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Zwischen Glück und Talent

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24.05.2016
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Zwischen Glück und Talent

„Denkst du, ich bin bereit dafür?“ Bero nickte in Richtung des Ausgangs.
„Irgendwie habe ich mir das Kampffeld anders vorgestellt. Sagtest du nicht, es wäre … “
„... weniger sandig?“ Monti blickte ihn an und lächelte.
„Ja, war aber gelogen. Außerdem, wieso diese Besorgnis? Parieren kannst du mich doch, also bist du vorbereitet.“ Er lachte.
„Willst du mich wieder provozieren? Tut mir leid, mit meiner jetzigen Anspannung kann ich dich nicht einmal berühren.“ Monti lachte aber nur lauter.
„Hahaha, wahrscheinlich hast du recht! Aber weißt du, ich bin mir sicher, dass du deinen Gegner schlagen wirst.“ Plötzlich wurde er ernst.
„Das Talent dafür hast du jedenfalls … und natürlich den besten Meister … “ Der Ernst verschwand und er fing wieder an zu lachen.
„Ich vermute sogar, du hast recht … zumindest, was dich betrifft. Ich und Talent? Ich habe dich im Training nicht einmal getroffen … mit einer Ausnahme … “. Plötzlich riss jemand die Tür hinter ihnen auf.
„Es beginnt!“, schrie die Person hektisch.
„Bero, begeben sie sich sofort in die Arena!“
„Ist ja schon gut.“ Bero erhob sich und lief eilig in Richtung Ausgang.
„Wetten wir, dass du dein eigenes Talent gleich erkennen wirst?“ Rief Monti ihm hinterher, bevor er den Raum verlies. Beros Gedanken waren aber schon ganz woanders.

Ein riesiges und sandgefülltes Feld machte sich vor im breit und die Stimmen zahlreicher Menschen ertönten laut hervor.
„Das soll die Arena sein?“ Murmelte Bero vor sich hin, während er sich konzentriert umsah.
„Wie ein Sandkasten, nicht wahr?“ Es kam von einem Jungen vor ihm und klang selbstbewusst.
Als Bero ihn aber genauer betrachtete, war er fassungslos. Er trug keine Rüstung! Nur eine schäbige alte Mönchsrobe …
„D..Damit willst du kämpfen?“ Seine Stimme klang verunsichert.
„Überrascht?“ Die Person lief gemütlich an den Rand der Arena und nahm einen hölzernen Stab in die Hand.
Beros Augen vergrößerten sich noch mehr.
„Noch nie einen Magier gesehen oder was? War ja klar in dieser Stadt … “ Er wirbelte mit dem Stab herum ohne mich aus dem Auge zu lassen.
„Worauf wartest du? Willst du aufgeben?“
Bero stand völlig angewurzelt da. Bis er sich regte, vergingen mehrere Sekunden.
„T..Tut mir leid … Ich hätte nicht gedacht auf einen Magier zu treffen.“ Panisch suchte er im Publikum nach Monti. Nicht auffindbar.
„Jetzt mach hin! Ich glaub nicht, dass du unvorbereitet herkamst!“ Sein Gegner klang mittlerweile sehr gereizt. Und endlich! Beros Füße waren wieder unter seiner Kontrolle und er begab sich sofort zur Waffenauswahl.
Ohne lange zu überlegen, nahm er das Einhandschwert und den Schild. Rasch begab er sich zurück in die Mitte. Nun stand sein Gegner direkt vor ihm. Er konnte ihm nur wenig Blickkontakt schenken, bis eine Stimme aus dem Nirgendwo anfing, einen Countdown aufzusagen. Drei … Zwei … Eins …
Bis zum Ende brüllte jeder aus dem Publikum mit.

