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15.12.2004
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A: Ich frage mich, ob das wirklich ist, zwischen uns. Ob das echt ist. Und ob das nicht nur Kribbeln im Bauch ist, rote Wangen und kalte Hände. Ich frage mich, ob da mehr ist, als nur du und ich.

B: Du siehst mir nicht in die Augen. Egal was du tust, du blickst immer nur an mir vorbei. Meine Augen suchen dich, meine Hände ersehnen dich, mein Körper drängt sich zu dir hin und dein Blick weicht mir dennoch aus.

A: Ich frage mich, wie es ist geliebt zu werden. Ich frage mich, wie es sich anfühlt, geliebt zu werden, so als Ganzes, mit Haut und Haaren und mit schmutzigen Zehen. Ich frage mich, ob da mehr ist, als ein Kribbeln im Bauch, rote Wangen und kalte Hände. Ich frage mich, wie es ist geliebt zu werden von dir.

B: Gestern sah ich dich tanzen und es sah irgendwie traurig aus. Du hast dich bewegt, zur Musik und deine dünnen Arme glitten sachte um deinen schmalen Körper, deine spitze Hüfte wiegte sich weich im Takt und deine Augen waren geschlossen. Und plötzlich, da hast du die Augen aufgerissen und ich dachte, du würdest zusammenbrechen, wie eine dieser zierlichen Gliederpuppen ohne Augen, still und unbemerkt. Genauso still und unbemerkt warst du verschwunden.
Gestern sah ich dich tanzen, und ich wünschte, du wärest gefallen, in meine Arme, und auf ewig dort geblieben.

A: Gestern war ich tanzen und sie spielten ein Lied, das mich unheimlich traurig stimmte. Ich schloss meine Augen, damit du meine Tränen nicht sehen konntest und zwei Lieder und zwanzig traurige Gedanken später habe ich sie wieder geöffnet und nach dir gesucht. Beinahe wäre ich gestürzt, denn meine Augen waren tränenvoll und mit tränenvollen Augen sieht es sich nun mal nicht gut. Ich frage mich, ob du mich aufgefangen hättest, wenn ich gestürzt wäre. Ich frage mich, ob du hinter mir gestanden und mich aufgefangen hättest. Wie das wohl ist, aufgefangen zu werden, Gehalten zu werden, wenn man fällt? Wie das wohl ist, in deinen Armen zu liegen und gehalten zu werden und ob sich das wohl ein bisschen so anfühlt, wie Liebe, dieses Gehaltenwerden?

B: Manchmal würde ich dir gerne sagen, dass du schön bist, wenn du tanzt und dass du beinahe noch schöner bist, wenn du weinst. Ich glaube, ich mag dich, weißt du. Ich glaube, ich mag dich wirklich. So richtig mit Haut und Haaren und schmutzigen Zehen. Deine Zehen sind nämlich immer schmutzig. Wahrscheinlich bist du gerne draußen hinter den Häuserblöcken auf den großen gelben Feldern. Wahrscheinlich bist du auch gestern dorthin gelaufen, als du so traurig aussahst und plötzlich aufhörtest zu tanzen. Gestern, als du aussahst, als würdest du zusammenbrechen, wie eine dieser zierlichen Gliederpuppen ohne Augen. Gestern, als du plötzlich verschwunden warst.
Weißt du, mich macht das wütend, dass du mir nie in die Augen siehst und dass ich niemals Antwort bekomme, auf die Frage, warum deine Augen so traurig sind. Dass ich niemals deine Hände berühren darf.

A: Ich frage mich, warum du so oft in meiner Nähe bist. Ich frage mich, warum du so oft in meiner Nähe bist und mich dennoch nie berühren darfst. Ich frage mich, warum mich deine ausgestreckte Hand doch niemals erreicht und weshalb deine Fragen die einzigen Fragen sind, die wahr sind und wichtig sind und richtig sind und warum ich dennoch keine Antworten für dich habe. Und schließlich frage ich mich, warum deine Augen immerzu auf der Suche sind nach meinen Augen und ob das Liebe ist, wenn der eine immer auf der Suche nach dem anderen ist. Immer auf der Suche, jedoch ohne ihn zu erreichen und stets in dieser Gewissheit, ihn nie erreichen zu können. Und ich frage mich, ob das Liebe ist, trotz dieser Gewissheit nicht aufzugeben und dennoch immer weiter auf der Suche zu sein.

 

der schluss gefällt mir am besten. das ist wohl ansichtssache..

 

excusez - moi.. ich bin nicht hier um mich zu verbiegen.. wenn mir eine kritik gefällt und ich der meinung bin, diese könnte positive Wirkung auf mein Werk haben, dann nehme ich sie gerne an. Wenn der Vorschlag mir aber widerspricht, so lehne ich es ab, meine Geschichte zu verändern, da meine Intention eine andere war. Ich sage nicht, dass deine Kritik falsch ist.. ich sage lediglich, dass ich es anders sehe. Ich werde meine Texte nicht beliebig auf Wunsch eines einzelnen ändern.. ich glaube es ist nicht der Sinn der Sache..

 

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