Was ist neu

seltsam

Genre: seltsam

  1. Tangoland

    Ich war die ganze Nacht wach. In ihrem Herzen welche Wonne, in ihren Augen welcher Schmerz. Die ganze Nacht saß ich an ihrem Bett und hielt ihre Hand. Mit bangem Herzen sprachen wir über die letzten Stunden. Ihre Worte waren langsam und schwer. Es fiel ihr schwer zu sprechen. Doch das musste sie...
  2. Novelle Das Haus hinter der Fabrik

    Eine Zeit, in einem Haus an einer alten Fabrik, mit merkwürdigen Menschen und zwei Besuchern aus unbekannter Richtung. Ein Haus am Ende der Straße, neben der alten Zuckerfabrik, brennt noch an einem Fenster unterhalb des Daches Licht. Die Bewohner der Stadt meinen, ein Gespenst lebe im Haus...
  3. Novelle Das Dorf der unmöglichen Bewohner

    Der Ort Die Wälder sind die Beschützer der Einsamen, so sagt man es sich im Dorf Amnbach, welches an der Mündung von Dro in die Dnet liegt. Amnbach ist ein kleines Dorf, mit wenigen Ereignissen. Manchmal kann es vorkommen, dass ein Kind seine Eltern tötet, nur weil es ihm langweilig ist. Aller...
  4. Das ausgeliehene Sakko

    Ich lag auf dem Sofa und wusste wieder nichts mit mir anzufangen. Mir kam eine Idee. Die Jacke kratzte über meine Arme, in die fertiggeschnürten Schuhe konnte ich hineingleiten, die Schlüssel klirrten. Ich trat vor die Tür. Es regnete schon wieder, doch es machte mir nichts aus. Am Kiosk nebenan...
  5. Ilse Bilse

    Seit jeher fügte Ilse sich ins Leben wie eine Bleistiftzeichnung in ein Ölgemälde. Wenn ihre Geschwister laut durchs Haus tobten, rempelten sie Ilse an und riefen: „Mensch, Ilse, aus dem Weg!“ Und wenn ihre Mutter fragte: „Wo ist denn die Ilse schon wieder?“, sagte Ilse: „Hier bin ich, Mutter.“...
  6. Wasser

    Wasser Es war einer jener Sommer, in denen man sich nicht auf das Wetter verlassen konnte. Frühmorgens war es hell und klar, mittags zogen dunkle Wolken vor die Sonne und die Schatten der Bäume, eben noch noch scharf umrissen und mit hohen Kontrast wie Schablonen auf die Wege gezeichnet, wurden...
  7. Alva

    Die nasse Wäsche wog schwer in Maireads Händen. Ihre Finger, knotig und kalt, krallten sich in das Geflecht des Korbes. Rauch lag in der Luft, sie beeilte sich ins Dorf zurückzukommen. Die letzte Anhöhe hinauf fiel ihr das Atmen schwer, der Rauch kratzte in ihrer Kehle. Jeder Schritt schien ihr...
  8. Schneewittchen

    Hildegard saß am Fenster, wie sie es fast immer tat. Ihr Blick ging durch den Garten und verweilte bei den Apfelbäumen, die jetzt schon viele Blätter verloren hatten. An den Ligusterhecken vorbei spazierte er dann in den Park und die Pappelallee mit den gold-gelb gefärbten Blättern entlang. Ihr...
  9. Depression - oder einfach Horst?

    „Sie sind depressiv.“ sagt meine Ärztin. Und während ihre in so ruhigem, gelassenem Tonfall dargebrachten Argumente, die ihre Einschätzung stützen, noch verklingen, reagiert mein so lapidar umrissenes Hirn empört, mit Unverständnis und ich entsprechend mit gereizt hochgezogenen Augenbrauen...
  10. Die unbenannte Zone

    Es gibt einen heiligen Ort am Rande des Waldes: Eine Hütte, die aussieht, als wäre sie nur gebaut worden, um den Turm darüber zu stützen. Sie ist aus Holzbalken gefertigt, mit Teer bestrichen. Ein einzelner Raum, der stets sauber gehalten wird. Darin riecht es nach Harz, wie der Atem eines...
  11. Der außerirdische Elefant

