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Eine madige Geschichte

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05.11.2006
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Eine madige Geschichte

Die Made beißt versunken in Gedanken sich in den selbigen Augenstil. Was es da zu Beißen gibt, fragt hierauf der Kollege.

- Nichts, deswegen muss ich mit meinem Auge vorlieb nehmen.
- Warum denn dieser Eigenkannibalismus, heutzutage, wo die Frage des Essens doch keinen mehr nass geschwitzt aus dem Bette fahren lässt?
- Jetzt gibts das Essen, vorher die Freud.
- Die Freud war damals auch schon nicht das große Maß der Zeit. Wie heut... nun gut, vielleicht ein bisschen mehr.
- Eben, eben, die gute alte Zeit.
- Wieso? Die Zeit davor war doch genauso jung, wie die jetzige nun.
- Führwahr, doch im Alter offenbart sich dann die Zeit als sehr vergänglich. Besser, als bereits weggesägt. Wie der Ast, auf dem man sitzt.
- Hm, hm, die Zeit, obgleich schon sonderbar, grade greift man, läuft sie schon weiter, ist trotz allem ein treffend Ding, um zu beschreiben, was eben nicht mehr ist. Und nun ist nun. Keine Zeit, der Zeit das Altern vorzuwerfen
- Subjektiv ist die Betrachtung aber doch gestattet, das Vergangene als gut zu definieren.
- Schon, schon, mein lieber Kollege, es ist das Subjekt, welches Beobachtung alleine sich erlaubt. Doch wann war die Zeit jung, wann wird sie alt, ist wohl so, dass alterslos ohne Frag sie recht erscheint. Das zuzugeben dürft als keinen großen Fehler sich erweisen.
- Mit alt ich mein die Zeit als ich war jung.
- Wann warn sie jung, sind sie schon alt?
- Alt genug, mags mir erscheinen.
- Alt genug zum Sterben wohl! Nimm dies, verrücktes Ding!

Der Tod ereilt doch auch die Größten, wobei die Kleinen auch nicht fehlen. Der Dolch im Bauche lässt verzücken, den, dessen Bauch sich nicht zerteilt. Der Magen zeigt sein saures Kleid, nach außen dringt der Saft in Massen.
Verätzt wird nun auch eigenes Gewebe, fürwahr, der Stoß war wohl perfekt.
Es leben viele nach dem Stich der Waffe weiter, jedoch dieser Bursche ist verdaut.

 
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tag.

zuerst das fressen - dann die moral.
wenn schon, denn schon!

bin selbst ein großer freund von guten formulierungen, aber:
-"Die Freud war damals auch schon äußerst periphär",
-oblängst,
-"Und Gut ist weniglich sie selbst, da keinen Geschmack vorweislich sie hat."
- "Der Dolch im Bauche lässt verzücken,"

ist auf diese textkürze doch etwas über das ziel hinaus geschossen.
evtl beistrich/groß-klein/ß-ss auf stand bringen.

lg
trapp

 

Hoi, hätt gar nicht mehr gedacht, dass noch jemand mein "Experiment" ließt.
Danke für die Kritik.
Hab sie mir gleich zu Herzen genommen und gleich korrigiert.

"Der Dolch im Bauche lässt verzücken" bleibt aber drin. Ist vielleicht sehr übertrieben, gefällt mir aber so.

Bie dez

der benutzte Freundeskreis

 

Hallo Benutzerfreund,
nun benutze ich mal Deine Madengeschichte, die durchaus nicht madig wirken mag, wenn man sie den Maden zum Fraß vorwirft. Nein, im Ernst, das muss man zwei-, wenn nicht dreimal lesen, was die Made da im Speck fabriziert. Erinnert mich ein wenig an vergangene Jahrhunderte, als Goethe & Co. noch am Werk waren. Zumindest der Ausdrucksweise nach zu urteilen.
Die Zeit spielt dabei die wesentliche Rolle. "Jetzt gibt´s das Essen, vorher die Freud ..." sagt die Made, empfindet dabei das Essen als Last, wohl Ballast, den sie nicht richtig verdaut. Die Freud ist eine andere, fragt sich nur welche?

Haben Maden überhaupt andere Freuden als zu fressen? Das Maß der Zeit wird sie überdauern, sie werden von Freuden zerfressen, so dass sie wieder zum Ausgangspunkt zurückkehren: Eigenkannibalismus - Fressen oder gefressen werden.

Keine Ahnung, ob es das ausdrücken soll? Mehr habe ich dabei nicht verstanden.
Liebe Grüße
KaLima - nicht benutzt, sondern die Geschichte ausgenutzt:)

 
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Ich geb mal ein paar Punkte, wie mans verstehen könnte
Die Maden sind nur Symbole für zwei in ihren Gedankengängen gefangenen Menschen.
Die Menschen befinden sich, trotz der Sprache, im Hier und Jetzt.
Das große Blabla geht um die Zeit, dieses hin und her kann man schon einigermaßen interpretieren denk ich.
Der Mord am Ende, und das symbolische Verdauen von sich selbst, ne, verrat ich noch nicht.

@KaLima: interessanter Ansatzpunkt.
Hat jetzt nicht zwangsweise was mit der Geschichte zu tun (was ich jetzt sage, mein ich): Gibt zwar viele Genußesser (ich zum beispiel, deswegen koch ich so gerne), aber viele Leute essen doch nur, weils ohne nicht geht. Und wie man an Erscheinungen dieser Zeit, Mager- und Fettsucht sieht, ist der Faktor Essen oft gerade mit dem Gegenteil der Freude verbunden.

Bie dez

benutz, beschmutzt, ein Freund eben.

 

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