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Stil Jos Fenster (Gefühlvolle Schilderung)

Seniors
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22.10.2004
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Jos Fenster (Gefühlvolle Schilderung)

Sie ist wieder da: ein geschmeidiger Schatten, der in einen Topf Gold gefallen ist. Wachsam streckt sie sich auf der Backsteinmauer auf der anderen Straßenseite. Bebende Schnurrhaare, das Sommerhimmelblau der Augen leuchtet bis zu ihm herüber.
Jo legt seinen Stift weg und lehnt sich nach vorne, um sie besser sehen zu können.
Sie ist zierlich, aber sie hat nichts von den mageren, struppigen Katzen des Viertels, die Jo sonst kennt. Ihr Fell sieht seidig glatt aus von hier drüben, dennoch trägt sie kein Halsband. Wem sie wohl gehört? Oder ist sie doch eine Straßenkatze, nur einfach schöner als die anderen?
Mit langsamen Schritten spaziert sie über die schmale Mauer, eine Pfote vor die andere setzend. Sie fixiert einen Punkt auf der anderen Seite, den Jo nicht sehen kann, aber er weiß, was sich dort befindet: das Fleckchen Park - ein bisschen dunkle Erde, die einmal Gras war -, in dem sie immer spielen.
Sie, das sind natürlich sie ohne Jo: Kevin und Hanna und Pitt und der ganze Rest.
Sie spielen Fangen, Cowboy und Indianer, Fußball, Himmel und Hölle. Nachmittags, wenn das Fenster geöffnet ist, damit er frische Luft zu seinen Hausaufgaben bekommt, trägt ein müder Wind ihre Stimmfetzen in Jos Zimmer hinein: ein Lachen und Kreischen, vor dem die Katze erschrecken müsste.
Aber jetzt ist dort niemand, es herrscht Stille, Jo weiß nicht, was die Katze dort sieht, was ihre Aufmerksamkeit so fesselt, dass sie innehält, sich zum Sprung duckt, jeden Muskel angespannt.
Jo schiebt den Mathestapel beiseite – den kann er auch noch später erledigen. Sozialkunde auch. Jetzt will er die Katze sehen, solange es geht, solange sie nicht auf die andere Seite der Mauer springt, wo sie sich seinem Blick entziehen wird.
Ihr Schwanz schwingt hin und her, dann plötzlich löst sie sich aus ihrer Starre, richtet sich auf und eilt weiter auf der Mauer entlang, in kleinen Schritten, aber so rasch, dass Jo sich schon sorgt, ob sie nicht fallen wird.
Aus dem Biologieunterricht weiß er, dass Katzen immer auf den Füßen landen. Aber sie wird gar nicht erst fallen, sie nicht. Jo stellt sich vor, so wie sie über diese schmale Mauer huschen zu können, jederzeit zum Absprung bereit, den er nur dann wagt, wenn es ihm gefällt. Ja, das wäre doch gut, denkt Jo.
Die Katze springt, zaudert nicht lange. Ihr Sprung ist bedacht und sicher. Wie ein Blitz, den man streicheln kann, denkt Jo und presst seine Nase an die Fensterscheibe. Sie ist am Fuße der Mauer gelandet – auf den Pfoten natürlich -, und zwar auf seiner Seite, auf dem Bürgersteig, als ob sie das nur für ihn macht, als ob sie ihm zeigen möchte, wie leicht das alles ist. Jo wirft einen kurzen Seitenblick auf seine Schulsachen.
Leicht? Nein, leicht ist das hier sicher nicht. Da hat sie es besser, da draußen, an der frischen Luft, wo sie springen und klettern und jagen kann.
Bestimmt ist es eine Katze, die jemandem gehört, kommt es Jo in den Sinn, und er öffnet vorsichtig das Fenster, aber sie lässt sich nichts sagen, kein Halsband anlegen und einsperren lässt sie sich schon gar nicht. Wenn sie will, dann geht sie. Ganz wie es ihr gefällt. Eine kluge und starke Katze. Mit erhobenem Kopf läuft sie nun über den Bürgersteig, schaut kurz zu ihm herüber – als ob sie ihn, den kleinen Blassling hinter dem Fenster wirklich bemerkt hätte! Jo möchte es nur zu gerne glauben –und setzt dann ihren Weg fort.
Sie ist so zart, so biegsam, so flink. Niemand wird sie hindern, ihr Leben zu leben.
Jo schiebt das Fenster ganz auf und beugt sich nach draußen, um sie nicht aus dem Blick zu verlieren. Unter seinem Ellbogen spürt er Papier knittern. Soll es doch, das doofe Mathezeug.
Die Katze wandert im Abendlicht. Sie scheint zu leuchten, aus sich heraus. Auf Pfoten, die kaum den Asphalt berühren, überquert sie die Straße.
Dann ist da dieses Auto, das um die Ecke jagt, viel zu schnell. Beim Heulen des Motors bleibt Jo fast das Herz stehen, und auch die Katze zuckt zusammen, zuckt und springt dann, Jo sieht es wie in Zeitlupe, ihr fliegender Körper, warm und bebend. Ein Sprung, der sie retten könnte, wenn irgendwer, Gott oder wer auch immer ihr nur einen Wimpernschlag mehr gäbe. So sieht Jo sie gegen die Stoßstange prallen, ein Geräusch hört er nicht, nur das Blut in seinen Ohren rauscht. Sie fliegt weiter, aber es ist kein Sprung mehr. Sie kommt auf, aber es ist keine Landung mehr. Es ist ein Aufprall von lebloser Masse.
Und das Auto jagt weiter, als wäre es nie da gewesen. Nur sie ist noch da. Sie liegt mit dem Rücken zu Jo, er kann ihre Augen nicht mehr sehen. Es dämmert langsam, sie leuchtet nicht mehr.
Jo starrt hinüber, er hat sich noch immer aus dem Fenster gelehnt. In seiner Kehle drückt etwas, nimmt ihm die Luft, und seine Finger finden das Lineal, umklammern es heftig, bis es sich in die Handflächen gräbt. Er fröstelt.
Hinausklettern, bei ihr sein, diesen kleinen Körper auflesen.
Jo schließt das Fenster.

