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Der Koffer

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02.06.2021
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Der Koffer

An den Gepäckbändern der internationalen Flughäfen wiederholt sich regelmäßig das gleiche Szenario. Gespannt wartet man mit anderen Fluggästen auf seinen Koffer, währenddessen rattert und quietscht das sich drehende Band, beladen mit Koffern. Die glücklichen Finder nehmen ihren Koffer lächelnd vom Band, andere stellen ihn wieder drauf. Man freut sich, wenn man den eigenen Koffer sieht, um gleich wieder ein langes Gesicht zu machen, wenn ein Koffer nur so aussieht wie der eigene.
Voller Zuversicht, dass es keine zwei gleich aussehenden Koffer auf demselben Flug und mit derselben Markierung geben kann, hatte ich den Griff meines Koffers mit zwei bunten Kabelbindern verziert. Eine ganze Weile flog ich zwischen den USA und lateinamerikanischen Metropolen hin und her und freute mich jedes Mal, wenn ich meinen Koffer schon von weitem an den Kabelbindern erkannte.
Einmal, auf einem Langstreckenflug von Los Angeles nach Rio de Janeiro, mit Zwischenlandungen in Dallas Fort Worth Airport und Miami International Airport, gab es in Miami eine Panne. Über den Lautsprecher verkündete eine weibliche Stimme, dass sich der Flug AA1280 nach Rio de Janeiro um zwei Stunden verspäte, ein defektes Radargerät im Flugzeug müsse ausgetauscht werden, das Ersatzteil werde gerade per Kurier eingeflogen. Um die Verspätung aber nicht unnötig zu verlängern, werde das Radargerät aus einem Flugzeug des gleichen Typs ausgebaut, das gerade nicht im Einsatz sei.
Sofort zückte ich mein Handy und informierte meinen brasilianischen Geschäftskollegen Joao, der mich vom Flughafen in Rio abholen sollte. Nach etwas mehr als zwei Stunden hob unser Flugzeug endlich ab.
Langstreckenflüge wie dieser haben eine belastende Wirkung auf den Körper. Manche vertreiben sich die Zeit mit Lesen, die Jüngeren schauen sich Videos an, ein paar Passagiere überarbeiten ihre Vortragsfolien, die meisten schlafen einfach. Ich döse vor meinem aufgeklappten Laptop, als mich die Durchsage aufschreckt, dass wir gleich auf dem internationalen Flughafen von Rio landen.
Die Abfertigung am Einreiseschalter verlief reibungslos, bei der Gepäckausgabe das Übliche und auch bei der Gepäckkontrolle gab es keine Probleme. Frohen Mutes stolzierte ich mit meinem Koffer, der mit zwei bunten Kabelbindern versehen war, aus dem Gebäude. Draußen standen viele Menschen hinter der Absperrung. Als ich mich umsah, entdeckte ich den großen Joao, der geduldig auf mich wartete. Wir gingen zum Parkplatz, wo er sein Auto geparkt hatte. Der Stadtverkehr durch Rio hatte sich schon etwas beruhigt. Nach einer dreiviertel Stunde stand ich an der Hotelrezeption und checkte ein.
Joao wartete im Hotelrestaurant auf mich, während ich meinen Koffer aufs Zimmer brachte. Während des Abendessens besprachen wir das Programm meines Besuchs. Es war kurz vor Mitternacht, als wir uns verabschiedeten. Die ganze Zeit über hatte ich versucht, mir den Jetlag nicht anmerken zu lassen. Jetzt freute ich mich darauf, endlich abschalten zu können. Halbverschlafen fummelte ich am Schloss meines Koffers herum, konnte ihn aber nicht öffnen.
Verwundert sah ich genauer hin. Der Koffer sah aus wie meiner, zwei bunte Kabelbinder schlängelten sich um den Griff. Aber auf dem Namensschild stand nicht mein Name. Der Koffer gehörte einem John Smith aus New York. Ich rief Joao an, er holte mich ab und wir fuhren mit dem falschen Koffer zurück zum Flughafen. Erleichtert stellte ich fest, dass John Smith meinen Koffer bereits im Fundbüro abgegeben hatte.

 

Hallo @moritzweyl,

deine Geschichte hat mir leider nicht zugesagt. Du hast zwar ganz nett beschrieben, wie es am Kofferband zugeht, auch auf dem Flug. Aber das ist weder unterhaltsam noch inhaltsreich. Was war denn deine Intension beim Schreiben? Welche Atmosphäre oder welchen Inhalt wolltest du vermitteln?
Vielleicht spielst du mit dem Namen "John Doe"? Das gibt aber für meinen Geschmack nicht genug für eine Geschichte her.
Man ahnt schon, dass es um eine Kofferverwechslung geht, aber die sich daraus ergebenden Konsequenzen müssten aufsehenerregnder sein.

