit den Kommentaren, dann - versprochen!

ich mag diese Geschichte sehr gern! Eigentlich wollte ich nur kurz reinschauen, aber ich muss dir jetzt doch einen Kommentar dalassen.

Danke für die Zeit, das sehr gern und den Kommentar!

Die Schwestern-Beziehung finde ich total interessant und gut gezeichnet, auch die ganzen Figuren sind authentisch. ... Nur die Mutter, die bleibt meiner Meinung nach farblos und irgendwie unstimmig. Sie wirkte auf mich so kraftlos und gar nicht wie jemand, der Küchenschränke demoliert.

Die ist eigentlich auch total fertig, kraftlos, aber auch sie braucht ein Ventil, denn auch sie spürt noch Wut und Aggression (Wer hat die nicht? Sind ja die wenigsten vollendete Buddisten). Und so ein Küchenschrank, der wehrt sich halt nicht, der widerspricht nicht, der fordert einen nicht weiter (über die eigenen Kräfte) heraus. Er erträgt und man kann selbst bestimmen, wann wieder gut ist. So jedenfalls meine Gedanken dazu. Ich lese aber alle Rückmeldungen zu den Figuren hier sehr genau und merke mir die Sachen, denn wenn mir eines an der Geschichte wichtig ist, dann sind es die drei Frauen.

Komisch fand ich persönlich, dass Lasses Einzug so selbstverständlich hingenommen wird. Meine Eltern (und meine Schwester) wären vermutlich nicht damit einverstanden gewesen, dass mein Freund (oder was auch immer Lasse ist) einfach bei uns im Haus einzieht. 18 hin oder her.

Ja, ich kenne das aus natura, kann aber nachvollziehen dass das auch auf ? stößt. Und da es für die Geschichte egal ist, ob der da wohnt oder nur regelmäßig zu Besuch ist, also das kann ich fix ändern. Werde ich die Tage mal angehen.

Sprachlich war die Geschichte natürlich super. Liest sich leicht und der Ton passt gut zur pubertierenden Schwester.

Freut natürlich.

Danke Dir auch für deine Liste. Paar sachen hab ich, paar sind zum Überdenken notiert.

Hoffe, du kannst was damit anfangen!

Auf jeden Fall!

Herzlichsten Dank nochmal
und liebe Grüße!

Morgen gehts hier weiter. Das war ja heute eine richtige Kommentarflut. Hat mich sehr erfreut, gibt aber auch viel zu denken auf.

Kommt alle gut über den Abend!

 

Hi, @Fliege

Eine tolle Geschichte! Irgendwie denke ich immer an Nöstlinger, wenn ich Geschichten über und für Jugendliche lese, in denen die Autorin die Sorgen und Nöte von Jugendlichen ernstnimmt, sie ungeschönt, unpoliert und nicht von oben herab, sondern irgendwie auf Augenhöhe bearbeitet. Das fühle ich hier auch. Du nimmst Deine Charaktere ernst, obwohl sie Teenager sind. Oder weil sie Teenager sind. Und das gefällt mir sehr gut, das fühlt sich authentisch an und empathisch. Und ich denke auch, das ist echt schwer, denn manche Stellen lese ich und denke: Das ist jetzt aber Quatsch. Aber für Teens ist das eben ganz echt und für Deine Figuren auch.

Sehr gerne gelesen! Da ich sonst nicht viel sagen kann, ergänze ich noch kurz, dass mich die Szene auf dem Flur, wo Mama und Ronja Anna belauschen, nicht stört. Im Gegenteil, ich finde sie stark. Ich meine, die beiden wissen ja, dass Anna nicht einfach "krank" ist, oder so. Sie haben Angst, dass ihr etwas angetan wird. Und wie reagiert man da? Echt heftig, wie ich finde, und gut geschrieben. Denn die Familie tut, ja, eben nichts. Und das trifft doch zumindest Mamas Kern sehr gut. Ich würde die Szene behalten.

Außerdem habe ich einen großen Topf Kleinigkeiten mitgebracht und schütte den jetzt mal hier aus:

Mit gesenktem Kopf lauschte sie dem Hall von Annas Absätzen auf den Betonstufen nach.

Das "nach" braucht es in meinen Augen nicht.

Ein Sturzhelm lag auch nirgends rum.

Finde ich witzig. Da, wo ich herkomme, sagt man "Sturzhelm" zum Fahrradhelm und "Motorradhelm" zum Motorradhelm. Und da Fahrradhelmträger echte Spießer sind ..., ist das für mich eine (wahrscheinlich unfreiwillig) komische Bemerkung.

Und dann begann Lasse seine Familiengeschichte zu erzählen, und Mama machte ab und an »Oh« oder »Ah«.

Komma vor "seine".

Ein Jammern das machte, dass ich nie Sex haben wollte, auch wenn Anna sagte, ich habe ja keine Ahnung, was ich da redete.

Komma vor "das".

Wir hatten uns nicht getraut zu klopfen oder etwas durch die Tür zu rufen. Wir standen nur da, bereit das Zimmer zu stürmen, wenn wir ein »Hilfe« oder etwas in der Richtung vernommen hätten.

Hier würde ich ein Komma vor "zu klopfen" setzen, weil danach ja noch "oder etwas durch die Tür zu rufen" kommt, was ja eine recht komplexe Infinitivkonstruktion ist. Außerdem Komma vor "das Zimmer".

Aber Nichts war okay. Gar Nichts.

"nichts" wird nur dann groß geschrieben, wenn es sich ausdrücklich um "das Nichts" handelt (wie in "Die unendliche Geschichte"). Ansonsten ist es einfach ein Wort wie "viel" oder "etwas" und wird genauso klein geschrieben.

Anna, die bei mir im Bett lag und schwieg, während ich darauf warte, dass sie redete.

"wartete" statt "warte".

Ich sprang auf, füllte den Wasserkocher, und begann Pulver in eine Tasse zu löffeln, bis mir auffiel, dass ich keine Ahnung hatte, wie viel da hineingehörte.

Komma weg vor "und", dafür ein Komma vor "Pulver".

Ich kostete vorsichtig, ließ nur ein paar Tropfen auf meine Zunge tröpfeln, und wusste es doch vorher, es schmeckte widerlich.

Komma weg vor "und".

»Sonntag Abend, musste er da auch weg?«

"Sonntagabend" zusammen.

»Scheinbar.«
Er wusste scheinbar auch nicht viel mehr über das Küssen als ich.

"Scheinbar" ist ein raffiniertes Wort. Es bedeutet, dass etwas so scheint, aber nicht so ist. Da man mithilfe von "scheinbar" tolle doppelte Böden bauen kann, freue ich mich, wenn es nicht leichtsinnig verwendet wird (denn je mehr Leuten die Raffinesse dieses Wortes entfällt, umso schwieriger wird es, es noch raffiniert zu verwenden). Deshalb vermute ich mal, das Wort, das Du "anscheinend" suchst, ist "anscheinend". ;) Etwas scheint so, und Genaueres wissen wir darüber nicht.

Das war's erstmal von mir. Wie gesagt, mich hat mitgerissen und begeistert, wie ernst Du Deine Figuren nimmst. Ohne dass das alles todernst wird. Aber so, dass es mir als Jugendliche sicher extrem gut gefallen hätte. Und auch heute noch extrem gut gefällt.

Gerne gelesen.

Kleinliche Grüße,
Maria

 
Zuletzt bearbeitet:

Andere haben einen Sandsack, meine Mama hat Küchenmöbel.
...
»Ich hole noch das Salz«, stammelte Mama und verzog sich in die Küche, um sich an den Schränken abzuarbeiten.

“Daddy's flown across the ocean / Leaving just a no memory ...“ beginnt – minimalistisch abgeändert durch mich - Pink Floyd‘s “Another Brick in the Wall“ und beim Lesen Deiner Geschichte,

liebe Fliege,

fallen mir die „vaterlosen“ Gesellschaften ein, die in der Nachkriegszeit wesentlich andere Ursachen hatten als zu Zeiten, da eine sich liberal gebende Wirtschaftsideologie vom sog. Mittelstand bis in die Gosse runter die Leute „fordert“ und (scheinbar) „fördert“, den Teilzeitmüttern (gelegentlich auch -vätern) professionelle Hilfe im „System der Erziehung“ (Piaget) zur Seite stellt, das Teil des ökonomischen Systems ist und oft zur Verwahr-Anstalt verkommt und - so meine ich zu fühlen - man spürt einen Hauch davon in der Geschichte, Verwahrlosung erzeugt.

