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Fahl?

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17.08.2004
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Fahl?

Fahl?

Ich streune durch dunkle Felder und sehe so viele Bäume, die um mich her wallen. Zuerst noch hoch getürmt, liegen sie bald benommen am Boden und ich eile durch das Unterholz. Gleich einem Traum wühle ich tief in meinem Inneren und die Realität vertauscht sich. Ich bleibe stehen, denn meine Augen, weinsinnig und ebenso träge, entdecken am Horizont einen See. Ich biege Äste beiseite und stolpere woran. Endlich am Saum des Sees angelangt, betten sich meine Knie(e) im schlammigen Morast und, umsäumt von spiegelnden Fellen, suche ich mich. Doch nur der Mond scheint wahlerweise hinein. Frack meines eigenen Ich, das noch allein verblieben ist, verblasst zu einem Punkt in der Unendlichkeit. Ich erkenne, dass der Ausgang nur zu erhaschen ist, wenn ich mich winden kann. Ich will nur Wort und Stille. Dann quellen Tränen der Qual hervor, wallen zu Boden und nur eine einzelne ergießt sich in den See. Gebildet aus Fellen entsteht ein Gesicht und ich erkenne es. Es ist immer noch Blau, der Hals, die Brust, der Körper, entdecke meine Abdrücke, schwarz und gefeit.

Ich merke nun, dass ich mich nicht entziehen kann und meine Hände graben sich in den Schlamm und das Gesicht, das Gesicht, das Gesicht immer bei mir, fache ich energisch auf und bin erhitzt vor Schuld, vor Schuld, vor Schuld.

 

Hallo Malachy,

interessant, interessant. Zumindest ein Experiment habe ich entdecken können ;)

Allerdings bin ich mir nicht sicher, ob es das Einzige ist :hmm:
Das von mir entdeckte Experiment fand ich sehr gelungen. Interessant, fass so alles passieren kann, fan man... Ach, mehr will ich gar nicht verraten :)

Hier

und stolpere woran.
warst Du ganz schön großzügig :D

Und Knie würde ich mit einem e schreiben, wobei ich mir allerdings nicht sicher bin, ob die Version mit zwei e auch in Ordnung ist :confused:

Gruß
George

 

Hi George,

uff, ich habe die ganze Zeit gewartet, dass

a) es jemand merkt oder
b) der Text verschoben wird, weil es keiner merkt

Irgendwo musste ich einfach einen Hinfeis legen, denn schon beim Schreiben (was übrigens Tage in Anspruch genommen hat :D ) war mir nicht mehr klar, ob es überhaupt noch jemanden auffällt.

Ich habe zudem versucht, wenigstens eine etwas sinnvolle Rahmengeschichte drum herum aufzubauen, ich hoffe das es wenigstens einigermaßen gelungen ist.

Na ja, das war mein wirklich erstes Experiment in dieser Richtung - der Text gibt vom Inhalt leider nicht sooo viel her, wie ich mir das anfangs gewünscht hatte.

liebe Grüße
Malachy

P.S. Kniee, schreibe ich mit immer mit zwei "e", weils der Kaiser auch schon so geschrieben hat :) Ich glaube, inzwischen ist es überholt.

 

Hi Janey,

nun, zuerst mal zum "weinsinnig" - durch dieses Wort erst bin ich auf die Idee dieser Geschichte gekommen, ein Freund von mir erwähnte dies im Zusammenhang mit einem Lyriker, dessen Namen ich vergessen hab (irgendeiner, der auf jeden Fall noch lebt :D)

Nun, ich wollte im Grunde einen Text schreiben, der nicht nur durch rein inhaltliche Aspekte überzeugt, sondern der durchsetzt ist mit vielen, verschiedenen und verschachtelten Stilfiguren.
Um das Erkennen der eigenen Schuld hervorzuheben, zur speziellen Betonung also, verwendete ich eine Art von Steigerung - deswegen "Gesicht, Gesicht, Gesicht" und "Schuld, Schuld, Schuld". Viel mehr zu kapieren gibts dabei aber nicht.

Leider kann man nicht immer die richtige grammatische Form finden, es ist sehr schwer dann noch vernünftige Sätze zu bilden. Frack ist nun mal maskulin und das Gegenstück dazu neutral - ich musste mich einfach für eines entscheiden.

"Fahren" ist mir gar nicht in den Sinn gekommen, aber es ist ja ein prima Fort, das sich bestimmt noch einbinden lässt.
Auch die anderen Stilmittel werde ich nochmal überarbeiten, damit sie noch deutlicher werden.

