Gespräch
Gespräch
Geh, geh schon. Wohin soll ich denn gehen? Zum Kiosk. Ach so, dann gehe ich jetzt zum Kiosk. Was soll ich hier? Du sollst dir eine Zeitung kaufen. Ach so, dann kaufe ich jetzt eine Zeitung. Die haben hier aber nur die Zeitung von Montag. Heute ist doch Dienstag. Komisch, laß mich mal schauen. Wieso, hier ist sie doch. Ach so, dann kaufe ich die jetzt. Was machen wir jetzt? Wir machen nichts. Du wirst jetzt brutal ermordet. Was? Bist du wahnsinnig? Das kannst du doch nicht machen. Ich denke schon. Kollege, tu das nicht, das wäre Mord. Natürlich ist es das, was denkst du denn? Da spiele ich nicht mit. Du bist vielleicht witzig, was willst du denn machen? Ich laufe weg. Besser noch, ich erschlage dich, bevor du mich umbringst. Aber ich bringe dich doch nicht um. Du wirst gleich von 2 Profikillern umgenietet. Das muß so sein. Das sagst du so. Du kannst doch nicht so mit meinem Leben spielen. Hör mir mal zu, bitte. Im Grunde genommen lebst du eigentlich nicht. Was? Warte mal, wie soll ich das jetzt sagen. Du bist kein Lebewesen. Jetzt wird es grotesk. Das sagst du mir? Wie lange kennen wir uns schon? Na, so 3 Wochen. Siehst du. Und jetzt willst du mir sagen, daß ich nicht lebe? Das ist komisch, ich könnte mich totlachen. Kannst du nicht. Kann ich doch. Verstehe doch, das kannst du nicht. Du wirst gleich erschossen. Von 2 Profikillern, ich weiß. Nichts weißt du. Ha, das ich nicht lache. Ich weiß so einiges, gerade über dich. Jetzt mach mal einen Punkt. Du hast keine Informationen über mich. Glaubst du vielleicht. Ich habe mir so einiges notiert. Immer um 17 Uhr kommst du zu mir. Immer. Auch wenn deine liebe Freundin, wie heißt sie doch gleich, Dagmar mit dir alleine sein möchte. Laß meine Freundin aus dem Spiel. Wirst du schon nervös, dann warte mal ab. Gelegentlich sprichst du mit deiner Mutter. Du würgst sie aber immer schnell ab. Weil du zu mir willst. Wo ist eigentlich meine Mutter? Die habe ich nie gesehen. Und eine Freundin habe ich auch nicht. Dafür hast du eine nette Kollegin. Die mag ich nicht, die ist vorlaut und fett. Ich weiß, ist ja richtig. Siehst du, ich will das auch. Kriegst du aber nicht, das geht nicht. Und wie das geht. Ich ruf jetzt deine Mutter an. Wie denn? Ich habe ein Handy, schon vergessen? Natürlich nicht, das wird aber nichts. Wirst ja sehen. Was willst du ihr denn sagen? Ich werde ihr sagen, daß ich sie treffen möchte. Ich will mal eine Mutter sehen. Mir kommen gleich die Tränen. Mach dich nur lustig, wirst ja sehen. Wie willst du denn an die Nummer kommen? Na, die stehen doch alle in deiner Adressenliste. Hallo, Frau Stahl? Hier ist Dick, Dick Johnsen, für den Namen kann ich nichts, ich bin ein guter Bekannter von Hugo, ihrem Sohn, ja genau, er hat von mir gesprochen, echt? Das ist ja toll, er hat auch viel von ihnen erzählt, doch, auf jeden Fall, sie wollen morgen vorbeikommen? Super, dann sehen wir uns ja, okay bis morgen, tschüß.
Siehst du, ging ganz einfach. Ich bin baff. Das ist doch unmöglich. Hat sie eine Uhrzeit genannt? So gegen 16 Uhr, glaube ich. Nun denn, warten wir mal ab. Was ist das denn? Da kommt ein schwarzer Ford Explorer angeschossen. Siehst du den? Da springen 2 dunkle Gestalten aus dem Wagen. Natürlich, das sind die Killer, du mußt was tun, schnell. Was denn? Egal, tu was, sie laden durch, zielen auf mich, oh Gott, mach was. Ich versuche es ja, es klappt nicht, mir fällt nichts ein, sie schießen, sie werden treffen.
Bist du noch da? Nur noch kurze Zeit, es geht dem Ende entgegen. Ich spüre es. Jetzt lerne ich nicht mehr deine Mutter kennen. Und sie war so nett am Telefon. Mach es gut, wir werden uns bestimmt nochmal treffen.
Scheiße.