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Copywrite Krims und Kram oder Grimm und Gram

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12.04.2007
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Krims und Kram oder Grimm und Gram

Krims und Kram oder Grimm und Gram​

„Jonas! Kommst du, bitte! -

Jetzt, sofort!“
„Du sollst mich nicht immer Täubchen nennen, Mama!“, ruft vom oberen Treppenabsatz Noah genervt zurück, den ungeliebten Vornamen, der wie kein anderer zu ihm passt. Eben das Tier, das der zweite Adam als Scout nutzte.
„Beeil dich, Schätzken, es wird knapp zu den Begods'. -
Du willst doch nicht wieder zu spät kommen“, hält sie ihm eindringlich aus sicherer Entfernung einer Treppenlänge vor, um ernsthaft hinzuzufügen, „wenn's heute wieder nicht klappt, kannst du das Hotel Mama vergessen. -

Da kannst du einen drauf lassen!“, schließt sie, als Mr. Noah J. MacLeod wieder am Treppenabsatz erscheint, sich am Geländer festhält und in der anderen Hand eine rote Sporttasche trägt. Noch während er hinabsteigt, mosert Mutter weiter: „Du willst doch wohl jetzt nicht in die Muckibude, Jonas!“, tönt es vorwurfsvoll, „das ist doch nicht dein Ernst!“ - obwohl er – immerhin! - einen ordentlichen Anzug trägt, wie sie findet.
Wenigstens etwas, denkt Mrs. Conny MacLeod.

Als der Sohn vor ihr steht, hat sie plötzlich einen Staubwedel in der rechten Hand, fegt Schuppen von seinen Schultern und streicht sie mit der linken von Brust und Rücken, was er eher symbolisch, denn ernsthaft mit der freien Hand abzuwehren versucht.
„Lass das, Mama!“, knurrt der Sohn.
„So gehst du mir nicht zu den Begods', Junge!“, heißt es von mütterlicher Seite. Dabei zeigt sie mit der linken auf die Tasche, „die Unterlagen hast du ja“, um zu schließen: „Hilf mir daran denken, dass wir endlich einen Aktenkoffer besorgen … Der macht mehr her und ist seriöser als alle Sporttäschken der Welt.“

Er wendet sich zur Tür und sie drückt die Daumen: „Viel Glück und toi, toi, toi, Jonas, mein Junge! -

Ich hab dich lieb.“
„Jaja, ich weiß.
Tschüss!“, sagt der Junge noch, „ich dich auch“, bevor er angesäuert das Haus verlässt.

Als er auf der Treppe zur Straße steht und die Tür hinter ihm zuschlägt, murmelt er, „du mich auch!“

“God is a concept by which
we measure our pain
[…]
I don't believe in Jesus ...“​

Das Schwert – der Händler nannte es geradezu voller Gefühl, gar Liebe „Gram“ - hatte er auf einem Flohmarkt erworben und so lange beide Seiten geschliffen, bis eine durch die Luft schwebende Feder ohne Kraftaufwand sich allein durch die Schärfe der Waffe teilen ließ. Es passte nur soeben mit Bombe und Fechtmaske in die Tasche. Ist halt nur noch ein längeres Messer. Unwesentlich länger als das Kurzschwert, das längste Stück in Mutters Galerie der Küchenmesser - liebevoll von Mutter „mein Sax“ genannt – im Arsenal natürlicher Waffen für die rüstige Hausfrau.

Vor der Mutter juckte es dem zu Jähzorn neigenden Mann in den Fingern, was er aber rechtzeitig in den Griff bekommen hat.
Und jetzt das noch!

„MacLeod, lang nicht gesehn“, dröhnt Chapmans Stimme, der auf einmal neben ihm steht.
„Kein' Zeit!“, behauptet MacLeod und legt einen Schritt zu.
„Eigentlich müssteze schon ganz schön tot sein“, meint Chapman, der trotz seiner Körperfülle mithält im Schritt. Tote seien endlich die Zeit los, wenn sie auch durch sich wandelnde Aggregatzustände nicht zeitlos werden. Wie halt Chapman seit der gemeinsamen Schulzeit so schwätzt. Dafür aber sei er, MacLeod, viel zu hektisch.
„Tote kennen keine Hektik“, schließt Chapman sein Geplapper, um zu fragen, wo er, Noah, denn hinwolle.

„Zwoundsiebenzigste“, antwortet der.
„Das trifft sich gut, Mac. Ich muss zum Dakota.

Gehn wir also zusammen durch den Park!“
„Okay, Chap, aber ich hab wirklich nur noch wenig Zeit.“

„Du warst in Vietnam, ne?!“, fragt Chap nach einer kleinen Weile des stummen Nebenherlaufens.
„Hm, ja, bis zum bitteren Ende“, antwortet Noah.
„Und was willst du im Dakota?“, fragt er zu Chapman rüberschauend.
„Begods hat 'ne neue Platte rausgebracht. Vielleicht krieg ich ja ma'n Autogramm.“
„Ah ja! Ich weiß noch. Du hast dich stark mit dem identifiziert, vor allem mit der Band - bis er sich für Jesus hielt -
oder so.“
„Nicht ganz so. Der hielt sich für bekannter als Jesus. Ob so oder so: Das tut man einfach nicht! - Gott lästern geht einfach nicht.

Aber lang her. War'n wir alle noch jung. Schwamm drüber!“, und dann die Wende und im ernsten Ton:
„Hab gehört, dass dein Frau und Tochter – war doch 'ne Tochter, oder? - während der Demo nach 'nem Konzert von Begods umgekommen sind. Stimmt doch, oder? -
Wagen und Fahrer sind nie gefunden worden, ja?“
„Hm, ja, Wagen und Fahrer sind nie gefunden worden.“
„Das tut mir echt leid, Mac, kannze mir glauben!“
„Schon gut. -

Du hast gut zugelegt, Chap.“
„Das gute Leben auf Hawaii ...“
„Ganzen Tag Sonne, surfen und dralle Weiber. -
Hoolahoola und hulahoop girls … -

Und da kommst du extra rüber für'n lumpiges Autogramm von dem Penner?“

„Hm, ja ...“, und wieder schweigen sie sich an.

“Let me take you down
'Cause I'm going to strawberry fields
Nothing is real
And nothing to get hung about
Strawberry fields forever“​

Eine selbstgewählte Mission wartet. Sie drängt MacLeod seit dem Krieg und seinem Absturz in die Erwerbslosigkeit. Um der Suppenküche zu entgehen, ist er wieder ins Haus Mama eingezogen.

Für sich hat er ein natürlich gewachsenes, uraltes Rechtsinstitut wieder entdeckt: Auge um Auge, Zahn um Zahn, Blut für Blut.

Blutrache will gepflegt werden. Ist legitim, sofern es einen Grund gibt. Gegen den Abschaum der großen Städte. Wider den Dreck, der Hildchen und Childico auf dem Gewissen hat.

In Vietnam hat private Noah J. MacLeod das nötige mörderische Handwerk gelernt – vor allem, aus sicherer Distanz zu töten, zerstören, aber auch den Nahkampf, Aug in Aug mit dem Feind, um zugleich die Werte des Landes der Freien zu verbreiten und die Heimat der Tapferen zu verteidigen. Sollten die da unten doch den Vietcong und den roten Ziegenbart zum Teufel jagen!

Selber schuld!
Nur's dümmste Schaf und blöde Kälber wählen ihren Schlachter selber.

Abschaum, da wie hier.

Schon Kissingers geheime Verhandlungen galten MacLeod als Verrat an Nixon und dem sauberen Amerika. Der Fehler der Nixon-Administration lag seines Erachtens allein darin, die Begods' nicht des Landes verwiesen zu haben. Oder besser: Gar nicht erst einreisen zu lassen.

