Der Weg
Sie ging vor mir die Straße hinunter, es war schon sehr dunkel, ich konnte kaum noch ihre Silouhette erkennen und war verwundert, wie leicht ich ihrem Weg folgen konnte! Eigentlich hätte ich mein Augenmerk auf den holperigen Weg, auf die Stille und die Gefahr lenken müssen, aber meine Gedanken schwiffen in andere Richtungen, aus mir heraus und wieder in mich hinein! Ich ging einfach vorwärts, wie viel Biegungen wir kreuzten oder ob wir nur geradeaus gingen, weiß ich nicht! Ich war nicht konzentriert auf den weg oder sein Ziel, mir kam es auf das gehen an und die stille Freude die ich dabei erfuhr! Ich schaute in den Himmel, die Sterne leuchteten in tausendfacher Ausführung und ich suchte, einen unterschied zwischen ihnen zu erkennen, aber aus dieser maßlosen Ferne waren sie alle gleich! Ich lächelte dem Mond zu und zeigte ihm meinen Stolz um diese Freundschaft...immer noch gingen wir durchs Dunkel immer noch die Straße entlang.... es war okay dass wir nicht sprachen! Manchmal brauchten wir nicht sprechen, ich glaubte wir bräuchten nichts sagen, denn ich verstand das Schweigen und fühlte meines gehört! Ich schloß sogar die Augen und wusste, ich würde nicht fallen über diese Stöcke, die Steine und Bordsteinkanten- ich war mir sicher über all das! Ab und an dachte ich auch daran die Führung zu übernehmen, ihre Augen zu entlasten und voran zu gehen! Sie könnte sich auch mal dem Wege hingeben und meinem Schatten folgen, für den sie die Augen hätte schließen können, mein Schatten hätte sie an die hand genommen und sicher durch die Nebel geführt, die sich um unsere Beine schlangen, als wollten sie uns hier halten! wie hätte ich schon hier ahnen können, dass sie uns nicht aufhalten sondern bewahren wollten, vor dem was auf uns zukommen sollte! Aber jedes mal, wenn ich den schritt als Erster setzen wollte bekam ich von ihr nur ein schütteln ihres Kopfes und ein forscheres Voranschreiten! Sicherlich hätten wir drum streiten können, aber ich besann mich und ging hinter ihr....es war noch immer dunkel und die Straße immer noch holperig....und langsam dachte ich an zu hause und die wärme ich wollte wissen wann wir ankommen würden wie viel schritte wir noch gehen müssten, aber sie gab keine antwort, ich schritt schneller um ihr Ohr zu erreichen, ich schritt noch schneller, bald begann ich zu laufen...aber ich kam ihr nicht mehr näher! Ich weiß nicht an welcher stelle sie die Richtung gewechselt hat, wann sie die Schnelle ihrer Schritte erhöhte und wann sie mir ohne Wort mehr als nur den Rücken zukehrte! Oder bin ich unbedacht und vollem verträumten Leichtsinn von ihrem weg gekommen und sie hinterrücks allein gelassen ohne die Bedeutung meiner schritte zu verstehen.....ich hätte den weg mehr achten müssen und sie fragen wohin es geht, damit wir uns, wenn wir einander verlieren, am ende ins gleiche ziel laufen!!! Ich bin den weg mehrfach, dessen Anfang ich wusste, abgelaufen, bin jede Biegung, jede Kreuzung mitgelaufen und jeder Seitenstraße zu ihrem ende gefolgt- ohne sie zu finden, es waren Sackgassen, sie läuft nie in Sackgassen und niemals einen weg zweimal! Ich verstand dass sie schneller gegangen war als ich, und nur ihr duft und meine Erinnerung mir die Illusion von ihr gab, der ich folgte! Vielleicht rannte sie nach den ersten Schritten schon oder erst ab der Mitte des Weges, dass weiß ich nicht! Der morgen graute und ich fand Heim, erschöpft und völlig leer legte ich mich schlafen....ich schlief lange, der Traum war meine Realität und die Realität nur der erschreckende Traum...ich wollte unseren weg zurück und unser gehen, ich hätte ihr auf dem weg unserer Freundschaft schneller folgen müssen, sie ist ihn gerannt, ich bin ihn geschlendert- unvereinbar!