Da mutet der Name Annas - hebr. (C)Hanna(c)h = Huld, Gnade – wie feine Ironie an, selbst wenn ich sie nicht unterstellen werde. Und wie alt mag Ronja sein, für mich in der Geschichte eine Ausgeburt der Vernunft, obwohl sie noch (ich wähl mal das Adjektiv „kindgerecht“) „Mama“ sagt … Jünger als die Gnädige auf jeden Fall. Wie dem auch sei, ich werd mich da nicht einmischen und werd mich beschränken, auf das, was da vor mir liegt – und es geht sofort los

»Mitternacht bist du wieder zu Hause«, sagte Mama.
Klingt das nicht nach mehr als einer bloßen Aussage? Die dann nachfolgenden Zeilen bilden einen schönen Appendix zu dem Befehl/Wunsch …
Selbst dem
»Quatsch.«
am Ende würd ich ein „!“ zugestehen ...

Du nutzt das Verb „lauschen“ wenn schon nicht gerne, so doc nicht ungerne

Mit gesenktem Kopf lauschte sie dem Hall von Annas Absätzen auf den Betonstufen nach.
Ich hörte, wie Mama in den Flur stürzte, schlug mein Mathebuch zu und lauschte, wartete auf das Duell:
Duden.de deutet „lauschen“ als ein (heimliches,) „mit gespannter Aufmerksamkeit zuhören, sodass kein Wort, kein Ton entgehen kann“ und alternativ „bestimmten Worten oder Klängen, jemandem zuhören“, kurz (synonym) horchen. Man kann also Vogelgesang und Blätterrauschen lauschen (nicht nur des Reimes wegen), der Stille – vor einem möglichen Duell – vielleicht, aber dem Klackern von Absätzen? „Horchen“ ist übrigens eine ahd. Ableitung vom „hören“ (horan) im Sinne eines „auf etwas achten“, (be)merken. M. E. bietet „achten“ sich an, denn die Mutter „achtet“ auf den Gang des Kindes, das wird dann auch bestätigt im
..., und als wir Annas Absätze nicht mehr hören konnten, ballte Mama ihre Hände zu Fäusten und schlug sie gegeneinander. …

..., dass ich nie Sex haben wollte, auch wenn Anna sagte, ich habe ja keine Ahnung, was ich da redete.
Hier meine ich, solltestu den Konjunktiv für den Appendix verwenden, denn Fliege referiert, was Ronja über Annas Rede referiert … Es reduziert sich auf ein „hätte“, und - ich vermute mal - Ronja wird eher bezweifeln, dass sie keine Ahnung hätte

Aber Nichts war okay. Gar Nichts
„nichts“, denn selbst ein „nichts“ kann sich zu „Nichts“ aufblähen

…, und während Lasse sich an mir vorbei drückte, flüsterte er:
vorbeidrücken“
..., aber es war nur Mama, die von der Arbeit heim kam.
„heimkommen“

Es war bereits Frühling, und es war mitten in der Nacht, als Anna und Lasse von irgendwoher kamen.
Jetzt hab ich dann doch noch die Frage, warum Hauptsätze oft bei Dir mit „und“ verbunden und zugleich durch Komma getrennt werden. Ist ja nicht verboten und es ist ein Mittel, um etwa die Struktur der Sätze zu verdeutlichen oder einen Inhalt besonders hervorzuheben. Aber ruft hier nicht das gedoppelte SP geradezu nach Zusammenfassung etwa in der Form
„Es war bereits Frühling und mitten in der Nacht, als ...“?
Ohne Worte:
Mama schwieg. Sie umklammert[e] ihre Kaffeetasse, kaute auf ihrer Unterlippe.

Gern gelesen trotz Rotznase vom

Friedel

 

Liebe @Fliege,

ich habe deine Geschichte sehr gerne gelesen, man ist ja sofort mittendrin in der Weiberwirtschaft mitsamt Hahn im Korb.
Was mir so aufgefallen ist oder besonders gefallen tut:

»Ich auch!« Anna schwebte hinaus, hinter ihr fiel die Tür krachend ins Schloss. Mama zuckte zusammen. Mit gesenktem Kopf lauschte sie dem Hall von Annas Absätzen auf den Betonstufen nach. Ich stand einen halben Meter hinter ihr, und als wir Annas Absätze nicht mehr hören konnten,
Nachdem ich gerade versucht habe, meine eigene Geschichte in punkto Erzählperspektive zu richten und da vielleicht auch übersensibel bin im Moment, kommt mir das Fette oben nicht ganz richtig vor. Woher will Ronja denn wissen, ob Mama wirklich lauscht, vllt. hat die einen Tinnitus. Ronja denkt sich das nur, dass es so ist. Vielleicht „und schien dem Hall … nachzulauschen.“
Das „schwebte“ hat schon jemand gesagt, dass es nicht so passt, und ich finde auch. Gerade in Zusammenhang mit der knallenden Tür und den klackernden Absätzen. Vllt: rauschte oder düste
Mama verzog sich in die Küche, öffnete den Schrank, nahm einen Teller für Annas Mitbringsel heraus und warf die Tür zu.
Aus Mama werde ich nicht ganz schlau. Sie randaliert in der Küche, aber sonst gibt sie mehr oder weniger immer klein bei … Und Ronja wirkt sowieso am erwachsensten.
Der Neue sah normal aus. Halblanges Haar, nicht geschminkt, keine Ringe, Ketten oder Piercings. So neben meiner Schwester wirkte er falsch, Lasse war ein verirrter Spatz in Annas Papageienstaat.
Ronja und ihre Wahrnehmungen sind einfach klasse!
»Ich hole noch das Salz«, stammelte Mama und verzog sich in die Küche, um sich an den Schränken abzuarbeiten.
stammeln finde ich nicht so passend, sie sagt es doch schon am Stück, oder? Vllt. besser murmelte?
Mama kam zurück. Ihr Blick passte nicht zum schiefen Lächeln ihres Mundes.
Vllt. : Mit einem Blick, der nicht …
Lasse klingt nach Hundename, dachte ich. Lasse, Platz! Lasse, bei Fuß! Lasse, hol das Stöckchen!
Wirklich sehr witzig, die Ronja mit ihrem trockenen Humor
»Aber wir sind doch noch gar nicht fertig«, räumte Mama ein.
das passt hier nicht, bedeutet doch: jemandem etwas zugestehen
»Er ist ein wirklich Netter. Schade, dass er schon bald ausgetauscht wird«, murmelte Mama und erschrak, als sie bemerkte, dass sie es laut ausgesprochen hatte.
Ich kann sie hier so verstehen! (Musste selbst gerade mit ansehen, wie meinem wunderbaren sechzehnjährigen Ex-Schwiegersohn-in-spe (;)) das Herz gebrochen wurde – und meins irgendwie mit …:cry:
Ich küsste einen Jungen aus der Schauspiel-AG bei einer Party, und als er sich umdrehte, wischte ich mir den Mund am Ärmel ab. Er wusste scheinbar auch nicht viel mehr über das Küssen als ich.
Auch hier wieder, die Ronja ist wirklich richtig aus dem Leben gegriffen.
Nebeneinander saßen wir schweigend auf der Couch, Lasse zwischen uns, auf seinem Schoß die Popcornschüssel.
Das klingt so, als gehört er zum Inventar. Oder als wäre er der Vater. Oder als wären die drei ein altes Ehepaar. Irgendwie schön schräg.
»Hast du eine Zigarette für mich?«, fragte Mama mich in der Küche. Ich stellte den Wasserkocher für Tee an. »Ich rauche nicht.
Das finde ich herrlich absurd, diese Frage und die lakonische Antwort von Ronja.
Also Ronja finde ich super getroffen, Anna ist ein Biest - warum sie so ist, wie sie ist, erfahren wir nicht, bei Mama weiß ich nicht so genau, wie sie eigentlich tickt und warum sie diese Angst hat, dass Lasse Anna verlässt. Würde ihr ja eigentlich ganz recht geschehen … Aber ich sag das so, eigentlich weiß ich es besser: Wahrscheinlich hätte dann auch sie selbst ein gebrochenes Herz ... Vielleicht erinnert sie das an eine frühere Situation.
Sicher steckt da eine längere Geschichte dahinter, aber der Teil, den ich bisher gelesen habe, hat mir jedenfalls Spaß gemacht.