Noah J. MacLeod liebt den Vater aller Dinge und das zugehörige Handwerk mit blutrotem Boden, ekelte sich in gehöriger und anständiger Weise damals vor diesem ungewaschen langhaarigen Pack, das in Amsterdam im bequemen Bett lag und vom Frieden schwafelte wie dann direkt um die Ecke in Montreal - als Eigenpropaganda selbst für den Dümmsten zu durchschauen! Dann diese Hymnen, für eine wurde sogar ein Kinderchor missbraucht - Friedenspropaganda und Gitarrengeschrammel als Gelddruckmaschine. Hymnen für Nigger, Schwule, Waschlappen und Weicheier. Sklavenmusik halt!, die Begods dann mit in MacLeods geliebtes New York brachte. Während des zweiten Konzerts und der Proteste gerieten Hildchen und Childico in einen Tumult … Wer, wenn nicht der Veranstalter, trüge da die Verantwortung, meinte private third class Noah J. MacLeod.

Und meint es heute noch.

Macleod trägt den Krieg mal eben nach New York und wartet auf einen günstigen Augenblick, um zuzuschlagen. Als der Krieg zu Ende war, hörte man nix mehr von Begods, bis der Name fünf Jahre später wieder auftaucht. Im Prinzip gerade jetzt und gleich hier nebenan. Im Dakota. MacLeod will dem Penner in die Augen sehen, wenn er ihm den Kopf abhaut! Und sollte es schiefgehen, wäre da immer noch die Bombe …

Aber was will Chapman am Dakota?

Himmel!

Chapman geht schnurstracks auf Begods und dessen schlitzäugige Schlampe zu, als diese den Bau aus dem Tor zum Innenhof verlassen, um auf eine auf der 72ten wartenden Nobelkarosse zuzugehen. An der Hand der Schlampe ein Mischling von vielleicht fünf Jahren.

„Mr. Begods?“, fragt Chapman freundlich und hält, als Begods „ja, bitte“ sagt und ihm zunickt, ein Plattencover hin, bittet um ein Autogramm. Bekommt es und Begods fragt grinsend, „auch von meiner Mrs.?“
Chapman nickt, BeGods nimmt den Jungen an die Hand und von der Schlampe erhält Chapman den Schriftzug auf dem Longplayer.

„Danke!“, sagt Chapman und erhält ein deutliches „nix zu danken! Gern geschehn“, zurück, bevor die drei Begods' hinten in den Wagen hineinschlüpfen, während der Chauffeur den Motor anwirft und Noah verwundert Chapman fragt, ob er den immer noch, besser: schon wieder verehre.

Bekloppte Welt! Chapman meint, er wäre der bessere Begods! Er war und blieb immer ein Spinner. Glaubte immer schon, einst in der größten Show auf Erden mitzumachen. Hatte, für den Fall des Falles, schon den Namen ausgesucht: Billy Shears und seinen Wahlspruch: „I'm the greatest and you better believe it, Baby!“

„Und was willst du hier, Mac?“, fragt Chapman plötzlich.
„Äh – wollte mich bei denen um 'ne Stelle bewerben.“
„Echt? - Was suchen die Begods' denn?“
„Weiß nicht.
Am besten, 'n Security.“
„Ah, ja. Passt, Unteroffizier und private sheriff. Marschall MacLeod, hört sich gut an, Mac“ und Chapman murmelt mehr zu sich selbst als für des andern Ohr bestimmt, „ist doch nie zu spät. Überall gibt’s Okaychoräle und Grabsteine ...“
„Ich hab's mal wieder verpatzt“, unterbricht Mac die Rede.
„Warum hazze nix gesagt?“, meint Chap.
„Hatte keinen festen Termin ...“
„Komm, wir gehn rüber und trinken und quatschen 'n bissken. So können wir das Dakota im Blick behalten und sehn, wenn die Begods' wiederkommen …
Wird wohl nicht so lange dauern, der Junge wird ja nicht die Nacht durchmachen.“

“Living is easy with eyes closed
Misunderstanding all you see
It's getting hard to be someone
But it all works out
It doesn't matter much to me“​

1626 kaufte der in Diensten der Vereinigten Niederlande stehende Peter Minnewit aus Wesel die Insel Manhattan von den Manhatto für Waren im Wert von 60 Gulden, andere, wie etwa Pieter Stuyvesant, erzählten von gut zwei Dutzend Dollar. Aber was sollten die Manhatto und Lenni Lenape mit Talern anfangen? Kannten keine Geldpolitik des „Taler, Taler, du musst wandern …“ Das bald danach gegründete Nieuw Amsterdam an der Südspitze von Manhattan erhielt 1653 Stadtrechte, war Teil der Nieuw Nederlande Stuyvesants. Elf Jahre später hatten dort Dutch und Duitser nix mehr zu suchen, löste sich die Macht Stuyvesants in Rauch auf. Das aufkommende neue Imperium griff danach, der Duke of York spendierte seinen Namen. Der Völkermord, den Spanier und Portugiesen in der Neuen Welt von Süden her begannen, wurd von Westeuropäern im Norden intensiver fortgeführt und griff über aufs Hinterland - „nach Westen!“, hieß es - und nach Neu Frankreich. Mit dem Duke kam der Name MacLeod nach Amerika.

Noah J. MacLeod muss schnell sein. Aber er will und wird Begods und seinen Kreaturen die Köpfe abschlagen. Entschlossen genug ist Noah. Ecke 72nd Street und Central Park West starrt er aufs Dakota, trinkt mit Chapman Bier aus Dosen. Beide quatschen dies und das und irgendwas.

Wenn Begods zurückkommen, werde kurz vorm Building die Tasche ausgepackt, Maske aufgesetzt, das rasiermesserscharfe zweischneidige Schwert in die rechte Hand genommen und die Sporttasche mit der Linken weggeworfen. Also stürmte er, Noah, in seiner Vorstellung vorwärts, plusterte sich auf, wie's nur ein Truthahn oder Hulk könnte, drohte zu platzen und stürzte sich zum Eingang hinüber mit dem Ruf: „Es kann nur einen Highlander geben!“, wenn schon nicht Begods ein Heiland sein darf und gar nicht erst will.

Endlich, nach einer kleinen Ewigkeit sehen die beiden den Wagen wieder. MacLeod und Chapman, beide schon reichlich angetrunken, springen auf und rennen über die inzwischen ruhige Straße, als die Nobelkarosse auf das Tor zum Innenhof zufährt.
„Scheiße!,“ entfährt es beiden, bevor der Wagen dann doch abdreht und vorm Dakota seinen Inhalt ausspuckt.

Der Junge ist nicht dabei.
Gott sei Dank!, denken beide.

„Wer sich nicht in Gefahr begibt, der kommt drin um“​

Als Mr. und Mrs. Begods am Torbogen vorbeigehen, sehen sie zwei Bekloppte auf sich zukommen und als sie die beiden Männer - einer davon mit Tarnkappe – zu erkennen meinen, zieht der unmaskierte Mann einen Revolver, schießt fünfmal auf Mr. Begods und brüllt "Listen Mr. Begods, it‘s me, Billy Shears with God on his side who shut up your profane bloody mouth forever and ever!“, als der maskierte Mr. Noah J. MacLeod wie der junge Vater in ein großes Loch stürzt und schwarz sieht.

„Soldat, Soldat, die Welt ist jung
Soldat Soldat, so jung wie du
Die Welt hat einen tiefen Sprung
Soldat, am Rand stehst du“​

Wenn des Abends das nebelichte graue Tuch sich übers gewaltige Delta senkt von der Westerschelde am Nordmeer über den vielarmigen Rhein und der weit östlich gelegenen Eißelmündung an der Südsee, hört man heute noch das Stöhnen, Jammern und Schreien der Verreckenden einer Völkerschlacht, da Väter sich schlugen mit Vätern, Vetter sich prügelten mit Vettern und Bruder sich mit Bruder. Da schlug sich Vater mit Sohn, Onkel und Neffe, der Schwäher den Schwager.

Dieses Naturereignis wiederholt sich seit den letzten Tagen der Regentschaft der Galla Placidia und ist ein Völkerschlachten ums Erbe des Drachentöters von Santen, wie die Eingeborenen die alte Colonia Ulpius Trajana der römischen Herren zu Niederlant nennen. Da ziehen die Herren vom neuen Burgundaholm mit dem Volk der Vangionen den Rhein lang nach Norden. Unter ihren neuen Herren haben die seit Generationen an die römische Zivilisation angepassten Vangionen binnen einer Generation den alten keltischen Ritus wieder angenommen, dem unterlegenen Feind den Kopf abzuschlagen und die Brust aufzureißen, um Herz und Sülze roh zu verspeisen und den Schädel an die Pforte ihrer Hütte zum Zeichen des Tr(i)ump(h)s zu hängen.

