Elements: Der ewige Feind
Daniel Polster
Elements: Der ewige Feind
Ich war schon alt, als das Leben jung war. Ich bin ein Sohn der Zeit. Das Bindeglied zwischen Leben und Tod. Dem einen diene ich als Quelle, dem anderen als Mittel zum Zweck. Obwohl ich mir nicht immer sicher bin, wer von beiden welche Rolle übernimmt.
Ich sah Dynastien kommen und gehen. Ich sah die Eroberung der Erde. Ich sah Herrscher der Lüfte und Giganten der Kontinente. Ich sah Katastrophen. Ich sah den Fall des Himmels und den Fall der Riesen. Ich sah den Aufstieg der Säuger und ich sah den Mensch. Ich sah Kriege und Konflikte. Ich sah Bündnisse geschmiedet und verraten. Ich sah Entscheidungen und ihre Folgen.
Mich einen Gott zu nennen, wäre unpassend; ich kenne den Unterschied. Doch war ich an allen Ereignissen - zumindest indirekt - beteiligt, auch wenn es niemand wirklich wahrhaben will. Denn mich begleitet ein grausiger Ruf. Es stimmt zwar, dass ich mich vom Leben nähre, doch bedingt es meiner um zu existieren. Man fürchtet mich als den ultimativen Predator, der ich bin; nur will die niemand die positiven Seiten sehen. Oh, gesehen werden sie, doch behandelt man beide Aspekte meines Seins als vollständig getrennte Entitäten. Ich bin der ewige Feind. In jeder Stadt - in jedem Dorf - gibt es Menschen, deren einziger Lebenszweck es ist, mich zu jagen und zu vernichten. Mich, ohne den sie nicht leben könnten.
Das Leben wurde von Trug und Schein überwältigt. Doch ich vermag das Wirkliche von der Illusion zu scheiden. Ich bin die Reinheit. Die mächtigste Waffe des Lichts. Die Finsternis wird durch mich in Fesseln gelegt. Ich bin pure Energie. Aber ja, ich bin auch elementarste Vernichtung. Selbst wenn ich wollte, diese Tatsache kann ich nicht ändern. Doch eines ist gewiss: Erst das Ende aller Zeiten bringt auch mir die Vergessenheit. Ironie, dass dieser Tag in meinen Händen liegt.
Mein Name ist Legion. Man nennt mich: Feuer.
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Elements I: Fire