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Zwischen den Welten

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28.03.2016
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Zwischen den Welten

Der Wecker zerrte mich gegen meinen Willen unbarmherzig, schrill aus einem unruhigen, kurzatmigen Irgendwas, das durchsetzt gewesen war mit fragmentarisch vorhandenen Erinnerungen an einen schlafähnlichen Zustand, fallweise unterbrochen von der Flucht nach Abkühlung und – sobald sich die Füße außerhalb des Lakens befanden – auf der schier verzweifelten Suche nach Wärme.

Pelziger Beleg auf der Zunge schrie nach der ersten Morgenzigarette. Das eingedellte, schmuddelige Päckchen mit dem Feuerzeug drauf lag auf Brusthöhe unter dem Bett. Die beiden Augen hatten noch Koordinationsprobleme, als ich die Zigarette anzündete. Irgendwie wollte es nicht gleich klappen, nochmals den Flammenwerfer angefeuert und kräftig inhaliert. Es kam einfach nichts in der Lunge an. Dafür ein grässlicher, die Penetranz des Weckers übertreffender Gestank. Verdammt. Wieder mal von den noch nicht fitten Sinnesorganen aufs Glatteis geführt worden.

Den glosenden Filter im nächsten Aschenbecher aufwendig abtötend, ließ ich mit der anderen Hand Wasser in den Wasserkocher ein, bis die Markierung für einen halber Liter erreicht war. Knopf drücken, Wasserdampf mit Augen anstarrend, die die Bilder noch nicht ans Hirn übermittelten. Oder umsonst die Informationen sandten, ohne dass im Kopf die Bilder ausgewertet wurden.

Klack. Heißes Wasser in Tasse, Teebeutel rein. Herzkirsche. Laut Aufdruck erfrischend. Heute nicht.

Während der Tee zog, schlurfte ich ins Bad. Heute keine Rasur, aus zeitlichen Gründen bloß jeden zweiten Tag. Lange das heiße Wasser über den ganzen Körper spüren und hoffen, dass ein Erwachen eintritt. Umsonst.

Zwei dicke Kanten vom Brotlaib runtersägen, mit Wurstscheiben belegen. Mit dem Herzkirschen-Tee runterspülen. Hoffend auf einen bald einsetzen Energieschub.

Rucksack über die linke Schulter, raus zur Haustür. Über die Straße zur Bahnhaltestelle. Eine Handvoll anderer Pendler warteten bereits auf den Zug Richtung Stadt. Wie jeden Tag. - Wie jeden Tag? Nein. Irgend etwas war an diesem Tag anders. Die drei grindigen Bogenlampen, das eingeschlagene Fenster, die herunter gerissenen Aushangfahrpläne. Wie immer. WAS war dann nicht so wie jeden Tag?

Die Schwellen, der Schotter dazwischen, Gleise waren auch daran angeschraubt. Der Bahnsteig – der Bahnsteig? Da war doch was …

Ein Rücken. Keine Ahnung, wieso der mir so auffiel. Jedenfalls ein unbekannter Rücken. Nicht zu klein, nicht zu groß. Auf eine gewisse Art sympathisch geschwungen. Quasi formvollendet.

Der Rücken steckte in einem aprikos-farbenen Pullover. Darunter enge dunkelblaue Jeans, den Rücken nach unten mit zwei sehr interessanten Rundungen abschließend. Oben endete der Rücken in einem Rollkragen. Weiter nach oben ging es dort mit einem schmalen Hals, welcher wiederum in dunklen Locken endete.

Ein Pfiff von links. Singen der Schienen. Alltag. Wie immer. Wie jeden Tag. Etwas verwirrt von dem soeben festgestellten Ungewohnten einerseits und der einfahrenden Bahn andererseits, walzte ich – wie immer – auf den letzten Waggon zu. Weil er ein Raucherabteil hatte. Und weil er im Zielbahnhof den kürzesten Weg zum Ausgang garantierte.