Bevor Bero aber im entschiedenen Moment vor sich schlagen konnte, war sein Gegner bereits spurlos verschwunden. Wenige Augenblicke später sah er ihn dann mindestens 15 Meter von sich entfernt wieder. Sofort ging Beros Körper zurück in die Paralyse über. Teleportation? Unglaublich! Völlig fassungslos bestaunte er seinen Feind, der mittlerweile eine n funkelnden Feuerball formte und auf ihn losfeuerte. Einen Moment später prallte Bero mit voller Wucht zu Boden und spürte einen undefinierbaren Schmerz. Das Feuer allerdings war verschwunden.
„Du bist tatsächlich unvorbereitet! Ich hätte nicht gedacht, dass meine erste Runde so dermaßen einfach wird.“
Wut stieg in Bero auf. Wieso hatte Monti ihn nicht darauf vorbereitet!? Wo steckte er überhaupt! Ein weiterer Feuerball traf ihn. Verdammt! Bero wusste, den nächsten Feuerball würde er nicht aushalten. Als er das glühende Geschoss schon hörte, riss er schnell seinen Schild hoch. Eine kleine Explosion sprang den Schild aber in tausend Stücke. Holz gegen Feuer, eine törichte Idee.
„Wirst du jetzt endlich mal angreifen?“ Anscheinend waren seine bisherigen Zauber nur Spielerei. Denn nun machte der Magier ernst, verzichtete aber auf die weite Entfernung.
„Mal sehen ob dir Eis besser zusagt.“ Als Bero wieder in Kampfposition stand, flogen auch schon erste Eiszapfen auf ihn zu. Einen konnte er mit dem Schwert zerschlagen, der Zweite traf ihn aber in die Schulter und der Dritte wiederum flog knapp an ihm vorbei. Der direkte Schmerz war zwar nicht so schlimm wie der Feuerball, der anhaltende aber wesentlich unangenehmer. Im Gegensatz zur unauffälligen Brandwunde, hatte er nun einen riesigen Eissplitter in seiner Schulter stecken! Bero schrie beim Anblick auf und sackte wieder einmal zusammen.
Er war schwach. Talent? Als hätte er so etwas Brauchbares! Aus lauter Selbstverachtung zog er den Eiszapfen heraus und warf ihn mit voller Wucht weg. Als plötzlich ein lauter Schrei ertönte, schaute er perplex in dessen Richtung. Und tatsächlich, der weggeworfene Eiszapfen steckte im Bauch des Gegners. Er hatte ihn getroffen!? Hatte er wirklich so viel Glück!? Als Bero schließlich zusah, wie der junge Magier zusammensackte und am Boden lag, wurde ihm etwas bewusst. Für den Magier war der Schmerz wesentlich schlimmer, denn er trug nur eine Robe aus Stoff! Er riss all seine Kraft zusammen, warf sein Schwert weg und ergriff den vorbeigeflogenen Eiszapfen. Ohne auch nur eine Sekunde länger zu warten, warf er ihn auf dem am bodenliegenden Magier. Beim Aufprall schrie dieser ächzend auf, worauf jede Bewegung aufhörte. Sofort erklang eine mittlerweile vertraute Stimme.
„Der Sieger der ersten Runde ist Bero aus Orengard!“. Das Publikum jubelte so laut, das ihm schwarz vor Augen wurde. Bero fiel auf seine Knie. Er hatte gewonnen. Durch Talent? Nein, das war eindeutig Glück … oder? Trotzdem wusste er jetzt schon, mit was Monti ihn bald konfrontieren würde …


Es gibt nun eine verbesserte Version:
http://www.wortkrieger.de/showthread.php?60210-Sein-erster-Kampf

 

Hey liebe Wortkrieger,
hier ist meine erste Kurzgeschichte.

Ich bin sehr gespannt auf eure Kritik!
Bitte gibt mir Tipps zur Sprache, da will ich mich besonders verbessern.

LG Monti

PS:
Hoffentlich hat das neue Jahr gut für euch begonnen!

 

Hallo montinore,

„Das soll die Arena sein?“ Murmelte Bero
"Das soll die Arena sein?", murmelte Bero

„D..Damit willst du kämpfen?“
"D-Damit willst du kämpfen?"
Ich bin mir nicht sicher, aber ich glaube, man sollte es so schreiben.

Jetzt mach hin!
Was soll das bedeuten?

eine n funkelnden Feuerball
einen

Er hatte ihn getroffen!? Hatte er wirklich so viel Glück!?
Als hätte er so etwas Brauchbares!
Bitte verwende nicht so viele Ausrufezeichen. Du verwendest auch zu häufig "..." .

