Vladimir Nabokov: Lolita
So, jetzt habe ich es getan. Ich habe LOLITA von Nabokov empfohlen!!!!
SUPERMEGAAFFENGEILES BUCH!!! Ich muß es unbedingt wieder lesen! Ein zweites Mal! Ein drittes Mal! Ein viertes Mal !!!!!!!!!
Griasle
stephy
[die ganz begeistert davon ist]
Ja, das lese ich auch gerade... immer noch
Britta
(hat noch die andere Hälfte vor sich)
Das Buch ist genial. Ich finde es nur schade, daß die Leute, denen man davon erzählt, immer große Augen machen und entsetzt flüstern; "aber das ist doch pornographisch!!!" - kann ich nicht verstehen... *seufzt* 
Auch meine Mutter hatte solche Vorurteile, aber die konnte ich ihr durch perfekt wiedergegebene Inhaltsangaben in einer Lolita-Stunde (anstatt Bibelstunde... höhö) austreiben... <IMG SRC="smilies/newlaugh_ron.gif" border="0"> --- Scherz!
Jedenfalls enthält der Roman (der einige Seiten hat, ich weiß jetzt nicht genau, wie viele) einmal das Wort "Bumsen" (und da wird es im Zusammenhang mit der Gesellschaft erwähnt). Ansonsten ist alles schön brav... Und man kann sich die Sachen, die Mister Ellis in "American Psycho" breit und deutlich schildert (anfangs) sehr gut bei Nabokov denken... 
So, jetzt hab ich aber Kohldampf und muß was essen gehen... 
Griasle!
Euer Hesse-Fan
stephy
Lolita ist ein echt gutes Buch, wenn auch sehr schwer zu lesen (denn es hat schließlich keine Bilder...har har). Sicher, es ist nicht ganz jugendfrei, aber das sind Buckowski und Moravia auch nicht. Moravia war glaube ich auch mal verboten und Lolita? Aber ich fand die Story faszinierend und meine Mutter hat damals auch etwas angeekelt geguckt, als ich ihr was aus Selbys "Letzte Ausfahrt Brooklyn" vorgelesen habe. Ich kann mich auch erinnern, daß ich um den Roman "9 Wochen und drei Tage", also das Buch zum Film "9 1/2 Wochen" im Handel käuflich zu erwerben meinen Perso vorzeigen mußte...das war mir echt peinlich!
"Lolita" ist einfach wunderschön. *schwärm*
Humbert Humbert ist kein Ekel sondern ein Mensch mit dem man sehr gut mitfühlen und mitleiden kann. Ich bin zwar kein Mann, aber diese Faszination für die "Nymphchen" kann ich durchaus nachvollziehen.
Ausserdem liest es ich sehr leicht, überraschend leicht; ich hatte befürchtet es wäre kompliziert und trocken, aber genau das Gegenteil ist der Fall - leider besitze ich es nicht und muss es daher aus der Bücherei ausleihen ; Dabei ist es eines der Bücher die ich gerne zuhause stehen hätte weil man immer mal wieder das Bedürfnis verspürt, reinzugucken. 
"Lolita" ist eines der schockierensten und zugleich traumhaftesten Bücher, die ich kenne. Ich hab von Nabokov zwar noch ein Buch im Regal stehen ("Puin" oder so ähnlich ), aber irgendwie will ich da gar nicht rann, weil ich so verzaubert von "Lolita" bin.
Auch die Filme sind sehr gut, aber nichts geht über's Buch (finde ich). Das ist einfach... ein absolutes Leseerlebnis.
Ginny; das gehört unbedingt in Dein Bücherregal! Laß es Dir doch einfach von der guten Gwenny schenken...
Griasle!
stephy 
@stephy... Die schenkt mir schon den "Fänger im Roggen"... Ich will nicht zu unverschämt erscheinen...
Ich kenne nur die erste Verfilmung von Kubrick - und die liebe ich. Vor allem die Darsteller sind grandios, von James Mason über Sue Lyon in der Titelrolle, bis hin zu Shelly Winters und Peter Sellers... Es gab sogar Oscars oder zumindest doch Nominierungen für den Film...
Hihi...
Die ist auch wirklich spitzenklasse! Die Neuverfilmung mit Jeremy Irons ist allerdings härter (ein paar "Sex"-Szenen... oder soll ich sagen; "Lolita"-typische Szenen kommen drin vor).
Griasle,
stephy
Ich lese auch wiede "Lolita". Der Stil ist einfach herrlich, ich kann mich kaum dazu zwingen es zur Seite zu legen. Ich bin richtig froh, dass es schon ein bis zwei Jahre her ist dass ich es las, so dass ich mich wieder reinstürzen kann.
Und es ist, man glaubt es kaum, sogar humorvoll geschrieben, z.B. wenn Humbert beschreibt wie er von Lolitas Mutter abgestoßen ist und sich ihr nur "hingibt" damit er in Lolitas Nähe bleiben darf.
Sagen wir so, ich lese eigentlich immer mindetsen zwei parallel.
Aber meist lese ich dann nebenbei Bücher, die ich bereits schonmal verschlungen hab und die ich dann mehr so zur "Entpannung" und ohne allzu große Konzentration lesen kann.
Ach so!