 

So, ich auch. Im Moment bin ich nicht sicher, ob wirklich das rauskommt, was eigentlich reinsollte, aber das Schreiben hat trotzdem Spaß gemacht.

 

Hallo Malinche,

Sie ist wieder da: ein geschmeidiger Schatten, der in einen Topf Gold gefallen ist. Wachsam streckt sie sich auf der Backsteinmauer auf der anderen Straßenseite. Bebende Schnurrhaare, das Sommerhimmelblau der Augen leuchtet bis zu ihm herüber.
Sehr schön. Ich sehe sie vor mir und mag sie sofort, Deine Katze. Es wird auch sofort die Unabhängigkeit und Souveränität des Tieres als Grundtenor Deiner Geschichte eingeführt.

Dann ist da dieses Auto, das um die Ecke jagt, viel zu schnell, beim Heulen des Motors bleibt Jo fast das Herz stehen, und auch die Katze zuckt zusammen, zuckt und springt dann, Jo sieht es wie in Zeitlupe, ihr fliegender Körper, ein warmer, bebender Blitz.
Den würde ich vielleicht noch ein wenig zerteilen. ;)

Ein Sprung, der sie retten könnte, wenn irgendwer, Gott oder wer auch immer ihr nur einen Wimpernschlag mehr gäbe. So sieht Jo sie gegen den Stoßdämpfer prallen, ein Geräusch hört er nicht, nur das Blut in seinen Ohren rauscht. Sie fliegt weiter, aber es ist kein Sprung mehr. Sie kommt auf, aber es ist keine Landung mehr. Es ist ein Aufprall von lebloser Masse.
Du erzeugst im Leser – zumindest in mir – Betroffenheit, indem Du den Unfall auf diese Weise schilderst. Der Übergang von der stolzen würdevollen Katze, die man nach den ersten Absätzen ins Herz schließt, zu diesem geschundenen Wesen finde ich sehr gelungen. Vielleicht funktioniert es bei mir auch besonders gut, weil Unabhängigkeit und Freiheit mir selbst so wichtig sind. Bei mir hast Du einen Nerv getroffen.