Und jetzt zum Inhalt.
Hä, warum kämpft er gegen einen Magier? Wer ist Monti? Warum sind sie bei einer Arena? Kläre diese fragen. Der Leser ist faul und möchte sich das nicht selbst überlegen müssen :)

Ja ... alles in allem eine schön kreative Geschichte. Dir scheint Übung beim Schreiben zu fehlen, weswegen du wohl auch hier bist.
Lass dich nicht entmutigen. Gib einfach dein Bestes und du wirst bestimmt gut im Geschichten-schreiben.

LG,
alexei

 

Hallo montinore09,

ich lese gerne Fantasy (und schreibe auch selbst) und nehme mich mal deiner Geschichte an. Nimm dir meine Kritik bitte nicht allzu sehr zu Herzen, sie zielt nicht darauf ab, dich in die Pfanne zu hauen, sondern dir Verbesserungspotential aufzuzeigen.

Leider fehlt es dem Text an vielem: Atmosphäre, interessante Figuren, spannende Handlung.

1. Atmosphäre: Wie sieht es dort aus, wo deine Geschichte spielt? Wie riecht es? Welche Geräusche sind zu hören? Gerade bei Fantasy will man den Leser doch mitnehmen in eine andere Welt. Und die muss man eben beschreiben. In einer KG musst du keinen Weltenbau betreiben und kannst auf bekannte Elemente zurückgreifen (Zwerge, Orks, etc.), aber ein Mindestmaß an Beschreibung ist nötig, um Atmosphäre zu erzeugen.

2. Interessante Figuren: Deine drei Figuren bleiben leider alle blass. Auch hier muss beschrieben werden, wie sie aussehen. Aber auch was sie fühlen. Zumindest deine Hauptfigur, die in der Arena kämpft, muss dem Leser ans Herz gelegt werden. Wie alt sind die eigentlich?

3. Spannende Handlung: So richtig viel passiert ja nicht. Warum muss die Hauptfigur überhaupt in die Arena? Teilweise hab ich gedacht, hier wird ein Videospiel beschrieben. Irgendwie geht es um nichts. Kämpfen die bis zum Tod? Und wenn ja, warum? Hier musst du einen Konflikt aufbauen, den die Hauptfigur am Ende - knapp - bewältigt.


Und dann leidet der Text noch an einer Reihe kleinere Probleme:


„Irgendwie habe ich mir das Kampffeld anders vorgestellt. Sagtest du nicht, es wäre … “
„... weniger sandig?“
Absatz muss weg und alles in ein paar von Anführungszeichen zusammengezogen werden.

„Ja, war aber gelogen. Außerdem, wieso diese Besorgnis? Parieren kannst du mich doch, also bist du vorbereitet.“ Er lachte.
Die flapsige Sprache passt nicht zu einem Fantasy-Szenario mit Arena und Magiern. Hier kannst du die Sprache ruhig etwas getragener halten.
Und was bedeutet dieses "Parieren kannst du mich noch?" Hier fehlt mir der Zusammenhang.

„Es beginnt!“, schrie die Person hektisch.
Wie kann man hektisch schreien? Ich finde es besser, wenn man auf derartige Adjektive verzichtet und die Hektik aus den Dialogen sprechen lässt.

„Bero, begeben sie sich sofort in die Arena!“
Sie groß schreiben.

„Ist ja schon gut.“ Bero erhob sich und lief eilig in Richtung Ausgang.
Der hat's ja echt eilig, zu seinem Kampf zu kommen. Sollte der nicht erstmal ein bisschen zögern? Zu seinem Gott beten, o.Ä.?

„Wetten wir, dass du dein eigenes Talent gleich erkennen wirst?“ Rief Monti ihm hinterher, bevor er den Raum verlies. Beros Gedanken waren aber schon ganz woanders.
Ja? Wo waren denn seine Gedanken? Was denkt er beim Betreten der Arena? Was fühlt er? Das geht alles so locker flockig vor sich.

Ein riesiges und sandgefülltes Feld machte sich vor im breit und die Stimmen zahlreicher Menschen ertönten laut hervor.
"und" ist hier ein störendes Füllwort und kann weg.
"machte sich vor ihm breit" - Kann das das Feld wirklich? Besser: lag vor ihm.

„Das soll die Arena sein?“[KOMMA] Murmelte Bero vor sich hin, während er sich konzentriert umsah.
Inquit-Formeln immer mit Komma anhängen und danach klein weiter schreiben.

