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Überschätzte Autoren

Welche Autoren werden eurer Meinung nach überschätzt und sind - übertrieben ausgedrückt - das Papier nicht wert, auf dem ihre Ergüsse gedruckt werden?

Ich mach mal den Anfang mit einem Horrorautor, der meiner Meinung nach nicht so gut ist, wie es sein Bekanntheitsgrad und die Verkaufszahlen seiner Bücher vermuten lassen: Dean R. Koontz. Der Mann mag einige ganz nette Sachen geschrieben haben, hat aber mindestens genauso viel Müll fabriziert. Zum Beispiel gehört seine Kurzgeschichte "Gehetzt", die ich kürzlich gelesen habe, zum langweiligsten und belanglosesten Stück Literatur, dass ich aus diesem Genre kenne. Langweilige Story, langweiliger Stil, langweilige, weil platte und klischeehafte Charaktere. Dazu kommen noch ein altkluges Balg, dass angesichts einer zurückgeschlagenen Invasion von mutierten Killerratten (wie originell!!) Sachen sagt wie
"Ich will sie auch sehen. Sie wollten uns in die Enge treiben, aber nun ist es anders gekommen." Er sah zu seiner Mutter hoch. "Egal, wie tief wir in der Patsche sitzen, wir kommen immer davon, wenn wir nur zusammenhalten, stimmt's?"
und ein Koontz-typischer tapfer-klug-treu-Hund, der hemmungslos vermenschlicht wird.
Gekrönt wird das Ganze auch noch von einem alle-haben-sich-lieb-denn-die-bösen-sind-tot-und-überhaupt-ist-alles-total-dufte-Ende.

Es ist zwar nur eine Kurzgeschichte, die angesichts des umfangreichen Koontz-Kataloges kaum ins Gewicht fällt, dennoch ist es nicht erste Mal, dass er mit beiden Händen in den literarischen Misthaufen greift (Stichwort "Bote der Nacht). Außerdem würde ein wirklich guter Autor eine solche Geschichte nicht einmal schreiben, wenn sein Gehirn neben ihm auf einem Hocker sitzen und John Sinclair-Hefte lesen würde.

 

Hi,

ich habe kürzlich ein Buch gelesen mit einer Sammlung von Kurzgeschichten von Petra Hammesfahr.
Sie hat durchaus einen Stil, denn ich sehr mag... auch die Darstellung ihrer Charaktere gefällt mir recht gut... aber die Geschichten waren im Grunde genommen ALLE gleich. Also, wenn du zwei oder drei davon gelesen hast , dann wußtest du schon, wie alle anderen ausgehen werden...

Koontz mag ich übrigens auch nicht besonders...

LG
Bella

 

@Bella: Von Petra Hammesfahr habe ich noch nichts gelesen. Anscheinend habe ich da nichts verpasst...

@Maria123:

Schließlich war das Buch in den USA monatelang ein Bestseller.

Das muss ja nicht unbedingt heißen, dass das Buch auch gut ist. ;) Die Filme mag ich auch, das Buch habe ich noch nicht gelesen. Dachte bisher aber auch, dass es sehr gut sein müsste...

 

Dean Koontz hat wirklich teilweise Schwachsinn geschrieben, für den ich mich schämen würde. Beispiel das Romänchen "Nachtstimmen". Wahnsinn, wie clever ein etwa 14-jähriger Typ einen Mörder überführt. Und wieder mal ein Beispiel für das Koontz-typische "Alles muss gut sein"-Ende. Ich hab nichts gegen Happy-Ends. Aber ich will nicht von der ersten Seite an schon wissen wie es ausgeht, welche Pärchen sich finden und wer überlebt. Und bei Koontz weiß man das fast immer.
Er liest sich oft prima, wenn ich meinem Gehirn eine Auszeit gönnen will und dafür bin ich auch froh, dass es ihn gibt. Und er hat auch Besseres geschrieben, ein paar wenige Kurzgeschichten find ich richtg gut. Aber den Superlativen, mit denen er bedacht wird, wird er nicht gerecht.

Bei Anne Rice kann ich auch mitreden: Hab letztes Jahr "Die Mumie" gelesen. Ich musste gerade googeln, um zu erfahren, wie das Buch nochmal hieß und das sagt schon, was ich davon denke. Musste das unbedingt sein, aus dem wiedererweckten Ramses einen Superman-Verschnitt zu machen? Der wie nebenbei auch noch innerhalb weniger Stunden Sprachen lernt?