Liebe Grüße
melisane

 

Hi Malinche,

ja, deine Geschichte geht zu Herzen. Und auch du erreichst das über Details.
Anders als die anderen baust du die Beziehung zu dem Jungen sehr sparsam aber effektiv in der Handlung auf. Nur daraus kann man entnehmen, dass er offenbar ein Einzelgänger mit Problemen in der Schule ist.
Du hast dich auch dafür entschieden, draufzuhalten. Der Unfall wird in Details geschildert. Der Schmerz von Jo wird konsequent in Handlungen und Wahrnehmungen übertragen und so gezeigt, statt berichtet. Er findet seinen Ausdruck im Lineal.

Lieben Gruß, sim

 

Was mir an der Geschichte am meisten gefallen hat (nebenbei hat mir eigentlich alles gefallen), war diese Ambivalenz am Ende. Diesen Impuls, zu der toten Katze hinzugehen, und ihr, nun ja, die letzte Würde zu erweisen. Aber dann doch das rationale Unterdrücken dieses Impulses.
Genau dieses Gefühl wurde bei mir geweckt. Super!

bie dez

der benutzte Freund

Waaaah! da wollt wohl der Server grad nicht! Sorry für den Doppelpost!

 

Hy Malinche!

Das Ende der Geschichte erzielt seine Wirkung, allerdings könnte diese noch intensiver sein, wenn die Bindung des Jungens an die Katze stärker wäre. Schließlich werden viele der Gefühle über ihn transportiert. Ich, als Leser, hätte gerne mehr mit der Katze erlebt. Dann würde mir das Abschiednehmen schwerer fallen.

Deine Schilderung der Situation an sich ist wiederum sehr schön & ich kann mich gut in die Gedanken des Jungens hineinversetzen. Sehe ich eine Katze, ist sie der Mittelpunkt des Geschehens.

Dann ist da dieses Auto,

Da dieses... finde ich ein wenig ungalant formuliert. Ich glaub das ginge schöner.

Zweimal vergleichst Du die Katze mit einem Blitz. Eines der beiden Male würde ich ersetzen, bringt mehr Abwechslung.

Gruß & miez *smile*
thorn

 

Hallo Malinche,

auch eine gelungene Umsetzung der Vorgabe, sie hat mir zugesagt.
Interessanterweise hast du mit der Beschreibung des Jungen in mir das Bild assoziiert, dass er im Rollstuhl sitzt, denn ich hatte aus dem letzten Satz herausgelesen, dass er gerne rauswürde, wenn er denn könnte.

Die schon zitierte Unfallszene finde ich auch gut beschrieben, das kommt an und läßt mich mitfühlen.

Was mir noch auffiel:

Bebende Schnurrhaare, das Sommerhimmelblau der Augen leuchtet bis zu ihm herüber.
Die Schnurrhaare leuchten auch? Für mein Gefühl müsste hinter die Schnurrhaare ein Semikolon.


Mit langsamen Schritten spaziert sie über die schmale Mauer, eine Pfote vor die andere setzend.
der fette Teil finde ich unnötig, ohne würde mir die Beschreibung besser gefallen.
Sie spielen Fangen, Cowboy und Indianer, Fußball, Himmel und Hölle. Nachmittags, wenn das Fenster geöffnet ist, damit er Sauerstoff zu seinen Hausaufgaben bekommt,
Das klingt etwas merkwürdig. Wie wäre denn "mit frischer Luft"?

