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Der Angler

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03.04.2016
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Der Angler

Der dichte Kranz aus Bäumen und Sträuchern, welcher den See umschlang, spiegelte sich schemenhaft auf dem Wasser. Es war ein warmer Nachmittag, der Sommer hatte seinen Höhepunkt erreicht, weiß-rosa Blüten strahlten vom Ufer her, das Laub und die Nadeln strotzten vor Grün und ein leises Zwirpen der Grillen lag in der Luft. Die Sonne warf bereits den Schatten der Bäume über ein Drittel des Sees, doch dem Angler, der bis zur Mitte hinaus gerudert war, fielen die heilenden Strahlen noch satt aufs Gesicht. Er reichte die Pfeife zum Mund und zog schonend an ihr. Der Rauch drang sachte in seine Lungen, um ein paar Sekunden später wieder durch Mund und Nase zu entweichen. Eine Mücke schwirrte hartnäckig um den Kopf des Anglers, saß hin und wieder auf sein Gesicht, um dann gleich von einer nachlässigen Handbewegung vertrieben zu werden.
Der Angler richtete sich auf. Das Wasser war trüb und still. Verschiedenste Pflanzenreste schwammen an der Oberfläche. Ein Stock hing von Tang umwickelt fest, Algen färbten das Wasser grün. Eine Libelle schweifte in weiten Kurven über den See. Er legte die Pfeife beiseite und präparierte seinen ersten Haken an diesem Tag. Die Spitze durchbohrte das Fleisch eines Wurmes, welchen er am Ufer im Boden gefunden hatte. Dann nahm der Angler die Rute in eine Hand und schwang sie über den Bootsrand, sodass der Köder ein paar Meter daneben landete. Zufrieden lehnte er sich wieder zurück.
Etwas später spürte der Mann ein sachtes Ziehen an der rechten Hand. Er sah auf, das Ziehen wurde entschlossener, er hielt die Rute fester, legte die Pfeife ab und nahm die andere Hand dazu. Etwas wand sich direkt an der Oberfläche unnachgiebig um den Köder. Es war eine Schlange. Er neigte die Angel in die Höhe, sodass sie längs ausgestreckt in der Luft hing. Völlig regungslos baumelte sie jetzt an der Leine und der Angler spürte wie sich bei ihm Haare an Armen und Beinen aufstellten. Ein befremdlicher Schauer durchfuhr ihn bei diesem Anblick. Eine Schlange, die in einen Angelhaken beißt, davon hatte er noch nie gehört. Immer fester schüttelte er, um sie zum Loslassen zu zwingen. Schließlich fiel sie in einem akrobatischen Bogen, den Kopf voraus, zurück ins Wasser. Sie tauchte senkrecht gestreckt und fast ohne Spritzer ein. Einen Moment lang saß der Angler nur ratlos da. Dann nahm er die Angel zurück ins Boot und machte sich daran einen neuen Köder am Haken anzubringen, unentschlossen darüber, ob ihm für heute die Lust nicht vergangen war.
Als die Verwunderung und das unwohle Gefühl dann aber nachließen warf er die Angel doch wieder in guter Erwartung aus und nahm sein Pfeifchen zur Hand. Er musste es neu anzünden und der erste Zug schmerzte ihn in der Brust, sodass er den Rauch hüstelnd wieder ausstieß. Sein Rücken schmiegte sich wieder an die wärmenden Holzplanken seines Bootes. Er sank immer tiefer ins Innere, bis der Bootsrand schließlich über Augenhöhe war und er so geborgen, umgeben von warmem Holz, dalag. Er würde es diesen Herbst frisch streichen müssen. Die rote Farbe war spröde und bröckelte an zahllosen Stellen langsam ab. Erst würde er diese Reste abschleifen müssen, das Holz gründlich reinigen und anschließend die frische Farbe mehrschichtig auftragen. Das würde zwar einige Zeit in Anspruch nehmen, aber zum Frühjahr würde er wieder ein schönes Boot haben. Der Himmel war noch immer wolkenlos blau.
Später, er wusste nicht wie viel Zeit wohl vergangen war, verselbständigte sich die Angel plötzlich und wäre mit einem Ruck beinahe über Bord gegangen. Er griff im letzten Moment nach ihr und hielt dem beachtlichen Zug stand, wobei ihn ein lustiges Gefühl ergriff, als dehnten sich seine Arme dabei gummiartig in die Länge. Das Boot begann sich langsam in Bewegung zu setzen, doch auf einmal ließ der Zug nach und ein Ungetüm schoss aus dem Wasser. Es war ein weißer Hai. Am Höhepunkt seines Fluges schlug er gewaltig mit der Rückenflosse, worauf sich der Leib drehte und sein Kopf sich dem Angler zuwand. Seine urzeitlichen Augen, wie zwei schwarze Löcher, fixierten ihn, schienen ihn für einen Moment lang einzusaugen in eine andere Welt, bevor er mit einem lauten Krachen waagrecht aufs Wasser schlug. Eine Welle erreichte das Boot, dann noch eine, das Boot geriet tatsächlich ins Wanken. Überhaupt hatte der Seegang zugenommen, der Angler spürte den Wind im Gesicht und auf seiner Zunge vernahm er einen leicht salzigen Geschmack. Er sah Gischt im Augenwinkel spritzen und gleich darauf spürte er winzige Tröpfchen auf der Haut. Obwohl etwas in seinem Inneren nach Hause drängte, holte er die Angel nochmals ein und befestigte einen neuen Köder. Er war wie in Trance, es schien als hielt die See etwas für ihn bereit und er war fest entschlossen es zu erforschen. Eine persönliche Botschaft, eine Warnung, eine jenseitige Erfahrung, irgendetwas wartete da unten darauf sich ihm zu offenbaren. Wie ferngesteuert warf er die Angel aus, mit neuem Elan, er stand auf, stellte sich breitbeinig hin, trotzte dem Wellengang.
Das Wasser war unruhig und dunkel, gleich käme der Moment, der Mann stemmte sich nach hinten, die Angel bog sich durch, immer stärker und stärker, sie schien kurz davor zu brechen. Mit einem beherzten Ruck zog er es schließlich aus dem Wasser, doch was er sah ließ ihn völlig erstarren. Es war ein Alptraum. Ein böses Echo seines Lebens. Die Angel fiel ins Wasser. Sein Kopf geriet ins Wanken, eigenwillig taumelte er von der einen Schulter zur anderen. Da waren längst verschmerzte Leiden. Längst vergessene Geister. Und da wuchs etwas heran, etwas Fremdartiges, dessen Ausmaß er nicht abzuschätzen vermochte. Das Wasser war wieder still und glitzerte fröhlich in der Sonne. Er musste weg. Der Angler warf sich ins Boot, packte die Ruder und legte los. Am Ufer legte er noch die Leine um den kümmerlichen Holzpfosten, der als Befestigung diente, nahm seine Tasche und verließ den kleinen See ohne nur einen Blick zurück zu werfen.

