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ZOOM

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08.11.2001
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Die Wüste. Eine große Unendlichkeit.
ZOOM. Ein Mensch. Allein in der Unendlichkeit.
ZOOM. Sein Gesicht. Leer und hilflos.
CUT. Die Wüste. Ein Blick durch die Landschaft. Gleichförmig und leblos. Himmel ohne Farbe. Die Sonne füllt ihn aus.
Das Gesicht zeigt Einsamkeit.
Der Mensch sieht sich um. Er sieht nichts. Er fühlt sich allein. Er hat den Anschluß verloren. Findet niemanden.
Er sieht eine Bewegung hinter sich und dreht sich zu ihr um.
ZOOM. Sein Schatten. Er greift danach. Sand rieselt durch seine Hand. Wieder und wieder.
CUT und TOTALE.
Weit unten. Entfernt. Verzweifelt greift er wieder nach seinem Schatten. Klammert sich daran.
Der Schatten lacht höhnisch. Läßt sich nicht greifen.
"Du bist mein Schatten! Du mußt bleiben!"
Sein Gesicht zeigt Erkenntnis, Erleichterung. Entschlossenheit.
TOTALE. Die Sonne geht unter. Am farblosen Himmel. Der Schatten wächst.
Der Schatten ist größer als der Mensch.
Er wirkt klein. Hilflos. Er greift nach dem Schatten. Der hält seine Hand fest im Sand. Wieder und wieder.
"Du mußt bleiben! Du kannst nicht fliehen vor mir!"
Höhnisches Lachen. Die Sonne ist untergegangen.
Hilflose Bewegungen. In der Dunkelheit kann der Mensch den Schatten nicht mehr finden. Panik.
ZOOM. Verzweiflung. Hektik.
ZOOM. Sein Gesicht.
ZOOM. Seine Augen.
ZOOM. ZOOM. Er.
Eine große dunkle Leere. In ihm das Gleiche wie um ihn.
CUT und TOTALE.
Ein Mensch in der Wüste in der Dunkelheit. Allein.
ZOOM. Die Erkenntnis.
Der Schatten ist übermächtig und beherrscht die Wüste. Unendlichkeit durch Dunkelheit besiegt.
ZOOM und CUT. Der Mensch in der Dunkelheit.
ZOOM. Sein Gesicht.
ZOOM. Seine Augen.
ZOOM. ZOOM. Er.

- You think it strange? – so what!

 

Aha. Und hast du das ganze im High-Key - oder im Low-Key - Modus aufgezeichnet?
Geringe Tiefenschärfe oder hohe Tiefenschärfe angewandt?

[...]

And the OSCAR goes to... the movie without any content: ZOOM !


Yours sincerely,

Hendek


P.S.: Wie komme ich am besten an die Autogrammadresse dieses Darstellers ran? :eek:

[Beitrag editiert von: Hendek am 04.12.2001 um 22:34]

 

Dieser "Stil" scheint Euch echt nicht zu gefallen. Gut, ok, dann versuch ich's mal mit was anderem.
Immerhin scheint Ihr ja noch Sinn darin zu sehen, meine Sachen zu lesen und zu kommentieren. ... dann warte ich mal auf weiteres.

ciao, Arc

 

Hmmm...

Bitte fass es nicht als Geschleime auf, wenn ich mich den beiden anderen Meinungen nicht anschließe, sondern die Story zumindest lesens- und nachdenkenswert fand.

Mir hat der Stil gefallen, zumal ich selbst ganz gerne in Kamerafahrten denke. Weiterhin mag ich Wüsten und einsame Menschen darin. Hmm... jemand hat mal zu mir gesagt, man sollte Hervorhebungne kursiv setzen anstatt sie GROß zu schreiben... wer war das doch bloß ;-)

Mario

 

hi Mario!
ich hatte die Hoffnung schon aufgegeben, daß noch irgendjemand hieran was finden kann. eigentlich auch die Hoffnung, daß die Geschichte überhaupt noch jemand ( kommetierenswert ) findet...