Ihr Schwanz schwingt hin und her, dann plötzlich löst sie sich aus ihrer Starre, richtet sich auf und eilt weiter auf der Mauer entlang, in kleinen Schritten, aber so rasch, dass Jo sich schon sorgt, ob sie nicht fallen wird.
Aus dem Biologieunterricht weiß er, dass Katzen immer auf die Füße fallen. Aber sie wird gar nicht erst fallen, sie nicht.
Da wird mir ein bißchen viel gefallen.

Lieber Gruß
bernadette

 

Hallo ihr alle, danke euch fürs Lesen!

@melisane

Sehr schön. Ich sehe sie vor mir und mag sie sofort, Deine Katze. Es wird auch sofort die Unabhängigkeit und Souveränität des Tieres als Grundtenor Deiner Geschichte eingeführt.
:) Das freut mich!
Den würde ich vielleicht noch ein wenig zerteilen.
Ich schau mal – der sollte die Hektik und das Atemlose in diesem Moment rüberbringen. Vielleicht zerhacke ich ihn aber auch noch mal.
Vielleicht funktioniert es bei mir auch besonders gut, weil Unabhängigkeit und Freiheit mir selbst so wichtig sind. Bei mir hast Du einen Nerv getroffen.
Schön, dass diese Problematik von Freiheit bei dir angekommen ist.

@sim

ja, deine Geschichte geht zu Herzen.
:) (Was soll ich dazu groß sagen? Danke!)

Anders als die anderen baust du die Beziehung zu dem Jungen sehr sparsam aber effektiv in der Handlung auf.

Ich hatte schon befürchtet, es sei zu sparsam und zu wenig.

@Benutzerfreund

Was mir an der Geschichte am meisten gefallen hat (nebenbei hat mir eigentlich alles gefallen), war diese Ambivalenz am Ende.
Schön, dass es auch dir gefallen hat.

@Thorn

Das Ende der Geschichte erzielt seine Wirkung, allerdings könnte diese noch intensiver sein, wenn die Bindung des Jungens an die Katze stärker wäre. Schließlich werden viele der Gefühle über ihn transportiert. Ich, als Leser, hätte gerne mehr mit der Katze erlebt. Dann würde mir das Abschiednehmen schwerer fallen.
Ja, die Bindung könnte stärker sein, ich bin nur nicht ganz sicher, wie ich das erreichen könnte. Die Wege, die von den anderen gewählt wurden, beinhalten ja meistens, dass der Junge sich selbst eine Katze wünscht oder eine hat, die betroffene Katze schon länger kennt oder es sogar die eigene ist. Ich wollte versuchen, die Bindung nur darüber zu erreichen, dass die Katze für Jo etwas darstellt, symbolisiert, das er gerne hätte: Freiheit. Und ich glaube, das kann ich gerade nicht stärker herausarbeiten, ohne holzhammermäßig zu werden.
Da dieses... finde ich ein wenig ungalant formuliert. Ich glaub das ginge schöner.
Bestimmt. :) Ich denke drüber nach.
Zweimal vergleichst Du die Katze mit einem Blitz. Eines der beiden Male würde ich ersetzen, bringt mehr Abwechslung.
Wird auf jeden Fall geändert, sobald mir was eingefallen ist – danke für den Hinweis!
@bernadette
Interessanterweise hast du mit der Beschreibung des Jungen in mir das Bild assoziiert, dass er im Rollstuhl sitzt, denn ich hatte aus dem letzten Satz herausgelesen, dass er gerne rauswürde, wenn er denn könnte.
Das ist wirklich interessant. Ich habe während des Schreibens kurz überlegt, ob ich ihn in den Rollstuhl setze, hatte ihn zwischendurch auch so vor Augen. Eigentlich wollte ich dann doch eher darauf hinaus, dass es die Masse an Schulaufgaben ist, die er bewältigen muss, die ihn hindert nach draußen zu gehen ... Aber spannend, dass du das mit dem Rollstuhl vor Augen hattest.
Für mein Gefühl müsste hinter die Schnurrhaare ein Semikolon.
Hehe – jetzt, wo ich gerade mühsam meine Semikolonsucht auskuriert habe, kommst du mit so was. Ich würde mit Freuden eines hinsetzen, bin aber noch nicht sicher, ob es wirklich so missverständlich ist: reicht nicht, dass da „leuchtet“ steht statt „leuchten“ (was sich ja nur auf das Blau der Augen beziehen kann?)
Himmel, bin ich heute wieder pingelig ... :S

