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Zwei Fliegen

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22.03.2005
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Zwei Fliegen

Zwei Fliegen schlüpften aus ihren Puppen, in einem Mauerloch, in das kein größeres Insekt und keine Vögel mit ihren Schnäbeln hineinkamen. Hinter ihnen lagen so viel Mehl, Zucker und Brot, dass es für ihr ganzes Leben reichte. Mäuse hatten alles hierher geschleppt, aber dann war das Loch an der Innenwand zugemauert worden.
„Ist es nicht herrlich hier“, meinte die Fliege, die zuerst geschlüpft war. „Hier sind wir geschützt vor allen Feinden und müssen uns noch nicht einmal mühsam unser Futter zusammensuchen. Hier können wir unser Leben lang bleiben.“
Die beiden blieben im Mauerloch und hatten ein beengtes, aber sorgenfreies Leben. Immer wenn sie etwas Abwechslung haben wollten, schauten sie aus dem Loch und beobachteten die anderen Insekten, wie sie in weiten Schleifen über die Landschaft flogen, den Nektar aus den Blumen sammelten, sich paarten, sich gegenseitig fraßen und von größeren Tieren gefressen wurden.
Eines Tages packte so etwas wie Sehnsucht die jüngere Fliege. Ihr war, als müsste sie im Loch ersticken, und etwas zöge sie unwiderstehlich nach draußen. Sie konnte nicht mehr an sich halten: „Schwester, ich möchte auch dort draußen sein.“
„Was redest du da für einen Unsinn“, tadelte die Ältere. „Hier drinnen fehlt es uns doch an nichts.“
„Aber ich habe keine Lust mehr, hier drinnen herumzukriechen und den ganzen Tag nur zu fressen und aus dem Loch zu starren. Ich möchte endlich wissen, wie es dort draußen wirklich ist. Ich bin eine Fliege, und ich habe in meinem ganzen Leben noch nie meine Flügel benutzt. Ich will endlich über das Land fliegen wie die anderen unserer Art. Da draußen ist das wahre Leben.“
„Aber, das geht doch nicht.“ Die ältere Fliege war entsetzt. „Da draußen lauern tausend Gefahren. Hast du nicht gesehen, wie viele von den anderen Fliegen gefressen werden, wenn sie mal ein bisschen unachtsam sind? Wie kannst du so leben wollen, ständig auf der Flucht vor unseren vielen Feinden?“
„Aber es ist doch so öde und langweilig hier“. Die jüngere Fliege surrte unzufrieden mit den Flügeln. „Ich möchte nach draußen, etwas erleben, Spaß haben, andere Fliegen kennen lernen.
Es muss doch noch etwas anderes geben als die immergleichen Wände und das immergleiche Fressen und das Bisschen Aussicht.“
„So mach dich doch nicht unglücklich“, jammerte die Ältere. „Du kannst dich doch dort draußen nicht einmal auf ein Blatt setzen, ohne dass ein Frosch dich schnappt, und auch in der Luft bist du nicht sicher. Die Wespen, die Florfliegen, die Vögel. Der Tod lauert überall. Außerdem kommst du gar nicht dazu, all diese angeblichen Schönheiten zu genießen, weil du ständig nach Futter suchen musst. Woher willst du wissen, dass die dort draußen nicht viel unglücklicher sind als wir hier drinnen?“
„Weil jetzt keine Fliege so unglücklich sein kann wie ich.“
Ein paar Minuten schwiegen sich beide nur an. Dann fasste sich die Jüngere ein Herz. „Ich werde jetzt dort hinausfliegen und die Welt erkunden. Und du wirst mich nicht aufhalten.“
Die Ältere schüttelte den Kopf. „Dann geh. Ich werde hier bleiben, wo es sicher ist und es mir an nichts fehlt.“
Und so zog die jüngere Fliege in die Welt hinaus. Sie schwirrte durch die Luft und ließ sich über die weiten Felder gleiten, und sie genoss den Wind, der über ihr Gesicht streifte. Sie flog ihren Feinden davon und fühlte jedesmal den Triumph, wenn sie ihnen wieder einmal entkommen war. Sie suchte sich ihr Fressen selbst zusammen, und es schmeckte ihr besser als das beste Zuckerstück, das sie je im Mauerloch gehabt hatte. Sie lernte viele andere Fliegen kennen, paarte sich mit den Männchen, legte Eier und sah, wie ihre Kinder schlüpften und aufwuchsen.
Sie erlebte so viele Abenteuer, dass es unmöglich wäre, sie hier alle zu erzählen. Darum soll ein andermal über sie berichtet werden.
Oft besuchte sie ihre Schwester im Mauerloch und erzählte ihr von den vielen Abenteuern, die sie draußen erlebte. Und die Schwester guckte jedes Mal etwas wehmütig aus den Augen, wenn sie ihr zuhörte, wollte aber nicht mitkommen.
"Da draußen ist es zu gefährlich", nörgelte sie immer wieder. "Eines Tages wirst du gefressen, und dann siehst du, dass ich Recht hatte."
Aber die jüngere Fliege erwiderte ruhig: "Ich lebe lieber einen Tag dort draußen als tausend Jahre hier drinnen."
Eines Tages, sie wollte wieder ihre Schwester besuchen, flog sie einer Spinne ins Netz und wurde gefressen.
Die ältere Fliege lebte noch lange in ihrem Mauerloch, hatte immer genug zu fressen und musste nie vor Feinden fliehen. Sie wurde alt, und darüber erst schwermütig, dann traurig und schließlich verbittert.
Noch kurz bevor sie starb, fragte sie sich ständig warum. Es hatte ihr doch an nichts gefehlt.

