Was ist neu

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Genre: jugend

  1. Mama hat Heimweh

    Meine kleine Schwester Esma und ich knien auf dem Rücksitz und winken, bis unsere Arme lahm werden. „Auf Wiedersehen! Bis zum nächsten Jahr! Besucht uns mal in Deutschland!" Anneanne und Büyükbaba, meine Oma und mein Opa, werden immer kleiner. Auch Cousin Yusuf und Cousine Aylin, die hinter...
  2. Spätheimkehrer

    Als einzige unter meinen Freunden kannte ich mit 6 Jahren immer noch nicht meinen Vater. Meine Mutter fragte ich schon gar nicht mehr nach ihm. Brach sie doch jedes Mal in Tränen aus, wenn ich darauf zu sprechen kam. „Dein Vater ist in russischer Kriegsgefangenschaft,“ klärte mich meine Oma...
  3. Plan B

    jugend 
    Schwungvoll landet die Ledertasche in einer der Sitzgruppen des Lehrerzimmers. „Nicht schon wieder!“ brüllt Römer und angelt die Flyer vom Tisch, die dort aufgefächert liegen. „Erst müllst du unsere Fächer mit dem Schrott voll, und jetzt auch noch das hier.“ Er knüllt die Flyer zusammen, holt...
  4. Sie

    Ich öffne die Tür des Hauses, es knarrt. Ich setzte einen Schritt hinein. Etwas fällt von oben, vor mir auf den Boden. Ich schrecke zurück, doch ich muss weiter, sonst finden sie mich. In der Dunkelheit taste ich mich voran. Ich sehe nichts. Ich laufe über Scherben, meine Füße schmerzen. Von...
  5. Jetzt aber- Aufbruch, nur Mut

    jugend 
    Geschichte ist neu überarbeitet und neu reingestellt worden. Es war gegen 15 Uhr an einem Samstagnachmittag. Immer um diese Uhrzeit, nahm ich diese eine Abkürzung um nachhause zu kommen. Das Rad schob ich an dem kleinen Bach entlang, durch ein Waldstück und den Feldweg wieder hoch. Nur, damit...
  6. Tunnelblick

    „Vergiss deine Mütze nicht!“ rief mir meine Mutter hinterher. „Es kann kalt werden!“ Ich konnte es nie leiden, wenn sie mir etwas befahl. Ihr zu liebe nahm ich sie und zog sie an. „Und spiel nicht zu lang!“ Mit diesen Worten ging ich hinaus. Es war wirklich kalt, kurz vorm Gefrierpunkt. Winter...
  7. Zehn aus Zehntausend

    Nicht ich, nicht ich. Alle andern, nur nicht ich. Ich bin ein Feigling, dass ich sowas denke, aber den Tod fürchtet jeder, da ist jeder ein Feigling, und wenn alle Feiglinge sind, dann ist das vielleicht in Ordnung. Zehn Leute suchen sie aus, zehn Leute müssen heute in den Bunker. Oh Gott...
  8. Gefangen

    Obwohl ich schon lange wach bin, schlage ich meine Augen nicht auf. Wie jeden Morgen. Erst, wenn ich die Stimme meiner Mutter höre, werde ich wissen, dass das alles nur ein Traum war, ein schlimmer Albtraum. ‚Aufstehen, Skye‘, wird sie sagen. ‚Sonst kommst du noch zu spät.‘ Wie sie es immer tat...
  9. Porzellan, Glas und Gold

    Das Metall der feingliedrigen Goldkette fühlt sich nicht gut auf ihrer Haut an. Kalt. Falsch irgendwie - es kratzt ihre Haut auf, anstatt sich anzuschmiegen. Stirnrunzelnd presst sie die Kette mit der flachen Hand an ihr Schlüsselbein. Aber es wird weder warm noch passt irgendwas besser. Es...
  10. Das wahre Leben

    Immer wenn ich neue Menschen kennen lerne, frage ich mich, welche Geschichten sie wohl verbergen. Was für ein Leben sie bis dato gelebt haben. Ob ich die einzige bin in der modernen Welt, die so ein Schicksal durchleben muss. Ich weiß genau, dass dem nicht so ist, denn die Menschen neigen dazu...
  11. Mias Wolf

