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Zwischenfall im Weltall

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Zwischenfall im Weltall

Zwischenfall im Weltall

Auf seinem täglichen Rundgang durch sein Raumschiff fiel Käptn Malcic Jankovic heute etwas Besonderes auf: In einer Aussenwand des Schiffs klaffte ein riesiges Leck. Der gesamte Sauerstoff aus diesem Sektor wurde laut saugend in das All hinausgesogen.
Malcic Jankovic kam gerade aus dem Übergangstor in den Sektor 443a, als er sofort merkte, dass von irgendwo ein starker Sog kam. Er zog sich sicherheitshalber seine Magnetstiefelchen an und aktivierte dieselben. "Irgendwo muss da ein Leck sein.", stellte er mit seinem trainierten Intellekt fest. Ein IQ von mindestens 100 war Voraussetzung für einen Käptn.
"Ich muss das Leck finden und dann den Auftrag an unsere Techniker geben, dasselbe zu reparieren, oder anders ausgedrückt, zu flicken. Mal schauen...", murmelte er in sich hinein, während er sich unter immer stärkeren Sog dem Leck näherte.
"Huch!", erschrak er plötzlich. "Beinahe hätte ich vergessen, dass ja durch das Leck auch der ganze Sauerstoff aus diesem verdammten Sektor gesogen wird." Hastig nahm er die Sauerstoffmaske aus seiner Seitentasche, die er bei dem Rundgang immer dabei hatte, und zog sich dieselbe über seinen kleinen Kopf. Da er eine sehr grosse Nase hatte, musste für ihn die Gasmaske spezielle angefertigt werden. Sie hatte nun vorne wie einen kleinen Überhang, so dass die Nase darin Platz hatte. Auch seine hohe Stirn war ein Problem beim Anziehen, deshalb musste der Riemen der Maske verlängert werden. Dafür sass die Maske danach schön fest, da seine grossen Ohren die Riemen festhielten.
Schnell fand Käptn Jankovic das riesige Loch. Es war ca. 50 Meter lang, und etwa 10 Meter hoch. "Der verdammte Sektor ist ca. 12 Meter hoch und 80 Meter lang, also ist.., das Loch umfasst somit.., also es ist fast die gesamte Aussenwand in diesem verdammten Sektor zerstört.", dachte Malcic, während er vor dem Loch stand und den gewaltigen Sog spürte. "Mein Gott, die Magnetstiefelchen haben nur ca. für 10 Minuten Akku, danach bricht das Magnetfeld zusammen. Ich würde einfach so ins All gesogen werden. Ich muss schleunigst hier weg.", fuhr ihm plötzlich ein Gedanke durch den Kopf.
Sogleich lief Malcic, so schnell er konnte, wieder zum Übergangstor zum nächsten Sektor um sich dort in Sicherheit zu bringen. Er erreichte das Tor 3 Sekunden, bevor der Akku leer war. "Schnell den öffnen-Knopf drücken!", schrie er sich selbst an. Er hämmerte auf den grossen roten Knopf, worauf sich das Tor mit einem lauten Zischen öffnete. "Noch eine Sekunde!", rechnete er aus. Als das Tor etwa einen Meter weit offen stand, machte Malcic einen Hechtsprung durch und schrie dann "Tor schliessen!", weil es ja ein Spracherkennungssystem hatte. Im selben Moment merkte er, wie das Magnetfeld nachliess und er in Richtung des Lecks gesogen wurde, doch er hatte Glück. Das luftdichte Tor schloss sich gerade noch rechtzeitig, und so prallte er nur mit dem Kopf dagegen und krachte dann zu Boden. "Käptn an Brücke. Käptn an Brücke!", rief er energisch in sein an der Brust angebrachtes Mobilfunkgerät.
"Brücke hier? Was wollen Sie, Käptn?", antwortete sogleich Jonessen Frakes, ein Besatzungsmitglied des Raumschiffs.
"Nicht in diesem Ton!", schrie Käptn Malcic. "Hören Sie! Im verdammten Sektor 443a klafft ein riesiges Leck!"
"Was ist ein Klafft?", kam aus dem Funkgerät, dann noch ein lautes Lachen im Hintergrund.
"Verdammt, das ist nicht witzig!", brüllte Käptn Jankovic. Er hatte einen sehr hohen Blutdruck, was seinen Kopf immer leuchtend rot werden liess, wenn er wütend wurde. "Lassen Sie sofort einige Techniker in Sektor 443a kommen! Sofort!"
"Verstanden, Käptn!"
Am nächsten Morgen. Wie immer machte Käptn Jankovic seinen Rundgang. Das Loch war repariert, alles wieder in Ordnung.

Ende

 

Hallo Norther!

