- Zuletzt bearbeitet:
- Kommentare: 10
Abschied
Der Sommer neigte sich dem Ende, die Blätter begannen sich langsam zu färben.
Ich spürte die letzten warmen Züge der Sonne an diesem Abend. Bald würde die Nacht herein brechen, und ihren Schatten über aller Seelen werfen.
Wir hatten einen letzten schönen Abend, waren in alten Erinnerungen versunken und sahen irgendwie mit Freude auf den Weg zurück, den wir gemeinsam beschritten hatten. Durch Höhen und Tiefen, durch Krieg und Frieden. Doch Einigkeit erfüllte uns denn wir wussten, es war eine schöne Zeit gewesen.
Die letzten Schritte, ermüdet vom Tage, ermattet vom Lachen und Freuen, dann mussten wir uns trennen. So wollte es die Zukunft und unser Leben. Nicht wir waren die eigentlichen Akteure, sondern mehr und mehr der Lauf und die Zeit des Lebens.
Verschiedene Wege verlangten nach uns, neue Kontakte und Umgebungen würden sich uns ebnen. Diese Erkenntnis erfüllte uns mit leichtem Trauer und Schmerz.
Stille umgab uns, kein Wort verließ des Anderen Lippen. Nur die Gedanken waren da, ihre Anwesenheit deutlich spürbar.
Wir erreichten nun – nach 6 Jahren – die Kreuzung. Die Vergangenheit lag hinter uns und ich blickte mich noch ein mal um, hob den Kopf zur Sonne, die mir trotz allem ein Gefühl von Sicherheit und Wärme gab. Sie schütze mich ... vor allem was jetzt war, und noch kommen sollte.
Wir blickten uns einander an und schenkten dem Gegenüber ein Lächeln, das mich wie eine Woge voller Zuversicht umhüllen ließ.
Dann ging sie. Dem Horizont entgegen, in eine neue Heimat eintretend.
Ich wollte weinen, mich nicht mit dem Jetzt abfinden. Aber die Sonne, mit ihren Strahlen und ihrer Wärme, ließ mich merken, dass es nicht das Ende war, sondern der Anfang von etwas Neuem...