Aus dem nahen Osten gesellen sich dem Zuge binnen eines Dutzend an Tagen ein Bündnis aus Brukterern, Tenkterern und Usipetern nebst ungenannten anderen kleineren Völkern bei, die dem übermächtig werdenden Bund der Alemannen und dem Hunger versuchen, auszuweichen. Die offizielle Reichspresse wird vor allen die kleineren Völker mit dem Etikett des Wirtschaftsflüchtlings versehen und zu diskriminieren versuchen.

Wie dem auch sei, sie alle ziehen gemeinsam gegen ein Bündnis aus römischen Legionären und Belgern unterm Heermeister Aëtius und föderierten Volksgruppen wie einem größeren Kontingent Hunnen, die unter Führung der bis dahin so gut wie unbekannten Söhne des Ruga, Attila und Bleda, die erste Erfahrungen i. S. ihres Vaters gewinnen sollen, nebst einer Föderation aus Batavern, Sugambrern und Saliern. Selbst der Gauten rex Dietrich nimmt mit einer Gevolkschaft von elf Recken an der Schlacht teil, die zwölf Tage dauern wird. Am Ende sind zehn Recken der Gauten verreckt.

Die Herren von Burgundaholm, drei Söhne des Gibica, der die Burgunden eine Generation zuvor über den Rhein führte, sind selbst halbe Hunnen – ihre zum Turm deformierten Schädel verraten es – und gelten doch als tausendmal grausamer als diese, haben sie sich doch auch ihrer Gevolkschaft aus Vangionen angepasst. Zudem sprechen Gundahar und sein jüngerer Bruder Gundomar, aber auch das Kind Gislahar immer noch den gautischen Dialekt ihrer Vorfahren und des Vaters. Und selbst wie Römer, Belger, Gauten und Vangionen glauben sie nur noch an einen Gott, der sich aber angeekelt abwendet und nicht wissen will, was da von Seelant bis hinauf zum Land der Friesen geschieht. Gelegenheit macht nicht nur Diebe, sondern auch Mörder, denn wie nebenbei entledigt sich Attila seines Mitbewerbers um das Erbe des Ruga. Eigenhändig spießt er den Bruder auf, der darum als Blödel in die Überlieferung der Ereignisse eingeht.

Weil aber Gezeiten die Wässer des Deltas versalzen, trinken Dürstende das Blut der verreckenden Verwandtschaft.

„Soldat Soldat, ich finde nicht
Soldat Soldat, dein Angesicht
Soldaten sehn sich alle gleich
Lebendig und als Leich.“​

In der Kote des Attila rüstet sich der Gauten Fürst Dietrich. Sein Waffenmeister Hildebrant reicht ihm Schild, Dolch und den Eckesax, dem selbst des Drachentöters Gram unterlegen war im Rosengarten der Grimhilt. Und dem größten aller Helden jammert, dass die Erde bebt, wie er den Eckesax in den Boden rammt und mit Meister Hildebrant davor niederkniet, als der maskierte MacLeod in das nach Feuer und Dreck und Schweiß stinkende Zelt stürzt, dass ihm ekelt, als er diese seltsamen Worte hört:„Atta unsar, thu in himinam, weihnai namo thein“, die er nach und nach versteht: „Qimiai thiudinassus dein. Wairthai Wille dein. Swe in Himmel jah ana Erden. Laib unseren täglichen gib uns himma Tag. Auch vergib uns thatei skulans sijaima, swaswe jah weis unserm Schuldner. Und nicht bringe uns in fraistubnjai, ak lausei uns af thamma ubilin. Und dein ist thiundangardie ja mahtsja wulthus für ewig. Amen!“

Herr Dietrich schaut so verwundert wie sein Waffenmeister auf das maskierte Würmchen, dem unter der Maske speiübel ist, dass es sich die Maske abreißen muss und kotzt.

„Schau, Meister Hildebrant, hinter der Tarnkappe verbirgt sich ein blanker Schädel, der kein Hunne sein kann. Wie sollen wir ihn nennen?“
„Nach seiner Maske“, schlägt Hildebrant vor: „Eisenmaske!“, und der Gauten rex ist einverstanden, sagt: „Steh auf, Isegrim, folg uns, nimm mit Putzzeug und einen Eimer Wasser, denn was wir zu tun haben, ist, einen niederträchtigen Mord an einem der größten Helden unserer Zeit unter den Kindern des Gibica und der Gudrun zu sühnen und somit dem Schlachten der Völker ein Ende zu setzen. Das Erbe des van Santen hat nur Unglück über die Völker gebracht, dass selbst sein Bruder Hageno von Traja, der Burgunden kluger Hausmeier, eine Dummheit nach der anderen begehen musste aus Treue zu seinen Herrn. Dieser Fuchs hat seiner Schwägerin und Witwe des Sigibert, Chrimhildico, geflüstert, dass er ihr den Ort des Erbes nur verraten könne, wenn er vom Gefolgschaftseid zu den Söhnen des Gibica, ihren Brüdern, entbunden wäre, worauf sie ihre Brüder eigenhändig mit scharfem Grimm enthauptete.“

So gehen die drei Kriegshelden, einer davon gewappnet mit Lappen, Eimer und Wasser, zum Zelt des Aëtius. Der begrüßt sie nach gutrömischer Art und zeigt auf einen Hausdrachen, dessen Maßlosigkeit Zehntausenden tapferen Recken das Leben gekostet hat, und Eckesax beschließt das grausige Werk.

Und wenn morgens in aller Frühe das nebelichte Tuch vom Delta gehoben wird, klingt im Rausche der Gezeiten das Jammern der Verreckenden und spiegelt sich das Blut in den Himmeln, auf dass ewig der Völker schlachten gedacht werde.

Und wie der Himmel dieses Gemetzel unter Brüdern und Schwähern widerspiegelt, so gibt die Mär von den Nebelichtern sie heute noch wieder, ein Spiegelbild der Ereignisse, die mit einem Mord im Zelte des Aëtius und des jungen Attila endete. Beider Name verschmilzt in einem einzigen Namen, der heute noch genannt wird und doch nicht auf seinen Ursprung zurückweist, da das zugehörige substantivierte Partizip des Verbes metzeln bis zur Unkenntlichkeit abgeschliffen ist: Aetzel.

Einst aber wird MacLeod im Gefolge des Herzogs von York den Boden der Lenni Lenape betreten als Sackpfeife des private Christopher B. Lamb.

“I never give you my pillow
I only send you my invitations
And in the middle of the celebrations
I break down

Boy, you're gonna carry that weight
Carry that weight a long time“​


„Jonas! Kommst du, bitte! -

Jetzt, sofort!“
„Du sollst mich nicht immer Täubchen nennen, Mama!“, ruft Noah ...

„Mehr will ich nicht erzählen von der großen Not
Die da erschlagen wurden, die lass da liegen tot.
Ich kann Euch nicht bescheiden, was seither dort geschah
Als Kerle und auch Frauen man da weinen sah.
Dazu der Edlen Knechte und auch lieber Freunde Tot
Da hat die Mär ein Ende. Dies ist der Nibelungen Not.“​

 

Lieber Friedel

Auch Atheisten können dieses ominöse Buch lesen. Aber deine Texte als entscheidende Quelle zu verwenden; das finde ich mal eine gute Idee und ist mir, wenn ich's recht bedenke, auf alle Fälle lieber.