Liebe Grüße von Raindog

 

Liebe @Fliege,

ich will nicht viel zu deiner Geschichte schreiben, nur einfach sagen, dass sie mir wirklich gut gefallen hat. Mal abgesehen von Lasse, den ich als Leser eher oberflächlich kennen lerne, was aber auch nicht wichtig ist, bringst du mir Anna, Ronja – die Ich-Erzählerin – und ganz besonders die Mutter sehr nahe. Und du lässt dem Leser gleichzeitig viel Raum, sich eigene Gedanken über die von dir geschaffenen Personen zu machen. Da ist Anna, dieses ambivalente Wesen, dass du aufsässig und verletzbar zugleich zeichnest und die Mutter, die ihren Frust, ihre Wut über diese wilde Tochter, die sich nicht zähmen lässt, hilflos an ihren Küchenmöbeln auslassen muss. Das ist alles menschlich so gut nachvollziehbar, dass ich von Anfang bis Ende reingezogen werde in dieses kleine Familientheater.

Und zum Schluss schaffst du es mit wenigen Worten, der Mutter und damit der ganzen Geschichte eine zusätzliche Tiefe zu geben:

»Was glaubst du, weshalb sie sich gestritten haben?«, fragte ich sie nach einer Weile.
»Ist doch egal.«
»Warum?«
»Weil Lasse geblieben ist.«
»Aha«, sagte ich, verstand es aber nur halb. Ich hätte es trotzdem gern gewusst.
Mama stand auf. »Ich habe Angst«, flüsterte sie.
»Dass sie sich wieder streiten?«
»Um Anna, wenn Lasse genug von ihr hat.«

Eine Mutter, die ich bisher nur in ihrem ohnmächtigen Zorn erlebt habe, schaut in Wirklichkeit hinter die Fassade ihrer Tochter und sieht deren Verletzlichkeit. Ihre Angst zeigt, wie sehr sie diese Tochter doch liebt.

Tolle Geschichte.

Liebe Grüße

barnhelm

Übrigens:

Mit gesenktem Kopf lauschte sie dem Hall von Annas Absätzen auf den Betonstufen nach.
Da geht es mir ähnlich wie @Raindog

 
Zuletzt bearbeitet:

Liebe @Fliege,

kein Zweifel, dass du die Dialogführung beherrschst wie wenige im Forum. Die trägt eine ganze Geschichte auch fast ohne Beschreibungen und auch so gut wie ohne tell.
Der Plot allerdings fällt für mich sehr spärlich aus, immerhin umfasst die Handlung einen Zeitraum von mehreren Wochen, ohne dass sich eine Entwicklung abzeichnet. Ich nehme an, das ist Absicht, und damit wird die Geschichte ziemlich deprimierend.

Familiendinge gingen niemanden etwas an. A

»Hör auf, Ronja«, bat mich Mama. »Nicht jetzt.«

»Sie sind tot.« Und dann begann Lasse seine Familiengeschichte zu erzählen, und Mama machte ab und an »Oh« oder »Ah«. Sie ist manchmal unglaublich, sitzt mitten in einem Gewitter und spielt Picknick unterm Postkartenhimmel.

Diese drei Frauen leben für mich in luftleerem Raum. Es gibt niemanden von außen, der Anteil an ihrem Leben nimmt, keine Nachbarn, keine Schulfreunde, keine Arbeitskollegen. Die Mutter schließt sich hermetisch ab, warum, erfahre ich nicht.
Die Tochter ist ohne Zweifel auf der schiefen Ebene, psychisch "verwahrlost", wie das passiert ist, erfahre ich nicht.
Ronja, aus deren Sicht erzählt wird, hat (noch) erstaunlich stabile Wertvorstellungen, woher sie die hat, erfahre ich nicht.

Du lässt also dem Leser allerhand Raum, sich selbst Hintergründe und Deutungen auszudenken. Das ist gekonnt gemacht.
Dennoch bleibe ich nach der Lektüre unzufrieden zurück. Denn die Frage, die mich jetzt verfolgt, ist: Warum hat Fliege diese Geschichte erzählt? Will sie ein Schlaglicht werfen auf prekäre Familienschicksale in der anonymen modernen Großstadt?
Will sie einfach eine Momentaufnahme skizzieren ohne Botschaft, als unbeteiligte, aber höchst aufmerksame Beobachterin?
Will sie eine Diskussion über moralische Prinzipien anzetteln?

Eine Geschichte, die mehr Fragen aufwirft, als sie beantwortet.

Kurz bevor ich zu Bett ging, klopfte ich und öffnete vorsichtig ihre Zimmertür.
»Hast du schon mal Whisky getrunken?«, fragte sie mich und hielt eine Flasche hoch.
Ich schüttelte den Kopf.
»Heute ist ein guter Tag, damit anzufangen.«
Anna schenkte mir ein. Ich roch daran und war mir sicher, das schmeckt mir nie und nimmer.
»Worauf wollen wir trinken?«, fragte sie.
»Auf die Liebe?«
»Liebe.« Anna lachte. »Du bist so naiv!«
Ich schwieg. In Momenten wie diesen hasste ich Anna.

Diese Szene ist für mich eine Schlüsselszene. Was ist Liebe? Alle drei Frauen wollen das Gleiche, verstehen und erwarten aber Unterschiedliches. Ronja ist die Außenseiterin in dieser Konstellation, Anna und ihre Mutter stehen sich näher, als ihnen lieb sein kann. Wie soll das gut gehen?

Eine nachhaltige Geschichte, liebe Fliege, auch wenn mir persönlich der gesellschaftliche Bezug etwas zu kurz kommt.

Liebe Grüße
wieselmaus

 

Hey @jimmysalaryman,

und, tja, wow, Danke. Das ist ja so ein Text von mir, von dem ich denke, das ist nicht jimmys Revier. Umso überraschter bin ich dann doch, wie tief Du reingehst und freue mich einen Keks.

der Titel ist grandios, und auch ganz schön zweideutig. ... weil man es natürlich auch auf eine sexuell konnotierte Art und Weise lesen kann - alle lieben Anna, wenn sie es will, also fast so ein wenig, als sei sie eine Nymphomanin.

Ja, daran musste ich auch denken, und als ich es getan hab, mochte ich ihn gleich noch mehr.

Ich habe Probleme mit dem ersten Absatz. Zuerst ist die Mutter streng und zurechtweisend, Anna "frech" und rebellisch. Aber dann relativierst du, also die Erzählinstanz das wieder, in dem gesagt wird: Na ja, sie ist aber ja schon 18. Also entweder sie kann tun und lassen, was sie will, oder aber eben nicht.

Das ist ja Schwesternsicht und hat auch seine Richtigkeit, aber die leben noch immer zusammen und Mama kann vor Sorge nicht pennen, deshalb ist ihre Ansage sicher eher nur ein Wunsch, was sie auch weiß, aber eben doch auch eine (verzweifelte) Erwartung an Annas Sozialverhalten. Die Ambivalenz die genau in den drei Zeilen drin steckt, finde ich eigentlich ganz schön.

DA verschenkst du schon erstes Potential. Wenn du den Dialog am Anfang anders gestaltest, und es klar wird, Anna macht sowieso was sie will, oder sie sagt gar nichts, bleibt neutral, dann zeigst du im nächsten Absatz, wie Anna ist: sie scheißt nicht nur auf den Rat und die Autorität ihrer Mutter, sie bringt auch gleich noch ihren Stecher mit Heim.

Aber so ist doch die Reihenfolge. Mama bittet, Anna geht, Anna kommt mit Lasse wieder, und erst dann sagt Ronja, die ist 18, die darf das. Ich komme nicht ganz mit.

Vorher erklärst du aber, was alles nicht normal ist. Sag doch einfach, oder beschreib, wie er aussieht, und negiere das nicht.

