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Gedanken eines Rasenden

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18.06.2001
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Gedanken eines Rasenden

So, ich habe dich gesehen, wie du da läufst, orientierungslos, von Baum zu Baum taumelnd, verloren, verletzlich, vergessen. Aber ich werde dir heimzahlen, was du Greg angetan hast, Lindsay, ja das werde ich.
Ich kann mich noch genau an den Abend erinnern, es ist fast zum Lachen, wie ich da gehangen war an der Scheibe, mit gebrochenem Herzen, doch dafür bin ich jetzt nicht mehr anfällig, denn du hast es zerrissen, da ist jetzt nichts mehr, das mich korrumpieren könnte, das mich abhalten könnte, Gerechtigkeit zu tun.
Ich werde mich nähern, langsam, wie eine Schlange einer Ratte, und dann werde ich zupacken, schnell und entschlossen und gnadenlos.
Ja, ich bin eine Schlange, bestraft bis an mein Lebensende für eine Sünde, die ich begangen habe, und nun verdammt auf ewig zu kriechen, vor allen. Doch ich komme damit zurecht und werde nun die bestrafen, die verantwortlich ist für das Übel, das nun alle Zeit auf mir lasten wird.
Oh ja, ich komme dir immer näher, du stehst mit dem Rücken zu mir, deine Haare wehen im Wind, doch der Teufel liegt in der Vergänglichkeit.
Ich darf mich nicht blenden lassen von der Lieblichkeit der Aura, die dich umgibt ... du bist böse.
So, zwei Meter hinter dir.
Du ahnst nichts, du verstehst nichts, du bist verloren.
So ein Schritt noch und jetzt packe ich dich.
Dein Schrei – Musik in meinen Ohren.
Ich sage besser nichts, genieße die Schreie, vor Angst und Entsetzen.
Doch heute wird dir niemand helfen.
Niedlich, wie du dich wehrst, wie du strampelst mit deinen Beinchen, wie du um dich schlägst mit deinen Ärmchen.
Aber ich hebe dich hoch und du triffst nichts außer der Luft.
Soll ich dich auf den Boden schleudern oder wollen wir tanzen?
Tanz mit mir. Tanz mit mir! Tanz!
Eins, zwei drei, eins, zwei, drei. Ja, so ist gut, das macht Spaß.
Was willst du denn die ganze Zeit? Du willst mit mir reden, aber ich nicht mit dir ...
Schade, wirklich.
Was erzählst du da, dein Sohn, ach ich will das nicht hören.
Halt die Klappe!
LALALALALALALALALALALA.
Halt dein Maul oder ich vergesse mich.
Oh Gott!
Ja, das hast du jetzt davon, ja, ich habe dich gewarnt, ja, jetzt liegst du da unten auf dem Boden und bewegst dich nicht mehr.
Na, die Platzwunde steht deinem Gesichtchen aber gar nicht gut.
Blut, wie es deine Haare verklebt und wie gut es schmeckt. Ja, ich mach dir dein Gesicht sauber. Oh, schmeckt das gut.
Das Blut, dunkelrot, wie es über deine Wange läuft und dann auf meine Zunge tropft, so wunderbar warm.

 

Hallo :)
Ich lese Deine Geschichte mit gemischten Gefühlen: Ich finde, es ist Dir gut gelungen, eine Stimmung zu erzeugen, die beklemmend und faszinierend zugleich ist.
Eigentlich gefällt mir am besten der Schluss, wo es so wunderbar surreal wird. Aber genau da werde ich auch zwigespalten, was evtl. daran liegt, dass ich in der Geschichte eine Logik wiederfinde, die aber an der Stelle durchbrochen wird:

Oh Gott!
Die Stelle ist mir unverständlich weil Du mit dem kleinen Ausruf zwei Dinge aussagst. Zum einen: Ja - jetzt hat er sich vergessen (hatte er schon vorher, jetzt hat er ihr auch noch was angetan), zum anderen: Er erschreckt sich darüber dass es passiert ist.
Das gefällt mir nicht!
Er ist Doch noch immer das rasende Monster!
Nachfolgend macht er sein Opfer dafür verantwortlich, dass es passierte. Gut! Okay - bis dahin. Aber dann wird es komisch: Sein Rausch ist nicht vorbei, sondern er geht in einen neuen über, in welchem sich dein Protagonist am Blut des Opfers weidet.
LALALALALALALALALA.
Find' ich einen Stilbruch - Gendanklich aber gut! Ich fänd's besser es zu umschreiben: "Ich kann und will Dein Geschnatter nicht hören!" (oder so - mehr fiel mir auf die Schnelle nicht ein - sorry)

mfg
Joe

 

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