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Tausendmal Du ....
Rums, die Tür flog auf und dann mit einem lauten Krachen wieder zu. Und da stand sie dann, der Sturm hatte sie hereingeweht. Mit einer schnellen Bewegung strich sie ihr langes, braunes Haar aus dem Gesicht. Keck schaute sie sich um und grinste. Es roch nicht nur nach Qualm, Alkohol und Schweiß, sondern auch nach viel Testosteron, wie sie zufrieden feststellte.
Sofort unterbrachen die Männer ihre Gespräche und starrten sie an. Was sie sahen gefiel ihnen. Eine junge Frau, mittelgroß, mit guter Figur, soweit man das beurteilen konnte, denn sie trug ein sehr leichtes, geblümtes Hängerkleidchen, wie es zurzeit Mode war. Auf der Schulter gehalten von zwei Bändern, die eine Schleife bildeten. Es kam nicht oft vor, dass sich in diese verruchte Truckerkneipe junge, hübsche Frauen verirrten.
Sie ging schnurstracks auf die Theke zu, die bereits gut besetzt war und quetschte sich zwischen zwei robuste Männer, jüngeren Alters. Der rechts neben ihr stand, sprach sie auch sofort an:
„Gnädige Frau, was führt sie in diese bescheidene Hütte?“ versuchte er charmant und witzig zu sein.
„Mmm,“ legte sie eine Kunstpause ein, „es war der Sturm. Er hat mich direkt hierher geweht.“
„Was wollen sie trinken?“ fragte er.
„Ein schönes Bier wäre nicht schlecht, ich habe Durst.“
„Sollst Du haben schöne Frau.“
Sie schaute ihm kerzengrade in die Augen und grinste schelmisch. „Sind wir schon beim Du?“
„Oh, sorry, wir duzen uns hier alle, da ist es mir so rausgerutscht.“
„Ist ok, ich heiße übrigens Tanja,“ dabei reichte sie ihm ihre Hand, die er gerne nahm.
„Ich bin Frank.“
Sie redeten über das Wetter, über seinen Job und über den immer dichter werdenden Verkehr. Die Jukebox spielte „Ohne dich schlaf‘ ich heute Nacht nicht ein‘. „Oh, lass uns tanzen“, bat sie.
„Dir ist klar, dass dies kein Tanzlokal ist“, zierte er sich.
„Das ist mir egal, ich finde den Song so wunderbar, los lass uns tanzen.“ Grinsend ließ er sich in die Nähe der Musikbox bewegen. Er zog sie eng an sich und schon bewegteten sie sich, wie ein Körper. Dabei sang er an ihrem Ohr mit seiner wunderbaren dunklen Stimme, die so gut zu seinem kraftvollen Körper passte, den Refrain mit:
„Ohne dich schlaf‘ ich heut Nacht nicht ein,
Ohne dich fahr‘ ich heut Nacht nicht heim,
Ohne dich komm‘ ich heut nicht zur Ruh‘,
Das was ich will bist du.“
Sie hatten beide alles um sich herum ausgeblendet. Sie bemerkten nicht, dass mindestens 20 Augenpaare auf sie gerichtet waren. Sie streichelten gegenseitig ihre Körper und ihre Temperatur stieg ins fieberhafte.
Sie blieben auf der Tanzfläche, denn der nächste Song der Münchener Freiheit wurde gespielt. „Tausendmal du“.
„Der Zauber deiner Augen und ich weiß, ich kann nicht widerstehen, denn ich fühle und spür es in mir, so wie du. Ganz geheime Wünsche kann ich tief in deinen Augen sehen und ich spüre das Fieber der Nacht so wie du.“
Es war ganz genau das, was sie empfanden. Jeder konnte sehen, dass sich dort zwei gefunden hatten, die das gleiche wollten.
Sie konnten sich kaum voneinander lösen und gingen Hand in Hand wieder an die Theke. „Deine Augen sind so tiefblau wie der Lapislazuli, den ich als Kind meiner Mutter geschenkt habe“ murmelte er an ihrem Ohr. Sie küssten sich immer schamloser. Irgendwann wurde es dem Wirt zu viel und forderte sie auf zu gehen. „Das ist ja nicht mehr jugendfrei, was ihr da veranstaltet“, schimpfte er. „Sucht Euch irgendwo ein Bett und hört auf hier alle Kerle wuschig zu machen.“
Ihm war klar, dass er sich kopfüber in ein gefährliches Abenteuer stürzte, von dem er noch nicht wusste wie es enden würde. Denn schließlich war er verheiratet.