Die Wochen vergingen und der Herbst brach herein, nahm den Blättern die Farbe und ließ sie torkelnd zu Boden sinken. Eines von ihnen sank in das Boot, das verlassen am Ufer lag, und landete direkt neben einer langen, hölzernen Pfeife. Als dann der erste Schnee fiel und der See an den Rändern zuzufrieren begann, wurde sie langsam von einer weißen Schicht bedeckt, genau so wie die spröde, rote Farbe des Holzboots.

 

Hallo Francz

und ein herzliches Willkommne hier im Forum.

Ich habe den Text in einem Stück ohne Hackler durchgelesen. Das ist durchaus als Lob gemeint :)

Dass mir der Anfang nicht so gefällt, ist vielleicht meinem persönlichem Geschmack geschuldet. Mir fängt es zu "langweilig" an. Der erste Satz beschreibt das Ufer, ich bekomme keinen Anhaltspunkt über die folgende Geschichte - ich habe eigentlich nur weitergelesen, weil ich es mir vorgenommen hatte.

Und dann ist da noch im ersten Absatz das Pfeife-Rauchen auf Lunge. Ja, man kann/könnte Pfeife auf Lunge rauchen, aber das macht eigentlich kein Raucher. Pfeife pafft man nur. Das wirkt schlecht recherschiert.

Dann nimmt er einen Wurm, den er zuvor am Ufer im Boden gefunden hat. Auch hier wirkt das schlecht recherschiert. meine Nachbarn die Angeln, haben eine Laub-Eimer, wo sie Regenwürmer sammeln. Ich denke ein Angler geht besser präpariert zum Angeln. Du könntest argumentieren, dass das Angeln kein "echtes" Hobby deines Protagonisten ist - als Anfänger/Angler-Newbie könnte man das so machen, aber ich weiss eben von deinem Portagonisten nur, das er "der Angler" heisst - also muss ich davon ausgehen, dass er das öfter macht. Und wenn er da öfter macht, sucht er seine Würmer nicht am Ufer im Boden.