Als Bero ihn aber genauer betrachtete, war er fassungslos.
"aber" ist hier ein Füllwort und kann weg.

D..Damit willst du kämpfen?“
Drei Punkte für die Auslassung und danach klein weiter ==> D...damit

Beros Augen vergrößerten sich noch mehr.
Noch mehr als was? Waren sie vorher schon vergrößert? Das hast du nicht beschrieben.

„Noch nie einen Magier gesehen oder was? War ja klar in dieser Stadt … “
Die flapsige Sprache stört echt ...

Er wirbelte mit dem Stab herum ohne mich aus dem Auge zu lassen.
Mich? Eben hattest du noch einen Erzähler, der aus der dritten Person erzählt hat. Plötzlich wechselst du zum Ich-Erzähler.

Bero stand völlig angewurzelt da. Bis er sich regte, vergingen mehrere Sekunden.
Wow, gleich mehrere Sekunden ... Das kann man dann auch weglassen.

„Jetzt mach hin! Ich glaub nicht, dass du unvorbereitet herkamst!“ Sein Gegner klang mittlerweile sehr gereizt. Und endlich! Beros Füße waren wieder unter seiner Kontrolle und er begab sich sofort zur Waffenauswahl.
Und endlich ==> das ist kein vollständiger Satz.

Er konnte ihm nur wenig Blickkontakt schenken, bis eine Stimme aus dem Nirgendwo anfing, einen Countdown aufzusagen.
Man schenkt doch keinen Blickkontakt. Was willst du hier sagen?

Bevor Bero aber im entschiedenen Moment vor sich schlagen konnte, war sein Gegner bereits spurlos verschwunden.
entscheidenden

Wenige Augenblicke später sah er ihn dann mindestens 15 Meter von sich entfernt wieder.
Mindestens: Wieso mindestens?
15 ==> Kleine Zahlen immer ausschreiben (also fünfzehn)

Sofort ging Beros Körper zurück in die Paralyse über.
Warum zurück? Und was bedeutet "in die Paralyse übergehen"? Ich glaube nicht, dass man das so sagen kann. Eher: Beros Körper war wie paralysiert.

Teleportation? Unglaublich! Völlig fassungslos bestaunte er seinen Feind, der mittlerweile eine n funkelnden Feuerball formte und auf ihn losfeuerte.
einen
losfeuerte ==> abfeuerte

Einen Moment später prallte Bero mit voller Wucht zu Boden und spürte einen undefinierbaren Schmerz.
Was heißt undefinierbarer Schmerz?

Wut stieg in Bero auf. Wieso hatte Monti ihn nicht darauf vorbereitet!? Wo steckte er überhaupt!
Na endlich, wenigstens etwas Emotion.

Als er das glühende Geschoss schon hörte, riss er schnell seinen Schild hoch.
Unschön formuliert "als er das Geschoss schon hörte". Besser: In dem Moment, in dem er das Geschoss hörte, riss er seinen Schild hoch.
"schnell" ist wieder ein unnötiges Füllwort, denn man kann Dinge nur schnell hochreißen.

Einen konnte er mit dem Schwert zerschlagen, der Zweite traf ihn aber in die Schulter und der Dritte wiederum flog knapp an ihm vorbei.
zweite, dritte klein schreiben.

Im Gegensatz zur unauffälligen Brandwunde, hatte er nun einen riesigen Eissplitter in seiner Schulter stecken!
Warum unauffällig?
Du könntest auch weniger Ausrufezeichen im Text verwenden.

Er war schwach. Talent? Als hätte er so etwas Brauchbares! Aus lauter Selbstverachtung zog er den Eiszapfen heraus und warf ihn mit voller Wucht weg.
Dass der Protagonist nichts von sich hält, könntest du ausbauen und seine Unsicherheit und Angst bereits früher thematisieren und in den Kampf mit einfließen lassen (er bewegt sich ängstlich. Traut sich nicht, anzugreifen, etc.)