Grinsend, Peeperkorn

Liebe wieselmaus

:)

Lieber Gruss euch beiden
Peeperkorn

 

wieselmausfragt an

kann mir mal jemand definieren, was "nutzloses Wissen" ist?
Ist es vielleicht"sinnfreies Wissen"?
auf den Vermerk weltenläufers
Musste im Anschluss gleich mal Wiki fragen, ob der Highlander tatsächlich ein MacLeod war, oder der anders geschrieben wurde. und obwohl zeit rar gesät ist, bin ich natürlich in den Einträgen hängen geblieben. Was es nicht alles für nutzloses Wissen gibt
ein Hinweis auf den Flachsinn, der sich im Internet breitmacht, auch Wikipedia, das sicherlich nicht ohne bestimmte Interessen gechaffen wurde und durch entgegengesetzte Interessen ausgenutzt wird. Was interessiert mich, was Frl. Madonna trägt und wie Intelligent Heidi Klumm ist. Da ist ein Wortspiel wie >Amerika hat seinen Trump und wir sehn einen Trumpel< schon was anderes.

Gruß

Friedel

 

Danke@friedrichard,

wie immer um keine Antwort verlegen. Also ist "nutzloses Wissen" subjektiv mit der Tendenz zu Objektivität, je mehr Leute an diesem Wissen interessiert sind? :read:

Gruß wieselmaus, dich an dich denken musste bei all den Wassermassen.

 

Lieber Friedrichard,

oh Mann, da habe ich Dich aber warten lassen, obwohl ich doch schon längst wollte. Aber jetzt :).
Aus Eisenmanns Amokläufer wird also Lennons Mörder und nebenbei schlachten wir noch bisschen in der Weltgeschichte rum. Geschichte war jetzt noch nie mein Steckenpferd und deshalb (also rein aus Neigung heraus) waren mir die Lennonszenen lieber. Immerhin habe ich aber bisschen gegooglet und meinem Allgemeinwissen durfte wachsen :). Allerdings muss ich auch sagen, die Lennongeschichte allein hätte mir besser gefallen, eben weil mein Interesse da mehr geweckt wurde. Das gilt jetzt speziell für mich, andere haben andere Vorlieben und lesen vielleicht genau die Attilasachen lieber. Und dem soll bitte auch so sein.


„Jonas! Kommst du, bitte! -

Jetzt, sofort!“
„Du sollst mich nicht immer Täubchen nennen, Mama!“, ruft Noah genervt vom oberen Treppenabsatz zurück,


Jonas vs. Noah, ich gebe zu, ich war verwirrt.

Die den Sohn bestaubwedelnde Mutter finde ich ja groß. Au waia.

Also stürmte er, Noah, in seiner Vorstellung vorwärts, plusterte sich auf, wie's nur ein Truthahn oder Hulk könnte, drohte zu platzen und stürzte sich zum Eingang hinüber mit dem Ruf: „Es kann nur einen Highlander geben!“, wenn schon nicht Begods ein Heiland sein darf und gar nicht erst will.

Oh Mann. Das Morden auch immer was heldenhaftes in den Köpfen assoziiert. Fatal!! Aber gut gemacht, Herr Friedrichard.

Ich mochte das gern, die Kombi von Noah und Chapman. Der eine will Rache für Gotteslästerung, der andere für seine Familie. Und am Ende, kann nur einer rächen. Der andere fällt halt in ein tiefes schwarzes Loch. Ich denke mal, es wird ein langer Weg, da wieder herauszufinden, sofern es ihm denn überhaupt möglich ist.

Wie gesagt, die Lennongeschichte habe ich echt gern gelesen (und als Copy finde ich es sehr gelungen, schöner Ansatz), den Rest eher so überflogen, was unbedingt mit mir zu tun hat, weniger dem Text zu lasten gelegt werden kann.

Liebe Grüße, Fliege

 

oh Mann, da habe ich Dich aber warten lassen
ach wo, Du weißt doch, mein dritter Vorname ist G. Duld,

liebe Fliege,

und ich freu mich über jeden Besuch.

Aus Eisenmanns Amokläufer wird also Lennons Mörder und nebenbei schlachten wir noch bisschen in der Weltgeschichte rum.
Kürzer kann man's fast gar nicht fassen, sehn wir mal von ab, dass der MacLeod zunächsteine Filmgestalt (Highlander, allein der Titel in deutschen Ohren verführt zum Wortspiel, dass es nur einen Heiland geben kann) als Wiedergänger, wie etwa der Wilde Jäger oder auch nur Hauke Haien, der Schimmelreiter.

Noahn Jonas M. ist aber gar nicht der Mörder Begods, sondern der ehem. Schulfreund. Aber was red ich da, als wollt ich belehren! Ich freu mich, dass Du vorbeigeschaut hast und zudem was lernen konntest (aber Du kennst ja an sich meine Auffassung zu Wiki... und Guugel ...).

Die den Sohn bestaubwedelnde Mutter finde ich ja groß. Au waia.
Die größten Helden sind meistens Muttersöhnchen ...

Also stürmte er, Noah, in seiner Vorstellung vorwärts, plusterte sich auf, wie's nur ein Truthahn oder Hulk könnte, drohte zu platzen und stürzte sich zum Eingang hinüber mit dem Ruf: „Es kann nur einen Highlander geben!“, wenn schon nicht Begods ein Heiland sein darf und gar nicht erst will.
Oh Mann. Das Morden auch immer was heldenhaftes in den Köpfen assoziiert. Fatal!! Aber gut gemacht, Herr Friedrichard.
Was mich freut!

Ich mochte das gern, die Kombi von Noah und Chapman. Der eine will Rache für Gotteslästerung, der andere für seine Familie. Und am Ende, kann nur einer rächen. Der andere fällt halt in ein tiefes schwarzes Loch. Ich denke mal, es wird ein langer Weg, da wieder herauszufinden, sofern es ihm denn überhaupt möglich ist.
Wie gesagt, Wiedergänger ...

Wie gesagt, die Lennongeschichte habe ich echt gern gelesen (und als Copy finde ich es sehr gelungen, schöner Ansatz), den Rest eher so überflogen, was unbedingt mit mir zu tun hat, weniger dem Text zu lasten gelegt werden kann.

Dank Dir für's Lesen und Deine Eindrücke

Friedel

 

Hey Friedrichard,

Noahn Jonas M. ist aber gar nicht der Mörder Begods, sondern der ehem. Schulfreund. Aber was red ich da, als wollt ich belehren!

Das habe ich schon auch so gelesen. So erzählt es deine Geschichte. Stimmt aber, da ist meine Wortwahl eher ungeschickt. Ich habe mich wohl eher auf die Absicht bezogen, er hat es ja vor. Und es ist am Ende auch seine Tragik, dass der Chapman ihm zuvor kommt.

Was ich sagen will, meine Wortwahl war ungeschickt, deine Geschichte in diesem Punkt eindeutig!

Lieben Gruß, Fliege

 

Hallo Fliege,

Jacke wie Hose, beide, Mac wie Chap sind ausgezogen, aus unterschiedlichen Motiven Begods umzubringen – und da erreicht man mittels einer Feuerwaffe bereits auf einige Entfernung sein Ziel, während der Beschwerte, also der mit dem Schwert, ja seinem Opfer quasi ins Auge schauen muss, vielleicht ein Erschwernis zur Tat, zumindest kann. Geschlossenen Augs einen köpfen … Henker waren da immer sehr präzise. Die modernen Waffen machen das Töten einfacher und somit auch den Massenmord.

Ja, ich noch mal mit Dank an alle, die sich bisher in die Höhle und ans Feuer des alten Troglodyten gewagt haben!

Dank Dear wieselmaus,
schon allein, dass Du mir – vielleicht sogar unbewusst – einen Schreibfehler aufgezeigt hast, als ich in der Übersetzung aus dem mhd. den Artikel der Mär im Original belassen hab.

Reparatur ist vorgenommen!

Hallo Eisenmann,

ich fragte mich lange, was nehmen, und dann klickte es in mir. Dass man das Nibelungenlied am Ende nicht erkennen kann, wenn man nichts über die Völkerwanderungszeit oder auch die Kreuzzüge weiß, ist mir klar. Dass ich dich aber schon am 8. Dezember 1980 abgehängt hab, verwundert mich. Der Highlander („Heiländer“) schwirrt doch auch durch die Jahrhunderte. Wenn ich mich recht erinner, hat auch Sean Connery mitgespielt, und der hatte in Time Bandits, jene Zwerge, bei deren Ankunft Napoleon Bonaparte sich kindlich freute, dass es noch kleinere Menschen gebe, als er es sei, aber Connery spielte den Agamemnon – vor Troia, das ja anderthalb Jahrtausende vorm Untergang der Burgunder unterging.