Türe gingen auf und schlugen zu. Altes rollendes Material, Nebenbahn eben. Ich ließ mich in eine leere Vierergruppe sinken, Rucksack neben mich. Anrollen des Zuges, Warnpfiff der Lokomotive vor dem unbeschrankten Bahnübergang. Alles wie sonst … ODER?

Vorerst ja. Zigarettenpäckchen aus der Brusttasche des Hemdes herausgeholt, Feuerzeug detto. Irgendwann wird es den Flammenwerfer in der Brusttasche zerreißen und bis zur Pumpe durchbrennen. Fürchtete ich. Trotzdem schob ich das Feuerzeug mit der Zigarettenschachtel immer da rein. Ordnung. Oder bloß das Sich-nicht-mit-Änderungen-Befassen wollen?

„Weißt du schon, was du deinem Körper da antust?“

Kopfschmerzen. Noch nichts wirklich sehen. RUHE.

Mir gegenüber hatte jemand unbemerkt von mir Platz genommen. Was sonst immer erst frühestens 3 Stationen später passierte. Trotz meiner ausgestreckten Füße. Keine Ahnung, wie das gegangen war.

Die Locken kannte ich bereits. Stellte sich mir nur die Frage, ob die oberhalb des Rückens die gleichen waren wie die auf der anderen Seite. Fragen über Fragen. Suboptimaler Tag. Ich hasse Änderungen und Unordnung.

Ach, der Rücken. Wieso bei mir?

Rehbraune ausdrucksvolle Augen musterten mich. Freundlich. Nicht aufdringlich. Vielleicht etwas neugierig. Nein, vorwitzig wäre bezeichnend.

Die Hand mit dem Feuerzeug Richtung Zigarettenspitze stoppte in der Bewegung.

Äh, was willst du? Setzt dich in das Raucherabteil und machst die Leute blöde an?

Außer dem „Äh ...“ brachte ich nichts heraus. Überrascht von der Präpotenz der kleinen Person mir gegenüber, wie ich mir erklärte. Das erste Mal an diesem Morgen konnte ich halbwegs klar denken. Körper und Geist erwachten. Nicht zugebend, dass ich mich mit ihrer Fragestellung noch nie beschäftigt hatte. War ja auch nicht notwendig, denn wie konnte etwas, das Spaß machte, schädlich sein? Noch dazu, wo ich bei Notwendigkeit jederzeit das Rauchen selbst beenden konnte …

Moment mal: Wie kommt die überhaupt dazu? Störung am Morgen bringt Kummer und Sorgen.

Ein neckisches Lächeln umspielte ihren ungeschminkten Mund, verstärkt vom interessierten Funkeln ihrer dunkelbraunen Augen. Dazwischen ein kleines, graziles Näschen mit neugierig geblähten Nüstern. Alles in allem ein durchaus adretter Anblick, Sympathie im Gegenüber, also mir, erzeugend.

„Aber: Lass dich nicht aufhalten. Rauche den Tschick ruhig an. Sind ja bloß 3 Minuten deines Lebens, welches du mit dieser Zigarette abkürzt.“
Das unbekannte Persönchen verfügte überraschenderweise über eine relativ tiefe Stimme. Ein positiver Punkt mehr für sie.

„Was sind schon 3 Minuten in einem ganzen Leben. Pah. Obwohl – wenn du dir überlegst, dass du vielleicht ein Päckchen pro Tag rauchst, sind das 60 Minuten Lebenszeitverkürzung pro Tag, also eine ganze Stunde. Mal durchschnittlich 30 Tagen pro Monat mal 12 Monate pro Jahr entspricht das pro Jahr zumindest volle 15 Tage. Mehr als zwei ganze Wochen.“

Langsam, aber unaufhörlich kroch an meiner linken und rechten Schläfe unaufhaltsam Hitze empor. Ich konnte in einem imaginären Spiegel ausgezeichnet mitverfolgen, wie sich meine Gesichtshaut in diesem Zustand leuchtend rot verfärbte. Was dem kleinen Quälgeist gegenüber offensichtlich aber erst recht weiteren Auftrieb verlieh. Sie hatte wohl mächtig Spaß an der Situation.