Dann kommt seine Wahrnehmung durcheinander -da will ich erstmal nix meckern :)

Den Höhepunkt verschweigst du allerdings - und da fühle ich mich als Leser etwas - sagen wir: verallbert. Er sieht etwas, was ihn völlig aus der Fassung bringt, aber Du sagst nicht, was das ist.
"Ein böses Echo seines Lebens." - ich weiss zu wenig über das Leben des Anglers, um hier den Albtraum miterleben zu können. Ich lese das und denke - mhm - rauchen ist doof? oder: Was hat der für Gras in die Pfeife getan? Der SPielraum, den Du dem Leser hier gibst, ist mir zu groß.

Einige Kleiniglkeiten:
Es fehlen ein paar Kommas, da bin ich aber nicht der richtige, die aufzulisten.

Er würde es diesen Herbst frisch streichen müssen. Die rote Farbe war spröde und bröckelte an zahllosen Stellen langsam ab. Erst würde er diese Reste abschleifen müssen, das Holz gründlich reinigen und anschließend die frische Farbe mehrschichtig auftragen. Das würde zwar einige Zeit in Anspruch nehmen, aber zum Frühjahr würde er wieder ein schönes Boot haben.
Hier würde ich meinen, es sind einige "Würden" auf zu engem Raum :)


Soweit meine Anmerkungen - ich hoffe, Du kanst damit etwas anfangen :)

Gruß
pantoholli

 

Hallo,

schöne Allegorie!

Liest sich anfangs wirklich etwas träge. Da denkt man, der Angler schläft gleich ein und möchte es ihm gleichtun. Aber dann kommt der Text doch noch fein in Fahrt. Und seien die Teile, die er da rausholt auch allzu metaphorisch - interessant liest es sich alle Male.

Dann war der gute Mann so geschockt, dass er sein putziges Boot doch nicht angestrichen hat? Na immerhin fror der See irgendwann zu. Dann hatte er Gelegenheit, diesen Schrecken fein zu vergessen und inmitten seiner Hütte kräftig Pfeife zu paffen. :)

Schön!

LG

 

Hallo Francz,

mir gefällt die Gründlichkeit mit der du deine G. einleitest. Ich bekomme gerade genügend Info, um ein der enigmatischen G. dienendes Bild vor Augen zu erzeugen. Es ist dieselbe (Pseudo-)Gründlichkeit mit der man so oft Dinge im Leben angeht, die aber dann doch aus "mysteriösen" Gründen nicht vollendet und beiseite liegen gelassen werden - vllt. nur für kurz, vllt. für immer.

Doch würde ich mir - gewiss in deiner hier verschlüsselten Schreibmanier - ein, zwei kleine Anhaltspunkte in der Art von: "Da waren längst verschmerzte Leiden. Längst vergessene Geister.", mehr wünschen. Abstraktion und Beliebigkeit, die dadurch weiterhin erzeugt werden, stören mich persönlich nicht.

Wie Alltagsschleife schrieb: eine "schöne Allegorie!"

Willkommen!

 

Hey, vielen Dank für die Rückmeldungen!

Zum Anfang: Wie Retali schon andeutet, wollte ich bewusst ein Bild erzeugen, das tatsächlich "träge, schläfrig" wirken soll! Das Fantastische, Traumhafte soll gerade aus dieser wiegenden Ruhe hervorgehen.
pantoholli Okay, das mit dem Wurm wirkt vielleicht tatsächlich etwas amateurhaft für einen echten Angler;)
Freut mich, dass verständlich wurde, dass viel rein metaphorisch zu verstehen ist bzw nur im Kopf des Anglers stattfindet! Auch das Angeln an sich war für mich ein Symbol; die Neugier treibt uns, aus einer fremden Sphäre (trübes Wasser) etwas an Land zu ziehen, wovon wir nicht wissen was es sein wird, dass es auch etwas gefährliches sein könnte, vergisst man schnell. Überträgt man nun diese Vorstellung der Unterwasserwelt auf alle anderen unerforschten "Parallelwelten" des Menschen (zB. Metaphysik, die Tiefe der Seele), so versteht man besser was dem Angler widerfährt.