So viel im Moment,

Woltochinon

 
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Hallo @moritzweyl ,

ich denke nicht, dass das so eine Geschichte ist. Schau doch mal nach dem Unterschied zwischen Handlung (Action) und Plot.

Möglicherweise hast du eine Pointengeschichte geplant, aber der Clou geht (bzw. ginge, bin unsicher, ob du es so meintest) nicht so auf. Ich meine das:

Vielleicht spielst du mit dem Namen "John Doe"? Das gibt aber für meinen Geschmack nicht genug für eine Geschichte her.
Man ahnt schon, dass es um eine Kofferverwechslung geht, aber die sich daraus ergebenden Konsequenzen müssten aufsehenerregnder sein.
Mit John (Jane) Doe bezeichnet die Polizei ja eigentlich eine nicht-identifizierte Leiche. Wenn der "echte John Doe" den Koffer des Erzählers lustig abgeben kann, ist das eine Art ... Zombie. Untoter, Geist, whatever.

Aber da dein Erzähler - und du als Autor - danach noch so fröhlich weiterschwatzt, verflüchtigt sich der Witz. Wie gesagt, falls das so gedacht war. Und wieso fällt dem Erzähler das nicht auch auf? Guckt der nie TV?

Aber wichtiger wie gesagt: Handlung vs Plot, dringend ansehen. ;-) Aufzählungen, was Leute so den lieben langen Tag machen, wie es am Flughafen und im Flieger zugeht, ist leider einfach öde. Mit oder ohne Zombie. ;)

Herzliche Grüße,
Katla

 
Zuletzt bearbeitet:

Hallo @Katla,

es tut mir wirklich leid, dass der No-Name "John Doe" dir nicht gefällt, aber als eine Anekdote wollte ich den wirklichen Namen des Betroffenen nicht benutzen, sondern nur als "Otto Normalbürger" bezeichnen und als Anekdote, da brauchte ich nichts zu plotten, nur erzählen. Ich danke dir deine werte Zeit und den netten Besuch.

Herzliche Grüße,
@moritzweyl

Hallo @Woltochinon,

aufsehenerregend ist, dass der unwahrscheinliche Zufall eingetroffen ist, dass auf dem gleichen Flug zwei gleich aussehende Koffer auf gleicherweise gekennzeichnet sind. Der eine Passagier kommt aus Kalifornien, der andere aus New York. Beide sind in Miami umgestiegen. Ich danke dir deine werte Zeit und den netten Besuch.

Herzliche Grüße,
@moritzweyl

 
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und als Anekdote, da brauchte ich nichts zu plotten, nur erzählen.
Hallo Moritz,

lieben Dank für deine Rückmeldung. Damit hast du selbstverständlich recht. Aber dies ist kein Blog, sondern eine Seite für Erzählungen. Daher ist dein Text im Grunde falsch hier - führt auch zu falschen Erwartungen, denn in den Regeln / in der Hilfe steht extra:

Veröffentliche bitte außerdem keine Geschichten über einen Besuch bei IKEA, einen Urlaub mit den Schwiegereltern, den Einkauf im Supermarkt vor einem beliebigen Feiertag, außer du hast einen wirklich originellen Einfall zu einem dieser Themen.

Bin lange kein Mod mehr, aber zumindest ich finde, dass so eine Verwechslung nicht zu den "wirklich originellen Einfällen" gehört, die hier eine Ausnahme rechtfertigten. Mir treibt es auch echt manchmal die Tränen (der Verzweiflung) in die Augen, was Leute so aus ihrem Alltag an die Öffentlichkeit bringen wollen, aber nu ...

Btw. Ich lebe auch seit 15+ Jahren im Ausland und sage das sonst nicht, aber: Hier bietet sich wirklich an, einen Tobias Mustermann oder so draus zu machen. Denn John Doe wird (glaube ich, ich gucke nix Synchronisiertes) auch so in synchronisierten Filmen aus dem englischsprachigen Ausland verwendet, und zwar nur in dem von mir genannten Kontext. Daher kommt sicher niemand drauf, dass das einfach nur ein stand in, eine Anonymisierung ist.

Ja, schreib noch einfach mal eine echte Geschichte - zu der nämlich auch plotten gehört. Ist jetzt nicht zu viel verlang, oder? ;)

Herzlichst,
Katla

 

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