Das klingt etwas merkwürdig. Wie wäre denn "mit frischer Luft"?
Wäre besser, kommt auch hin.
Da wird mir ein bißchen viel gefallen
Gefälltmir jetzt auch nicht mehr – danke, hab ich in Autorenbetriebsblindheit übersehen. Wird ausgebessert.

Die Ausbesserungen können ein bisschen dauern, da ich grad etwas im Stress bin, kommen aber auf jeden Fall. Danke euch allen fürs Lesen und die Rückmeldung!
Liebe Grüße, ciao
Malinche

 

Wachsam streckt sie sich auf der Backsteinmauer auf der anderen Straßenseite
Der Satz liest sich aufgrund der gleichen Konstruktion "auf der" nicht so schön. Vorschlag: streckt sie sich auf der gegenüberliegenden Backsteinmauer.

es herrscht Stille, Jo weiß nicht,
nach Stille würde ich einen Punkt setzten. Lies den Satz mal laut.

Jo starrt hinüber, er hat sich noch immer aus dem Fenster gelehnt. In seiner Kehle drückt etwas, nimmt ihm die Luft, und seine Finger finden das Lineal, umklammern es heftig, bis es sich in die Handflächen gräbt.
Danach würde ich die Geschichte enden lassen. Der Rest verwässert die Pointe nur.

Wie fast jeder lässt du den Protagonist eine persönliche Beziehung aufbauen. Das scheint, schon mal ein ziemlicher wichtiger Punkt sein. Du schilderst und beschreibst die Katze sehr ausführlich, da du aber immer wieder die Gedanken Jos mit einbringst wird es nicht langweilig.
Das Muster, Jo sehnsüchtig nach der Katze sehen zu lassen, um diese dann nicht zu erreichen funktioniert auch hier.
Wieder ein Prinzip das gut funktioniert. Den Leser bzw. den Prot hoffen lassen, um diese Hoffnung dann jäh zu enttäuschen. Ein sehr probates Mittel. Hat funktioniert.

Interessant fand ich, dass du wie ich die Situation des Unfalls und alles, was Jo sieht auch Zeitlupe ablaufen lässt. ;-)

Den Schluss fand ich nicht so gut. Ich denke entweder lässt du Jo mit seinen Gefühlen allein und blendest weg. Der Leser macht sich dann schon sein Bild.

Oder du beschreibst die Gefühle ausführlicher.

Nichtsdestotrotz.
Hat funktioniert deine Geschichte.

lg neukerchemer

 

Hallo neukerchemer,

Der Satz liest sich aufgrund der gleichen Konstruktion "auf der" nicht so schön. Vorschlag: streckt sie sich auf der gegenüberliegenden Backsteinmauer.
Ja, da gebe ich dir Recht, die Konstruktion ist unschön. Ich überlege noch, ob ich das nach deinem Vorschlag ändere, aber ich hätte gerne die Straße drin. Ursprünglich hatte ich mal geschrieben "die Mauer vor Jos Fenster" oder auch "gegenüber", aber ich fand, da wird nicht genug deutlich, dass eine Straße dazwischen ist. Aber wie gesagt, ich werde das irgendwie so ändern, dass da nicht zweimal "auf der" steht.