Ich mag aber gern über die Negation arbeiten, gerade wenn wer ziemlich Durchschnitt ist. Durchschnitt ist immer sehr schwer zu zeigen, weil man nichts hat, was man herausstellen , woran man sich abarbeiten könnte.

Beschreibe die beiden und lass das Urteil weg.

Okay, Urteil ist doof.

Du könntest hier außerdem ein schönes Ping Pong aufziehen, wo Lasse zuerst mal über seine Zukunft schwadroniert und Ronja ganz am Ende, als alle denken, es ist vorbei, nochmal so reinhaut und fragt: "Also Moment, wie war das mit dem Telefon nochmal?"

Der Gedanke gefällt mir gut. Guck ich mir mal mit bisschen mehr Abstand an.

Sie muss es erstens auf die Tochter beziehen, weil im Grunde ist ihr Lasse scheißegal, es geht ihr um das Wohlergehen ihrer Tochter, die sie durch den permanenten Austausch in Gefahr sieht, und sie darf es nicht zu der jüngeren Schwester sagen, das muss subtiler ablaufen, keine Ahnung.

Kann den Gedanken nachvollziehen, habe jetzt aber auf die Rasche auch keine Idee. ich murmle das mal noch bisschen durch den Kopf.

Hier implizierst du, dass beide miteinander über ihren Sex geredet haben. Ronja sagte also zu Anna, wenn Sex so klingt wie bei dir, dann will ich nie Sex haben. ...

Ist raus.

Auch hier: Die Mutter (!) und die Schwester hören der älteren Schwester beim Vögeln zu. ... Vielleicht spricht Ronja auch nachher mit ihrer Mutter darüber, und dann kommt es zu einer bizarren Situation, wo sich die Mutter der Wahrheit verweigert.

An die Stelle muss ich ran, sagst nicht nur Du und alle haben recht.

Whiskey, und dann pur? Hmm. Ich würde hier vielleicht Genever nehmen oder so, das reicht doch? Muss es direkt Whiskey sein, das ist harter Alkohol und bei jungen Damen pur doch eher unbeliebt, denke ich.

Kann ich jetzt nicht bestätigen.

Du verschenkst hier auch Tiefe, weil deine Protagonisten etwas über sich, aus sich heraus erzählen könnten, sie sind hier unbeobachtet, intim, verschwestern sich, und dann darf nicht so etwas Nüchternes, Abgeklärtes passieren, da darf es ruhig ehrlich und echt werden.

Weiß nicht. Wenn in dieser Familie was fehlt, dann ja wohl das intime. Und die beiden Schwestern, die machen für Sekundenbruchteile die Tür auf, um sie doch gleich wieder zuzumachen.

Hier würde ich es genau andersherum machen. Nicht dass er einen Ständer kriegt, sondern dass er keinen hochbekommt. Anna definiert sich über Sex, über Körperlichkeit, auch und vor allem über ihr Bewußtsein, wie sie funktioniert, und dann kommt Lasse, der anders ist, der irgendwie nicht in das sonstige Schema passt, .... und warum ist das jetzt so, was ist MIT MIR falsch, das wäre und ist ja der eigentliche Subtext.

Nee, nee. Wenn er keinen hochbekommt, ist mit Lasse was falsch. Da würde Anna nie(!) an sich zweifeln. Das er aber total richtig funktioniert, und sie trotzdem sitzen lässt, dass muss sie auf sich beziehen. Und damit stimmt auch der Subtext.

Warum genau schießt ihn Anna nicht ab? Warum bleibt sie bei ihm, oder er bei ihr? Wenn er so der male helper ist, dann kommt das nicht raus, dann müsste der anders verliebt sein. Ronja könnte zum Beispiel ein Gespräch belauschen, wo das klar wird, wie die beiden miteinander umgehen, was Lasse zu Anna sagt, etwas, in dem klar wird, warum er bei ihr bleibt, denn er muss etwas in ihr sehen.

Auf den Einwand habe ich gewartet. Aber ich bin mir nach wie vor nicht sicher, ob das wirklich ausformuliert sein muss. Klar ist schön und rund und so, aber eigentlich wird auch so klar, sie investiert zum ersten mal in einen Jungen, der tanzt nicht so wie gewohnt, da muss auch für Anna was sein, sonst würde sie es nicht tun. Und Lasse, tja, dem geht es wie all den anderen, nur ist er cleverer. Ich seh in solchen Versuchen eher die Gefahr, dass es nach hinten losgeht. Was auch immer man schreibt, - echt deswegen? Mir würde das nicht reichen ...

Was gar nicht zur Sprache kommt: Ein Junge, der mit einem Mädchen zusammen ist, die schon viel Spargel gestochen hat (sage ich mal so), das ist immer belastend für die Beziehung. Jeder deiner Freunde hatte die schon mal, und/oder du weißt es nicht, jedes Grinsen, jeder Spruch deutest du dann in diese Richtung.

Ja, der Kerl. Aber doch nicht Ronja. Und da die hier erzählt, habe ich gar nicht die Perspektive, das zu thematisieren. Und mal ab von der Sicht, ist aber auch cool, wenn man selbst die Braut mitnimmt, die alle haben wollen, wo die anderen nur durften, wenn Anna sie ließ, danach verbrannt waren, und er darf eben immer und immer wieder.

Für mich bleibt auch unklar, warum sich Anna so verschenkt - mir wird die Leerstelle in ihr nicht klar. Das verbalisiert sie nie, dass muss sie auch nicht, aber Ronja darf und muss sogar darüber spekulieren, weil Anna ja auch für sie ein seltsames Mysterium bleibt.

Ja, muss sie? Ich verstehe den Einwand, die Frage danach, den Wunsch nach einer Antwort. Das sie nun aber ausgerechnet von dir kommt, wundert mich schon. Ich denke, der Leser kann sie durchaus füllen, jeder kennt eine Anna im Umfeld, jeder kennt Motive die diese Leerstelle erklären. Der Text lässt das offen und ehrlich gesagt, ich finde es würde ihn kleiner machen, ihn auf ein Motiv einzukochen. Mich reizt hier ungemein der Fokus auf das Hier und Jetzt, Situation pur, kein davor, kein danach, keine Analyse, keine Erklärung, keine Wertung. Ungewohnte Kost, ich weiß, unsere Erwartungen sind anders gepolt. Aber, macht es den Text jetzt wirklich besser, wenn ich da jetzt schreibe, sie hat den Auszug (oder gar den Tod) des Vaters nicht verwunden, oder sie hasst ihre Mutter dafür, wie die nach der Scheidung zusammengebrochen ist, oder sie hasst ihre Mutter, weil die so schwach ist, ein verklemmtes Mauerblümchen und sie will dagegen - dagegen ist Teenieauftrag schlechthin, oder einfach ganz banal (und am Ende die fieseste aller Erklärungen), Anna tut es einfach, weil sie es kann oder ein Gemisch allerlei Motiven wie es ja in Natura dann doch oft der Fall ist. Das ist ja auch so ein Literaturding, dass die Komplexität gern auf ein, zwei Fingerzeig runtergebrochen wird, jedenfalls in den KGs, weil man da den Raum gar nicht hat. Diese Küchentischpasychologie. Und da Du eigentlich ähnlich arbeitest, wir hier eigentlich ziemlich den selben Ansatz fahren - also entweder hab ich deinen Einwand falsch verstanden oder wir reden hübsch aneinander vorbei oder beides.

So einen Text würde ich, denke ich, sofort aus anderen herauslesen, sprich: Maskenball, dein Stil ist eigen, du hast auch eine eigene Sprache entwickelt, das liest sich sehr flüssig.

Arbeite ja auch lange genug dran. Gut, dass das auf nem guten Weg ist.

Eins noch: Diese Schwesternkussszene ist Hammer! Die muss unbedingt drin bleiben. Ich würde sogar vielleicht noch weiter gehen, weil Sex hier so ein underlying theme ist, das aber nie konkret wird, es wird nie wirklich sexuell, bis auf diesen Kuss, und da könntest du auch Anna aggressiver gestalten, ...

Dafür könnt ich dich - keine Ahnung - also Danke. Und hast recht, mal schauen, aber nicht mehr heute.