    Mia lag auf dem Bauch, von unten wärmte die Landebahn des stillgelegten Flughafens, von oben brannte die Sonne. Neben ihr schwitzte Melanie im winzigen Bikini. Sie diskutierten, ob Jungs Wölfe waren, für die Süßholzraspeln zur Jagd gehörte, oder Schafe im Wolfspelz oder Schafe, die es nicht mal...
  12. Der Traum

    Jeden Tag stehst du auf, machst Termine mit Freunden aus und unternimmst was mit ihnen. Doch da fehlt jedes Mal etwas. Die Tage ziehen an dir vorbei, ohne einen Eindruck zu hinterlassen. Sie kommen und gehen. Sie fühlen sich jedes Mal gleich an. Sie sind wie ein Zug, der an einem vorbeifährt und...
  13. Dunkel und gelb

    An einem Abend im November verliebte ich mich das erste Mal. Draußen war es schon dunkel und kalt, und ich fühlte mich ziemlich einsam und melancholisch, obwohl ich das Wort dafür natürlich noch nicht kannte. Die Nachttischlampe verstrahlte das leere, weiße Zimmer mit kaltem Licht. Ich saß im...
  14. Serie Du brichst jemandem das Herz ohne ihn zu kennen.

    MANCHMAL Manchmal, da sitze ich in meinem Zimmer und denke einfach nach. Es ist alles leise und dunkel. Der Fernseher ist aus. Die Musikanlagen auch, und die Stille brüllt mich so lange an, bis ich nicht anders kann als zu philosophieren. Noch 569 Tage bis zur Volljährigkeit. Noch 569 Tage bis...
  15. Fohlen-Mädchen

    Als ich in der siebten Klasse war, trennten sich meine Eltern, und meine Mutter zog mit uns Kindern zurück in ihre Heimatstadt. Wir wohnten in einem Mehrfamilienhaus, das zusammen mit drei anderen einen Hof mit zwei Gärten bildete. Es war Sommer, ich fuhr mit dem Rad zur neuen Schule, und...
  16. Schokoladenbraun

    Idun runzelte die Stirn, als der Mann seinen Kopf noch tiefer in den Gully steckte. Er sah aus, als suchte er etwas. War ihm etwas hineingefallen? Idun sah zu ihren Freundinnen Cora und Luise, die nichts bemerkt zu haben schienen. Dabei war der Mann doch ziemlich auffällig. Sie schätzte ihn auf...
  17. End of the road

    Sie sitzt allein in ihrem Zimmer. Ihr Lieblingslied wird jetzt bestimmt schon zum hundertsten Mal abgespielt. "End of the road" heißt das Lied. In dem Lied wird des Öfteren gesagt, dass man sein Leben selbst in die Hand nehmen muss, jeden Tag leben soll als wäre es der Letzte. Der Künstler...
  18. Mittagspause

    Es klingelt. Die Mensa füllt sich allmählich. Es ist laut. Zu laut. Sie sitzt allein an einem Tisch. Zu viele Menschen. Sie hört Gelächter. Lacht man über sie? Sie vertieft sich in ihre Lektüre. Unsichtbar. Hat da jemand ihren Namen gesagt? Sie schaut auf. Da sieht sie ihn. Er sitzt zwei...
  19. 400 Meter Hölle

    400 Meter. So lang ist die rote Aschenbahn. 400 Meter Hölle. Heute muss ich sie zweimal durchqueren. Zunächst ist es nur ein Schnauben, später verwandelt sich der Atem in ein heulendes, verzweifeltes Geräusch. Luft, die nach Metall schmeckt und nur schwer die enge Kehle hinabrinnt. Eine glühende...
  20. All inclusive

    „Wow!“ Annika zwickt mir übermütig in den Arm und grinst wie ein Honigkuchenpferd. „Ich kann es kaum fassen, wir zwei in Afrika!" Meine Hände haben sich in die Armlehnen gekrallt. „Eine Woche nur Sonne, Strand und ... ", ihre Stimme wird verschwörerisch, „süße Jungs." Sie seufzt glücklich...

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