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Action-Writing oder Nächtliche Busfahrt und weitere Formalitäten

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07.12.2004
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Action-Writing oder Nächtliche Busfahrt und weitere Formalitäten

Action-Writing oder Nächtliche Busfahrt und weitere Formalitäten

Ich saß ganz hinten. Da wo es am meisten ruckelt und zuckelt. Drinnen hell, draußen dunkel, warf ich wehmütig meinen Blick hinaus, so wie ein echter Verzweifelter, während verlassene Häuserzeilen an mir vorbeizogen. Ich drückte auf „Stop“. Ich wollt hinaus, rennen und das Stechen in der Lunge spüren, weil es so kalt war, meinen Atemrauch in der dunklen Luft aufsteigen sehen. Jeder Cowboy raucht, ob nun Zigaretten oder direkt aus der Lunge... Der Bus fuhr einfach vorbei. An der Station, wo ich aussteigen wollte. Erst bemerkte ich das gar nicht, aber dann zog das Bushaltestellenschild an mir vorbei. Ich habe jedes Mal Angst, dass der Busspiegel das Bushaltestellenschild trifft und zersplittert. Aber der Bus fuhr vorbei. Ohne Knall.
Geisterbusse gibt es nicht.
Ich stand auf und schwankte, ruckel zuckel, nach vorne. Der Busfahrer sah im faden Neonlicht etwas blass aus, aber sonst war er sehr lebendig - kein Geist - und handhabte das große Lenkrad mit ausladenden Bewegungen. Ich haute ihm eine ‘rein. Es machte knack knack und der Busfahrer fing an, im Duett mit seinem Bus zu schnaufen. Wie eine Lokomotive, die langsam, ganz langsam und gemütlich durch die Provinz fährt. Aber wir fuhren mitten durch eine leergefegte Stadt. Er begann zu zittern, dabei hatte ich ihn gar kein zweites Mal mehr angerührt.
Urplötzlich zog er die Bremse an, nicht panisch, aber schnell und bestimmt. Ich knallte mit dem Kopfgegen die Frontscheibe und konnte mich gerade noch am Eingangsgerüst festhalten. Ich stand, der Bus stand, der Busfahrer auf und setzte sich eine Reihe hinter seinen Fahrersitz. Dort weinte er still und heimlich vor sich hin. „Wir sind doch nicht in Ouagadougou!“, schluchzte er.
Ich wollte dem kleinen Weichspülrassisten noch eine verpassen, aber dann trat ich doch eine Bustür in Scherben bis ich aussteigen konnte und malte mit meinem Edding „Make Love, not War.“ in dicken Buchstaben draußen auf die Fenster des Busses.
Ich suchte die nächste Kneipe auf. Wie ich dort hin gekommen bin, weiß ich nicht mehr, nur dass über der Tür ein Schriftzug die „Nachteule“ verkündete. Hinter der Theke entdeckte ich eine Nachteule. Also, eine menschliche. Ich bestellte einmal „Devil‘s Fist“.
„Du hast aber gekleckert.“, offenbarte mir die Nachteule. Ich schaute auf die dunklen Flecken auf meinem weißen Arschkriecherhemd, das ich immer für die Arbeit anzog. Nasenbluten.
„Hab ich öfter mal“, teilte ich der Nachteule mit. Ich hatte dann doch keine Lust mehr auf Devil‘s Fist und bestellte Tequila Sunrise, weil draußen die Morgendämmerung einsetzte. Der Moment, wenn die Götter neugeboren werden.

 

HI Hermes

Na, auf Drogen? Finde ich sehr interssant und hab es gerne gelesen. Auf die grammatikalischen Fehler werden dich Leute über 200 postings hinweisen. Schade, dass dein Prot aggressiv wird. Aber das ist auf diesen Drogen, so einem die Nase von blutet, ja auch so. Schön auch die Realitätsverzerrung in der Sichtweise des Prots. Nur das Ende finde langweilig.

Gruß
Aris Rosentrehter

 

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