„Und nach zehn Jahren Rauchen hat sich deine Lebenserwartung um fast ein halbes Jahr reduziert. Und zusätzlich wirst du spätestens dann erste Auswirkungen irreparabler Art am Körper feststellen.“

Seltsam – so sehr ich mir auch auf die Füße getreten fühlte und in meiner persönlichen Freiheit uneingeladenerweise eingeschränkt wurde, so sehr war ich auch gleichzeitig auf eine sehr interessante Art fasziniert. Nicht von dem, was mein Gegenüber von sich gab, sondern von ihr selbst.

In der Zwischenzeit hatte sich der Waggon sehr gefüllt, von mir unbemerkt hatten wir uns bis auf eine Station bereits dem Endbahnhof genähert. Der graue Morgen war – ebenfalls, ohne dass ich es wissentlich bemerkt hätte - Sonnenschein gewichen, welcher sich seinen Weg durch die gegenüberliegende Fensterzeile bahnte. Unaufhaltsam. Gegenauso wie das Persönchen offensichtlich Einzug in mein gegenwärtiges Leben genommen hatte. Sie benutzte das Fenster als Spiegel und drapierte eine Schirmmütze nach ihren Vorstellungen auf ihrem Köpfchen. Lediglich im Nackenansatz sonnten noch einige nicht eingefangene dunkle Löckchen.

„Übrigens – mein Name ist Karin. Wir fahren schon seit 3 Monaten im gleichen Zug, aber du hast mich bisher nicht einmal ignoriert. Deshalb ergriff ich heute die Initiative, du Neandertaler. Wenn du möchtest, können wir gerne das halbe Jahr zusätzlich gewonnene Lebenszeit in gemeinsame Urlaube investieren. Die Entscheidung liegt jetzt bei dir.“

Sie erhob sich von ihrem Platz, schenkte mir ein aufmunterndes Lächeln und zeigte mir ihren RÜCKEN, als sie sich mit anderen zum Ausgang vorschob.

 

Hej 19er,

also ich finde deinen Text wirklich gut, erst stilistisch, später inhaltlich, weil die Protagonistin nicht nur originell charakterisiert wird, sondern auch äusserst humorvoll.

Ich habe deinen Text echt gerne gelesen, weil er einen speziellen Rhythmus hat.

Ach, "Raucherabteil"? Ziemlich alter Text, oder? ;)

Herzliche Grüße, Kanji

 
Zuletzt bearbeitet:

Seawas, Kanji!

Danke :) . - Nö, Text hab' ich gestern nach Arbeit reingeklopft, jünger geht's nimma. Aber selbst bin ich schon ein alter Sack und versuche, ein bisschen was aus der Vergangenheit niederzuschreiben. Schaun mer mal, wie lange ich ausgehalten werde :lol:

LG aus dem Inn4tel,
-19er

 
Zuletzt bearbeitet:

Moin 19er,

und zuerst mal Herzlich Willkommen im Forum.

Meiner Meinung nach ist dein Text noch unvollständig. Hier zwei wichtige Fragen, auf die der Text keine Antwort gibt:

- Warum findet Karin den Typ toll und macht ihn an?

- Warum hat der Typ eine miese Laune?

Ganz ehrlich, welches Mädel (speziell hübsches Mädel & Nichtraucher in deiner Geschichte) macht einen "abgefuckten" Typ im Raucherabteil an? Also Begründung bitte, und hier fängt dann das Schreiben auch an ;).

Ansonsten, dein abgehackter Stil ist ok für mich, aber du verwendest es zu oft. maria.meerhaba hat schon daraufhingewiesen, dass dieser Stil bei dir teilweise unschöne Sätze bildete. Einhergehend damit leidet dann auch die vom Text erzeugt Stimmung. Sie kommt nicht richtig rüber und vermag nicht die Stimmung des Protagonisten zu vermitteln.