Also nix Neues unterm weiten Himmelszelt … Die heutigen Niederlande waren 436 ff. alles andere als eingedeicht und neben Marsch und Geest war es Urwald und Sumpf – wie noch 1954 ff. Vietnam und Kambodscha. Kriegsgebiete, die Dein und mein MacLeod gekannt haben wird.

Dank Dir erstmal für die Vorlage und dann für's Reinschauen und die Variation über ein Thema interessant zu finden, vor allem aber, zuzugeben, ab wann Du nicht mehr mitgekommen bist.

Vielleicht hilft ja diese kleine Handreichung ein wenig.

Und vielleicht hat die Handreichung auch
Dear


mit ähnlichem Dank wie zuvor -

ein bisschen geholfen. Und ich bin mir sicher, dass Du zum Leserkreis gefunden hast.

Hi

Isegrims
,

Du wirst mir verzeihen, dass scheinbar Dein Name darinnen vorkommt. Aber es ist halt nicht nur der Name des Wolfes (immer stört mich das Genitiv-s, wobei der Genitiv so was wie Besitzverhältnisse anzeigt … wem gehörstu eigentlich?), sondern die Eisen- (=isen) maske (= grim).

Dear fällt auf, dass man manche wörtliche Rede nicht so sagen würde, ob es nun Frau Mutter äußert oder ein potenzieller Killer mitten in Manhattan (Ruhrlatein) redet. Es ist Literatur, da wird nicht nur anders geschrieben als i. d. R., sondern auch gesprochen. Aber in Jamben, gar Hexametern oder Trochäern hab ich mir schon selbst verbeten. Ich nicht Homer, sag ich mal auf Pidgin oder Kannakdeutsch, mir genügt halt Nibelungenlied, Gudrun und der Dietrich. Du wirst es ertragen, hoff ich wenigstens.

Und Du sprichst die Namensfindung „Begods“ (Einzahl, Mehrzahl analog den Finnegans) Begods'. Götter sein, buchstäblich übersetzt, bigott([e]s) lautsprachlich. Da kann jeder sich was raussuchen …

Ich werd's wieder lesen und hab's gern goutiert
was mich freuen würde / ein „freute“ wäre ja jetzt zwodeutig.

Danke, Isegrims!
Aber hallo, liebe/r schwarze sonne,
da treffen wir uns auf dem Spielplatz, der falsche Fuffziger und baldige echte Achtundsechziger und das moderne, überbehütete Kind von heute und

Wir lesen uns
wohl öfters.

Danke, sonne!

Und gleich mit schwerem Geschütz namens Kubrik kommstu,
lieber

weltenläufer
,

und irgendwann werd ich auch mal Queen einbauen und nicht etwa mit Radio Gaga, vielleicht mit böhmischen Dörfern. Dass in diesen Tagen dann tatsächlich der Größte von uns ging kann nicht … , ist aber wahr.

Und ob man alles verstehen muss – ich muss es auch nicht, will z. T. gar nicht erst wissen, was wo wer wieder wem was wie getan der auch nicht getan hat.

Dank Dir und auch Dir,

Peeperkorn,
schon allein dafür, dass nun große Namen meinen Weg pflastern (fehlte nur noch ein song of joyce). Dass dann der zwote Adam uns in die Satire hineintreibt, ist ein schöner Nebeneffekt. Ich glaub, ich kann auch nur mit heiligem Unernst schreiben und da wäre meine Heimat doch nicht ganz entfernt von der des Homer, wobei ein einziger Buchstabe mich weg katapultiert. Ich stamme aus Ironien und

so enden wir wieder am Anfang, bei Fliege, der ich wie Euch allen danke!

Friedel,

der jetzt Hunde hütet ...

 
Zuletzt bearbeitet:

Hallo Friedel

Ich brauche für deine Werke immer etwas Überwindung, um weiterzulesen, aber wenn ich mal drin bin lasse ich es einfach fliessen.


„das ist doch nicht dein ernst!“
offshore? Ist es nicht eher der "grosse" Ernst.

Begods => schon fast in Anlehung an Bigott?

„Ah ja! Ich weiß noch. Du hast dich stark mit dem identifiziert, vor allem mit der Band - bis er sich für Jesus hielt -
oder so.
Hier redet mMn der Autor zum Leser.

Nur's dümmste Schaf und blöde Kälber wählen ihren Schlachter selber.
Hm, am Friedelschen Massstab gemessen erstaunlich platt. Könntestu noch etwas ... weiss auch nicht, hab ich halt so empfunden.

Chapman geht schnurstracks auf Begods und dessen schlitzäugige Schlampe zu,
Aua, der sass, vor allem, wenn man's mal entschlüsselt hat.

„Es kann nur einen Highlander geben!“, wenn schon nicht Begods ein Heiland sein darf und gar nicht erst will.
Nice. Vielleicht mit "Begods rief, der Heiland er sei" dem Wortspiel noch einen draufzusetzen.

Ich gestehe, den Hunnenteil nonchalant quergelesen zu haben, da es mir zu abgedreht wurde, oder zu hochstehend? Welchen Blickwinkel man halt einnimmt. Den ersten populär-musikalisch-en Teil noch einigermassen verstanden zu haben glaubt der dot im letzten Teil in Schwärze gehüllt noch knapp den Bogen zu erkennen, den der Autor zum Anfang schlägt.

Fazit: Die Grundidee des Originals aufgenommen und in eigener, durchaus interessanter Interpretation wiedergegeben. Neo wird zu Noah, der die Zeichen der letzten Sinnflut missinterpretiert und seinen persönlichen Rachefeldzug plant.

Ein Teil in mir versucht den Rest von mir zu überzeugen: doch, doch die Geschichte hat was, und wenn auch nur im umnebelten Geiste, zwischen Glens und Lochs bis hin zur Abbey Road.

Den ersten Teil aufmerksam und gerne gelesen, der Rest ist Schweigen.
Ein aufrichiges Slàinte Mhath wünscht dir an dieser Stelle der dot.

 

Hallo dot,

schön, Dich mal wieder im flachen Land (wenn auch nicht zwischen Schelde und IJssel) zu treffen!

Ich brauche für deine Werke immer etwas Überwindung, um weiterzulesen, aber wenn ich mal drin bin lasse ich es einfach fliessen.
Was meinstu, wie's mir ging, als mein Los im doppelten Sinne entschieden war! (vgl. meinen letzten Beitrag hierselbst) Und plötzlich schlug der Blitz ein und es war in null-Komma-nix niedergeschrieben, dass sogar noch Spielraum zur Bearbeitung blieb.

„das ist doch nicht dein ernst!“
offshore? Ist es nicht eher der "grosse" Ernst.
Warum nicht im heiligen Unernst der ernst?, wenn schon der Name des Wolfs im Genitiv drin vorkommt?

Ach, ich bin immer so albern, sollte eigentlich Albert heißen zur Warnung. Aber im Ernst, recht hastu.

Begods => schon fast in Anlehung an Bigott?
Richtig, aber auch "Götter/Gott sein" (wobei dem Albert jetzt auch ein Vorname einfällt statt des Verbes vorweg"Tobi". Aber tatsächlich geformt aus Chuck Berrys "Johnny Be Goode", das seinerzeit vom Meister selber und Julian Lennon eingespielt wurde (ganz seltsames Gefühl die vermeintliche Stimme und das Gitarrenspiel des Vaters zu hören)

Hier redet mMn der Autor zum Leser.
Kann es anders sein in fiktiven Geschichten?

Nur's dümmste Schaf und blöde Kälber wählen ihren Schlachter selber.
Hm, am Friedelschen Massstab gemessen erstaunlich platt. Könntestu noch etwas ... weiss auch nicht, hab ich halt so empfunden.
Ist schon platt - könnte ja jetzt behaupten, da spräche nicht ich ... aber unschuldig bin ich eben nicht. Muss halt auch mal sein.