Danke für deine Hinweise
liebe Grüße
Malachy

 

Das Experiment ist nicht leicht zu entdecken und so etwas habe ich hier noch nie gelesen. Das kannst du als Lob auffassen! :)
Aber "gefeiht" gibt es leider nicht.

 
Zuletzt bearbeitet:

Hallo Malachy,

ein Buchstabe hat eine ganz schöne Macht...
Es ist schon interessant zu sehen, was durch deine Umformung geschieht. Im Spanischen spricht man B und V gleich aus, im Deutschen wäre das undenkbar, wie unterschiedlich die Elastizität von Sprachen doch ist.

„Die Felle bilden ein Gesicht und ich erkenne es.“

- Vielleicht kannst du das umschreiben, damit (wie weiter oben) der Plural stimmt (z.B. Gebildet aus Fellen, zeigt sich ein Gesicht ...)

„Ich merke nun, dass ich mich nicht entziehen kann“

- Worauf bezieht sich „entziehen“?

Tschüß... Woltochinon

 

Endlich habe ich es auch kapiert!
Gestern abend nahm ich den Ausdruck noch mit ins Bett, in der Hoffnung, das Hirn schafft es im Schlaf :D.
Heute nach dem Lesen von Woltos Kommentar - der schon sehr auflösend wirkte :) - wars kein Problem mehr.
Ein interessantes Experiment; und ich weiß, wie schwierig es ist, aus einer Idee eine halbwegs logische Geschichte zu schmieden ;).
Genial wäre, das so hinzubekommen, dass die KG als solche noch Bestand hätte und die Leser fragen: Wieso ist die hier? Die gehört doch in.....

Liebe Grüße und ein Lob :)
bernadette

 

danke :)

Erstmal vielen Dank für die lobenden Worte von Euch :)

@ Leif: Das Wort "gefeiht" gibt es so tatsächlich nicht, ich habs aber nur falsch geschrieben - und werds direkt ausbessern.

@ Woltochin: Einerseits bezieht sich das "entziehen" auf den Inhalt des Textes: er kann sich seiner Schuld nicht entziehen, das Gesicht des toten Menschen verfolgt in eben auch in seinen abstrusen Träumen, die er seitdem hat. Andererseits fand' ich es einen witzigen Ausdruck, falls man bis dahin das Experiment durchschaut hat, denn dann kann man sich daraus auch nicht entziehen und muss es nochmal lesen :)
Mit der Grammatik hast du Recht und ich gebe zu auf deine Satzstellung bin ich gar nicht gekommen, aber ich werds sie (dankbarerweise) einfach mal übernehmen.

@ Bernadette: Das war das große Problem beim Schreiben - wie mache ich eine richtige Geschichte daraus - zugegebenermaßen sind mir alle Wörter nur deshalb eingefallen, weil ich angefangen habe den Duden an den wichtigen Stellen durchzulesen - und leider gibts tatsächlich nur eine Handvoll Wörter, die man verwenden kann, ohne die Grammatik und die Rechtschreibung komplett kaputt zu machen. Man könnte natürlich den Text noch strecken und füllen mit normalen Sätzen, aber dann geht glaube ich der Grundgedanke des Experiments verloren, weil man dann nicht mehr drauf achten würde ...

liebe Grüße
Malachy

 

Hoi Malachi,

ich finde diese KG fast klassisch. Sie ist nicht nur interessant vom experimentellen Gedanken her, du schaffst es auch eine Art Surrealismus aufzubauen, nicht nur vom inhaltlichen, sondern auch vom experimentellen Gedanken her. Die Idee ist gut. Was das Ding aber wirklich gut macht, ist die perfekte Mischung aus Experiment und Normal. Wobei ich ehrlichgesagt für mich persönlich zu mehr Experiment tendieren würde. Daher finde ich die Verhältnisse hier wohl so schön.

Gudd. Weider.

mfg
fallen

 

Hallo Malachy,

also, ich noch einmal.
Ich habe überlegt, wem oder was man sich „entziehen“ kann: Personen, Verantwortung, Schuld (die wird aber erst nach dem Stichwort erwähnt), Ereignissen. Das würde zu deiner Geschichte passen, müsste aber genannt werden (... den Ereignissen nicht entziehen kann ...), da „entziehen“ nicht auf direkt zuvor genannte Vorkommnisse bezogen werden kann („Gesicht“ „erkennen“; „Abdrücke“ „entdecken“).

Nun, vielleicht stolpere ja nur ich über diese Formulierung.

@ bernadette

„Genial wäre, das so hinzubekommen, dass die KG als solche noch Bestand hätte“

Das ist ein wichtiger Punkt, er wurde auch schon ab und zu erfüllt.

Tschüß... Woltochinon

 

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