 

Hallo Poesiefräse,

bezüglich Mankell muss ich dir widersprechen. Ich persönlich lese ihn sehr gerne. "Wallanders erster Fall" ist nun schon eine Weile her, aber ich hab das Buch in guter Erinnerung.
Außerdem können die Wortwiederholungen durchaus von den Übersetzern kommen.
Gut, er zählt nicht zu den anspruchvollsten Autoren, aber für Zwischendurch fand ich ihn wirklich gut.

@ Jynx
Was Anne Rice angeht kann ich dir nur zustimmen!!

LG
Bella

 

Hi Poesiefräse,

hm, der Erzählstil von Mankell ist natürlich Geschmackssache. Bei manchen Büchern stört es mich auch, bei seinen Büchern nicht. Das kommt auch immer auf meine Stimmung an. Manchmal hab ich Lust auf leichte Kost und da kommt mir Mankell gerade recht...
Prologe sind auch Geschmackssache. Die mag ich beispielsweise sehr gerne, während ich filmische Rückblenden eher stören...

Ich mein, du hast natürlich recht: Es gibt tausend bessere Bücher als die von Mankell, aber ich persönlich würde sie nicht bei meinen schlechteren gelesenen Büchern aufzählen.

Manche Bücher die lese ich nicht einmal zu Ende, weil sie mir schon nach ein paar Zeilen total auf die Nerven gehen...

LG
Bella

 

Jynx schrieb:
Autoren, von denen ich zugegeben nicht ihr gesamtes Oeuvre gelesen habe, mich aber tapfer durch das ein oder andere Stück gequält habe, um mich dann kopfschüttelnd zu fragen: Wass'n das?

Stephen King
Wolfgang Holbein
Anne Rice

So, jetzt könnt ihr Schimpf und Schande über mich kippen. Mir egal. Ich hab schon immer einen reichlich merkwürdigen Literaturgeschmack gehabt... :shy:


Bei Holbein und Rice kann ich dir zustimmen, die halte ich auch für überbewertet. Was aber Stephen King angeht... Ich glaube, wir sollten die Sache vor der Tür Regeln! :fluch: ;)

 
Zuletzt bearbeitet:

Wolfgang"uh-ich-habe-gerade-fünfzehn-Minuten-Zeit-da-kann-ich-schnell-noch-einen-Roman-schreiben"Holbein ist einfach nur schrecklich. Trotzdem finde ich es falsch, ihn bei dem Threat über überschätzte Autoren aufzunehmen.
Begründung: Holbein ist kein Autor, denn ein Anstreicher ist schließlich auch kein Maler! ;)

Sehr enttäuscht war ich allerdings von Cornelia Funke. Was habe ich nicht alles tolles über die Dame gelesen. Habe deshalb mit großen Erwartungen Tintenherz gelesen. Viel zu großen offenbar, denn das einzig wirklich gute an dem Buch sind die vor jedem Kapitel vorgeschobenen Zitate aus anderen, wirklich tollen Büchern (Brautprinzessin, Peter Pan, Borribbels, Schatzinsel usw.) Was an der Frau so toll sein soll, weiß ich wirklich nicht! Na ja, Geschmacksache.

 

Vom Cornelia Funke hab ich mal "Herr der Diebe" gelesen, das fand ich sehr schön. Nicht ganz so toll wie erhofft, aber doch gut.
Und mit etwa 11 Jahren hab ich mal "Kein Keks für Kobolde" bekommen. Ich weiß nicht warum, die Geschichte ist süß, die Illustrationen schön, aber ich hab's nie zuende gelesen gekriegt. Ich glaube, ich komme mit der Autorin besser klar, seit ich älter bin.

 

Mir fällt noch Koji Suzuki ein. Er hatte mit "Ring" zwar eine wirklich gute Idee, sein Stil ist aber alles andere als berauschend. Außerdem wird die ganze Story spätestens mit "Loop - The Ring III" langsam lächerlich.

 

@ poesiefräse
Nachdem ich auch zu den alten Säcken hier gehöre, möchte ich zugeben, dass ich ebenfalls eher der "ruhigen" Literatur zugetan bin.
Fantasy kann ich weder in Film, noch in Literatur etwas abgewinnen, aber gut. Jedenfalls habe ich das Gefühl, dass viele Leser (va jüngere) dergestalt reizüberflutet sind, dass nur noch eine Steigerung der "Sensation" wahrgenommen wird. Ein Film oder Roman, wo nicht alle fünf Sekunden bzw. fünf Zeilen ein Drache jemanden frisst, UFOs gegen die Air Force kämpfen oder dergleichen, gilt als "langweilig".
Kurz gesagt: Was sich nicht über die schillernde Oberfläche verkaufen lässt, ist "langweilig", auch wenn sich darunter faszinierende, tiefere Schichten befinden.
Das ist zumindest mein Eindruck, vor allem aus anderen Foren, wo man unter ausführliche Postings von mir zB geschrieben hat: "Wer soll das alles lesen???"
Diskussionen über Filme etwa beschränken sich dann auf ein: "Johnny Depp war sooo süß!" "Ja, fand ich auch" "Fand ich nicht. Doofer Film" blablabla

