Was ist neu

Über dem Limit

Mitglied
Beitritt
17.05.2011
Beiträge
9

Über dem Limit

Das Blut pochte in seinen Adern.
Sein Herz raste, als ob es zu explodieren schien.
Er atmete schon viel zu lange viel zu flach.
Er musste aber weiter.
Er durfte sich keine Pause gönnen.
Er durfte nicht nachlassen.

Denn seine Verfolger waren ihm schon dicht auf den Fersen und sie schienen immer näher zu kommen.
Sie waren hinter ihm her - und es waren viele!

Obwohl er schon deutlich über seinem Limit war, musste er noch schneller werden, wenn er es schaffen wollte.
Er musste es einfach schaffen.
Zum Glück war er so vollgepumpt mit Drogen, dass er nicht bemerkte, wie sein Körper eigentlich schon aufschreien müsste.
Auch wenn er ein zäher Hund war, auch wenn er gut durchtrainiert war, so verlangte er sich trotzdem unzweifelhaft viel zu viel ab.
Sein unbändiger Wille, nicht gefasst zu werden, trieb ihn aber immer weiter an.

Bedrückt musste er daran denken, dass sie seinen Kollegen, der vor Kurzem noch bei ihm war, sicher schon geschnappt hatten.
In der Eile hatte er ihn aus den Augen verloren.
Sein Begleiter hatte sich nicht so zugedröhnt, wie er es getan hatte, und dementsprechend gaben seine Beine scheinbar einfach nach, ohne dass er sie zwingen konnte, weiter zu machen.
Der Kumpane spürte den Schmerz.
Er konnte ihn nur erahnen.

Eigentlich wollte er mit den illegalen Substanzen schon vor langer Zeit aufgehört haben.
Seine Frau machte sich deswegen auch immer mehr Sorgen.
Sie hatte Angst um ihn. Angst, er könnte es damit übertreiben.
Allerdings gab es immer wieder Situationen wie diese und er war dann verdammt froh, dass er unter dem Einfluß der Drogen stand.
Sie machten ihn stark.
Und er brauchte diese Stärke bei den Leuten, mit denen er es zu tun hatte.
Ohne diese Stärke würde er kläglich versagen.
Wie sein Kamerad.
Und wie sollte er für seine Frau sorgen können, wenn er versagen würde?
Er brauchte die Drogen einfach!

Die Drogen halfen ihm auch bei seinem jetzigem Weg.
Er führte nun steil bergauf und trotzdem verschärfte er seine Bemühungen noch.
Er wollte nicht gepackt werden wie sein Kollege vor wenigen Minuten.
Er durfte einfach nicht langsamer werden.
Auch damit der ihm entgegenkommende Wind nicht noch weiter abflauen würde und das letzte bisschen Erfrischung nehmen würde.
Es war zu allem Überfluß schließlich verdammt heiß gewesen.

Hitze.
Er konnte sie einfach nicht ab.
Schon gar nicht, wenn er sich körperlich dermaßen anstrengen musste.
Schon mehr als einmal wurde ihm kurzzeitig schwarz vor Augen.
Schweiß perlte auf seiner Stirn.
Jedoch nicht nur durch die Hitze und den Anstrengungen - es war auch Angstschweiß vor der Furcht, eingeholt zu werden.

Die Steigung schien kein Ende zu nehmen.
Es gab nirgendswo eine Abzweigung, Gabelung oder Kreuzung.
Es war nur der eine Weg, der sich steil bergauf schlängelte.
Zur einen Seite ging es stets derart steil hinauf, so dass man gar nicht erst auf den Gedanken kam, querfeldein hinaufzuklettern, dementsprechend genauso steil hinunter ging es auch auf der anderen Seite.
Das zu überwindende Gefälle des Weges war ebenso unglaublich heftig.
Er blickte sich verzweifelt um.
Wenigstens waren seine Verfolger nicht zu sehen.

Er schaute wieder nach vorne.
Er versuchte, zu erahnen, wo diese verdammte Steigung nun endlich aufhören würde, doch er sah einfach kein Ende!

Er hatte auch keine Ahnung, wo genau er sich befand, wie die nächste Ortschaft hieß oder wie weit die nächstgrößere Stadt wohl entfernt sein mag.
Das war ihm aber auch völlig egal in diesem Augenblick.
Er wollte nur seine Verfolger abschütteln, was auf einer Straße ohne Abzweigungen alles andere als einfach war.

‘Auch das noch’ dachte er sich.
Er steuerte geradewegs auf eine riesige Menschenmenge zu, die sich tummelte wie bei einem riesigem Straßenfest.
Jedoch waren sie alle auf dieser einen Straße.
Er hasste Massenansammlungen grundsätzlich.
Diese Eingepfercht sein auf engstem Raume, dem unhygienischem Körpergeruch anderer ausgesetzt sein, lärmende Kinder, kläffende Hunde.
Bei einer Flucht wäre ein solcher Massenauflauf normalerweise ideal, jedoch führte der Weg nur geradeaus.
Es war ihm so nicht möglich seine Verfolger abzuhängen.
In dieser eigentlichen Einöde suchte man ein weitverzweigtes Verkehrsnetz vergeblich.