Danach würde ich die Geschichte enden lassen. Der Rest verwässert die Pointe nur.
Meinst du? Für mich war nicht nur sein Schmerz wichtig, sondern eben auch diesen Impuls, den er am Schluss unterdrückt - und dass er das Fenster schließt, das er geöffnet hatte. Für mein Gefühl gehört das noch an die Geschichte.
Das Muster, Jo sehnsüchtig nach der Katze sehen zu lassen, um diese dann nicht zu erreichen funktioniert auch hier.
Genau das soll ja im Ende verstärkt werden.
Hat funktioniert deine Geschichte.
:) Danke dir!

Gerade ersticke ich in Unikram, aber so bald wie möglich nehme ich mir ein bisschen Zeit und ändere ein paar Kleinigkeiten. Danke fürs Lesen.
Liebe Grüße, ciao
Malinche

 
Zuletzt bearbeitet:

Hallo malinche,

du erzeugst ohne Frage Gefühl mit deiner Geschichte. Ich musste am Ende seufzen. Was mir gefallen hat, ist, mit welcher guten Beoabachtungsgabe dein Protagonist die Faszination Katze beschreibt. Ihre Anmut, Grazie, Beweglichkeit und ihr Freigeist. Das alles kommt bei mir an und lässt mich ebenfalls Begeisterung für die Katze empfinden. Und dementsprechend Enttäuschung und Trauer als sie stirbt.
Tatsächlich hast du für meine Begriffe aber zu wenig Beziehung hergestellt zwischen der Katze und dem Jungen. Da hast du was verschenkt, was dann zum Erzeugen von Gefühlen noch effektiver hätte eingesetzt werden können. Dein Junge ist eher nur ein Beobachter geblieben und somit wahrt er sichere Distanz zum grausamen Geschehen und dementsprechend ist auch mir als Leserin nicht die volle Tragik gefühlsmäßig möglich.

Ich fand deine Geschichte trotzdem gut.

Lieben Gruß
lakita

Ich muss noch eine Kleinigkeit nachreichen:

sieht Jo sie gegen den Stoßdämpfer prallen
mein technisches Verständnis geht soweit, dass ich mal behaupte, das geht nicht. Die Stoßdämpfer sind so unterhalb meist der Kotflügel, oberhalb der Reifen, dass da kein Tier gegenlaufen kann. Du meinst gewiss Stoßstange, nicht wahr?

 

Hallo lakita,

Was mir gefallen hat, ist, mit welcher guten Beoabachtungsgabe dein Protagonist die Faszination Katze beschreibt. Ihre Anmut, Grazie, Beweglichkeit und ihr Freigeist. Das alles kommt bei mir an und lässt mich ebenfalls Begeisterung für die Katze empfinden. Und dementsprechend Enttäuschung und Trauer als sie stirbt.
Danke. Genau das wollte ich auch haben - als Alternative zu der Variante, eine wirklich enge Bindung zwischen dem Jungen und der Katze aufzubauen. Ich wollte probieren, ob Gefühle auch so erzeugt werden können. Fazit bis jetzt: in Geschichten, in denen Junge und Katze einander sehr nahe stehen, sind die ausgelösten Emotionen meistens intensiver, aber zu funktionieren scheint's immerhin auch in dieser Variante.
mein technisches Verständnis geht soweit
Äh ... und meines ist gar nicht erst vorhanden. Klar soll das eher ne Stoßstange sein. Danke dir für den Hinweis! Man merkt wohl doch, dass ich eher mit den Öffentlichen unterwegs bin - vielleicht hätte ich eine Straßenbahn nehmen sollen ... :D

Danke dir fürs Lesen.
Die angekündigten Kleinigkeiten sind jetzt auch alle (glaub ich) geändert.

Liebe Grüße, ciao
Malinche

 

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