Ich stehe dazu: Betonungen sollte man kursiv schreiben. Aber hier ist das Experimentelle eben die "Regie"-Schiene und dann kann man diese Worte meiner Meinung nach groß schreiben. ( Obwohl es für Drehbücher ja auch wieder verschiedene Formate gibt )
Vor allem aber kann ich das hier vernünftig rechtfertigen:
Die Worte sind Fremdkörper und sollen als solcher den Text "überragen", sollen daraus hervorstechen. Sie sind dazu gedacht, nicht TEIL des restlichen Textes zu sein. ( Bezüglich der wörtlichen Reden hast Du allerdings recht, muß ich beschämt gestehen. sollte ich mal fix editieren )
Bei Deinen Textstellen war das anders. Sie stehen im komplexen Zusammenhang und Du hast sie deshalb großgeschrieben, um zu verdeutlichen, daß dieses Wort beim Lesen betont werden soll, der Satz also eine entsprechende klare Aussage hat, die er bei normal gleichförmiger Schrift nicht gehabt hätte. Eigentlich sollte man allerdings ohnehin in der Lage sein, durch seine Ausdrucksfähigkeit die Aussage herüberzubringen und nicht auf Betonungs-Schreibweisen zuzrückgreifen müssen.
Ausnahmen sehe ich zB in den wörtlichen Reden, wie bei Dir. Da wäre es künstlich, den Sprecher einen passend formulierten Satz sagen zu lassen.

Lieben Dank!

Frauke

 

Von Alltag nach Experimente verschoben


Hm, da sieht man mal wieder, welch bedeutsame Rolle die Unterbringung einer Geschichte in der richtigen Rubrik für dessen Verständnis spielt.
Als ein Alltagstext lässt er mit großer Wahrscheinlichkeit so einige Zweifel aufkommen, doch experimentell gesehen ist er sicherlich nicht zu verkennen.
Meine erste Kritik ist somit wohl hinfällig und ich denke, dass der Text in dieser neuen Rubrik (Experimente) auf mehr Verständnis stoßen wird.

 
Zuletzt bearbeitet:

In Experimente passt die Geschichte viel viel besser, da du ja höchstwahrscheinlich nicht den Inhalt in Vordergrund stellst sondern die 'Regie'.
Was soll ich noch gross dazu sagen? Mir fällt ehrlich gesagt dazu nichts ein!

MFG Johann;)

 

Hallo arc en ciel!

Ich habe ein Problem mit der Handlung. Ich habe gesucht und nicht gefunden.
Da steht ein Menschlein in der Wüste und sucht seinen Schatten. Das kennen wir schon. Von Peter Pan. Aber: Nachts verschwindet der Schatten. Der Schatten, den die Wüste beherrscht, heißt: Dunkelheit. Nicht: Schatten.
Zum Experimentellen: Keine schlechte Idee. Aber: auf zwei Arten inkonsequent.
Nämlich:
Beispiel für die erste Art von Inkonsequenz:

CUT. Die Wüste. Ein Blick durch die Landschaft. Gleichförmig und leblos. Himmel ohne Farbe. Die Sonne füllt ihn aus.
Das Gesicht zeigt Einsamkeit.
Der Mensch sieht sich um.
Problem: Das Gesicht. Cut. Die Wüste. Das Gesicht. Der Mensch. Wieso ist nach dem ersten Gesicht ein CUT und zwischen Wüste und dem zweiten Gesicht bzw. Gesicht und Mensch keins? Von der Technik her derselbe Fall, aber anders behandelt. Entweder immer CUT oder gar nicht.

Beispiel für die zweite Art von Inkonsequenz:

ZOOM. Verzweiflung. Hektik.
ZOOM. Sein Gesicht.
ZOOM. Seine Augen.
ZOOM. ZOOM. Er.
Zoom auf die Verzweiflung, Zoom aufs Gesicht, Zoom auf die Augen. Wie kann man auf die Verzweiflung zoomen? Hält er eine kleine Verzweiflung in der Hand? :hmm: Andere Möglichkeit: Zoom - man erkennt Verzweiflung und Hektik. Zoom - man erkennt, er hat ein Gesicht. :susp: Entscheide dich bitte.

Ergo: Ein bisschen Konsequenz + eine Prise Handlung + was jetzt da steht = gute Geschichte.
Hmm...
Zoom auf mich: :bla:
Zoom auf dich: :idee: <-- hoffe ich mal. Okay?

Mfg
xka

 

Moin arc en ciel,

Ich schließe mich dem weitgehend an. Die Idee mit den Bildanweisungen ist gut, die Sprache und der Stil der Geschichte in meinen Augen sehr gelungen. Was mir, ebenso wie den anderen fehlt, ist eine Handlung.
Das einzige, was in deiner Geschichte passiert, ist der Sonnenuntergang. Aus der Idee mit der Regieanweisungen könnte man glaube ich ne Menge mehr herausholen. Laß ihn von einem Löwen verfolgt werden, eine Oase finden, von Aliens entführt werden, irgendwas halt.