Es war nur ein Weg und trotzdem ein riesiges Chaos.
Es war unsagbar laut.
Er würde nicht hören können, wenn die Verfolger in der Nähe wären.
Sie sehen würde er auch nicht können - die Menschenmasse war einfach zu dicht.
Er würde keinen Hinweis auf seinen verbliebenen Vorsprung erhalten können, bis es zu spät wäre.

Zum Glück wurde ihm Platz gemacht.
Er kam schließlich mit verdammt hohen Tempo und es war einfach zu sehen, dass er es eilig hatte.

Jedoch waren nicht alle Personen so aufmerksam.
Als er fast mit einer Person zusammengestoßen war, die einen 1,5l-Getränkebecher vor sich her trug, bekam er einen riesigen Schwall Wasser in den Nacken.

Er wäre fast mit diesem Idioten zusammengeprallt, aber es endete zum Glück erfrischend und belebend!
Er legte noch einmal zu.

Endlich konnte er das Ende der Steigung erahnen.
‘1 Kilometer bis zum Gipfel’ stand auf einem Schild, welches er passierte.

Seine Beine waren weich wie Gummi, jedoch trieb ihn das absehbare Ende nochmals an.
Adrenalin durchströmte seinen Körper und die Drogen sorgten dafür, dass er keinen Schmerz, sondern nur Motivation verspürte.

Bald würde er sein Ziel erreicht haben.
Seine Verfolger würden ihm dort nichts mehr anhaben können.

Er blickte sich nochmals um.
Seine Augen weiteten sich.
Panik machte sich in ihm breit.
Er konnte seine Verfolger sehen.
Sie waren ihm auf den Fersen, fast in Reichweite.

Dabei sind es nur noch wenige Meter.
Er trat nochmal kräftig in die Pedalen.
Er holte alles aus sich heraus.

Als er sich des Sieges sicher war, hob er die Arme jubelnd in den Himmel.
Er war überglücklich.
Er hatte es geschafft.
Er hatte die Bergetappe überstanden, er hatte sie gewonnen.
Jetzt musste er nur noch den Dopingtest überstehen.

 

Hallo Andreas May und herzlich Willkommen bei KGde.

Leider war mir deine Verfolgungsjagt zu wenig Geschichte. Ein Mann flieht vor seinen "Häschern" und zum Schluss ist es ja nur ein ....

Manchmal ist der Weg das Ziel, doch leider füllst du diesen Weg nur mit Atemnot, Drogen und ein paar Statisten. Zudem wirkt es ziemlich konstruiert, wie du den Leser auf die falsche Fährte führst:

nicht gefasst zu werden, trieb ihn aber immer weiter an.
[...]
Bedrückt musste er daran denken, dass sie seinen Kollegen, der vor Kurzem noch bei ihm war, sicher schon geschnappt hatten.
So bewirkte das gewünschte "Ätsch, Reingefallen" bei mir am Ende nur ein achselzuckendes "Und nu?"

Er atmete schon viel zu lange viel zu flach.
Er musste aber weiter.
Er durfte sich keine Pause gönnen.
Er durfte nicht nachlassen.
So viele Personalpronomen hintereinander am Satzanfang wirken betont langweilig.
Vorschlag zur Steigerung: Sein Atem ging bereits flach, trotzdem musste er weiter, durfte sich keine Pause gönnen, nicht nachlassen.

Zum Glück war er so vollgepumpt mit Drogen,
[...]
Jetzt musste er nur noch den Dopingtest überstehen
Das kann er wohl vergessen. :D

Nix für ungut,
dot

 

Ok, zur Kenntnis genommen.
Danke für deine Kritik.

Es war halt ein Schritt der ersten Gehversuche meinerseits, selbst mal etwas niederzuschreiben.
Dementsprechend ist es schonmal was, dass der erste Kommentar nicht in die Richtung ausfiel wie ein "Oh mein Gott, was für eine Zumutung".
Ein "zu wenig Geschichte", dadurch halt nicht wirklich interessant - nun gut, damit kann und muß man leben, besonders, wenn man es ja auch plausibel erläutert kriegt und einsieht.
Drauß lernen und dran arbeiten.

Es ist wohl wirklich ein bisschen wenig Handlung in diesem Ablauf vorhanden.
Er hetzt sich halt ab und... ok, so viel mehr passiert eigentlich nicht.

Na ja, ich hoffe, meine anderen weiteren, ersten Gehversuche stellen sich als ein wenig interessanter heraus. ;-)

Und da ich schon einige, wenige Versuche bereits fertig hatte, bevor ich auf diese Seite gestoßen war, setze ich die nächste Geschichte mal ebenfalls der allgemeinen Kritik hier aus in der Hoffnung, dass diese Kurzgeschichte sich dann als interessanter herausstellt. ;-)

 

Hi Andreas, leider war mir die Pointe deiner Geschichte nach wenigen Absätzen klar.
Gedacht hab ich es mir schon bei den illegalen Substanzen, sicher dann, als du das erste mal was von bergauf erwähnt hast - wer würde schon auf einen Berg fliehen? :)
Der Rest hab ich dann nur mehr überflogen.

 

Letzte Empfehlungen

Neue Texte

Zurück
Anfang Bottom