Diskoduell
Inmitten des jungen Volkes, vergnüglich Mann und Frau, den Körper zu den Göttern der Musik, namentlich Sean Paul und Beyonce, bewegen, tut sich eine Lichtung auf, um Platz zu schaffen für zwei Knaben, die triefend vor Übermut, sich mit ihrer flinken Zunge, große Taten und Versprechen an die Köpfe knallen, den anderen mit Leichtigkeit in den Hades zu verbannen. Ihre Sinne, von der Schönheit, von dem Anglitz einer Dame und vom Ausschank des Teufelsbecks an den Theken eingenebelt, nicht imstande den Liebesbrand zu dämpfen oder den Zwist auf die Kraft der Wörter zu beschränken. Ihre Prahlereien vergehn im Toben der Götter der Musik und sie treffen aufeinander, erst im Hofe der Vergnügungstätte. Im Feuer ihrer Herzen, der Übergrösse ihres Stolzes und der Übermacht des Hochmuts schwingen sie Faust und Fuss dem anderen in den Leibe, bereit sich zu opfern für die Liebe, die ihnen unerschöpflichen Vorrat an Kraft und Mut vorgaukelt.
Bis einer der Ritter seine schwache Stelle nicht länger zu verbergen vermag, darauf die Faust des Angreifers in seinem Gesicht einschlägt und ihm zum Sturz auf die Pflastersteine drängt.
Das Wesen, um das hier gekämpft, eilt herbei mit wallendem Haar, versprüht ein Funken Göttlichkeit mit ihrem Erscheinungsbild, in dem die Eleganz, nicht geizend, als Licht in diesem Sumpf des Vernichtens und des Bekriegens, eine Zeit des Friedens zu versprechen scheint. Ihre Augen starr auf den Gefallenen, der sich erhebt um mit einem letzten Torkeln seinen Mut beweisen will und dem Tode näher tritt, die Schwarzen aber, die Hüter der Ordnung, beide Unruhestifter an ihren Rüstungen packen und vor das Hoftor setzen mit der Bitte nicht mehr wieder einzutreten.
Reichlich Tränen aus den Augen der Umgarnten vermischen sich mit dem Blut der vertriebenen Krieger zu einem feuchten Saft des Liebesdramas, das sogleich vergessen, in ein erneutes Auferblühen des Festes übergeht und sich der Geruch von Schmerz mit dem süssen Duft der andern Damen vermählt, die nicht verstehen, wie alle Knaben an die weinende Schöne, Blicke der Bewunderung verschenken und sich diese Lüstlinge wünschen für eine Nacht in ihren Ikeagemächern, diese Göttin der Paarung zu beglücken.