Lachend verließen sie die Kneipe. „Komm lass uns in meinen LKW gehen“, meinte er. „Dort ist es recht gemütlich“.
„Nein, lass uns lieber in die Kirche dort drüben gehen, das ist doch viel aufregender“, widersprach sie.
„Ach, sie ist bestimmt geschlossen.“
„Vielleicht auch nicht. Komm sei kein Spielverderber. Oder hast Du schon einmal erlebt, dass Dir die Engel und der liebe Gott beim Sex zuschauen“, lachte sie.
Sie rannten über den menschenleeren Platz bis zum großen Portal der Kirchen. Sie drückten beide gleichzeitig die Klinke herunter und tatsächlich, die Tür öffnete sich.
Es war kühl hier und still. Nur ein paar große Kerzen brannten. Für die Schönheit der Kirche hatten sie keinen Blick. Man hörte nur ihren Atem. Sie zog ihn bis zum Altarraum, dann riss sie an den Bändern ihres Kleides und schon glitt es an ihrem schönen Körper herunter. Elegant bewegte sie sich aus ihrem winzigen Slip. Vor Überraschung blieb ihm fast die Luft weg. Rasch schälte er sich aus seiner Jeans und seinem T-Shirt. Als er sich auch noch seiner Shorts entledigte, verlor er fast das Gleichgewicht.
Er presste sie schnell an sich, und sie spürte seine pralle Männlichkeit. Schnell legte sie ihr Kleid unter sich und schon war er in ihr. Er bewegte sich nur ganz langsam und flüsterte an ihr Ohr „du brauchst dich nicht zu beeilen, ich kann warten bis Du kommst. Du hast zwar keine Flügel, wie die Engel über uns, aber du sollst fliegen und diesen Abend nie vergessen.“ Sie konnte nur noch stöhnen, genoss sein raumfüllendes Glied, seine kraftvollen und doch zärtlichen Bewegungen. Seine heißen Küsse und seine Hände, die ihren Körper überall streichelten.
Zwischen jedem Akt lachten sie wie Kinder und freuten sich darüber, dem anderen größte Wollust zu schenken. Flüsterten sich unanständige Sätze ins Ohr, was ihre Lust immer wieder aufs Neue entfachte.
Irgendwann war ihre Begierde völlig gesättigt und sie lagen ineinander verschlungen auf dem harten Kirchenboden und es war nicht möglich zu sagen, wo der eine anfing und der andere aufhörte. Durch das Kirchenfester kam allmählich die Morgensonne, als sie ein Geräusch aus Richtung der Kanzel vernahmen: „Na Liebling, bis Du auf deine Kosten gekommen?“, ertönte eine Männerstimme.
Erschrocken sprang Frank auf „wer ist da?“, rief er in Richtung Kanzel und griff sich seine Shorts. „Keine Panik“ entgegnete sie seelenruhig. „Es ist mein Mann. Seit seinem Unfall ist er querschnittgelähmt und Sex kann nur noch in seinem Kopf stattfinden.“
„Was“ rief er, „Dein Mann ist Zeuge unserer Fickerei? Hat er uns etwa die ganze Zeit beobachtet? Wie pervers ist das denn? Hast Du mich etwa hierher gelockt, damit er sich befriedigen kann?“ Mittlerweile angezogen rannte er zu Kirchentür.
Sie rief ihm seelenruhig hinterher: „Ja! Es turnt ihn total an und für mich ist es auch noch geiler, wenn ich weiß er schaut zu. Und ich denke Du bist auch auf Deine Kosten gekommen. Zumindest wirst Du diese Nacht nie vergessen“.
Mittlerweile hat sich ihr Mann auf seinem Hintern die Treppe der Kanzel herunter bemüht. Sie stellte ihm den Rollstuhl so hin, dass er sich mit einem anstrengenden Schwung hineinsetzen konnte. Glücklich und befriedigt verließen sie zusammen die Kirche.