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Rnativen, war nicht leicht
Leicht war's. Nicht so schwer. War nur das Aufstehen, Anziehen und Gehen, aus dem Haus. Schlüssel, Autoschlüssel, Handschuhe, Mütze, rosa Plüsch, na ja, Hauptsache man sah hin.
Länglich bekannte Gesichter, aber hallo.
"Geht’s gut?"
"Danke."
"Schön."
" 'n Tag noch."
Nicht mal das.
Nicht! Die Tür aufhalten, hält nur auf. Einmal war mir schlecht. Zu sagen warum. Traf ich immer die gleichen Leute? Gibt's wie Sand am Meer, mehr oder weniger. Wären mir lieber gewesen, wenn ich was anmerken darf. Man das?
Tor stand offen. Gesagt war mir das recht so. Konnte ich direkt durchrennen, meine präferierte Fortbewegungs-Methode. Hatte das allerdings nicht. Wahr? War, dass ich davon rannte. Nicht jeder davon?
"Kann man nicht ausgehen", sagte Uta, die auch irgendwie in dieser Geschichte auftauchte und ihren Senf dazugab, doch sie war kein Quell der Weisheit.
"Kommt von innen", hatte ein Zurufer verkündet. 'Ne Menge Scheiß. War übrigens genau das, was Uta von sich gab, pausenlos. Redete sie, ich glaube es lag an ihrem Beruf, PR-Managerin, was soll man schon erwarten?
"Se nix!" hieß es in einem dieser geflügelten Worte. Kann ich mir manchmal so schwer merken, es sei denn sie stammen von mir. Ist nämlich egal, was andere Leute erzählen, so sieht es tief in meinem Inneren aus.
Versehen verfehlte ich den Bürgersteig, rutschte am Bordstein ab und mein Knöchel bog sich ungesund nach außen. Stehende hätten sich gewundert, jedoch nicht wer mich kannte. Jemand den Witz mit dem Mann und dem Frosch auf dem Kopf? Schmerzen hatte ich zum Glück nicht, nur der Himmel drehte sich. Selbst erkennt man in der Krise - selbst ich?
Fluchte, weil ich mich nicht einmal auf eine einzige Sache konzentrieren konnte. Ich mich nicht um meinen verbogenen Knöchel kümmern, dessen stechender Schmerz nun durch mein gesamtes Bein zog. Es statt dessen vor, erneut in meinem eigenen Kosmos zu kreisen, statt mir Hilfe zu holen.
"Sie doch einen Krankenwagen!" rief die alte Frau, der ich nicht mal die Tür aufgehalten hatte und deutete mit ihrem Regenschirm auf mich. Nervte das.
"Ist schon OK!" rief ich ihr zu und versuchte sie mit der Hand weg zu scheuchen.
"Sie mich doch nicht gleich weg!" schimpfte die Alte. Rnativ hätte ich sie auch erschlagen können.
"Sie aufstehen?" fragte sie, etwas weniger wütend.
War jedoch genau das, was momentan auf mich zutraf, ohne genau zu überlegen. Lächelte ich.
"Kann...", fing ich an, brachte den Knöchel mit schmerzverzerrtem Gesicht wieder in die richtige Position - hätte ich nicht tun sollen.
"Wir es nicht mal zusammen probieren?" keifte die Alte, die sich kaum selbst auf den Beinen halten konnte. Sie nicht einfach weitergehen, ich würde schon irgendwie nach Hause kommen.
"Sie mal her!" griff sie meinen Arm und zog mich nach oben. Angekommen war erstens die Luft besser und zweitens meine Situation nicht mehr ganz so demütigend.
"Danke", murmelte ich und humpelte zurück ins Haus. War nicht.