Für den Magier war der Schmerz wesentlich schlimmer, denn er trug nur eine Robe aus Stoff!
Wenn der Schmerz für den Magier schlimmer ist, weil er nur eine Robe aus Stoff trägt, warum ist der Schmerz für Bero dann weniger schlimm? Ich meine, er wird doch verbrannt und der Eissplitter steckt in seiner Schulter (blutet er eigentlich nicht?).
Ich denke, du beschreibst hier etwas, das man aus Rollenspielen kennt: die einzelnen Kleidungsstücke haben gewisse Rüstungswerte. Aber das hier soll doch echt sein und kein Spiel, oder? Dann ist Schmerz gleich Schmerz, egal welche Kleidung man trägt. Und wenn Bero vom Eiszapfen durchbohrt wird, dann muss ihm das genauso weh tun, wie dem Magier.

 
Zuletzt bearbeitet:

HSB
Hallo HSB,
ersteinmal danke für die ausführliche Kritik.

Als ich die Kurzgeschichte geschrieben habe, dachte ich mir irgendwie, dass diese Ausführlichkeit - wie sie in Romanen vorkommt - nicht in Kurzgeschichten auftaucht, sondern es einfach eine kurze bzw. knackige Geschichte ist. Da lag ich wohl falsch. Die nächsten werden viel umfangreicher, versprochen.

Zur Sprache:
Ich dachte tatsächlich, dass ich diesmal alles mit der Sprache richtig machen würde. Diesmal habe ich nämlich keine direkte und sachliche verwendet - sondern etwas Neues versucht. Anscheinend auch falsch. Da brauche ich auf jeden Fall Tipps!

Ansonsten ärgere ich mich, dass ich teilweise beim Verbessern mehr Fehler eingebaut habe. Ein Großteil deiner Verbesserungen wären gar nicht nötig gewesen. Ärgerlich. Laut diverser Rechtschreibprüfer bin ich wohl irgendwie durcheinander geraten...

Nochmals vielen lieben Dank für die Kritik - sie ist ungaublich hilfreich sowie wichtig für mich!
Besonders da ich Anfänger bin...

Zu alexei:
Genau deswegen bin ich hier - jeder Ratschlag bzw. Hilfe ist für mich wichtig.
Wie oben genannt, habe ich das Thema Kurzgeschichte wohl falsch verstanden. Normalerweise bin ich der Typ, der viel zu viel schreibt und zu viele Details einbaut. Das werde ich demnächst in den Kurzgeschichten miteinbringen!

LG Monti

PS:
Ist es eigentlich schlimm, wenn man viele Füllwörter benutzt? Irgendwie liest es sich persönlich besser - keine Ahnung, wie es auf euch wirkt.

 

Ich hab jetzt Bock auf Fantasy. Also les ich deine Geschichte, montinore. Mal sehen, was da auf mich zu kommt.

„Denkst du, ich bin bereit dafür?“ Bero nickte in Richtung des Ausgangs.

Wozu bereit? Den Ort zu verlassen?

„Ja, war aber gelogen.

Die haben da ernsthaft ein Gespräch drüber geführt?

"Sag mal, wie sandig ist eigentlich das Schlachtfeld?"
"Gar nicht sooo sandig."
"Na, ein Glück. Ich habs mit Sand ja nicht so."
"Ich mag Sand auch nicht. Er ist kratzig und rau und unangenehm."
"Halt die Klappe, Ani."

Er lachte.

An der Stelle könntest du den Charakternamen erwähnen, weil ich keinen Dunst habe, wer da lacht. Das könnte irgendein beliebiger Typ sein.

Plötzlich wurde er ernst.

Wer? Monti oder Bero? Da fehlt mir Bezug.

Ich habe dich im Training nicht einmal getroffen …

Und dem redet man ein, dass er bereit dafür wäre? o_O Da könnten sie auch ne Eidechse gegen einen Elefanten antreten lassen.

„Es beginnt!“, schrie die Person hektisch.

Was beginnt? Die Kämpfe? Berlin Tag und Nacht? Kocht das Nudelwasser?

Ein riesiges und sandgefülltes Feld machte sich vor im breit und die Stimmen zahlreicher Menschen ertönten laut hervor.

Sind die dort im Sand eingebuddelt? Da würde ich auch schreien wie am Spieß.

„Noch nie einen Magier gesehen oder was? War ja klar in dieser Stadt …

Womit wir bei Eidechse gegen Elefant wären.

