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Zwei Gesichter
„Warum hast du mir nicht geholfen?“
„Du kamst doch gut alleine zurecht, oder?“
Sorrow war sauer. Nicht auf Gwen, sie liebte er schließlich, irgendwie. Zwar eher wie eine Schwester, als eine Frau, aber er liebte sie. Er war sauer auf sich selbst, und darauf, dass er wieder von ihm Besitzt ergriffen hat.
„Ich hasse das!“ dachte er sich immer wieder. „Wenn ich spüre wie meine Seele sich um 180 Grad dreht. Wenn ich jedes Emfpinden für Gefühle und Mitleid verliere.“
„Verdammt ich hab sie getötet!“ Sorrow schrie es sich aus dem Leib. Die kleine Lichtung war stumm. Kein Vogel zwitscherte mehr, nichts. Nicht einmal ein Käfer wagte es zu krabbeln. Der Tod lag in der Luft.
„Hättest du sie nicht getötet, mein Lieber, dann hätten sie dich getötet.“ Gwen trat näher an ihren Begleiter heran. Zusammen setzten sie sich auf einen der großen Steine, die kreisförmig in der Lichtung aufgestellt wurden, um Wanderern eine Möglichkeit der Rast zu bieten.
„Das weis ich Gwen, aber sieh dir den leeren Ausdruck ihrer toten Gesichter an. Vielleicht habe ich soeben einem Kind den Vater genommen.“ Sorrow vergrub sein Gesicht in den Händen. Die vergangenen Bilder schoßen ihm durch den Kopf.
Sie wollten nur die Lichtung passieren. Die fünf Männer, die dort rasteten, waren Sorrow von Anfang an nicht geheur gewesen. Er hat es in ihren Augen gesehen. Als sie ihn und Gwen erblickten, griffen sie zu ihren Waffen. Er verlor keine Worte, zog sein Langschwert, das er, wie immer, quer über den Rücken gespannt hatte. Er hielt es in der rechten Hand um so in der linken Hand noch seine Peitsche führen zu können. Längst war er nichtmehr er selbst. Sein Blick hatte sich auf das Wesentliche konzentriert. Seine Haltung wurde mit jeder Sekunde selbstsicherer. Seine Augen spiegelten nur Hass wieder. Hass aus den letzten zentimetern seiner Seele. Noch waren seine Gegner siegessicher.
Sorrow wartete nicht auf ihren Angriff. Er schnellte nach vorne. Seine Peitsche zuckte durch die Luft und wickelte sich um das Bein eines seiner Feinde. Ehe sich der blonde Mann versehen konnte, hatte Sorrow ihn zu Fall gebracht.
Seine vier Kameraden fanden einen schnellen Tod. Den ersten, ein groß gewachsener, dunkelhaariger Mann, enthauptete er schlicht. Nun hatte sich der Audruck in den Augen seiner Gegner geändert: Sie hatten Angst. Sorrow wusste jetzt, dass er gewonnen hatte. Ein zertrümmerter Schädel, ein gebrochenes Genick und mehrer tödliche Schnitt- und Stichverletzungen später, hatte er den Kampf für sich entschieden.
Sorrow kam zurück in die Realität. Gwen sas stumm neben ihm. Sie hatte den Arm um ihn gelegt und spendete allein durch ihre Anwesenheit Trost.
„Sie hatten Angst, ich habe es gesehen und ich habe es genossen.“
„Du musstest es tun Darlion.“ Gwen wählte einen besäntigenden Tonfall.
„Ich habe dir schon oft gesagt, dass du mich so nicht nennen sollst!“ Sorrow stand auf. Sein Blick richtete er zum Himmel, um kein weiteres Mal sein schändliches Werk begutachten zu müssen.
„Du bist ein wunderbarer Mensch Darlion, vergiss das bitte nicht.“
„Darlion war das. Sorrow wird es niemals sein!“
„Ich wusste doch das ich was gehört habe Liebling.“ Die alte Frau zerrte ihren Mann hinter sich her.
„Siehst du, da vorne steht an Mann auf der Lichtung. Vielleicht braucht er Hilfe?“
„Das du immer allen helfen musst Hether.“ Der Mann seufzte, lies sich aber weiter mitschleifen. Als die zwei die Lichtung einsehen konnten, verschlug es ihnen die Sprache.
Auf dem Boden lagen fünf Leichen, und ein Mann stand in ihrer Mitte. Er war allein, schien sich aber mit irgend jemanden zu unterhalten.