Ich lese eigentlich gar nicht die Bücher, wenn ich einen Film gesehen habe, bzw. sehe den Film nicht, wenn ich ein Buch gelesen habe. Das mache ich aber nicht mit Absicht, das passiert einfach so... ;
Ausnahmen, die die Regel bestätigen:
"Dune" habe ich erst gelesen, nachdem ich den Film gesehen hatte. Da ich mich (durch das PC-Spiel) aber schon ein wenig im "Herbert-Universum" auskannte (ich habe die ersten beiden Chroniken gelesen), konnte ich dem Film leicht folgen (wenn ich die Chroniken nicht gelesen hätte, wäre es mit Sicherheit schwerer gewesen). Ich fand den Film richtig gut umgesetzt. Als ich dann das Buch las und nebenher in Gedanken der Film ablief, so merkte ich doch, dass in meinen Gedanken einige Lücken auftauchten, denn schließlich erschuf Herbert ein eigene Universum. Das zu verfilmen in zwei oder drei Stunden ist nicht ganz so leicht....
Bei "Die Firma" fand ich den Film scheiße, obwohl das Buch gar nicht so schlecht war, da irgendwie die Hälfte verfälscht wurde. Aber vielleicht verstehen die Amerikaner auch nicht zum Beispiel, dass man nicht aus einem BMW mal so schnell einen Mercedes machen darf
Den Film mit mehr Abstand zum Buch angeschaut, fiel mir auf, dass er (trotz Cruise) eigentlich gar nicht sooo schlecht ist...
Und genau das hat mich zu folgender Beobachtung geührt, die ich bei einigen Freunden/Bekannten/Verwandten auch machte:
Sieht man einen Film, nach dem Lesen des Buches, ist der Film meistens schlecht. Kein Wunder, man geht ja auch mit eigenen Vorstellungen der Personen/Schauplätze in den Film, die zu 80 Prozent nicht erfüllt werden. Außerdem werden teilweise auch Szenen, die man selbst als wichtig erachtet, nicht beachtet oder nach Regie-Interpretation so gedreht, dass man einfach nicht zufrieden damit sein kann.
Sieht man jedoch zuerst den Film, kritisiert man den erstmal neutral, liest das Buch nur, wenn einem der Film gefallen hat (denk ich mal) und geht dann auch mit den Bildern, die man von den Darstellern/Schauplätzen hat, in den Genuss des Buches über. Da sich nun eigene Interpretation mit der Interpretation des Regisseurs überschneidet, fällt ein Kommentar lang nicht mehr so vernichtend aus.
jetzt schwafle ich aber...
Achja, der Thread hat mir nun endlich bewiesen: Ich muss das Buch "Fight Club" lesen...
Grüße
Christoph