Ich les auch oft mehrere Bücher. Allerdings muß ich ja für die Schule so Sachen wie "Berlin Alexanderplatz" (kotz) und "Tauben im Gras" (augenroll) lesen... 
Da muß (!) man nebenher ja schon zwangsläufig was zur Hand nehmen - sonst verblödet man total.
Grizze!
stephy
Total klasse die Stelle, wo Humbert sich gerade an einem Nachmittag erfolgreich an Lolita herangemacht hat ohne dass sie es merkte und Schaden nahm und er Pläne für die Zukunft macht und richtig beschwingt ist - und dann eröffnet ihn am Abend Lolitas Mutter, dass das Mädchgen den Sommer über in ein Camp fahren wird.
Humbert täuscht plötzliche Zahnschmerzen vor um seinen Kummer verbergen zu können und als Lolitas Mutter dann einschmeichelnd fragt ob er noch etwas mit ihr nach draußen kommen wolle oder sich liebr ins Bett lege um etwas gegen die Zahnschmerzen zu tun, schließt das Kapitel nur lakonisch mit den Worten:
Etwas gegen die Zahnschmerzen tun.
Herrlich, man kann sich so richtig vorstellen, wie Humbert ob dieser Enthüllung als begossener Pudel dasteht. 
So, jetzt ist Charlotte tot.
Ich finde übrigens da der Film (kenne nur den ersten) an manchen Stellen wirklich sehr gute Ändrungen gebacht hat. Zum Beispiel - irre ich mich da oder gibt's im Buch gar nicht die Szene, wo Humbert und Charlotte auf dieser Party sind und er zum ersten Mal Clare Quilty begegnet?? Später will dann Charlotte zuhause mit Humbert tanzen und als sie gerade dabei sind taucht Lolita auf und grinst süffisant - wunderbare Szene! Ist aber nur im Film, oder? 
Fand ich genial, vor allem wegen Quilty.
Japp, da sind schon einige Änderungen vorgenommen worden. Muß aber trotz allem sagen, daß mir das Buch im Vergleich zu beiden Verfilmungen um Klassen besser gefällt... Z.B. erfährt man in beiden Filmen nichts über Humberts Vorleben; daß er schon die Neigung zu erheblich "Jüngeren Damen" hat... Und allein die Sprache des Romans... Die ist herrlich...
Griasle!
stephy
Ja, das mit dem Vorleben ist in der tat ganz anders als im Buch. Im Film hat man den Eindruck, dass Humbert speziell Lolita verfallen ist, vielleicht eher "trotz" anstatt "gerade" wegen ihres Alters.
Im Buch dagegen sagt er sogar deutlich, dass sie ihn nur solange interessieren wird wie sie ein "Nymphchen" ist, also wohl nur noch etwa 2 Jahre.
Und er verliebt sich in sie weil sie ihn ja an seine Kinderliebe erinnert die früh verstarb, weil er sie in Lolita wiedererkennt.
Jupp, allerdings ist er schon ziemlich vernarrt in sie und ich denke, etwas später im Buch (will aber nicht vorneweggreifen, weiß nicht, wie weit Du mit Lesen bist ) wird klar, daß es von ihm aus wirklich die "Große Liebe" sein muß... Zumindest, weil er für sie wirklich sehr, sehr weit geht.
Hab das Buch ja schonmal gelesen, aber weiß nicht mehr allzuviel ...
Ja, nachher ist sie doch die große Liebe, merkt man auch wieder ja rücklickend immer wieder von ihr spricht ... nur verliebte er sich wohl, als er sie kennenlernte, sich in sie weil das fast das genaue Abbild seiner damaligen Liebe war und sie dem Idealbild des "Nymphchens" entsprach ... und im Film weiß ich gar nicht ob überhaupt mal am Anfang auch nur erwähnt wird, dass er grundsätzlich auf dieses "dritte Geschelcht" und ausschließlich auf dieses steht, oder ob man dort vielleicht glauben könnte, dass er sich zum ersten Mal in ein so junges Mädchen verliebte. Das ist im Buch natürlich viel deutlicher und besser, weil wichtig.
Wobei Lolita im Film ja auch 15 ist, da ist das nicht mehr ganz so außergewöhnlich, zumal die Darstellerin Sue Lyon auch als 16-jährige durchgehen würde und die Buch-Lolita ist ja erst 12, also wirklich ein Kind ...
Jupp. Ich wußte gar nicht, daß Lolita im Film 15 ist... Ist mir irgendwie nicht aufgefallen...
Ich glaub nicht, daß im Film erwähnt wird, daß Humbert grundsätzlich auf diese jungen "Geschöpfe" steht... Aber ich kann mich auch irren, ist lange her, seit ich die Filme gesehen hab...
Griasle!
stephy
Ich glaub ihr Alter wird nicht unbedingt erwähnt im Film, ich hatte nur später gelesen dass man es auf 15 raufsetzte um keine Probleme mit den Sittenwächtern zu bekommen ... und Sue Lyon sah auch wie ein Teenager aus von etwa 15, 16 Jahren. Das verfälscht ein bisschen die Ausage, andererseits wäre es aber wohl wirklich zu gewagt da eine Zwölfjährige so ein "Luder" spielen zu lassen ...
Sowas geht im Buch eben einfach besser.