    Der außerirdische Elefant Es war einer jener Abende, die sich in die Länge zogen wie Kaugummi, zäh und ohne Inhalt. Otto Meier saß auf dem schmalen Balkon seiner Wohnung im dritten Stock eines grauen Plattenbaus in Berlin. Der Himmel war eine matte, lichtlose Fläche, die die Farben aus der Stadt...
  12. Schattenfedka

    Auf dem Trampelpfad liegt eine Leiche … die Birken tanzen wie dumm … gehetzte Gedanken. Ich packe zu, als könnte ich Bäume erdrosseln, wenn ich nur wollte. In meiner Vorstellung geht hier einer lang. Mit kläffendem Köter. Mit Hut auf und Stock in der Hand, und er sieht alles, er denkt sich...
  13. Zwanziger Schrot

    In den letzten Tagen brachte ich ihm morgens eine Handvoll Munition, und jedesmal fragte er mich nach der guten Flinte und dem 20er Schrot. Nein, sagte ich. Das Luftgewehr reicht. Wir haben hier keine Nachbarn, sagte er. Das hat keine Sau zu interessieren, das ist immer noch mein Grundstück...
  14. Wahnbachtalsperre

    Es ist dunkel, und wir stehen auf dem schmalen Vorsprung hinter der Dammmauer. Warst du wirklich noch nie hier? Sie schüttelt den Kopf. Ich nehme einen der Steine, der auf dem Boden liegt und lasse ihn fallen. Er schlägt ein paarmal gegen die Mauer, bevor er auf die Oberfläche trifft. Gugung...
  15. Engelmann

    Novembernacht. Stockduster. Regen. Vereinzelte Blitze sind zu sehen. Als Henny den Motor ihres Polos startet und zu ihrer Freundin fahren will, wird der Donner immer lauter. Dann blitzt es ganz hell. Sie erblickt im Rückspiegel die Silhouette einer großen, dürren Figur. Henny schreit und hupt...
  16. Das Schulgespenst

    Ben, der von seinen Freunden Benni genannt wurde und von den meisten nur der Dürre, saß in der vorletzten Reihe links am Fenster, also aus seiner Sicht war es links, die Lehrerin schaute immer sofort nach rechts, wenn von irgendwoher ein Zwischenruf kam. Dabei waren es die anderen, die ihn so...
  17. Der Schrei

    „Sie müssen aufpassen, dass Ihnen die Sache mit Ihrem Hobby nicht aus dem Ruder läuft. Warum entspannen Sie sich nicht mal? Verreisen Sie, gehen Sie wandern. Das wird Ihren Nerven guttun“, hatte mir meine Psychologin geraten, und da war ich nun, in einem Örtchen an der Westküste Irlands. In den...
  18. Ausputzholz

    Mein Vater steht auf der betonierten Fläche hinterm Haus und verbrennt Laub. Er hat einzelne Haufen gemacht - Schnittholz, kleine Äste, große Äste, Haselnusssträucher. Das Verbrennen ist seine Sache. Feuer ist Sache der Männer. Mein Vater hat große Hände. Ich mag es, wenn er mir damit über den...
  19. Zu wenig Worte

    Ich habe mich heute für die Stille beim Duschen entschieden. Keine Musik. Lieber Ruhe. Erst schaut mein Fuß aus der Badezimmer Tür und jetzt läuft mein ganzer Körper Richtung Schlafzimmer. Das süße Parfum spritzt aufs Handgelenk und an den Hals. Ich ziehe mir meine dunkelblaue Hose und grau-weiß...
  20. Tränen auf verregnetem Waldboden

    Entweder die Bäume hatten sich bewegt, oder der Ausweg war näher gekommen. Die Stunden, die er in diesem Wald verbracht hatte, kamen ihm wie Tage vor. „Manchmal gelangst du auf Abwege“, hatte Mutter einmal gesagt. Auch zur Mittagszeit war es im Wald so dunkel, war es so dicht, dass man die...

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