Teebeutel rein. Herzkirsche.

Ehrlich? Passt doch überhaupt nicht zum Bild vom Protagonisten. Restbier wäre passender.

Mit dem Herzkirschen-Tee runterspülen.

Ne, das passt überhaupt nicht.

Warum hast du überhaupt diesen Titel gewählt? Ich kann mir zwar schon was vorstellen, aber ich finde den Titel nicht passend. Vielleicht, weil die Geschichte nur ein Fragment ist? Siehe meine Fragen von oben. Die Antworten kann man sehr wohl in deinen Rahmen einbauen, und ich glaube dies, sollte der nächste Schritt sein.

Beste Grüße
Kroko

 

Hallo 19er,

und willkommen hier.

Es wäre schön, wenn auch du deiner Geschichte noch ein oder mehrere Stichworte hinzufügst (z.B. "Spannung" etc.), dann ist dein Text dem richtigen Genre zugeordnet, ist leichter zu finden und die Leser wissen, worauf sie sich einlassen.
Außerdem ist dann auch eine Zuordnung zu einem Moderator möglich.

Du kannst das nachgträglich wie folgt machen:
Ganz, ganz unten am Bildschirmrand "Stichworte bearbeiten" auswählen.

Viel Spaß hier.

LG, GoMusic

 

Hallo, Leute!

Besten Dank für eure Anmerkungen. Schachtelsätze im Wechsel mit kurzen, abgehackten Sätzen gehören seit gut 52 Jahren zu mir wie meine Zunge, Zehen oder Finger ;)

Kroko hat richtig vermutet: Die Geschichte ist nur ein Fragment. Das Davor war das Leben eines jungen Mannes, der beruflich genauso wie privat intensiv unterwegs war und sich letzteres auch aufgrund seiner beruflichen Entwicklung leisten konnte.
Einen Teil seines Überganges in einen neuen Lebensabschnitt erleben wir oben mit.

Wieso meine Frau mich vor 22 Jahren angebaggert hatte, verstand ich damals selbst nicht. Jedenfalls entwickelte sich etwas Wunderschönes, das mit der Zeit immer mehr reifte. Leben verändert sich, echte Liebe reift.

Aber ihr habt Recht: Dies und mehr muss man dazu wissen ...


LG aus dem Inn4tel,
-19er

 

Trotzdem wird er mir nicht sympathisch, weil das ganze so kurzgehackt ist, stichworthaltig, lieblos, als hättest du es so schnell wie möglich niedergetippt, teilweise planlos, um dann hier zu protzen, dass du auch etwas veröffentlicht hast.

Entschuldige, diese Ansicht kann ich beim besten Willen nicht nachvollziehen: Wieso sollte ich durch das Einstellen einiger Zeilen in einem Forum protzen? Ich leide doch nicht an Minderwertigkeitskomplexen wie so mancher Tourist in Thailand oder in anderen wirtschaftlich suboptimal aufgestellten Staaten :shy:.

 

Hej 19er,

dass es sich bei deiner Kurzgeschichte auch noch um eine wahre Begebenheit beruht, macht sie noch reizvoller. Und ich finde nicht, dass ich alles wissen muss als Leser. Warum eine für den Protagonisten hübsche Frau, die tatsächlich nicht hübsch sein muss für andere, sich in einen Morgenmuffel verliebt, bzw. ihn kennenlernen möchte, muss ich nicht nachvollziehen können. Such is life - and life is beautiful.