Chapman geht schnurstracks auf Begods und dessen schlitzäugige Schlampe zu
, Aua, der sass, vor allem, wenn man's mal entschlüsselt hat.
soll es auch, nicht umsonst sind die Studien zum autoritären Charakter in Kalifornien entstanden ...

„Es kann nur einen Highlander geben!“, wenn schon nicht Begods ein Heiland sein darf und gar nicht erst will.
Nice. Vielleicht mit "Begods rief, der Heiland er sei" dem Wortspiel noch einen draufzusetzen.
Bei Gott!
Recht hastu!

Wir sind doch nicht im Verhör, dass man was gestehen müsse/solle.

Fazit: Die Grundidee des Originals aufgenommen und in eigener, durchaus interessanter Interpretation wiedergegeben. Neo wird zu Noah, der die Zeichen der letzten Sinnflut missinterpretiert und seinen persönlichen Rachefeldzug plant.
Du neigst doch nicht auch zu Wortspielen? "Sinnflut" sollten wir uns merken! Schöne Bescherung

Den ersten Teil aufmerksam und gerne gelesen, der Rest ist Schweigen.
Ist doch in Ordnung

Ein aufrichiges Slàinte Mhath wünscht dir an dieser Stelle der dot.
Kennt das Gälische schon Groß- und Kleischreibung?

Ich weißet nich' und doch Dank fürs Lesen und Besprechen vom

Friedel,

der jetzt mal erst schaut, wo der heilige Unernst denn sitzt!

 

..., der die Zeichen der letzten Sinnflut missinterpretiert und seinen persönlichen Rachefeldzug plant.
Du neigst doch nicht auch zu Wortspielen? "Sinnflut" sollten wir uns merken! Schöne Bescherung
:lol: Da hab ich mich wohl vom Meister Albert anstecken lassen.
Muss er sich merken, unbedingt!

 
Zuletzt bearbeitet:

Lieber Friedrichard,

dem "Täubchen" Noah(s), der Dienerin der Liebe und des Friedens, ist es zu verdanken, dass ich mich voller Vorfreude auf deine historische Geschichte stürze. Daran ändert auch die anfängliche Irritation um Jonas nichts. Auch nicht, dass sich der Schein um die friedlichen Absichten MacLeods als trügerisch erweist.

Deine Dialoge gefallen mir sehr gut, weil beispielsweise "vorhalten" und "schließen" einfach sehr erfrischend sind. Also im Vergleich zu anderen Lektüren.

Das Zitat von Lennon ist schön, der Bogen zu Chapman gelungen, wenn auch sehr plötzlich, wie generell der Sprung bzw. die bisherigen Sprünge, finde ich.
"müssteze" -> Ist das "z" aus versehen an Stelle von "st" reingerutscht, oder ist das ein Slang, der mir nicht vertraut ist?
-> Ok, da Chapman auch "kannze" und "hazze" sagt, kannze das vergessen, Friedel.

Als Kissinger ins Spiel kommt, ist mir das wiederholte "schon" aufgefallen. Vielleicht könnte man das aus dem zweiten Satz austauschen. Eventuell durch ein "bereits"?

Ich bin zwischendurch übrigens fleißig am recherchieren, kann aber nicht herausfinden, wer Hildchen (vielleicht in Anlehnung an Brünhild aus dem Nibelungenlied?) und Childico sind. Ich habe den Eindruck, das in Erfahrung bringen zu müssen, weil ich mir nicht vorstellen kann, dass hinter ihnen keine Bedeutung steckt, aber kann mir das partout nicht ableiten ... und das ist ziemlich frustrierend. Na ja, immerhin bei "BeGods" gelingt's und bei der Begegnung fällt auch der Groschen, wohin die Geschichte wohl führen mag.

"Living is easy with eyes closed
Misunderstanding all you see
It's getting hard to be someone
But it all works out
It doesn't matter much to me" -> Oh, wie ist das schön, John.

Hah! Wenigstens, was den (Nach)Namen des Protagonisten betrifft, habe ich richtig vermutet, wie sein Ausruf ("Highlander") bestätigt.

Lieber Friedel,

kurz nach dieser Stelle, also nachdem Chapman (?) 5x auf Mr. Begods schießt, wird "Krims und Kram oder Grimm und Gram" zu einer wunderbaren Geschichtsstunde, in der der weise Lehrer viel von seinem Wissen preisgibt, aber von den Schülern auch ein hohes Maß an Eigeninitiative fordert.

Ich habe sehr viel nachgeschlagen, und das gerne getan, nur hat das leider meinen Lesefluss gestört. N'bissken zumindest.
Ich danke dir für diesen überaus anspruchsvollen und lehrreichen Ausflug, in dem du eine sehr lesenswerte Geschichte erzählst.

Liebe Grüße,
JackOve

 

riverrun, past Eve and Adam’s, from swerve of shore to bend
of Bay, brings us by a commodius vicus of recirculation back to
Howth Castle and Environs.
JJ: Finnegans wake

Ach, lieber Friedel,
welch eine Erholung, nach längerer Zeit wieder einen Text von dir zu lesen. Deine Texte sind deshalb eine Entspannung, weil sie von Zwang der Linearität wegführen und einen rückkoppeln an die Wirklichkeit, die wie ein Fluss daherkommt mit Versatzstücken aus der Vergangenheit und uns überschwemmt, uns Personen, Dinge und Ereignisse um die Ohren haut, dass uns das Hören und Sehen vergeht, wir aber fröhlich plappern »Es war einmal«, als wüsste wir etwas, Herr Lehrer, und in Wirklichkeit krimskramsen wir vermodertes und stinkendes Schwemmgut aus dem Riverrun, putzen und sacrifizieren es, damit wir heile und heilig werden auf dieser Welt, die der blöde Noah wiederbevölkert hat, Kriemhild nicht entvölkern konnte und Hagen sich heute in die Türkei geflüchtet hat, um Germanen und andere zu neuen Freudenfeiern auf Metzgerbänken von Pananamapaperanern zu vereinen, damit der Gram nicht verschwinde aus der Welt und der grimme Hagen als Erzengel durch Wald, Feld und Wüste säbeln kann, damit wir eingeordnet werden in die recirculation und nicht ein und aus wissen und nicht ich und du und nicht oben und unten,
na ja, so ist halt der Krimskrams.
Danke für das Ver-genügen
Fröhlichst
Wilhelm

 

Ich bin recht häufig im wunderschönen Saarland,habe dort auch viel mit waschechten Saarländernzu tun und dementsprechend den ein oder anderen Einblick in den saarländischen Dialekt.
Warum erzähle ich das?
Nun, ich bin ja der spiritus rector der Geschichte,die Friedel als Copyright-Vorlage diente (Wie gesagt-die war als Experiment gedacht). Und wenn ich mir nun nicht nur ansehe, wie Friedel daraus seine Geschichte gemacht hat, sondern mir auch noch die Ressonanz betrachte und was ihr alle daraus entnehmen könnt,dann fällt mir dazu eine wunderbar passende saarländische Redensart ein. Der Saarländer würde nämlich mit wohl ziemlicher Sicherheit jetzt folgendes sagen:
"Oh leck!";)
Grüße von ansonsten nur "wenisch saarländisch schwätzende" EISENMANN:)

 

Hallo, ihr drei,

schön, von euch zu lesen.

Dat tut jut, wie man hier so sacht. Jeht runner wie Öl, nee, besser Honich. Jut, getz kleb ich haltn bissken. Macht nix, mach ich heut den Fliegenfänger.

Hallo JackOve,

das Lob freut mich und Literatur ist in meinen Augen nicht auf Unterhaltung aus (ist mir eher ein Nebeneffekt).

Oh ja, tatsächlich kommt das Adverb „schon“ 25 mal vor (keine Angst, ich hab nicht gezählt, das macht das Schreibprogramm über die Suchfunktion) und dann noch extrem geknubbelt in der Vietnampassage.