Dass er die Pfeife in die Lungen inhaliert, hat wie du schon andeutest seinen Grund ;) Die psychoaktive Substanz, die vielleicht konsumiert wird, könnte genau die oben beschriebene Übertragung triggern, durch sie wird die Metapher gewissermaßen lebendig.

Tut mir leid für die Knappheit an Hinweisen, was der Angler zum Schluss sieht! Das sollte ich dann wohl tatsächlich noch mehr eingrenzen. Genau wie Retali sagt, natürlich in einer "abstrakten, Beliebigkeit wahrenden" Form, weil dieses unterbewusste, tiefenpsychologische, metaphysische -oder was auch immer- Erlebnis nicht fassbar bleiben muss!
Alltagsschleife Zu seinem Boot ist er nicht zurückgekommen, schön dass du es bemerkt hast:)

Habe mich sehr über eure Beurteilung gefreut,
Viele Grüße!

 
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Hola Francz,

die Idee Deiner KG finde ich prima. Was in des Menschen Tiefe und in des Meeres Tiefe – auch wenn es sich letztlich nur als kleiner See herausstellt – so alles schlummert, das kann einem schon Bange machen!
Außerdem macht mich noch die überfliegende Art Deines Schreibens bang.
Nichts gegen ‚action’, aber bei Dir fliegen wirklich die Fetzen. Was da alles passiert, bei sich schnell veränderndem Bühnenbild – das kann ich gar nicht glauben!
Mein Komm ist allerdings länger geraten, als ich das vorhatte – denn eigentlich wollte ich loben und loben. Beim Lesen fiel mir dann doch einiges auf:

Zwirpen der Grillen
Zirpen?

..., fielen die heilenden Strahlen noch satt aufs Gesicht.

Ist er krank?

Er reichte die Pfeife zum Mund und zog schonend an ihr.
Diese zwei Formulierungen finde ich merkwürdig.
Etwas Gereichtes wird von der anderen Seite entgegengenommen. Besser: Er führt die ...
Und das schonende Ziehen möchte andeuten, dass die Tabakspfeife schon sehr zerbrechlich ist? Oder will er sich schonen? Dann zieht er sachte - oder pafft nur.

... saß hin und wieder
auf sein
Gesicht, ...
auf seinem Gesicht

... um dann gleich von einer nachlässigen Handbewegung vertrieben zu werden.
... mit einer lässigen Handbewegung.
Dieses ‚um` macht keinen rechten Sinn, denn die Mücke setzt sich nicht auf sein Gesicht, um vertrieben zu werden. Eher tut sie das, um zu stechen.

Ein Stock hing von Tang umwickelt fest, ...
Tang gedeiht in Salzwasser. Doch er angelt im Süßwasser:
Der dichte Kranz aus Bäumen und Sträuchern, welcher den See umschlang, ...
Aber nein – er ist auf wilder See! Deshalb: Der See / die See.
Denn ich lese:
Überhaupt hatte der Seegang zugenommen, der Angler spürte den Wind im Gesicht und auf seiner Zunge vernahm er einen leicht salzigen Geschmack.
Ja, was denn nun? Süß oder salzig?

Er legte die Pfeife beiseite und präparierte ...
Etwas später:
... er hielt die Rute fester, legte die Pfeife ab ...

Er neigte die Angel in die Höhe, sodass sie längs ausgestreckt in der Luft hing.
Das, lieber Francz, kann ich mir beim besten Willen nicht vorstellen. Das kommt vom Schnell-Schreiben:).

Völlig regungslos baumelte sie jetzt an der Leine ...
(die Schlange)
Nein, eine gefangene Schlange wird sich winden und winden, bis sie nicht mehr kann! Seit „Klara“ weiß ich das.

Sein Kopf geriet ins Wanken, eigenwillig taumelte er von der einen Schulter zur anderen.
Ich besuche gern Puppenbühnen. Da passiert es schon mal, dass ein Kopf von einer Schulter zur anderen taumelt – aber in einem sorgfältig geschriebenen Text?

Da waren längst verschmerzte Leiden.
Leiden kann man nicht verschmerzen, Verluste schon eher.