Danke für deine Zeit, dein Input, hat mich alles sehr beschäftigt.


Hallo @Kanji,

Für meinen Geschmack ist er zu glatt und zu lieb. Da ändert auch nichts daran, dass Anna ihre Schwester küsst.

Mit diesem Einwand habe ich gerechnet und ehrlich gesagt, auch viel öfter, als wie er jetzt in den Kommentaren steht. Das war so die große Frage vor dem Posten für mich. Wie vielen wird es so ergehen? Und ich bin mir sicher, es geht einigen so, auch wenn es hier noch nicht so oft steht. Der ist Plotarm, Spannungbogen ist mega flach, vieles wird nur angerissen ... Da ist genug, was man dem Text vorwerfen, an ihm nicht mögen kann. Jetzt könnte ich es mir einfach machen, und sagen, Lesegewohnheiten, Vorlieben - sicher schwingt das auch mit, aber nun ist ja mal so, dass ich hier alles in die Waagschale der Figurendynamik geworfen hab, die bei dir nicht ankommt. Im Gegenteil, sie langweilen dich. Insofern ist der Ball doch wieder bei mir und ich muss mir den Schuh anziehen. Auf der anderen Seite funktioniert es anscheinend aber wieder doch bei einigen Lesern (oder die sind einfach nur nett zu mir, was ich jetzt mal nicht hoffe), Dilemma, Dilemma, Dilemma.

Mir fehlt etwas Krachendes, zu schnell sind die Charaktere klar gestellt, zu durchschauen. Keine Überraschung. Es ist ein Wohlfühltext, ohne Frage.

Das ist ein vernichtender Satz :cry: Klare Charaktere, Wohlfühltext - ufff.

... wie gesagt. Gut gezeigt, nichts gespürt.

Auch hier für mich: Fünf. Setzen.

Ich werd nicht schlau aus ihr. Sicher mein Fehler.

Nee, nee, nee. Ich zieh mir den Schuh schon auch an, weiß nur gerade überhaupt keine Lösung.

... wo kaum eine Atmosphäre herrscht,

Es wird nicht besser.

Wie gesagt, bei Ronja hab ich überhaupt kein Problem. Die passt.

Na gut, ein ganz kleines bisschen.

Ich frage mich, was mit Anna nicht stimmt. Warum ist so wie sie ist und wieso behandelt sie nicht bloß alle Jungen, sondern auch ihre Mum und Ronja schlecht, warum ist sie so unsozial? Mir fallen heaps of Gründe ein, aber du hilfst mir nicht.

Das stimmt und zwar mit Absicht. Das kann man jetzt nicht gut finden und ich kann das voll und ganz nachvollziehen. Ich lese hier aber in den Rückmeldungen, dass diese Leerstelle ganz unterschiedlich gefüllt wird, und ich muss sagen, dass genau darin ein ganz großer Reiz für mich in diesem Text liegt.

Ich wünsche dir viel Erfolg in der Challenge

Ich mache mir da keine Hoffnungen. Das ist kein Text mit einem breiten Gefallen-Spektrum, dazu ist er zu speziell. Aber für mich war er in seiner Struktur schon eine persönliche Herausforderung und ich bin einfach nur sau froh, dass die für einige dann doch aufgeht. Mehr kann ich gar nicht wollen.

Liebe kanji, ich danke Dir vielmals für deine offenen, ehrlichen Worte!


Hey @Nichtgeburtstagskind,

immer wenn ich einen Komm von Dir bekomme, habe ich ein schlechtes Gewissen, weil ich Dir noch nie. Ich habe (glaube) zwei Geschichten von Dir gelesen und wollte doch so gern ... aber das Genre, das ist echt nicht leicht für mich. Allerdings bin ich im Rahmen der Challenge schon paar mal über meinen Schatten gesprungen, also, diesmal biste dran!

Das Schweben ist mir hier auch zu harmlos, zu unschuldig. Das passt nicht zu der energiegeladenen Situation. Eher stürmte oder rauschte.

Ja, ist weg. Da waren ja einige. Und irgendwie habt ihr total recht.

Find ich ja absolut bescheuert - und das sage ich Anna und nicht der Autorin. Als wenn man einem erwachsenen Kind nicht mehr die Meinung sagen dürfte. Klar, verbieten kann man nichts, aber es scheiße finden ja wohl. Und wenn man zusammenlebt, muss sich eben jeder an gewisse Regeln halten. Das gilt für Familien genauso wie für WGs.

Da bin ich 100% bei Dir.

Überhaupt danke ich Dir sehr für die Liste. Ich mag die ja. Manchens hab ich, anderes muss noch in mir "reifen". Auf jeden Fall gucke ich mir immer alles sehr genau an, und manchmal brauch ich echt lange um den Mehrwert darin zu erkennen. Gab schon Texte hier, da war ich dann ein Jahr später bereit, entsprechendes abzuändern. Was ich sagen will, sei nicht böse, wenn ich da jetzt nicht auf alles im Detail eingehe.

Hä, was ist das für ein doofes Gespräch? Steht Ronja so auf dem Schlauch? Sie ist doch nicht acht.

Stimmt. Aber hier dachte ich, dass sie die Situation allein, sie mit Lasse, einfach total verunsichert. Darauf wollte ich eigentlich hinaus.

Rezept auf der Packung? Irgendwie verhält sich Ronja etwas zu vertrottelt.

Da widerspreche ich. Manche Menschen können mit 40 nochkeinen anständigen Kaffee kochen.

Der Lasse hats durchschaut.

:D

Da versucht Ronja zurückzuschießen, will Anna genau so verletzen. Klappt nur nicht so ganz.

Jipp.

Das finde ich irgendwie irritierend. Warum brauchst du das mit dem Einzug? Der wird ja nur so nebenbei abgehandelt. Und der Streit würde doch auch ohne en Einzug klappen.

Auch der ist weg.

Da frage ich mich warum die Mutter diese Angst hat. Ich meine was wünscht sie sich für ihre Tochter? Wäre es ihr lieber, Anna verliebt sich nicht und behält immer die Oberhand?

Okay. Hier offenbart sich mir dann doch, dass der Text nicht das liefert, was ich gern hätte.

Deine Geschichte ist so ein typischer Alltagsausschnitt, schön zu lesen, nicht zu dramatisch. Im Mittelteil fehlt mir etwas die Spannung. Worum geht es? Um Mama und Anna? Um Anna und Ronja? Um Anna und Lasse? Um Ronja und Männer? Da fehlt mir ein bisschen der Fokus, die Frage, die mich mitreisst.

Kann ich nachvollziehen, habe diesen Einwand auch schon selbst vorhergesehen. Aber tatsächlich geht es mir um alle drei Frauen. Große Aufgabe das, und in deinem Fall auch nicht gelungen. Muss ich kaufen.

Danke auch Dir für deine Zeit, die Liste und deine Gedanken, hat mich sehr gefreut.

Oh, wie die Zeit vergeht! Ich hätte gern noch auf ein paar Kommentare geantwortet, aber ich muss zur Arbeit. Leider. Mit Euch zu plaudern ist viel schöner. Danke aber auf jeden Fall schon mal an jeden von Euch!

Ein schönes Wochenende und liebe Grüße
Fliege

 

immer wenn ich einen Komm von Dir bekomme, habe ich ein schlechtes Gewissen, weil ich Dir noch nie. Ich habe (glaube) zwei Geschichten von Dir gelesen und wollte doch so gern ... aber das Genre, das ist echt nicht leicht für mich. Allerdings bin ich im Rahmen der Challenge schon paar mal über meinen Schatten gesprungen, also, diesmal biste dran!
Das ist doch doof! Jetzt habe ich ein schlechtes Gewissen, weil ich dir eins mache. So war das nicht gedacht. Ich freue mich über jeden Kommentar, aber aus einem schlechten Gewissen heraus soll er nicht entstehen. Vielleicht schreibe ich ja auch mal eine Geschichte, die dich so anspricht, dass du etwas dazu sagen musst. ;)

 

Hey @TeddyMaria,

herzlichsten und lieben Dank für deinen Besuch! Und dann auch noch dieses schöne Mitbringsel.