Ich weiß auch nicht: Man sollte halt nicht älter und miesepetriger werden. :)

 

Jynx schrieb:
:lol:
Anno Achtzehnachtzig Kartoffelkrieg, ich hab geschält, du hast geschmissen... :D Ich hab da so ein paar Schwarten in den Regalen stehen, die kann ich gut vielleicht als Verteidung verwenden...
Nee, im Ernst: Ich glaube, ich hab vielleicht einfach das Alter (spannende Frage übrigens: Haben Bücher ein Alter zum Lesen? *winkanpoesiefräse*) verpasst, diese Autoren ernsthaft zu lesen. King habe ich das erste Mal mit 16 in die Finger bekommen, und da war der Zug wohl schon abgefahren... ;)
LG Jynx

*lol* Jaja, das waren noch Zeiten damals an der Front. Ich erinnere mich noch an den großen Sieg in der "Knollenschlacht" auf dem Acker der Ehre von Bauer Heinrich und leider auch an den verhängnisvollen Winter 1881, wo der plötzlich einsetzende Frost unsere Munition in Süßkartoffeln verwandelte und den sicher geglaubten Sieg in die Hände des Feindes spielte.

Kann schon sein, dass Bücher ein Alter zum Lesen haben, obwohl ich nicht glaube, dass man mit 16 zu alt für King ist... ;)
Aber letzendlich ist alles eine Frage des Geschmacks; und den kann man nicht immer am Alter festmachen.

 

Jynx schrieb:
:rotfl:

Ich meinte auch eher, dass für mich damals King schon durch war. Ich hab in dem Alter tonnenweise Krimis gelesen und hatte zudem eine ganz heiße Camus-Phase, die dann von Kafka abgelöst wurde. Also: Meiner Theorie nach hat jeder Mensch ein eigenes 'Lesealter', und manchmal muss man nur auf ein Buch warten können, manchmal hat man es verpasst. Aber das wird gerade zu off topic. Vielleicht mache ich nochmal einen eigenen Thread dazu auf...


Stimmt, wir driften ab. Der eigene Thread ist keine sschlechte Idee. Ist doch ein interessantes Thema...

 

Hallo Maria123, hallo Poesiefräse,

sorry, wenn ich mich jetzt einfach so in eure Diskussion einklinke, aber es geht gerade um Weltliteratur bzw. Nicht-Weltliteratur.
Ich denke, dass manche Bücher, die als Welt-Literatur gelten, nicht unbedingt so gut sind. Manche sind für die heutige Zeit vielleicht auch schon veraltet. Ich habe einen Großteil der deutschen Klassiker zu Hause und manche lese ich und manche nerven mich schon nach ein paar Seiten.
Ich meine, so was ist einfach Geschmackssache. Bei manchen Büchern zwinge ich mich dann, sie zu lesen, weil´s ja Weltliteratur ist, obwohl ich mir denkt: Mein Gott, was für ein langweiliges Buch...
Sicher kann das etwas mit dem Alter zu tun haben (mit 14 Jahren fand ich King gut, mittlerweile nicht mehr), aber ich würde nicht grundsätzlich davon ausgehen, dass jüngere Leser mehr Action brauchen.
Ich bin der Meinung, dass manche (das ist jetzt nicht gegen dich, Poesiefräse) auch nur sagen: Oh ja, ich habe der Pate gelesen. Das war ein tolles Buch etc.
Obwohl sie es vielleicht selber nicht so gut fanden und das nur behaupten, weil sich´s gut anhört.
Das Phänomen habe ich auch schon bei moderner Kunst beobachtet. Mir gefällt sie einfach nicht und wenn ich das sage, dann schauen einen alle blöd an und manchmal hat mir im Nachhinein auch schon jemand gesagt, dass sie es nicht gut fanden.

Das gleiche geht mir auch bei manchen Kurzgeschichten hier so. Ich lese eine Geschichte, die von 10 Leuten Lob bekommen hat, keiner fand etwas schlechtes daran und mir gefällt es einfach nicht.
Liegt das dann an mir, oder am Autor?