Gruß, Kanji

 

Hola 19er,

der Typ muss sich ordentlich einen reingezogen haben, denn ich als Leser erlebe mit angehaltenem Atem all die Mini-Missgeschicke am nächsten Morgen bis zur Herzkirsche. Ein Wahnsinns-Start!
Wenn das so weitergeht, steige ich aus.
Es geht so weiter:

Die Schwellen, der Schotter dazwischen, Gleise waren auch daran angeschraubt. Der Bahnsteig – der Bahnsteig? Da war doch was …
Willst Du mich auf den Arm nehmen? ‚... die Gleise waren auch daran angeschraubt? Schon bei Deiner Antwort auf Kanjis Komm hatte ich ein ungutes Gefühl:
Schaun mer mal, ...
Das strotzt nur so vor Selbstsicherheit – ich mag diese Herangehensweise beim Schreiben ganz und gar nicht, das hat etwas unangenehm Hemdsärmliges. Aber beim Holzspalten wär’s okay.
Ich finde Deine Art halb provokant, halb arrogant - à la ‚Jetzt komm’ ich.’

Nö, Text hab' ich gestern nach Arbeit reingeklopft, jünger geht's nimma.
Was ist denn das für eine unangenehme Überheblichkeit?
Text reinklopfen – ja, spinn` ich jetzt?
Die meisten Mitglieder rackern sich mit ihren Texten einen ab, aber der 19er macht das mit links, in Rekordzeit.
Und dieses ‚jünger geht’s nimmer’ regt mich auch mehr auf, als für mein Herz gut wäre. Das ist doch allerschlimmster Stammtisch-Quark.
Den Austausch im Forum habe ich mir anders vorgestellt, als diese rot-weiß karierte Tour.

Ich will Dir an einigen Beispielen zeigen, wie ich Deinen Text empfinde:

Jedenfalls ein unbekannter Rücken. Nicht zu klein, nicht zu groß.
Das ist für meinen Geschmack einfach unmöglich. Wenn Du Deinen Lesern so etwas bietest, dann brauchst Du nicht zu sagen: ‚Schau’n mer mal’, wahrscheinlich in der Hoffnung, dass alle total beeindruckt sind.
Na ja, das Weiterlesen lohnt nicht, aber Du hast die Leserschaft wissen lassen, wie der Text entstanden ist. Anders sind solche Blüten nicht erklärbar:
... Zigarettenpäckchen aus der Brusttasche des Hemdes herausgeholt, Feuerzeug detto.
Grauenhaft. Jetzt steige ich wirklich aus.
Die überhebliche Art des Autoren geht mir gründlich auf den Senkel.
19er, ich bin nicht der Meckerfritze vom Dienst, aber einen solchen ... Text hab’ ich schon lange nicht mehr gelesen / überflogen. Ich glaube nicht, dass Du hier mit hochgekrempelten Ärmeln viele Freunde finden wirst.
Es ist auch ein starkes Stück, der Leserschaft diesen ‚reingeklopften’ Text anzubieten.

José


Pelziger Beleg ...
Belag

Hoffend auf einen bald einsetzen Energieschub.

 

Der Wecker zerrte mich gegen meinen Willen unbarmherzig, schrill aus einem unruhigen, kurzatmigen Irgendwas, das durchsetzt gewesen war mit fragmentarisch vorhandenen Erinnerungen an einen schlafähnlichen Zustand, fallweise unterbrochen von der Flucht nach Abkühlung und – sobald sich die Füße außerhalb des Lakens befanden – auf der schier verzweifelten Suche nach Wärme.

Das ist unglaublich schlecht. Ich will dir auch sagen warum: Nicht der Wecker zerrt. Der hat keine Arme. Wenn, ist es das Geräusch, das der Wecker macht. Ein sensorisches Detail, das du falsch benutzt. Kann etwas Akustisches zerren? "Gegen meinen Willen unbarmherzig, schrill." Äh. Weiter: aus einem unruhigen, kurzatmigen Irgendwas. Was soll ich daraus schließen? Was soll das sein? Eine Umschreibung von "schlechter Schlaf." Das ist so ungelenk, da brechen meine Augen auseinander.
Der ganze Rest von diesem Satz, und dann von der Geschichte, das ist einfach schief, ohne Rhythmus, so da hingewichst, ohne Liebe zur Sprache, nervtötend abstrus und umständlich.

Ich glaube, du hast diesen Text hier direkt in das Fenster eingeprügelt. Oder?


