Mit solchen hohlen Worten kannst du vielleicht andere hinters Licht führen, Friedel, aber mich nicht, denn zumindest der Nazarener wusste ganz genau, was seine Lehre bewirken würde: Gewandt an seine Jünger, die er zum Missionieren sandte, sagte er: Denkt nicht, ich sei gekommen, um Frieden auf die Erde zu bringen! Ich bin nicht gekommen, um Frieden zu bringen, sondern das Schwert. (Matthäus 10,34)
Oh man, auf vaddadach eingestellt kommt Dein "Scha(r)f"sinn darauf, Metaphern buchstäblich zu nehmen. Oder wie sonst sollte man interpretieren, dass seine Lehre Familien zerreißen werde - wird der Schwertträger Vater, Mutter, Schwester, Bruder den Kopf abhauen? Warum geschieht bei der Gefangennahme bekloppterweise (Joh. 18, 3 - 13.) dergleichen wie folgt:
"Als nun Judas die Schar der Soldaten mit sich genommen hatte und Knechte der Hohenpriester und Pharisäer, kommt er dahin mit Fackeln, Lampen und mit Waffen. ... Nun hatte Simon Petrus ein Schwert und zog es und schlug nach dem Knecht des Hohenpriesters und hieb ihm sein rechtes Ohr ab. Und der Knecht hieß Malchus. Da sprach Jesus zu Petrus: Steck das Schwert in die Scheide! Soll ich den Kelch nicht trinken, den mir der Vater gegeben hat?"
Ein Schwert auf Seiten der Zwölf (J. + elf Jünger) gegen Waffen der Legionäre der Besatzungsmacht + der Knechte der Priesterschaft.
Welch eine Widerstandskraft, welch eine alle Macht auf Erden bedrohende reelle Gefahr!
Den fantastischen Abschnitt, dass dem M. das Ohr wieder angefügt wurde, will eine mittelohrentzündungsgeschädigte halbtaube Nuss vor dem Zeitalter der kunststöfflichen Implantate heute noch nicht glauben (Petrus hat wahrscheinlich, ungeübt im Scherterkampf, wie Fischer/Angler nun mal sind, danebengehauen), vielleicht will er auch nur nach einem halben Jahrhundert oder mehr sich dem Fortschritt verweigern, wer weiß das schon - außer ihm, der sich sogar weigert, einen Führerschein zu machen, weil genug Blut in seiner Heimaterde durch Führer vergossen wurde und wird, jedes Jahr mehr als durch Terror und andere Gewaltverbrechen.
Der Straßenverkehr als Hort der Gesundheit und für freie Bürger.
Ich knie nieder vorm Altar des großen Dionysos und leiste Abbitte, nicht den wahren GröFaZ am Kreuz erkannt zu haben und bitte tausend Mal um Verzeihung, Dich allein, lieber Dion, hinters Licht geführt haben zu wollen. Asche auf mein Haupt! Ich geh in mich und werde ein freiwilliges Jahr im Gesundheitsunwesen verbringen, unbezahlt, dass den geldgierigen angestellten Lumpen endlich die Unbe-schwert-heit genommen werde. Immerhin hab ich an der Umwandlung des Patienten zum Konsumenten durch Einführung des scharfen Schwertes der Kostenrechnung - zuvor der Dopik, was nicht verschwiegen werden soll - beigetragen.
Warmherzige Samariter sind halt eine aussterbende Gattung.
Wie kann man beim Thema Kapitalismus so weit abdriften?
Du solltest eine Anstellung bei der Bundesregierung suchen und Wirtschafts- zu Glaubensfragen machen. Ach Gott, das hat der Konsumismus ja schon geschafft ...
Luja, sag ich wie der Dienstbote Alois, frohlocke und singe Hosinna.
Friedel