LG
Bella

 

Maria123 schrieb:
Ich bin ein riesiger Goethe Fan (habe tatsächlich Faust freiwillig mit 14 gelesen); aber es gibt tatsächlich das eine oder andere, dass mich schreiend davon laufen lässt.
Nun, hier ist noch jemand wie du, denn ich kann mit Goethe überhaupt nichts anfangen. Ich finde ihn einfach nur grausig.
Nicht, daß ich mich jetzt hinstelle und ihn als "schlecht" bezeichne, es ist nur einfach nicht meine Welt. Ich werde ihn auch nicht als überbewertet bezeichnen, ich lese nur nichts mehr von ihm. Was in der Schule durchgenommen wurde, reicht mir fürs Leben.

Ansonsten: Es ist etwas problematisch, in so einem Thread etwas zu sagen, das nicht angreifbar wäre. Überschätzte Autoren sind ja überschätzt, und wenn einer das so sieht, hat er den Zorn der Fans am Hals.

Man kann aber durchaus sagen, daß es das Phänomen gibt, daß sich etwas gut verkauft und a posteriori als Meisterwerk gefeiert wird, obwohl es gegen einige festgeschriebene Grundregeln des Schreibens verstößt und von jedem Lektor abgelehnt werden würde.

Manchmal kann man sich auch einfach nur wundern (und ärgern), wieso ein Text, der einem langweilig und amateurhaft erscheint, bei anderen Leuten tiefe Gefühle auszulösen vermag.

Das ist, wie ich nach 12 Jahren Analyse feststellen muß, nicht in einfache Schreibregeln faßbar. Um einen Nerv zu treffen, wie es so schön heißt, gibt es keine Vorhersagemöglichkeit, weil sich das Publikum dieses Nervs selbst nicht bewußt ist, solange er eben nicht getroffen wurde.

 
Zuletzt bearbeitet:

Alter, Fantasy und Weltliteratur

Hallo,

die Diskussion gleitet allmählich ab, hmmmm...?

@Bella: ich glaube, dass es an dir liegt, und nicht am Autor. Schließlich sind Geschmäcker echt unterschiedlich. Ganz ausschließen möchte ich allerdings auch nicht, dass manche Kritiker hier nettere Kritiken schreiben, als sie eigentlich möchten, um die Autoren nicht zu verschrecken. (Davon will ich mich auch nicht ganz freisprechen)

@Poesiefräse & Maria:
Weltliteratur, dazu möchte ich jetzt auch was sagen: Die sogenannte Weltliteratur ist meiner Meinung nach genauso Geschmackssache, wie alles andere auch. Ich glaube nicht, dass jemandem Stil und Themen von jeder "Größe der Weltliteratur" zusagen müssen. Bei manchen dieser Bücher sind die Themen auch so zeitspezifisch, dass man sie heutzutage gar nicht mehr oder nur verstehen kann, wenn man genau weiß, wie die Leute damals drauf waren. Das ist vermutlich der Grund, warum man früher im Deutschunterricht auch oft etwas über die Epochen gelernt hat, in der die Bücher geschrieben wurden (zumindest bei uns war das so).
Und zu Alter, Fantasy und Weltliteratur:
Ich bin (fast) 26, lese gerne Fantasy, wenn sie etwas mehr aussagt, als nur Schlachten (Philipp Pullman, Neil Gaiman, Peter S. Beagle, Ursula K. LeGuin), Krimis, Thriller, Märchen, Sci Fi, Horror, Historische Romane, bisweilen auch so "Alltagsbücher". Ich mag Goethe nicht besonders (bis auf Faust), liebe dafür E.T.A. Hoffmann (tja, Maria, da sieht man die Geschmäcker wieder), Schiller, Shakespeare, Max Frisch, Kleist. Ich mag nachdenkliche Theaterstücke, aber auch nachdenkliche Kinofilme, aber auch Komödien (im Theater). Und das alles hat mMn keinen Zusammenhang zu meinem Alter.