Gruss, Jimmy

 

Hi 19er!

Ich machs kurz und leider nicht besonders positiv.

Handlung:
Merk- und unglaubwürdig. Warum sollte sich ein Model eigentlich mit nem verranzten Heckenpenner abgeben, den sie nur vom Sehen kennt, sofern sie nicht einige recht interessante fetischistische Neigungen pflegt oder einfach nur einen an der Waffel hat? Sorry, wenn ich im Lichte etwaiger autobiographischer Gegebenheiten jetzt beleidigend geworden bin - das macht's in meinen Augen aber trotzdem nicht glaubwürdiger oder nachvollziehbarer.

Sprache:
Ermüdend zu lesen, Sätze zu lang, Formulierungen holprig, unschöne und stellenweise unpassende Beschreibungen ("grindige" Lampe?), außerdem nimmt die Geschichte keine Fahrt auf. Spätestens ab der Wurst-Stulle hab ich's nur noch überflogen.

Kritikfähigkeit:
Da muss ich mich Maria und José anschließen - du kommst ziemlich großspurig daher. Als Einstand bestimmt nicht die beste Methode, nur mal so als Denkanstoß.

Eisenmann

 
Zuletzt bearbeitet:

offtopic?

Jessasmaria! Ist hier das kollektive Debütanten-Bashing ausgebrochen?

maria.meerhaba schrieb:
19er schrieb:
Nö, Text hab' ich gestern nach Arbeit reingeklopft, jünger geht's nimma
Oh, wirklich? Zerfetzungsmodus aktiviert.
[…] Und wenn du nicht in der Lage bist, auf eine harsche Kritik angemessen zu reagieren, dann bist du falsch hier.

Eisenmann schrieb:
du kommst ziemlich großspurig daher.

Und josefelipe scheint überhaupt zu hyperventilieren widmet überhaupt gleich die Hälfte seines Kommentars nicht der Textarbeit, sondern quasi einer Charakterstudie über den Autor:

josefelipe schrieb:
Das strotzt nur so vor Selbstsicherheit – ich mag diese Herangehensweise beim Schreiben ganz und gar nicht, das hat etwas unangenehm Hemdsärmliges.
[…]
Ich finde Deine Art halb provokant, halb arrogant - à la ‚Jetzt komm’ ich.’
[…]
Was ist denn das für eine unangenehme Überheblichkeit?
Text reinklopfen – ja, spinn` ich jetzt?
Die meisten Mitglieder rackern sich mit ihren Texten einen ab, aber der 19er macht das mit links, in Rekordzeit.
Und dieses ‚jünger geht’s nimmer’ regt mich auch mehr auf, als für mein Herz gut wäre. Das ist doch allerschlimmster Stammtisch-Quark.
[…]
Die überhebliche Art des Autoren geht mir gründlich auf den Senkel.
[…] Ich glaube nicht, dass Du hier mit hochgekrempelten Ärmeln viele Freunde finden wirst.
Es ist auch ein starkes Stück, der Leserschaft diesen ‚reingeklopften’ Text anzubieten.

usw.

Meine Güte, was hat 19er denn verbrochen? Er hat sich erfrecht, einen Text etwas unbedacht zu posten. Muss man ihn deshalb gleich vierteilen und ans Kreuz nageln?
Schon mal drüber nachgedacht, dass der Typ ein Schreibanfänger sein könnte, der nicht wirklich eine Ahnung hat von dem von euch angemahnten professionellen Umgang mit einem Text? (Schreiben, dann den Text ruhen lassen, dann überarbeiten, dann wieder ruhen lassen, usw.)
Ob er aus euren Statements viel lernen wird, sei mal dahingestellt. Ich könnte es 19er nicht verdenken, wenn er nach diesem gehässigen herzlichen Empfang hier einfach den Krempel hinhaut und sich drauf geschissen denkt.