Werd ich mir insgesamt noch mal ansehen, wobei zu berücksichtigen ist, das das Adverb tatsächlich vom Adjektiv „schön“ abgeleitet ist und sich erst im 13. Jh. von ihm trennte. Vielleicht gelingt die eine oder andere Änderung mit den ursprünglichen Bedeutungen „in schöner/gehöriger Weise“ und „vollständig“ neben dem heute geltenden und von Dir genannten „bereits“. Das kann aber dauern.

Childico ist der altfränkische Name vom Hildchen (vergleichbar mit Chlodwig, afrz. Clovis und nhd. Ludwig). Ildiko ist aber auch heute wieder ein keineswegs ungebräuchlicher Name. Die bekannteste Trägerin des Namens ist übrigens die letzte Frau des Attila und weil der in der Hochzeitsnacht zu Tode kam, wird sie mit der isländischen Variante des Nibelungenliedes in Beziehung gebracht. Die historische Brunichildis war übrigens Westgotin und lebte tatsächlich in Worms bis 613. Der Mord an ihr wird übrigens mit zwo Vorfahren des großen Karl in Verbindung gebracht (sie wurde, wenn ich‘s richtig im Kopf hab, Gevierteilt, kein schöner Abgang für eine für damalige Verhältnisse steinalte Frau.

kurz nach dieser Stelle, also nachdem Chapman ... 5x auf Mr. Begods schießt, wird "Krims und Kram oder Grimm und Gram" zu einer wunderbaren Geschichtsstunde, in der der weise Lehrer viel von seinem Wissen preisgibt, aber von den Schülern auch ein hohes Maß an Eigeninitiative fordert.
So soll es auch sein!
Ich danke dir für diesen überaus anspruchsvollen und lehrreichen Ausflug, in dem du eine sehr lesenswerte Geschichte erzählst.

Nix zu danken. Ich hab zu danken, fürs Lesen und Kommentieren!


Hallo Wilhelm Berliner,

fang ich an, wie ich aufgehört habgerade: nix zu danken. Gern geschehn!

Schön, von Dir zu lesen. Aber Du bringst mich in Verlegenheit, den Song of Joyce anzustimmen. Und dann noch meine Initialen (Froidenreich Weinsteg [die Variante Steinweg lassen wir mal weg], kurz fw).

Und schön, lieber Eisenmann, dass Du nochmals vorbeigeschaut hast. Ohne Dein Experiment wäre da was ganz anderes entstanden (vielleicht die Schilderung, wie der junge Friedel nach einem feuchten Studientag in einer S-Bahn, heutige Linie S 3, einschläft und erst an der Endstation „geweckt“ wird …) Und, ganz im Vertrauen, aber bitte nicht weitersagen, unter der Hand gerät mir vieles zum Experiment und alles ist mit dem Hauch der Satire ein wenig gewürzt.

Jo, do legts mi nieda!

Gruß und schönes Wochenende vom

Friedel

 

Die Einleitung zu den Ausführungen über sieben Seiten zum Stichwort "schon" im grimmschen Wörterbuch (hier zitiert nach dem wörterbuchnetz im Internet), lässt aufhorchen

"schon , iam, altes adv. zu schön, dessen historisch berechtigter unumgelauteter vocal (ahd.scôno, mhd. schône) sich in folge der im nhd.abgewichenen bedeutung erhalten hat. in früheren nhd. quellen begegnet es noch im sinne des adj., obgleich im 16. jahrh. schon vielfach z. b. bei Luther in solcher anwendung die umgelautete form vorherrscht und der heutige gebrauch von schon bereits völlig ausgebildet ist: frewet euch des herrn, jr gerechten, die fromen sollen jn schon preisen. ps. 33, 1; dieweil wir denn wissen, das der herr zu fürchten ist, faren wir schon mit den leuten. 2 Cor. 5, 11; sich selbs schon halten, seiner gesundtheit pflägen, consulere saluti Maaler 360d; man empfieng jhn gar schon. buch d. liebe 268c;" (nur am Rande: Erinnert das nicht an moderne grammatikalischen Ausfälle? Aber Luther schaute den Leuten aufs, nicht ins Maul. Er verwendete die offizielle Kanzleisprache Sachsens, was man von einer Vielzahl junger Leute heutzutage nicht erwarten darf. Sie schreiben wie sie sprechen. Schlimm, wenn sie dann auch noch schlechter hören als ich, der mit der Gnade eines tauben Ohres versehen ist.)

Ich hab einige Änderungen angebracht, insbesondere das Adv. schon eingegrenzt. Aber los geht's mit Isegrims, die ziemlich zu Beginn zu

Der macht mehr her als Sportlichkeit und aller Überlebenswille.“
anmerkt
klingt komisch, würde echt keiner sagen…
worauf die flapsige Antwort von mir verschwiegen werden soll. Nun heißt es
Der macht mehr her und ist seriöser als alle Sporttäschken der Welt.“

Das erste „schon“ taucht hier auf
„MacLeod, lang nicht gesehn“, dröhnt Chapmans Stimme, der auf einmal neben ihm steht.
„Kein' Zeit!“, behauptet MacLeod und legt einen Schritt zu.
„Eigentlich müssteze schon tot sein“, meint Chapman, der trotz ….
Es ist nun, lieber JackOve mit Grüßen aus Ironien versehen, indem es übertreibt
„Eigentlich müssteze schon ganz schön tot sein“, meint Chapman, der trotz ….
und hat dadurch noch einen Hauch der Vor-Lutherschen Bedeutung.

Dann kommt die Knubbelei des „schon“ im vietnamesichen Abschnitt, der JackOve ins Auge sprang

Schon Kissingers geheime Verhandlungen galten MacLeod als Verrat an Nixon und dem sauberen Amerika. Der Fehler der Nixon Administration lag seines Erachtens schon darin, die Begods' nicht des Landes verwiesen zu haben. Oder besser: Gar nicht erst einreisen zu lassen.

Noah J. MacLeod liebt den Vater aller Dinge und das zugehörige Handwerk mit blutrotem Boden, ekelte sich schon damals vor diesem ungewaschen langhaarigen Pack, …

Nun steht dort
Schon Kissingers geheime Verhandlungen galten MacLeod als Verrat an Nixon und dem sauberen Amerika. Der Fehler der Nixon Administration lag seines Erachtens allein darin, die Begods' nicht des Landes verwiesen zu haben. Oder besser: Gar nicht erst einreisen zu lassen.

Noah J. MacLeod liebt den Vater aller Dinge und das zugehörige Handwerk mit blutrotem Boden, ekelte sich in gehöriger und anständiger Weise damals vor diesem ungewaschen langhaarigen Pack, ...


Hier taucht es noch mal paarig auf
Bekloppte Welt! Chapman meint, er wäre der bessere Begods! Er war immer schon ein Spinner. Glaubte immer schon, einst in der größten Show …
da schlagen wir mal eben eines tot
Bekloppte Welt! Chapman meint, er wäre der bessere Begods! Er war und blieb immer ein Spinner. ...

In dem Absatz
Als Mr. und Mrs. Begods am Torbogen vorbeigehen, sehen sie zwei Bekloppte auf sich zukommen
findet sich dann der zweite, von Isegrims angesprochene Satz
„Ich scheiß auf dich und schieß dich ab, weil du nicht Jesus sein kannst und auch nicht populärer!“,
heißt nun
„Listen Mr. Begods, it‘s me, Billy Shears with God on his side who shut up your profane bloody mouth forever and ever!“

Insgesamt habe ich das Gefühl, das kleine Stück nicht verschlimmbessert zu haben. Geschichte der Kriege, ob privat, staatlich oder vorstaatlich ist allemal eine schlimme Sache.

