Gott auf Erden
Gott auf Erden
Akt I
Hans: Du ich hab mir da mal was überlegt. Frauen sind wie Drogen. Wenn man sie hat, ist man glücklich und wenn sie weg sind, ist man’s nicht.
Eduard: Ja und beide kann man kaufen.
Hans: Du sag mal hast du eigentlich eine Freundin?
Eduard: Ne, ich bin auf Drogen umgestiegen. Sind billiger und machen weniger Arbeit.
Hans: Du, da liegt das Problem. Der Mensch von heute ist viel zu faul.
Eduard: Ja, drum gehen auch die ganzen Ehen zu Bruch. Zu viel Arbeit.
Gott: Oh ihr Toren. Ihr habt zwar keine geringeren Probleme. Aber ihr habt welche die ihr lösen könnt, es herrscht Krieg.
Eduard: Ne Gott, lass mal. Da könnte, da müsste man ja was tun.
Akt II
Bei Tante Gerda
Der frustrierte Gott bringt den kleinen Peter dazu Tagesschau zu gucken, um herauszufinden, wie ein junger und unvoreingenommener, noch motivierter Mensch über die Geschehnisse denkt.
Peter: Du Gerda, warum ist im Krieg Foltern verboten und Töten erlaubt? Ist Töten nicht viel schlimmer?
Gerda: Ach mein Peterlein, das ist ganz einfach. Nach der Folterung lebt man noch. Tote muss man nur Beerdigen. Das ist viel billiger. Siehst du, so einfach ist die Welt.
Gott: Ohh nein! Es ist doch nicht des Geldes wegen. Es ist doch nur, weil Tote nicht über ihr Leid klagen - außer bei mir.
Peter: Du hörst doch sowieso nicht zu, weißt ja schon alles.
Durchschaut und noch frustrierter zieht Gott wieder ab.
Akt III
Wieder bei Hans und Eduard
Hans: Du Eduard, ich glaube es liegt an der Gesellschaft.
Eduard: Ja, ohne die wäre sicher alles besser. Die Gesellschaft ist schuld.
Hans: Du ich glaube sie muss weg.
Eduard: Ne, nur die Frauen. Dann gibt’s auch keine Kriege mehr.
Hans: Du hast Recht. Der Krieg ist schon schrecklich. Da müsste man was tun.
Gott (sichtlich über den neuen Gesprächsverlauf erfreut, leise zu sich selbst): Es gibt noch Hoffnung.
Eduard: Ja, schrecklich. Das sollte man verbieten - dass im Krieg die Männer anstatt die Frauen sterben. Das würde gleich beide Probleme lösen.
Gott (offensichtlich im Selbstzweifel über sein schönstes Werk)
Akt IV
Währenddessen in einer römischen Kirche.
Teufel (mit einer Peitsche auf einen Mönch schlagend): Ha! Leide Höllenqualen. Verkaufe mir deine Seele und du kommst in den Himmel.
Mönch: Oh ewig will ich leiden. Den Himmel habe ich nicht verdient.
Stimme von oben (ältlich, stotternd): Teufel komm schnell. Die Engel haben mich schon wieder wiederbelebt. Schnell, ich will endlich sterben.
Teufel (gestresst eine Axt ziehend die Treppe hinauf rennend): Ich eile.
Mönch: Halt! Hier bleiben! Ich fordre meine gerechte Strafe.
Teufel (im runter rennen auf einer Blutlache ausrutschend): Ich will nicht mehr!
Akt V
Wieder bei Hans und Eduard
Hans: Du, ich glaube ich habe die Lösung. Die Gesellschaft muss weg. Wollen wir was dagegen machen?
Eduard: Ne, das wäre ja Arbeit.
Hans: Du, da müssen wir einfach gar nichts tun. Nichts, keine Frauen, einfach nichts. Dann sterben wir von selbst aus.
Eduard: Ja, da hast du recht. Lass uns anfangen. Sind wir nicht wahrlich gute Menschen?
(beide sitzen nun untätig vor einem Schachbrett)
Gott (nach dem er aufmerksam zugehört hat, freudig aufspringend): Hurra, Teufel! Komm! Ich habe die Lösung!
Akt VI
Während Hans und Eduard nichts tun im Himmel.
Gott (freudig und erleichtert): Ich habe die Lösung, wir machen einfach nichts.
Teufel (immer noch gestresst und schwitzend): Die Idee ist gut. Lass uns Schach spielen.
Gott: (vor dem Sachbrett sitzend, nach kurzer Denkpause): Hmm, nach dem ich alle möglichen Züge überlegt habe und in Anbetracht dessen, dass wir beide immer perfekt spielen wird unser Spiel unentschieden ausgehen.
Teufel (inzwischen erholt und besser gelaunt): Ach, lass uns trotzdem spielen. Langweilig war das Spiel schon immer.
Der Freudenengel (im Sterben): Spaß am Spiel, nicht am Sieg. Die Perfektion ist mein Tod. Wie konnte es mit den Göttern nur so weit kommen? Was sind sie nur?