Irgendwie denke ich immer an Nöstlinger, wenn ich Geschichten über und für Jugendliche lese, in denen die Autorin die Sorgen und Nöte von Jugendlichen ernstnimmt, sie ungeschönt, unpoliert und nicht von oben herab, sondern irgendwie auf Augenhöhe bearbeitet. Das fühle ich hier auch.

Phuu, also, das ist ja ein Vergleich der mich umhaut. Nöstlinger ist echt groß. Und da würde ich schon gern hinwachsen. Und wenn ich jetzt auf 'nem guten Weg bin, dann freut mich das total, mal ganz abgesehen davon, ob man je dahinkommt.

... denn manche Stellen lese ich und denke: Das ist jetzt aber Quatsch. Aber für Teens ist das eben ganz echt und für Deine Figuren auch.

jajajaja Also nochmal: Danke.

Sehr gerne gelesen! Da ich sonst nicht viel sagen kann, ergänze ich noch kurz, dass mich die Szene auf dem Flur, wo Mama und Ronja Anna belauschen, nicht stört. Im Gegenteil, ich finde sie stark.

Danke auch für diesen Einwurf, ich bin da noch am arbeiten mit/in mir. Ein pro ist aber auf jeden Fall sehr willkommen. Ich mag die Stelle nämlich auch, und gehe ganz mit Dir:

Denn die Familie tut, ja, eben nichts. Und das trifft doch zumindest Mamas Kern sehr gut. Ich würde die Szene behalten.

Außerdem habe ich einen großen Topf Kleinigkeiten mitgebracht und schütte den jetzt mal hier aus:

Ja, schöne Sauerei das! Weißt du, wie lange ich gebraucht habe, das alles wegzusammeln? Mach das ja immer und immer wieder! Danke für deine Zeit und Mühe an dieser Stelle.

Aber so, dass es mir als Jugendliche sicher extrem gut gefallen hätte. Und auch heute noch extrem gut gefällt.

Und nochmal, danke für die Blumen!


Lieber @Friedrichard,

- so meine ich zu fühlen - man spürt einen Hauch davon in der Geschichte, Verwahrlosung erzeugt.

Ach, ich weiß nicht. Schimpft man nicht seit der Antike auf die Jugend, die mehr und mehr verkommt und ist es nicht von Alters her so, dass früher alles besser war? Ich glaube Annas gab es zu allen Zeiten und wird es immer geben. Das mit der liebe ist eben echt ein schräges, nicht immer so einfaches Ding, auch wenn sie es uns glauben macht.

Da mutet der Name Annas - hebr. (C)Hanna(c)h = Huld, Gnade – wie feine Ironie an,

Ich habe es nicht gewusst, aber das ist super! Und jetzt, wo ich darum weiß, es gibt keinen besseren Namen für sie.

Und dann danke ich Dir treue Seele für deine wunderbaren Ausführungen zu meinen Irrungen und Wirrungen, ich fühl mich immer ganz väterlich in den Arm genommen.

Jetzt hab ich dann doch noch die Frage, warum Hauptsätze oft bei Dir mit „und“ verbunden und zugleich durch Komma getrennt werden. Ist ja nicht verboten und es ist ein Mittel, um etwa die Struktur der Sätze zu verdeutlichen oder einen Inhalt besonders hervorzuheben.

ich glaube, das habe ich hier gelernt bekommen. Ich soll das also wieder vergessen, dabei war ich so stolz, es begriffen zu haben. Aber ich finde ohne Komma eigentlich viel schöner auch.

Gern gelesen trotz Rotznase vom

Was heißt denn hier trotz Rotznase? Sag mal! Die schieben uns später durch die Parkanlage, wir sollten es uns nicht mit ihnen verscherzen.

Lieber Friedrichard, es war mir wie immer ein Fest!


Liebe @Raindog,

ich habe deine Geschichte sehr gerne gelesen, man ist ja sofort mittendrin in der Weiberwirtschaft mitsamt Hahn im Korb.

Dankeschön.

Und auch an Dich eine Pralinenschachtel für die Liste der Ungereimtheiten. Ich habe da mal was geändert.

Und Ronja wirkt sowieso am erwachsensten.

Das empfinden ja viele so. Und es gibt gute Gründe dafür.

Ich kann sie hier so verstehen! (Musste selbst gerade mit ansehen, wie meinem wunderbaren sechzehnjährigen Ex-Schwiegersohn-in-spe (;)) das Herz gebrochen wurde – und meins irgendwie mit …

Meine Mama hat auch mal aus diesem Grund geweint. Ich habe damals die Welt nicht mehr verstanden :D. Aber heute ist sie ganz glücklich, falls dich das tröstet.

Das klingt so, als gehört er zum Inventar. Oder als wäre er der Vater. Oder als wären die drei ein altes Ehepaar. Irgendwie schön schräg.

Klingt jetzt blöd, aber ich mag das Bild auch.

... bei Mama weiß ich nicht so genau, wie sie eigentlich tickt und warum sie diese Angst hat, dass Lasse Anna verlässt.

Du also auch. Okay.

Sicher steckt da eine längere Geschichte dahinter, aber der Teil, den ich bisher gelesen habe, hat mir jedenfalls Spaß gemacht.

Also klar gibt es ein davor und ein danach, gibt es ja immer bei so "real live Geschichten", aber eigentlich sollte der Text doch für sich stehen können. Tut er also nur bedingt bei dir. Bin jetzt trotzdem einfach froh, dass dich der vorhandene Teil zumindest unterhalten konnte.

Hab vielen, lieben Dank für deine Rückmeldung!


Hey @Nichtgeburtstagskind,

Ich freue mich über jeden Kommentar, aber aus einem schlechten Gewissen heraus soll er nicht entstehen.

Oh nee, nicht so verstehen. Ich habe für mich so die güldene Regel, ich danke jedem Komm mit einem Komm. Halt ich nicht immer durch, schaffe ich auch nicht. Also, das ist etwas, was ich ganz allein mit mir ausmache und Du darfst null ein schlechtes Gewissen haben. Du doch nicht! Du bist doch die Gute in diesem Spiel! Davon ab, es wird mir ein Fest sein, deine Challenge Geschichte zu kommentieren, die liegt nämlich total auf meiner Wellenlänge.

Liebe Grüße an Euch alle und eine zauberhafte Nacht!
Und die Tage schaffe ich dann auch hoffentlich den Anschluss zu den noch offenen Kommentaren. Habe mich auf jeden Fall sehr darüber gefreut, aber das ist ja eh klar. Deshalb der jetzt für alle: :herz:

 

Liebe @barnhelm,

vielen lieben Dank für deinen Besuch. So schön!

ich will nicht viel zu deiner Geschichte schreiben, nur einfach sagen, dass sie mir wirklich gut gefallen hat.

Und mit so einem Anfang gleich noch schöner.

Mal abgesehen von Lasse, den ich als Leser eher oberflächlich kennen lerne, was aber auch nicht wichtig ist, ...

Mich beruhigt total, dass Du sagst, es ist nicht wichtig. Finde ich nämlich auch, aber der Leser kann das ja durchaus anders empfinden.

bringst du mir Anna, Ronja – die Ich-Erzählerin – und ganz besonders die Mutter sehr nahe.

Das hat mich auch sehr gefreut. Die Mutter finden ja auch viele farblos, aber ich bin hier ganz bei dir (oder du bei mir :) ):
und die Mutter, die ihren Frust, ihre Wut über diese wilde Tochter, die sich nicht zähmen lässt, hilflos an ihren Küchenmöbeln auslassen muss.
... Eine Mutter, die ich bisher nur in ihrem ohnmächtigen Zorn erlebt habe, schaut in Wirklichkeit hinter die Fassade ihrer Tochter und sieht deren Verletzlichkeit. Ihre Angst zeigt, wie sehr sie diese Tochter doch liebt.

Tolle Geschichte.

Dankeschön!

Übrigens:
ist übrigens raus.

Es war mir eine reine Freude. Ich hoffe, ich bekomme von Dir demnächst auch noch eine Geschichte zu lesen. Würde mich jedenfalls sehr freuen.


Hey @Ronja,

du hast einen neuen Fan. Ich bin geflasht ...

