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Aldous Huxley - Schöne, neue Welt

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Aldous Huxley - Schöne, neue Welt

Titel: Schöne, neue Welt
Autor: Aldous Huxley
Jahr: 1932
ISBN: 3-596-20026-1
Umfang: 253 Seiten
Preis: 7,95 Euro (Taschenbuchausgabe)


Diese erschreckende Zukunftsvision spielt in einer vollkommen normierten und kontrollierten Wohlstandsgesellschaft, im Jahr 632 nach Ford, dem 26. Jahrhundert unserer Zeitrechnung. Als Jahr 0 gilt jenes Jahr, in dem Henry Ford mit der industriellen Produktion des Ford-T Modells begann. (1908)
Huxley beschreibt eine Gesellschaft, in der alle Menschen am Luxus teilhaben, Konsum die höchste Tugend ist, in der Unruhe, Elend und Krankheit überwunden sind, in der aber Freiheit, Religion, Kunst und Humanität auf der Strecke bleiben.
Es herrscht ein politisch totalitäres, aber nicht gewalttätiges System.
Zur Aufrechterhaltung des Glücksgefühls der Massen, wird die synthetische Gratisdroge „Soma" in rauhen Mengen verteilt und flächendeckend konsumiert.
Seit dem Ende des verheerenden 9 Jahres-Kriegs, (146 nach Ford) der mit biologischen und chemischen Waffen geführt wurde, und dem darauf folgenden, weltweiten Wirtschaftskollaps, gibt es nur noch einen Weltstaat. Er setzt, neben Soma, auf grenzenlosen Konsum als Glücksfaktor. Alle Bücher, die vor diesem Zeitpunkt entstanden, sind verboten, sämtliche Museen, Denkmäler, Statuen und Bildnisse aus dieser Epoche wurden zerstört.
In Huxleys Utopia gibt es keine natürliche Empfängnis, die Menschen werden in künstlichen Gebärmuttern, sogenannten „Flaschen“ gezeugt und nach ihrer Geburt, „der Entkorkung“, in Kasten eingeteilt.
Welcher Kaste man später zugehört, wird im Embrionalstadium festgelegt. Temperatur und Aufenthaltsdauer im Brutkasten entscheiden darüber, ob man ein nützlicher Idiot oder ein hoher Beamter wird. Es gibt Alpha-Plus, Alpha, Beta, Gamma, Delta und Epsilon-Minus Individuen. Letztere sind quasi gehirnamputierte Lemminge, die für die niedrigsten Aufgaben der Gesellschaft gezüchtet werden. Für die höchsten Funktionen im Weltstaat kommen nur Alpha-Wesen in Frage.
Auch die weitere Entwicklung der Retorten-Kinder bleibt nicht ohne staatliche Kontrolle, in Kindergärten werden sie mittels Lärmtherapie und Stromschlägen zu gesellschaftlichem Normverhalten konditioniert. Durch ausgetüftelte, hochmanipulative Schlafprogramme lernen sie, die (schmutzige) Natur zu fürchten, als Ersatz werden ihnen staatlich erwünschte, moralische und sexuelle Verhaltensmuster indoktriniert.
Individualismus wird als asozial geächtet, Unangepasste gelten als Rebellen oder Wilde, die von der Mehrheitsgesellschaft verstoßen, in sogenannten Reservaten leben. Sie gelten als Touristenattraktion für privilegierte Angepasste. In dieser "primitiven Umwelt" gibt es noch natürliche Fortpflanzung, etwas, das von der Normgesellschaft als schmutzig und peinlich empfunden wird.

Im Mittelpunkt dieses Klassikers stehen fünf Figuren:

Lenina Crown, eine schöne, rothaarige, angepasste und stets glückliche Mitarbeiterin der Norm- und Brutzentrale, die sexuelle Gefühle ablehnt, ja, als abnormal empfindet,
ihr Freund, Bernard Marx, ein (entgegen der Norm) kleinwüchsiger Alpha, der lieber einsam und melancholisch ist, als im Somarausch zu derilieren,
Helmholtz Watson, ein Alpha-Plus, der als Dozent an der Hochschule für Emotionstechnik lehrt, aber gern Gedichte schreibt und Schriftsteller sein will,
Mustapha Mond, Weltenkontrollor für Westeuropa, der verbotene Bücher wie Shakespears Werke oder die Bibel liest, über Gott philosophiert und dennoch systemkonform leben möchte,
und letztlich John, ein Wilder, der als Außenseiter im Reservat lebt, obwohl er Sohn des Direktors der Brut- und Zuchtanstalt Berlin-Dahlem ist. Er wurde natürlich gezeugt und in der Dorfgemeinschaft von seiner Mutter aufgezogen. Sie brachte ihm mittels Shakespeardramen das Lesen bei und erzählte ihm von der Zivilisation, die er jedoch ablehnt. Nicht zuletzt wegen des dort grassierenden Soma-Konsums.

Geschickt verknüpft Huxley die Schicksale sämtlicher Protagonisten zu einem dichten Handlungstrang. Mit unnachahmlicher, sprachlicher Brillianz schafft er es, die Spannung über den Ausgang seiner Geschichte bis zum letzten Absatz, ja, buchstäblich bis zur letzten Zeile zu tragen. Er setzt sich mit allen sozialen und psychischen Aspekten dieses abstrakten Zukunftsmodells auseinander, geradezu schockierend erscheinen seine Perspektiven im Spiegel der Gegenwart.

 

Och, als spannend würd ich das Buch nicht bezeichnen, aber interessant, an einigen Stellen langweilig, das Ende ... hmm, kann mich jetzt nicht mehr so recht erinnern, ich weiß nur, dass es mir damals, damals vor zwei Jahren komisch vor kam und ich enttäuscht war.

Ansonsten sehe ich das wie du, Manuela. :) Kann ich auch nur empfehlen. Ein Muss für diejenigen, die auch noch auf dystopia Romane stehen.

 

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