Beros Füße waren wieder unter seiner Kontrolle

Was haben sie vorher gemacht, die Füße? Haben beide versucht, in eine jeweils andere Richtung auszubrechen?

Ohne lange zu überlegen, nahm er das Einhandschwert und den Schild. Rasch begab er sich zurück in die Mitte.

Das ist ne Sache, die mir bei dir aufgefallen ist: Du sagst uns sehr oft, mit welcher Geschwindigkeit Charakter X Aufgabe Y erledigt hat.

"Ohne lang zu überlegen."
"Sofort"
"Rasch"
"eilig"

Das erweckt den Eindruck einer einzigen Hetzerei.

Bevor Bero aber im entschiedenen Moment vor sich schlagen konnte

Warte, warte, warte. Der Magier stand direkt vor ihm? Ein Magier stellt sich direkt VOR seinen Gegner und gibt ihm die Möglichkeit, zuzuschlagen? Nein, Kumpel. Das kauf ich dir nicht ab. Schon gar nicht, wenn er eine Mönchskutte trägt und sieht, dass sein Gegner ein Schwert nimmt. Ein Magier brauch Zeit, um Zauber vorzubereiten. Das sind keine automatischen Standgeschütze. Magische Energie will gerufen, kanalisiert, gewirkt, gesprochen, was auch immer werden. Klar, er kann einen Zauber vorbereiten, aber das verschafft ihm längst nicht so viel Sicherheit, als dass es sich lohnen würde, direkt vor einem Schwertkämpfer zu stehen.

Selbst aus dem Blickwinkel des Kriegers ist es blöd, direkt vor dem Gegner zu stehen. Normalerweise lässt man zwei Schwertlängen Abstand, um genau solche Schnellschüsse zu verhindern.

Einen Moment später prallte Bero mit voller Wucht zu Boden

Nachdem ihn ein Feuerball getroffen hat. Warum brennt er nicht? Wenn du nicht möchtest, dass es so schnell vorbei wäre, nimm keinen Feuerball. Es gibt viel größere Späßchen, die ein Magier auf seinen Gegner werfen könnte. Eine Erdfaust. Arkane Geschosse. Melfs Säurepfeil ... warum einen Feuerball?

und spürte einen undefinierbaren Schmerz. Das Feuer allerdings war verschwunden.

Wohin und warum? Hat man dem Magier schnell durchgefunkt, dass er einen Protagonisten vor sich hat? Anders kann ich mir die Plot convenience gerade nicht erklären.

Du bist tatsächlich unvorbereitet!

Worauf hätte er sich vorbereiten sollen? Der Magier macht auch nicht den Eindruck, als hätte er darüber Bescheid gewusst, dass jemand zu ihm rauskommt, der nicht vorbereitet ist. Er soll sich also nicht so aufspielen.

Ein weiterer Feuerball traf ihn

Also, das klingt jetzt wirklich wie ein Rollenspiel. Ein Grünschnabel steckt zwei Feuerbälle weg.

FEUERBALL! Klingt das nach einer milden Ärgernis? Es ist eine herbeigezauberte Flammenkugel. Magma! Brennend heiß! Viel Aua. Kritischer Treffer für Grünschnäbel!

Eine kleine Explosion sprang den Schild aber in tausend Stücke.

Natürlich bekommt der Protagonist aus unerklärlichen Gründen keinerlei Splitter oder Resthitze des Feuerballs ab. Wie jeder weiß hat ein explodierender Schild lediglich dramatisch auszusehen. Schaden richtet so etwas nicht an!

verzichtete aber auf die weite Entfernung.

Für einen Magier ergibt das überhaupt keinen Sinn.

Im Gegensatz zur unauffälligen Brandwunde

Nach zwei Feuerbällen hat er eine unauffällige Brandwunde? Was hat der Magier geworfen? Feuerbierdeckel? Feuerrosinen? Normalerweise müsste Bero aussehen wie eine Roster, die zu lange auf dem Grill gelegen hat.

Aus lauter Selbstverachtung zog er den Eiszapfen heraus und warf ihn mit voller Wucht weg

Wenn er sich weniger verachtet hätte, hätte er ihn stecken lassen und als modischen Schmuck getragen, nehme ich an.

