„Als Herr des Feuers vermag ich Feuer zu entfachen, aber ihm auch zu gebieten.“
Das Zitat klingt nach „Gottes“ Stimme und die Namenswahl (durchweg hebräische Namen „Esther, Sarah, Saulus“) lässt mich einerseits einen religiösen und das Feuer einen politischen / ideologischen Hintergrund erahnen Deines kleinen Debuts -
und damit erst einmal
herzlich willkommen hierorts,
lieber Pheedor!,
der Momentan in der sozio-politischen Landschaft eine Umkehrung gegenüber dem alten Antisemitismus findet, indem dem Staat Israel dergleichen gegenüber den arabischen Einwohnern (auch sie: Semiten!) Palästinas vorgeworfen wird … Ein Problem, das eigentlich seit der „Gründung“ Israels besteht und im sechs-Tage-Krieg eine bittere Pille für alle Nachbarn (bis zum Iran und Ägypten) Israels wurde.
Das erstaunliche ist ja daran, dass Noah von den mythischen Stammvätern (seinen Söhnen) der Völker dieser Welt "Kanaan" verflucht hat, weil der sein "Blöße" gesehen ... -
das als Römische Provinz Palästina nur die Philister bezeichnete und nicht erst Heinrich Heine hat in der Harzwanderung den Begriff auf andere Völkerschaften erweitert ...
Mit den Gaffern (die es immer schon gegeben hat, man denke an Pranger und öffentliche Hinrichtungen – nicht nur zur Einschüchterung, sondern auch zum Vergnügen der „Guten“ Bevölkerung.
Ich komm auf diesen weiten Kreis und unterstelle eigentlich, dass Du mit den Gaffern – ich übersteiger es mal – den Rest der Welt meinen könntest. Die Welt brennt und alle gucken zu und machen sich z. T. in die Hosen vor Nervenkitzel, bannen das Unheil auf ihren Bildschirmen - hier im Kleinen und vor den Bildschirmen im Großen.
Deine Sprach hat gelegentlich durch den Satzbau Elemente von Dichtung – schon im ersten Satz, wenn es heißt
Lärmende Gaffer in den Straßen, es brennt das Hochhaus lichterloh, in schwindelnder Höhe Feuers Gleißen mit bangen Gesichtern verfolgt, zitternd, vom Brodeln umzingelt drückt Esther ihr Kind Sarah an ihre Brust, nicht bereit, ihr Kind und sich dem Feuer zu opfern.
Wenn mit dem „es“ das neutralste und älteste Satzsubjekt nach „Gott“ eingebaut wird (Luther: „… und es wurde Licht.“)
Gleichzeitig baust Du mit den Gaffern ein an sich uraltes Element ein, das die moderne Soziologie in der Gesellschaft der „Singularitäten“ wiedererkennt, wenn jeder „bekannt“, gar auch mal „berühmt“ werden will, wobei „Singularität“ keineswegs einen Individualismus meint, sondern den falschen Ehrgeiz, „bekannt“, gar „berühmt“ zu werden – und wäre es nur für einen Augenblick (ein Phänomen, das es schon seit der Ermordung John Lennons oder dem Messerstecher auf Andy Warhol gibt; wer wüsste noch die Namen der Attentäter?, aber sie erzeugten Schlagzeilen. Den Namen des Kennedy-Attentäters wissen wahrscheinlich noch viele meiner Generation ...)
Flusenlese,
denn schon der zwote Satz versinkt in den Konjunktiefen der deutschen Sprache, wenn es heißt
Sarahs Handeln erwächst aus Verzweiflung, sie hält das Kind in Armen und springt in die Tiefe, sie fällt mit Sarah, doch stürzt sie nicht, es scheint als schwebe sie hinab auf die Straße, auf der ihr sicherer Beine zu stehen gelingt.
wo Konj. I, Modus der indirekten Rede (von wem[?] auch immer) gewählt wird, bei einem erstaunlichen Ereignis, das eigentlich auch anders hätte ausgehen können aus dem Bündel an Möglichkeiten.
Konj. I in Schriftform ist zB entstanden aus Gerichtsprotokollen, die (hoffentlich „authentisch“) den Wahrheitsgehalt einer Aussage unterstellt. Da hat der „Schein“ keine Chance und sogar mein alter Deutschlehrer auf der Realschule kommt zur Hilfe und näheren Erläuterung, wenn er behauptete, nur die Sonne scheine, selbst der Mond habe sich sein Licht von ihr geliehen. Damit ergehe es dem „scheinen“ zumeist wie dem „brauchen“, von dem gesagt wird, wer brauchen ohne zu gebraucht, braucht brauchen gar nicht zu gebrauchen.
An der Wahl der "indirekten" Rede, KOnjunktiv I magstu erkennen, was ich von der Weisheit meines Deutsch- (und nebenbei Geschichts-)Lehrers halte. Kein Zweifel! Der Konj. II dagegen bietet als Konjunktiv potetentialis Mögliches bis hin zum Unmöglichen, und als irrealis Unmögliches, Unwirkliches, Lüge
Und hinter ihr an der Mauer des Hauses glimmt ein Schatten auf, doch kein schwarzerKOMMA sondern ein roter, es ist eine Gestalt, kleine Flammen züngeln an ihren Konturen.
Indem die Voyeure sich um die Frau und ihr Kind ringenKOMMA spricht sie zu ihnen, „ihr seid kalt wie Eis in eurer Gier, so werdet zu dem.“
Wie dem auch wird -
gern gelesen vom
Friedel