Fazit: gute Idee, toll geschrieben, aber du könntest da mehr draus machen.

 

Gute Story, entfaltet ihre Wirkung, wenn man sich die Zooms richtig vorstellt.

Aber es muss doch heißen "You think it's strange?", oder?

 

Cooler Kurzfilm. Ich konnte ihn mir richtig im Kopf vorstellen. Bis auf die eine Stelle, die auch schon xkaxre aufgefallen, als der Blick auf die Wüste und dann doch wieder auf sein Gesicht fällt. Da fehlt auch mE ein 'CUT'.

Wäre was für arte...

 

Geschrieben von arc en ciel
Dieser "Stil" scheint Euch echt nicht zu gefallen. Gut, ok, dann versuch ich's mal mit was anderem.
Immerhin scheint Ihr ja noch Sinn darin zu sehen, meine Sachen zu lesen und zu kommentieren. ... dann warte ich mal auf weiteres.

ciao, Arc


Wieso willst du denn deinen Stil ändern, nur weil er "ein paar Leuten" nicht gfällt. Ich wette wenn alle aus der Community einen Beitrag geschrieben hätten, hätte sich bestimmt jemand gefunden, der ihn interessant findet...

Ich finde dein "Script" ließt sich wie ein Auszug aus einem dieser Independent-Shortmovies...von denen es sehr viele gute und anspruchsvolle gibt!:D

 

Ich zum Beispiel habe am Stil gar nichts auszusetzen. Natürlich ist er knapp, aber das ist Bestandteil der Grundidee. Man kann nicht zwischen jedem "ZOOM" eine Seite schreiben.

 

Vom Stil her erinnert mich dieser Text ein wenig an das Buch Glamourama von Ellis, wenn auch ohne den psycho-touch. Jedoch ist es einem hier besser möglich die Bilder im Kopf zu sehen. Denkt man sich selber auch noch eine Hintergrundgechischte dazu, ist es mehr als lesenswert. Du hättest den "Zoom-Teil" vielleicht nur als Abschnitt eines längeren Textes verwenden sollen...

Grüße...

 

hi Morti!

es tut mir sehr leid, daß ich Deine Kritik übersehen habe.
Lieben Dank für Dein Lob. Ich kenne allerdings das Buch nicht, von dem Du sprichst. Ist das etwa durchgängig in dem Stil?! huch! das stelle ich mir dann wieder anstrengend vor.

Lieben Dank!

Frauke

 

hi Elias!

schön, daß dieses Experiment mal jemandem gefällt :D

Ich hab eigentlich gerade versucht, nicht mit Beschreibungen die Emotions-Ebene hochzupushen. Das mach ich sonst immer. Und hier wollte ich mich mal reduzieren auf die optische Führung.

Der Vergleich mit Dalì gefällt mir :p warum nicht? hihi.. ich werd mal nicht größenwahnsinnig....

Das mit der ZOOM-Sequenz, die Du meinst:

Genau das, was Du kritisierst, war allerdings meine Intention ;)

ZOOM. Verzweiflung. Hektik. => die Emotion
ZOOM. Sein Gesicht. => da sieht man die Emotion
ZOOM. Seine Augen. => daraus macht sie sich sichtbar
ZOOM. ZOOM. Er. => das ist sein Innerstes

=> also geht es wirklich von außen nach innen und nicht von Groß zu Klein. ( eher umgekehrt )

Den ZOOM-Effekt habe ich also nicht nur optisch eingesetzt, sondern vor allem methaphorisch ....

Lieben Dank für Deine Kritik,

Frauke

 

hi Elias!

man kann es also verstehen, ja?
so sicher bin ich mir da nicht. :D das ist eine meiner ganz alten Geschichten und da hab ich manchmal etwas kompliziert geschrieben. ... zu methaporisch und so...

Lieben Dank für die Kritik,

Frauke

 

vl ist diese geschichte in der ausführung nicht 100% gelungen, aber ich finde sie allemal interessanter(will nicht sagen besser) als deine romantik/erotik geschichten.

 

hi Harkhov!

Interessante Analyse ;) was gefällt Dir hier denn besser, als bei den R/E-Texten? und wo hapert es Dir hier an der perfekten Ausführung? ich bin für Kritik offen!

Frauke

 

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