Echt? Cool!
Was soll ich sagen, dein Kommentar war natürlich wie Sommerregen. Da kann man eigentlich immer nur »Danke« und »Freu« sagen, und das macht so Spaß!

Hier musste ich schmunzeln. Ich habe mal ein paar Jungs aus dem Ruhrpott kennengelernt und die meinten, sie kennen Ronja nur als Hundenamen. Allerdings denke ich auch sofort an die Räubertochter und keinesfalls an Hunde. Außerdem mag ich den Namen und deine Ronja ganz besonders gerne.

Die haben ja echt keine Ahnung! Und Du magst also den Namen RONJA, na, wer hätte das gedacht :D.

17 mal hast du „als“ im Text verwendet.

Autsch. Guck ich mir gleich noch an.

Ich glaube, dass es viel schwieriger und anspruchsvoller ist, die Verneinungen wegzulassen, insbesondere arbeitest du hier auch mit vielen Klischees wie Piercings, Nieten.
Da gebe ich Dir recht. Und deshalb mag ich sie, die sind schon auch einfach total praktisch. Und ich persönlich habe mit denen eigentlich kein Problem.

„Noch immer keine Nachricht von Anna“ hört sich nach Lasses Sicht an. Sorry, kann ich nicht fundiert begründen … und auch Unfug sein.

Ja stimmt schon. Ist jetzt aber auch eine Info, die sie über Beobachtung herausfinden kann. So war das gedacht. Sie sieht ihn aufs Handy gucken, ist auch klar, worauf er wartet, da nichts pling gemacht, er betätigt keine Tasten, liest nix, also ist da auch nix.

Ich hoffe, du stellst bald wieder viele neue rein.

Jetzt habe ich einen Fan und dann muss ich so was sagen: Ich glaube eher nicht. Mein aktiven Zeiten sind irgendwie vorbei. Auch schreibe ich gar nicht mehr viel, der Text war irgendwie ne Ausnahme. Der hat sich mir aufgedrängt. Sonst drängt da seit Längerem nichts in mir.
Aber es gibt hier ja irre viele tolle Geschichten. Ich bin da auch noch lange nicht durch.

Danke, danke, Danke für deinen Besuch!


Liebe @wieselmaus,

und auch an Dich meinen herzlichsten Dank für deinen Besuch. Hat mich sehr gefreut.

Der Plot allerdings fällt für mich sehr spärlich aus, immerhin umfasst die Handlung einen Zeitraum von mehreren Wochen, ohne dass sich eine Entwicklung abzeichnet. Ich nehme an, das ist Absicht, und damit wird die Geschichte ziemlich deprimierend.

Ich stimme Dir in allen Punkten zu.

Die Mutter ... erfahre ich nicht.
Die Tochter ... erfahre ich nicht.
Ronja, ... erfahre ich nicht.

Auch in dem. Ob das nun gut oder schlecht ist, darüber versuche ich mir über die Rückmeldungen ein Bild zu machen. Klar, es sind Leerstellen, die muss man nicht schönreden oder gar versuchen wegzureden. Die Frage für mich ist allerdings, kann man sie allein zumindest soweit auffüllen, dass der Text nach hinten raus funktioniert. Das war für mich das große Zittern, bevor ich auf »Senden« gedrückt hab, und auch jetzt vor jedem Kommentar.

Du lässt also dem Leser allerhand Raum, sich selbst Hintergründe und Deutungen auszudenken. Das ist gekonnt gemacht.
Dennoch bleibe ich nach der Lektüre unzufrieden zurück.

Genau das ist das Dilemma. A oder B?

Warum hat Fliege diese Geschichte erzählt? Will sie ein Schlaglicht werfen auf prekäre Familienschicksale in der anonymen modernen Großstadt?
Will sie einfach eine Momentaufnahme skizzieren ohne Botschaft, als unbeteiligte, aber höchst aufmerksame Beobachterin?
Will sie eine Diskussion über moralische Prinzipien anzetteln?

Hier ganz eindeutig B

Diese Szene ist für mich eine Schlüsselszene. Was ist Liebe? Alle drei Frauen wollen das Gleiche, verstehen und erwarten aber Unterschiedliches. Ronja ist die Außenseiterin in dieser Konstellation, Anna und ihre Mutter stehen sich näher, als ihnen lieb sein kann. Wie soll das gut gehen?

Das ist mein absoluter Lieblingssatz. Wenn Du bis dahin gekommen bist, dann kann der Text schon echt viel für mein Empfinden, für meine Erwartungen. Da freue ich mich sehr drüber.

... auch wenn mir persönlich der gesellschaftliche Bezug etwas zu kurz kommt.

Ja, der ist diesmal praktisch nicht vorhanden. Lag diesmal aber auch nicht in meiner Absicht. Das dies nicht unbedingt eine Stärke ist, ist mir sehr bewusst.

Lieben Dank für Deine Zeit und Deine Worte!

Euch allen die liebsten Grüße,
Fliege

 

Hey @Fliege,
für mich ist das eine runde Geschichte. Hab mich in Ronjas Welt schnell zurechtgefunden.

Fliege schrieb:
Mama kam mit dem Auflauf, der dampfte und nach Käse und Thymian duftete. Nacheinander füllten wir schweigend unsere Teller.
Aha … Bei dir essen sie wieder :D … Tolle Szene, bei der mir das Verhältnis der Figuren zueinander sofort klar wird. Und deine Dialoge sind sowieso toll!
Nur am Schluss der Szene, als Anna "Komm!" sagt, war mir nicht ganz klar, ob sie ihn jetzt mitten im Satz unterbrochen oder abgewartet hat, bis eine Pause entstand. Die Mutter sagt zwar, dass sie noch nicht fertig sind, aber damit kann auch das Essen gemeint sein.

Fliege schrieb:
"Ich breche sie nicht, ich leihe sie mir nur eine Weile aus."
Schön!

Womit ich anfangs Schwierigkeiten hatte - und die tauchten immer mal wieder im Text auf - war Ronjas Alter. Ich konnte das, bis gesagt wurde, dass sie fünfzehn sein soll, schwer einschätzen. Anfangs hatte ich ein Kind vor Augen. Auch wegen der Mathehausaufgaben. Aber das liegt wohl eher an mir, denn Ronja könnte ja auch gerade Abitur machen. Wahrscheinlich lag es daran, dass sie von Mama spricht. Hier könnte man noch meinen, dass sie die Geschichte jemandem aus der Familie erzählt oder ihrem Tagebuch anvertraut, aber dann sagt sie: Meine Mama. Und das klang mir eher nach einem Kind.
Andererseits ist sie aber auch sehr vernünftig, beschwert sich darüber, dass Anna nicht angerufen hat. Da hatte sie für mich eher die Funktion einer älteren Schwester.

Fliege schrieb:
Wenn Sex so war, wie es bei Anna klang, dann wollte ich das nicht.
Dass sie mit fünfzehn noch Jungfrau ist, finde ich völlig normal, aber die Formulierung: dann wollte ich das nicht klingt extrem unerfahren und auch wieder eher nach Kind für mich.
Ich denke, du wolltest einen Kontrast zu Anna, Ronja ist eine Spätentwicklerin bzw. abgeschreckt durch das Verhalten ihrer Schwester, denn:

Fliege schrieb:
... als er sich umdrehte, wischte ich mir den Mund am Ärmel ab.
finde ich schon etwas bedenklich für eine Fünfzehnjährige. Für mich klingt das, als wäre sie höchstens halb so alt.

Auch:

Fliege schrieb:
Ich kannte keine Typen mit Ständern.
lässt darauf schließen, dass sie vielleicht ein bisschen verklemmt ist …? Also auch noch keine Petting-Erfahrungen hat. Für uns war das mit Fünfzehn das Ding, obwohl die meisten Mädchen zu der Zeit noch Jungfrau waren. Wie gesagt, es charakterisiert deine Figur, aber ich musste mich da erst ein wenig zurechtfinden.
Hab ja gedacht, dass Lasse sich vielleicht in sie verliebt, denn sympathisch finde ich sie auf jeden Fall mit ihren Hausschuhen und ihrer etwas konfusen Art. Aber ich schätze, du wolltest hier eine falsche Fährte legen, und insgesamt wäre das wohl auch zu abgegriffen gewesen.