 

Jessasmaria! Ist hier das kollektive Debütanten-Bashing ausgebrochen?
Nö, jedenfalls nicht bei mir. Ich bashe allenfalls Texte oder Aussagen, die mir ganz oder teilweise nicht gefallen und zu denen ich dann negative Anmerkungen abgebe, die ich für gerechtfertigt halte. Und dabei mache ich herzlich wenig Unterschiede, ob es sich um Debütanten oder Veteranen handelt.

 

Zitat von 19er
Nö, Text hab' ich gestern nach Arbeit reingeklopft, jünger geht's nimma
Offshore, auch wenn Du off-topic drüberschreibst, solltest Du nicht die Statements anderer Kommentatoren bewerten. Das geht wirklich zu weit.

José

 
Zuletzt bearbeitet:

Warum soll ich mich dazu nicht äußern, wenn ich die Statements (vor allem deine) vollkommen unangemessen finde?
Das nämlich ging mir zu weit:

offshore schrieb:
Und josefelipe widmet überhaupt gleich die Hälfte seines Kommentars nicht der Textarbeit, sondern quasi einer Charakterstudie über den Autor.

 

Bitte beim Text bleiben, weitere off topics werden kommentarlos gelöscht.

 

Zuerst mal muss ich Ernst recht geben. Was hier abgeht, ist ein riesenweiter Unterschied zu dem, was ich unter vielen anderen Debüts lese. Da können die Texte um Längen schlechter sein. Hier reiben sich einige ganz gewaltig an der Attitüde des Autors. Wir haben hier allerdings keinen Erziehungsauftrag.

Hallo 19er,

ich habe ne sehr gespaltene Meinung zu deinem Text. Inhalt und Sprache finde ich durchaus spannend, aber ich denke, man könnte einiges besser machen. Zum einen denke ich, dass du zu viel Worte auf die Morgenrituale verwendest, die Begegnung ist das, worauf es ankommt. Deine kurzen unvollständigen Sätze sind durchaus reizvoll. Es wirkt allerdings streckenweise ein wenig künstlich und pseudointelektuell.

Ein paar konkrete Anmerkungen:

Die beiden Augen hatten noch Koordinationsprobleme,
Du sprichst von der Augen-Hand-Koordination, nehme ich an. So klingt es, als würde jedes Auge unabhängig vom anderen starren, wohin es eben will.

Lange das heiße Wasser über den ganzen Körper spüren
'auf dem ganzen Körper' oder 'über den Körper rieselnd'

Gleise waren auch daran angeschraubt
Das klingt, als ob du sagen wolltest: Ja, Gleise gab es da auch. Der Teil ist einfach unschön.

Türe gingen auf und schlugen zu.
Türen

Kopfschmerzen. Noch nichts wirklich sehen. RUHE.
Bei guter Wortwahl und Erzählstimme ist Großschreibung völlig unnötig. Dann weiß der Leser auch so, was du meinst.

aber du hast mich bisher nicht einmal ignoriert
Hä? Entweder 'nicht einmal beachtet' oder 'immer ignoriert', oder?

Klack. Heißes Wasser in Tasse, Teebeutel rein. Herzkirsche. Laut Aufdruck erfrischend. Heute nicht.
Lange das heiße Wasser über den ganzen Körper spüren und hoffen, dass ein Erwachen eintritt.
Du schreibst die ganze Zeit in der Vergangenheit. Dadurch fallen Stellen wie diese aus dem Rahmen. Ich würde daher vorschlagen, den ganzen Text ins Präsens zu setzen. Würde besser zu deinem Stil passen.

Gegenauso wie das Persönchen offensichtlich Einzug in mein gegenwärtiges Leben genommen hatte. Sie benutzte das Fenster als Spiegel und drapierte eine Schirmmütze nach ihren Vorstellungen auf ihrem Köpfchen.
Das ist was ganz persönliches und völlig subjektiv: Du machst sie klein und es wirkt auf mich respektlos und von oben herab. Sowas ist für mich n rotes Tuch.

Liebe Grüße
Zantje

 

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