Dank besonders Euch beiden, Isegrims und Jack

und an alle andern noch ein schönes Restwochenende vom

Friedel

 

Lieber Friedrichard

die Überarbeitung hat dem Text gut getan, nicht allein (schon) deshalbm, weil du ein paar unnötige Füllwörter rausgenommen hast und damit die Sprache begradigt hast und für mehr Klarheit sorgst. Nein, auch weil es sich jetzt geschmeidiger liest, wenngleich die Anspielungsdichte weuterhin intellektuell herausfordert,

Bisschen was zum Text:

„Hilf mir daran denken, dass wir endlich einen Aktenkoffer besorgen … Der macht mehr her und ist seriöser als alle Sporttäschken der Welt.“
ehrlich gesagt machen Aktenköffer heutzutage auch nichts mehr her, ne lederne Laptoptasche eher (italienisch, dunkelbraun, ein wenig abgenutzt)

- hatte er auf einem Flohmarkt erworben und so lange beide Seiten geschliffen, bis eine durch die Luft schwebende Feder ohne Kraftaufwand sich allein durch die Schärfe der Waffe teilen ließ. Es passte nur soeben mit Bombe und Fechtmaske in die Tasche. Ist halt nur noch ein längeres Messer. Unwesentlich länger als das Kurzschwert,
o je,,, kürzlich hat ein Flüchtling (kann es auch nicht ändern, dass es ein Syrer war) eine Frau (keine Syrerin)mit einer Art Machete getötet,,, die Polizei sprach von einer Beziehungstat und fürchtete, dass es großflächig publik wird...

„Kein' Zeit!“, behauptet MacLeod und legt einen Schritt zu
warum nicht keine Zeit?

Tote seien endlich die Zeit los, wenn sie auch durch sich wandelnde Aggregatzustände nicht zeitlos werden.
schöner Satz :Pfeif:

„Ah ja! Ich weiß noch. Du hast dich stark mit dem identifiziert, vor allem mit der Band - bis er sich für Jesus hielt -
oder so.“
klingt nicht so, als ob es einer so sagen würde....

private Noah J. MacLeod
du schreibst private hier und in der Folge klein, ich denke aber man müsste es eher groß schreiben...

Nur's dümmste Schaf und blöde Kälber wählen ihren Schlachter selber
toller Satz :)

Endlich, nach einer kleinen Ewigkeit sehen die beiden den Wagen wieder.
haha, da fehlt ein Komma

Gott sei dank!, denken beide.
Gott sei Dank :)

übermächtig werdenden Bund der Allemannen
Alemannen

was da von Seelant
Seeland ?

Weil aber Gezeiten die Wässer des Deltas versalzen, trinken Dürstende das Blut der verreckenden Verwandtschaft.
echt?

Und dein ist thiundangardie ja mahtsja wulthus für ewig. Amen!“
weiß nicht, ob das Vaterunser wirklich mittelhochdeutsch gebetet wurde...

ewig der Völker schlachten
müsste Schlachten, so wie du es meinst, nicht groß geschrieben werden?

So weit :)
Alles Gute für deine Internetverbindung, vielleicht solltest du dich fragen, ob das ein Anschlag von Fredegunde war...

viele Grüße
Isegrims

 

Jonas, Noah, Adam, MacLeod, Jesus, Hildchen und Childico, Vietnam, Vietkong, Kissinger, Nixon, Billy Shears, Peter Minnewit, Manhatto, Pieter Stuyvesant, Lenni Lenape, Highlander, Galla Placidia, Santen, Colonia Ulpius Trajana, Burgundaholm, Vangionen, Brukterer, Tenkterer, Usipeter, Aëtius, Hunnen, Ruga, Attila, Bleda, Bataver, Sugambrer, Salier, rex Dietrich, Gibica, Gundahar, Gundomar, Gislahar, Hildebrant, Grimhilt, Gudrun, Hageno, Sigibert, Chrimhildico – all das ist nichts als Namedropping, um sich und das Geschriebene wichtig zu machen. Das umso mehr, weil die Mehrheit dieser Namen nichts mit der eigentlichen Geschichte zu tun hat, die wie nebenbei oder zum Glück auch erzählt wird.

Und genauso wie dieses Namensfeuerwerk, bringen auch die ebenfalls vorhandenen elend langen Erklärungen über historische Ereignisse etc. die Geschichte keinen Deut weiter – sie hemmen vielmehr den Lesefluss, weil man sich dauern fragen muss, ob das jetzt für die erzählte Geschichte wichtig ist oder nicht.

Um konkret zu verdeutlichen, was ich meine: Was sollte uns zum Beispiel dieser Absatz in deinem Text sagen? - Zitat:

1626 kaufte der in Diensten der Vereinigten Niederlande stehende Peter Minnewit aus Wesel die Insel Manhattan von den Manhatto für Waren im Wert von 60 Gulden, andere, wie etwa Pieter Stuyvesant, erzählten von gut zwei Dutzend Dollar. Aber was sollten die Manhatto und Lenni Lenape mit Talern anfangen? Kannten keine Geldpolitik des „Taler, Taler, du musst wandern …“ Das bald danach gegründete Nieuw Amsterdam an der Südspitze von Manhattan erhielt 1653 Stadtrechte, war Teil der Nieuw Nederlande Stuyvesants. Elf Jahre später hatten dort Dutch und Duitser nix mehr zu suchen, löste sich die Macht Stuyvesants in Rauch auf. Das aufkommende neue Imperium griff danach, der Duke of York spendierte seinen Namen. Der Völkermord, den Spanier und Portugiesen in der Neuen Welt von Süden her begannen, wurd von Westeuropäern im Norden intensiver fortgeführt und griff über aufs Hinterland - „nach Westen!“, hieß es - und nach Neu Frankreich. Mit dem Duke kam der Name MacLeod nach Amerika.

Das hat m.E. nichts mit der erzählten Geschichte zu tun. Solches Prallen mit Namen und Wissen, Friedchen, widert mich an. Das auch, weil du Wikipedia-Wissen z.B. über Frl. Madonna und Heidi Klumm Flachsinn nennst, aber beinahe jede Kleinigkeit über die oben genannten Personen, die ja auch in der Wikipedia stehen, für wichtig genug hältst, sie hier zu erwähnen. Als gäbe es z.B. einen großen Unterschied im Schaffen von John Lennon und Madonna.

Fazit: Was du hier abgeliefert hast, Friedel, ist in großen Teilen keine Literatur, sondern Angeberei in Reinkultur. Das ist bedauerlich, weil du es auch anders kannst.

 

Ach Dion,

Empörung hat immer etwas Peinliches und Rührendes. Natürlich hast du recht, wenn du monierst, dass Friedel hier Listen aufstellt. Die Liste als literarische Gattung hat ja Eco wunderbar dargestellt. Die Welt ist die Liste aller Dinge. Und nichts ist spannender, als das Produkt der Einkaufsliste mancher Frau und Mutter am Samstag Vormittag im Einkaufswagen zu sehen. Die Geschichte dieses Wagens ist spannender als ein Krimi.
Insofern tadle Friedels Liste nicht, juble darob.

Und genauso wie dieses Namensfeuerwerk, bringen auch die ebenfalls vorhandenen elend langen Erklärungen über historische Ereignisse etc. die Geschichte keinen Deut weiter – sie hemmen vielmehr den Lesefluss, weil man sich dauern fragen muss, ob das jetzt für die erzählte Geschichte wichtig ist oder nicht.
Der Lesefluss scheint eine heilige Kuh zu sein. Ich suche gerade zufällig nach dem Lesefluss im Tristam Shandy, im Simplicissimus, im Joseph und seinen Brüdern. Lesefluss scheint die Bewegung zu sein, die einen eine Flussdampfschiffahrt machen lässt. Vielleicht eine Art Literaturtourismus. Alles fließt bequem dahin.
Süß, Lieber Dion, oder Dionchen? Ist deine Bemerkung:
Solches Prallen mit Namen und Wissen, Friedchen, widert mich an.
Natürlich ist der Text prall von Informationen, prall mit Spiel mit Fakten, mit ad Absurdum-Führen des Lesers und der Wirklichkeit. Ein Schriftsteller ist außerdem immer ein Prahlhans, denn mit seiner Geschichte spielt er sich vor aller Welt auf, als ob seine Wörter wichtig wären.
Anwidern – dieses Wort zu zerlegen überlasse ich Friedel und verzichte auf das Vergnügen.
Nein, lieber Dion, die Welt ist ein Jux und einen Jux will er sich machen.
Miesepetrigkeit gehört in die Kirche, nicht in die Literatur.
Fröhlichst
Wilhelm Berliner

 

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