Fliege schrieb:
"Schöne Hausschuhe, übrigens."
Herrliche Szene! Ich hatte hier ein wenig Hugh Grant und Bridget Jones vor Augen.

Auch das Ende hat mir gefallen. Beim ersten Lesen dachte ich kurz vorher noch: Huch, ist gleich zu Ende, was kommt denn jetzt noch. Und dann musste ich schmunzeln. Ja, das macht Sinn. Das klassische Scarlett O'Hara-Syndrom, sag ich jetzt mal. Der Ashley aus Vom Winde verweht war ja auch eher ein unscheinbarer Typ, den sie wahrscheinlich mit dem Arsch nicht angeguckt hätte, wenn sie ihn hätte haben können. Und doch finde ich Lasse interessant - und sie wohl auch - weil er, trotzdem er am wenigsten Präsenz hat, eben nicht unscheinbar wirkt, sondern selbstbewusst. Eher wie einer, der es nicht nötig hat, durch Äußerlichkeiten Aufmerksamkeit zu erregen. Und wahrscheinlich wird er sie tatsächlich irgendwann verlassen, wenn sie es zu bunt treibt, und das weiß sie. Auch nach Monaten des Zusammenseins scheint er ihr immer noch nicht ganz verfallen zu sein, und wer weiß, vielleicht hat er ja doch ein Auge auf Ronja geworfen.

Hab ich sehr gerne gelesen.

Liebe Grüße,
Chai

 

Liebe @maria.meerhaba

und liebsten Dank für deine Zeit und Worte.

... nur komme ich mit dem Bild hier nicht zu recht. Die Hände zu Fäusten ballen und gegeneinanderschlagen. Da baut sich bei mir ein ziemlich lächerliches Bild auf und ich schaffe es nicht, die Mama ernst zu nehmen.

Ich nehme mal an, du hattest den Komm schon irgendwo im Speicher, denn als du ihn gepostet hattest, gab es den Satz schon gar nicht mehr. Insofern, Kritik ist angekommen ;).

Holy shit und die Anna schämt sich deshalb nicht? Lol, also kein Vorwurf von mir, nur bin ich halt etwas überrascht :3

Nice.

Ich meine, der Anfang, die Erzählstimme, die Figuren, all das machst du echt gut. Vor allem die Erzählstimme war so ehrlich und echt, als würde eine Teenagerin mit mir reden, die noch glaubt, die Menschheit wäre nicht abgrundtief schlecht, sondern nur mit einigen Ausnahmen.

das freut mich so sehr, es deinem Munde zu hören.

Ich habe sie geliebt, geehrt, ihr so gern gefolgt und ich war gespannt, was du daraus machst, was passieren wird, aber schlussendlich wurde es zu so einer Geschichte, deren Ende kein richtiges Ende ist und man als Leser eben selbst interpretieren soll und das ist sooooo ...

Irgendwie habe ich jetzt fast ein schlechtes Gewissen. Ich kann das auch zu 100% verstehen und nachvollziehen.

Für mich macht es einfach den Eindruck, dass du einen tollen Anfang hattest, aber nicht wusstest, was für ein Ende es haben sollte ...

Doch, ich hatte weitergeschrieben, habe Lasse Anna verlassen lassen (cool :D), aber das war dann so im Kreis, das war Stillstand, da bewegte sich nichts mehr, es war dröge und langweilig weshalb ich es in die Tonne geworfen hab. So kam das Ende zustande.

... und das sorgt dafür, dass ich die Geschichte einfach nicht mögen kann.

Nachvollziehbar. Ich will auch gar nicht erst versuchen, es irgendwie schön zu reden, weil, ist nicht.

Dann freue ich mich jetzt einfach, deine Zeit nicht restlos vergeudet zu haben und du bis zum Ende immerhin gut aufgehoben warst, auch wenn es die Fallhöhe nur höher macht.

Danke Dir!


Hey @Chai,

für mich ist das eine runde Geschichte.

Das ist wirklich enorm, wie die Schere hier auseinander geht. Spannend auch das zu beobachten und zu verfolgen.

Aha … Bei dir essen sie wieder.
Logo! Und sie machen auch Türen auf und zu :D.

… Tolle Szene, bei der mir das Verhältnis der Figuren zueinander sofort klar wird. Und deine Dialoge sind sowieso toll!

Dankeschön!

Womit ich anfangs Schwierigkeiten hatte - und die tauchten immer mal wieder im Text auf - war Ronjas Alter. ... Wahrscheinlich lag es daran, dass sie von Mama spricht.
Ich hatte erst ganz viele Mutter im Text, die ich dann aber alle gekillt hab, weil Ronja (für mich) doch eher Mama sagt.

Dass sie mit fünfzehn noch Jungfrau ist, finde ich völlig normal, aber die Formulierung: dann wollte ich das nicht klingt extrem unerfahren und auch wieder eher nach Kind für mich.
Ich denke, du wolltest einen Kontrast zu Anna, Ronja ist eine Spätentwicklerin bzw. abgeschreckt durch das Verhalten ihrer Schwester, denn:
... als er sich umdrehte, wischte ich mir den Mund am Ärmel ab.
finde ich schon etwas bedenklich für eine Fünfzehnjährige. Für mich klingt das, als wäre sie höchstens halb so alt.
Also, wenn da ein Typ an mir einfach nur rumschlappert, würde ich mir heute noch den Mund abwischen, und ich bin sehr viel älter als 15. Das kann ich niemanden in keinem Alter verdenken. Darauf wollt ich hinaus, das war einfach nur ein mißglückter Versuch.
klingt extrem unerfahren - das ist Ronja ja auch. Ihre Erfahrung ist gleich null.

lässt darauf schließen, dass sie vielleicht ein bisschen verklemmt ist …? Also auch noch keine Petting-Erfahrungen hat.
Noch ungeküsst, aber Pettingerfahrung soll sie haben? Irgendwie habe ich das andersrum in Erinnerung.

Für uns war das mit Fünfzehn das Ding, ...
Aber echt nicht für alle. Ich kenne ne Menge Mädels, die mit 15 "unberührt" waren. Allerdings auch die anderen. Gefühlt für mich damals 50-50.

Hab ja gedacht, dass Lasse sich vielleicht in sie verliebt, denn sympathisch finde ich sie auf jeden Fall mit ihren Hausschuhen und ihrer etwas konfusen Art. Aber ich schätze, du wolltest hier eine falsche Fährte legen, und insgesamt wäre das wohl auch zu abgegriffen gewesen.
Mit dem Gedanken habe ich auch mal gespielt, ihn aber nicht weiter verfolgt. War jetzt bisschen überrascht, dass es für dich im Text doch durchkam. Manchmal ist echt schräg.

Auch das Ende hat mir gefallen. Beim ersten Lesen dachte ich kurz vorher noch: Huch, ist gleich zu Ende, was kommt denn jetzt noch. Und dann musste ich schmunzeln. Ja, das macht Sinn.
Nehme ich doch gern so hin.

Das klassische Scarlett O'Hara-Syndrom, sag ich jetzt mal. Der Ashley aus Vom Winde verweht war ja auch eher ein unscheinbarer Typ, den sie wahrscheinlich mit dem Arsch nicht angeguckt hätte, wenn sie ihn hätte haben können. Und doch finde ich Lasse interessant - und sie wohl auch - weil er, trotzdem er am wenigsten Präsenz hat, eben nicht unscheinbar wirkt, sondern selbstbewusst. Eher wie einer, der es nicht nötig hat, durch Äußerlichkeiten Aufmerksamkeit zu erregen.
Bin ich ganz bei dir.

Und wahrscheinlich wird er sie tatsächlich irgendwann verlassen, wenn sie es zu bunt treibt, und das weiß sie.
Ich befürchte es auch.

Auch nach Monaten des Zusammenseins scheint er ihr immer noch nicht ganz verfallen zu sein, und wer weiß, vielleicht hat er ja doch ein Auge auf Ronja geworfen.
Ja, wer weiß ...

Hab ich sehr gerne gelesen.
Danke für deine Zeit und Worte, ich habe mich total gefreut.

Liebe Grüße an Euch beide, Fliege

 

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