Und tatsächlich, der weggeworfene Eiszapfen steckte im Bauch des Gegners.

What. ?_? Also, ganz im ernst: So viel Plot convenience muss nun wirklich nicht sein. Der Held überlebt hier eindeutig, weil der Autor das will. Vom eigenen Antrieb aus passiert nichts. Du möchtest die Figur nicht sterben lassen.

warf sein Schwert weg und ergriff den vorbeigeflogenen Eiszapfen. Ohne auch nur eine Sekunde länger zu warten, warf er ihn auf dem am bodenliegenden Magier.

Was? Warum denn? Da hätte er doch ganz einfach sein Schwert nehmen können.

*****

Ich mag Fantasy. Sehr sogar. Umso mehr ärgert es mich, dass diese Geschichte eine reine Power Fantasy ist. Bero ist völlig passiv und gewinnt nur, weil der Autor es wollte. Klar, das ist in den meisten Fällen so, aber da schaffen es die Schreiberlinge, dass eine gewisse Spannung aufkommt. Das ist hier nicht gegeben. Die tödlichsten Sachen enden nicht tödlich, weil du es nicht wolltest - und das raubt der Geschichte jeglichen Atem. Bero versucht ja nicht mal etwas. Er lässt sich einfach von allem treffen. Keine eigenen Ideen, keine Initiative ... am Ende siegt er durch eine Deus Ex Machina.

Wenn du das besser machen möchtest, schraub die Macht des Magiers etwas herunter und lass das ein Duell auf Augenhöhe werden. Der Magier ist doch auch noch jung - in so einem jungen Alter kann er nicht schon mit allerhand Zauberzeugs um sich werfen. Lass ihn Formeln ablesen und dabei Abstand zu Bero halten, der sich überlegen muss, wie er mit einem Magier umgeht ... denn wenn er jetzt schon einen Magier so umklatscht ... was soll denn da bitteschön noch kommen und wie eine Bedrohung wirken? Die obligatorische Amazone mit Speer? Der blonde Schönling mit Bogen? Der 21jährige Kriegsveteran?

Schade. Das hätte so viel mehr sein können.

 

Hallo montinore09,

Als ich die Kurzgeschichte geschrieben habe, dachte ich mir irgendwie, dass diese Ausführlichkeit - wie sie in Romanen vorkommt - nicht in Kurzgeschichten auftaucht, sondern es einfach eine kurze bzw. knackige Geschichte ist. Da lag ich wohl falsch.
Der Punkt bei einer Kurzgeschichte ist, dass sie Mittendrin anfängt und nicht erst langsam Figuren aufbaut, etc. Auch haben Kurzgeschichten im Gegensatz zu Romanen meist nur einen einzigen Handlungsstrang. Aber: die Figuren und Orte müssen trotzdem greifbar werden. Wichtig sind Story, Orte und Figuren, nicht die Länge des Textes.


Die nächsten werden viel umfangreicher, versprochen.
Also die Idee von dem Forum hier ist, dass man die Texte verbessert, nachdem man Rückmeldung erhalten hat. Mein Vorschlag: warte, bis sich noch andere gemeldet haben und stelle dann eine neue, verbesserte Version der Geschichte an. Ich bin der Meinung, dass man Schreiben nur lernen kann, wenn man seine Texte verbessert.


Zur Sprache:
Ich dachte tatsächlich, dass ich diesmal alles mit der Sprache richtig machen würde. Diesmal habe ich nämlich keine direkte und sachliche verwendet - sondern etwas Neues versucht. Anscheinend auch falsch.
Also, du kannst es eigentlich machen, wie du willst. Meine persönliche Meinung ist halt, dass flapsige, moderne Sprache nicht zu Fantasy passt. Aber wenn DU es eben so machen willst, dann ist das deine Entscheidung als Autor. Ein richtig oder falsch gibt es hier nicht.
Hier wäre es eben sehr hilfreich, mehr über den Hintergrund der Arena zu erfahren. Vielleicht spielt die Geschichte ja in der Moderne, dann würde die Sprache wieder passen. Ich habe aber gedacht, sie spielt in so einem klassischem Mittelalter-Fantasy-Setting und fand die Sprache dann eben unpassend.