Vielleicht sollte man sich einfach drauf einigen, dass Puzo (den ich noch nicht kenne, nur den Film, an dessen Drehbuch er mMn auch mitgewirkt hat) Marias Meinung nach überschätzt wird und für andere zur Weltliteratur gehört. ;)

Liebe Grüße,

Ronja

P.S. und um es nochmal zu sagen und nicht ganz vom Thema abzuweichen: mMn wird Goethe heutzutage überschätzt, weil viele es lesen, damit nix anfangen können und es eigentlich schlecht finden, es sich aber nicht zu sagen trauen. Wahrscheinlich liegt das aber an der bereits angesprochenen Problematik mit den Epochen


Menno, relysium war schneller :(

 

Wie schon gesagt: Es ist alles Geschmackssache. Ich habe aber auch teilweise den Eindruck, das viele (damit meine ich keinen an dieser Diskussion beteiligten) dem "Es ist Weltliteratur, also muss ich es gut finden"-Syndrom unterliegen. Um gebildet zu wirken und seinen gehobenen literarischen Geschmack zu beweisen, scheint es zum Beispiel als notwendig zu gelten, "Ulysses" super zu finden, auch wenn man noch nicht mal den Klappentext versteht (ich persönlich finde das Buch stinklangweilig).
Es gibt keinen universellen, allgemeingültigen Geschmack, jeder hat persönliche Vorlieben und Neigungen. Diese Einteilung in Weltliteratur und Nicht-Weltliteratur ist doch vollkommen müßig. Wozu braucht ein Leser eine von Literaturwissenschaftlern festgelegte Kategorisierung? Entweder man findet ein Buch gut oder nicht, Weltliteratur hin oder her. Wenn ein Buch qualitativ wirklich gut ist, dann braucht es mit Sicherheit keinen "Seht her, die Literaturwissenschaft hält mich für wertvoll, also lest mich gefälligst"-Stempel.
Was habe ich zum Beispiel davon, wenn ein Gericht als Gourmetspeise gilt, ich es aber nicht mag und lieber Hamburger esse?
Lange Rede kurzer Sinn: Meiner Meinung nach ist diese ganze Weltliteratur-Kategorisierung völling sinnlos, da letzendlich sowieso jeder für sich entscheiden muss, was ihm gefällt oder nicht.

 

@ Poesiefräse: Ich meinte damit ja auch gar nicht, dass du dich nach dieser Einteilung richtest.
Ich weiß nicht, ob ein normalsterblicher "Ulysses" überhaupt verstehen kann. James Joyce ist in dieser Hinsicht immer etwas "ungewöhnlich". Er ist ja nicht umsonst einer der bekanntesten ungelesenen Autoren...
Kafka finde ich übrigens auch sehr gut. Er gehört zwar nicht zu den leichtesten Autoren, trotzdem gefallen mir seine alptraumhaften Szenarien ausgesprochen gut.

 

Jynx schrieb:
Hach Kartoffelmister, so langsam mag ich dich. Jetzt machst du mich auch noch unsterblich... Ich fühl da schon die spitzen Fangzähne ... :D

Würde ich ja gerne machen, doch leider zähle ich ebenfalls zu der Spezies der Normalsterblichen. Die spitzen Fangzähne sind leider nur aus Plastik... :D
Ich mag keine Bücher, die man entweder nie, oder nur nach dem Konsum von Sekundärliteratur im zehnfachen Umfang des eigentlichen Buches verstehen kann. "Ulysses" gehört da eindeutig dazu; von "Finnegan's Wake" ganz zu schweigen. Aber ich halte James Joyce deshalb keinesfalls für überbewertet, um mal wieder zum Thema zu kommen. :D

 

Ziemlich grausig fand ich "Neuromancer" von William Gibson. Hab viele Jahre lang versucht, das Buch zu ende zu lesen, es hat aber irgendwie nie geklappt. Das Buch hat zwar ein ganzes Genre gestartet (Cyberpunk), dessen Fan ich schon seit Ewigkeiten bin, aber mit dem Gibson-Geschreibsel kann man mich wirklich jagen. Mir kommt Gibson generell so vor, als ob er selbst weder wüsste, was er da schreibt, noch wozu, oder was er damit eigentlich bezwecken will. Nur verwirrend, das Ganze für mich.

Wolfgang Hohlbein: Da stimme ich auch dem oben gesagten zu. An dem bewundere ich nur die Anzahl seiner Veröffentlichungen. (Jedes Mal, wenn ich ein Hohlbein-Buch aufschlage, lese ich etwas von "Er setzte sich auf, usw... ". :D . OK, vermutich MUSS man sich irgendwann im Verlauf einer Story aufsetzen, aber Wolfgang scheint nichts mehr anderes als das einzufallen (Hat quasi alle Wordpermutationen mit seinen vielen Büchern durch und muss sich einfach wiederholen)

Tolkien. (Weiss nicht, ob man das sagen kann ohne gesteinigt zu werden): Muss an mir liegen, aber ich krieg Herr der Ringe auch nicht zu ende gelesen.

 

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