Wo Norther als Autor steht, ist auch Norther drin - naja, nicht wirklich. Bei einer richtigen Geschichte von dir wäre der Käptn wohl am Ende ins Alls geflogen ;)
Trifft nicht wirklich meinen Humor, wie so oft bei deinen Geschichten - wobei ich denke, dass du total abgedreht bist und eigentlich meinen Humor treffen müsstest. Egal.
Im Gegensatz zu sonst musste ich sogar einmal minimal schmunzeln ;)

Beinahe hätte ich vergessen, dass ja durch das Leck auch der ganze Sauerstoff aus diesem verdammten Sektor gesogen wird.
Ich weiß nicht wieso, aber es ist einfach geschehen. Wahrscheinlich, weil das einfach total doof wahr :D

Es war ca. 50 Meter lang, und etwa 10 Meter hoch. "Der verdammte Sektor ist ca. 12 Meter hoch und 80 Meter lang, also ist.., das Loch umfasst somit.., also es ist fast die gesamte Aussenwand in diesem verdammten Sektor zerstört.
Rein logisch gesehen würde ich "...50 Meter lang und etwa 10 Meter hoch. "Der verdammte Sektor ist circa 80 Meter lang und 12 Meter hoch..." schreiben.
So, wie du das stehen hast, hindert das meiner Meinung nach den Lesefluss leicht. Und: schreib das ca. bitte aus.

Mein Gott, die Magnetstiefelchen haben nur ca. für 10 Minuten Akku, danach bricht das Magnetfeld zusammen.
Hier auch bitte das ca. ausschreiben, kommt besser.

Grüße
Alisha

 

@Norther Hey, nun, also ich hab mich unterhalten lassen von deiner Geschichte in richtiger Länge. Und die satirischen Hiebe fand ich auch sehr nett. An was denkt man wohl, kurz bevor man vom städtischen Linienbus überfahren wird? Natürlich dran, wie man den Beschwerdebrief an die Stadtwerke formulieren wird.

Auf seinem täglichen Rundgang durch sein Raumschiff fiel Käptn Malcic Jankovic heute etwas Besonderes auf: In einer Aussenwand des Schiffs klaffte ein riesiges Leck. Der gesamte Sauerstoff aus diesem Sektor wurde laut saugend in das All hinausgesogen.
Der erste Satz ist herrlich! "Etwas Besonderes" fiel ihm auf, das ist einfach genial gemacht von dir, so elegant beiläufig!
Außenwand allerdings.

Malcic Jankovic kam gerade aus dem Übergangstor in den Sektor 443a, als er sofort merkte, dass von irgendwo ein starker Sog kam.
Nun, hier könntest du die irre Beiläufigkeit aber auch mit noch mehr Irrsinnn fortsetzen. Dass er es eben nicht "sofort merkt" - sondern erst "nach einer Weile".


"Irgendwo muss da ein Leck sein.", stellte er mit seinem trainierten Intellekt fest. Ein IQ von mindestens 100 war Voraussetzung für einen Käptn.
Hier ist mir das 'mit seinem trainiertem Intellekt' zu plumb; aber man könnte das auch zeigen. Er könnte nachdenken, sich am Kopf kratzen, bevor er zu der Vermutung kommt, dass ein Leck dahinter stecken könnte.

"Ich muss das Leck finden und dann den Auftrag an unsere Techniker geben, dasselbe zu reparieren, oder anders ausgedrückt, zu flicken. Mal schauen...", murmelte er in sich hinein, während er sich unter immer stärkeren Sog dem Leck näherte.
'dasselbe' ist hier nicht so schön. Einfach 'es'. Der Nebensatz mit dem Flicken kann weg.


"Der verdammte Sektor ist ca. 12 Meter hoch und 80 Meter lang, also ist.., das Loch umfasst somit..
Meter und Höhe in der gleichen Reihenfolge.

Ich würde einfach so ins All gesogen werden.
Er denkt im Konjunktiv? In dieser Situation?

Er erreichte das Tor 3 Sekunden, bevor der Akku leer war. "Schnell den öffnen-Knopf drücken!", schrie er sich selbst an.
Oder waren's 3,5 Sekunden? Ich würde einfach schreiben kurz bevor der Akku leer war.


"Noch eine Sekunde!", rechnete er aus
Ohne Taschenrechner oder mit?

und schrie dann "Tor schliessen!", weil es ja ein Spracherkennungssystem hatte.
Das ist ihm aber grad noch rechtzeitig eingefallen.

"Nicht in diesem Ton!", schrie Käptn Malcic.
So viel Zeit muss sein, ungebührliches Betragen des untergeordneten Personals zu rügen.

"Was ist ein Klafft?", kam aus dem Funkgerät, dann noch ein lautes Lachen im Hintergrund.
Das ist so dämlich, dass es hier richtig gut kommt (und die Arbeitsphilosophie in den Büros deutscher Unternehmen gut beschreibt).

Gern gelesen,
Gruß Flac

 

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