Ansonsten ärgere ich mich, dass ich teilweise beim Verbessern mehr Fehler eingebaut habe. Ein Großteil deiner Verbesserungen wären gar nicht nötig gewesen. Ärgerlich. Laut diverser Rechtschreibprüfer bin ich wohl irgendwie durcheinander geraten...
Tipp: Als letzten Arbeitsschritt die Geschichte ausdrucken und mit Rotstift nochmal korrekturlesen. Du wirst überrascht sein, welche Fehler du findest, die du bei hundertmaligem Lesen am Bildschirm übersehen hast ... ;-) Das geht allen so.

Nochmals vielen lieben Dank für die Kritik - sie ist ungaublich hilfreich sowie wichtig für mich!
Immer gerne

 

Hey NWZed,
danke für die Kritik - ich musste herzlich lachen, deine Kommentare sind super!

Da das meine aller erste Kurzgeschichte ist, war mir bereits klar, dass es wohl ein Fehlschlag wird. Trotzdem habe ich sie reingestellt, um die ersten Tipps zu kriegen - bevor ich in den größeren Kurzgeschichten alle Fehler übernehme.

Übrigens hast du vollkommen recht, teilweise ist die Handlung extrem unlogisch. Da habe ich mir wohl weniger Gedanken gemacht, als ich sollte - aber klar, ich wusste bis dato ja nicht, dass eine Kurzgeschichte viel mehr bieten muss. Mist.

LG Monti

PS:
Ich bin so dankbar für die bisherigen Kommentare, das glaubt ihr gar nicht. Freue mich schon diese Geschichte zu verbessern und all eure Verbesserungsvorschläge zu übernehmen!

 

Da das meine aller erste Kurzgeschichte ist, war mir bereits klar, dass es wohl ein Fehlschlag wird.

Das ist ja auch richtig so - um dich zu verbessern musst du schließlich erstmal wissen, was falsch läuft. Deswegen nehme ich auch kein Blatt vor den Mund. Es gibt dir schließlich genug Material, an dem du arbeiten kannst.

Übrigens hast du vollkommen recht, teilweise ist die Handlung extrem unlogisch.

Du hast dich ganz schön von Animes inspirieren lassen, glaube ich. Da gehts immer so lockerflockig zu, alle springen, fliegen und sind mit 15 schon die größten Helden. Das kann man natürlich machen, versteh mich da nicht falsch - aber dann sollten die Charaktersachen stimmen, denn die stehen in diesem Fall im Vordergrund.

Dass du In Medias Res eingestiegen bist, fand ich z.B. gut. Als Leser war mir sofort klar, wer Monti ist und in welcher Beziehung er zu Bero steht. Das war der richtige Ansatz. Anders hätte ich das auch nicht gemacht. Du hast es mir gezeigt und nicht gesagt. Mein großes Problem war einzig und allein der Actionteil - da denke ich, dass du über die selbe Stufe gestolpert, die jeder Anfänger mitnimmt: In deinem Kopf sah das alles ganz großartig aus ... aber als geschriebenes Wort dann nicht so. *g*

Bleib auf jeden Fall dran. Mein erster Beitrag klang wohl nur so grob, weil ich bei Fantasyzeug mit großer Leidenschaft dabei bin.

 

Grüß dich, deine erste Geschichte, da war ich natürlich gespannt :)

An Fantasie scheint´s dir nicht zu fehlen, ich selbst schreibe weniger Fantasy, was aber ein Knackpunkt an der Story war: Man hat den Kontext gar nicht verstanden, die Hintergründe der Situation, die Figuren, müssen deutlich werden in der Geschichte, das war hier leider nicht der Fall, weswegen tausend Fragezeichen um meinen Kopf fliegen.

Ein wesentliches Makel, was sich an der Beschreibung dieser, ich nenne sie mal, Superkräfte dieses Magiers auszeichnet, ist die Tatsache, dass du behauptest. Ich erklär´s mal deutlicher: Da ist ein Feuerball, wodurch zeichnet er sich aus? Es ist eine leuchtende, heiße Kugel, die sehr brennt, wenn man sie abkriegt, das sowas abzubekommen schmerzt, das wissen die meisten Leser ;) Show don´t tell ist die Regel, du hättest da viel mehr Leben einhauchen könnnen.

LG

 

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