... nahm seine Tasche und verließ den kleinen See K ohne nur einen Blick zurück zu werfen.
Verließ den kleinen See, in dem Tang wuchs, wo er salzigen Geschmack auf der Zunge verspürt und wo der weiße Hai seinen Auftritt hat? Du solltest Deine Leser ernst nehmen.

... der Angler spürte K wie sich bei ihm ...
... machte sich daran K einen neuen Köder ...

Insgesamt fehlen sehr viele Kommas; die alle aufzuzeigen, will ich mir nicht antun. Und das ist auch Nebensache.
Weshalb ich Dir schreibe: Ich habe beim Lesen den starken Eindruck, dass der Text ohne Plan eingetippt wurde, sonst wären so viele, zum Teil hahnebüchene Ungereimtheiten nicht denkbar.
Ein Autor, der seine Idee präzise in Worte setzt, würde nie so viele auffällig unpassende Formulierungen einbringen, wie ich sie hier in Deinem Text anmerken könnte.

Auch hier bemerke ich schnelle Schreibe:

Längst vergessene Geister. Und da wuchs etwas heran, etwas Fremdartiges, dessen Ausmaß er nicht abzuschätzen vermochte. Das Wasser war wieder still und glitzerte fröhlich in der Sonne. Er musste weg.
„Er musste weg.“
Soll heißen: Der Autor muss weiter, schon verstanden. Das Wasser glitzert fröhlich:)!
Statt im Angler panische Gefühle aufkommen zu lassen, weil es ihm unheimlich wird, klinkst Du Dich einfach aus: Er musste weg.

Mit einem beherzten Ruck zog er es schließlich aus dem Wasser, doch was er sah K ließ ihn völlig erstarren. Es war ein Alptraum. Ein böses Echo seines Lebens.
Hier stellst Du etwas in den Raum, was mich als Leser ärgerlich macht. Ist jetzt Ratestunde?
Dieser Text sagt mir gar nichts.
Da bist Du als Autor fein raus, schreibst das so hin – und fertig. In Deiner Antwort auf Kommentare erfahre ich jedoch:

... in einer "abstrakten, Beliebigkeit wahrenden" Form, weil dieses unterbewusste, tiefenpsychologische, metaphysische -oder was auch immer- Erlebnis nicht fassbar bleiben muss!

Klingeling. Kann jeder Doofe nachvollziehen. Eine Kurzgeschichte muss immer mit Genauigkeit geschrieben sein, egal, unter welchen tags sie erscheint. Hier, beim „Der Angler“ fallen mir zu viele Mängel auf, als dass ich diese Geschichte beklatschen könnte.

Aufgefallen sind mir aber auch Dein zügiger Schreibstil, die Gewandtheit im Ausdruck und die untadelige Rechtschreibung.
Herr Francz, wenn Du die letztgenannten Tugenden mit etwas mehr Akribie zusammenbrächtest – wäre das nicht etwas?

Ich bin mir sicher!
José

PS: Viele der von mir angemerkten Fehler wären auch Dir aufgefallen. Dafür aber bräuchte es Korrekturlesen:D.

 

Hey Josefelipe,

Tut mir leid, dass du damit nichts anfangen kannst.
Viele der "von dir angemerkte Fehler" sind allerdings mit viel Bedacht gewählte Stilmittel. Dir alle zu erklären wäre mir aber ebenfalls zu mühsam, deshalb nur nochmal zu dem See. Dass der See zwischendurch zum Meer mutiert und ein Hai geangelt wird findet natürlich -wie gesagt- auf einer anderen Ebene statt. Wenn du so willst im Kopf des Anglers. Wie ich aber sehe haben das auch die meisten Leser verstanden...
Es fällt dir offensichtlich schwer im übertragenen Sinn, in Metaphern, zu denken und über das rein formal Gesagte hinauszublicken. Das ist sehr schade für dich, weil dadurch ein Großteil der Literatur an dir vorbeizieht.
"Eine Kurzgeschichte muss immer mit Genauigkeit geschrieben sein" Damit meinst du anscheinend in aller Konkretheit. Was würden nur Kafka oder andere Expressionisten dazu sagen?? :confused:
Dass es nicht "jeder Doofe nachvollziehen" kann ist richtig, aber das ist ehrlich gesagt auch nicht meine Zielgruppe;)

Trotzdem danke für die Zeit, die du in dein Kommi gesteckt hast!
Viele Grüße, Francz

 

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