 

Hi Megabjörnie,
ich finde Deine Geschichte ist stilistisch gut geschrieben, allerdings ist sie mMn ein wenig zu klischeehaft, so a la "wenn man alles hat gehts einem trotzdem nicht gut, weil man die Probleme des "wahren" Lebens nicht kennt"...
Der letzte Abschnitt klingt ein wenig gehetzt ..."seht ihr, sie fliegt raus, erst ist alles viel besser, aber dann wird sie gefressen"..., als wenn du schnell zum Schluss kommen wolltest.
Dein Fazit dagegen hat mir wieder gut gefallen.
Alles in allem ein unterhaltsamer Text,
Gruß
WibiB

 

Hallo Megabjörnie,

eine schöne --> KINDER- <-- geschichte. Ich finde sie ist in dieser Kahtegorie besser aufgehoben, weil es doch ein erzählender Stil ist, der den Leser nicht richtig in die Lage hineinversetzt, sondern eher die Handlung wiedergibt. Einfach zu lesen und zu verstehen. Und eine Moral ist auch dabei. Ich fand sie teilweise etwas langatmig dafür, dass, wie Wibiß bereits sagte, der Schluss so kurz ist. Aber schön ist sie allemal. Gut geschrieben; aber eben mMn für eine Kindergeschichte.

Zwar animiert sie Kinder, Risiken einzugehen, aber im Endeffekt muss man das im Leben, sonst kommt man nicht weit, wie du sehr schön in dieser Kg klargemacht hast. Ich könnte mir gut vorstellen, sie meinem Kind am Abend vorzulesen ... Jetzt bräucht ich bloß noch eins :D
Aber das hat noch Zeit ... viel viel Zeit...

cu
gara

ps. Ich würde am Ende "..." setzten, weil man doch sehr animiert ist, weiterzudenken

 

Hallo Megabjörnie,

ich wollte eigentlich mal einen Ausflug in eine andere Rubik unternehmen. So bin ich bei Sonstiges gelandet. Aber was lese ich da, eine sehr schöne Geschichte für Kinder.
Gleich zu Beginn dachte ich, das wäre doch etwas zum Vorlesen. Warum ist das in Sonstiges gelandet?

Aber das nur am Rande.
Zur Geschichte selbst möchte ich sagen, sehr gut gelungen. Flüssig geschrieben und leicht verständlich. Nur das Ende kam mir etwas plötzlich. Schnell die eine Fliege in einem Spinnennetz fangen und die andere an Altersschwäche sterben lassen.
Andererseits muss man ja irgendwie zum Ende kommen.

Vielleicht wäre es eine Möglichkeit, die Fliege wieder an ihr altes Versteck zurückkommen zu lassen. Bei dem Versuch, ihre alte Freundin zu besuchen, wird sie unachtsam und verfängt sich in einem Spinnennetz. Ich finde eine Rückkehr an den Geburtsort käme in der Geschichte ganz gut.
Aber das ist nur meine persönliche Meinung.

Zusammenfassend kann ich nur sagen eine rundum gelungene Geschichte.

Viele Grüße
bambu

 

Hi Leute!

Schön, dass die Geschichte so positiven Anklang findet.

Ja, ich hatte mit dem Gedanken gespielt, die Story unter "Kinder" zu posten, war mir da aber nicht so sicher, schließlich geht sie für keine der Figuren gut aus, wobei gerade das wichtig für meine Intention ist. Aber wenn schon zwei von drei Kritikern der Meinung sind, das sei eine gute Kindergeschichte, werde ich sie gleich mal verschieben lassen.

Was den schnellen Schluss angeht, so hatte ich eigentlich nicht "schnell zum Ende" kommen wollen, sondern dachte nur, dass das Wesentliche im Dialog gesagt ist und das Leben danach in wenigen Sätzen abgehandelt werden kann.
Ich werde mal sehen, ob ich nicht ein retardierendes ( für die, die das nicht verstehen: verzögerndes :klug: ) Element einbauen kann.

Ciao, Megabjörnie

 

Hi Megajörni!
Eine schöne Geschichte die du da geschrieben hast.
Das du Fliegen verwendest ist auch mal etwas anderes. Das ist auch ein grund warum die Geschichte mir gefällt.
Lg Anaid

 

Hi Megabjörni,

mir hat deine Fliegengeschichte soweit gefallen.
Hätte sie nur an deiner Stelle, etwas lebendiger geschrieben.
Der erste Teil ist gut. Doch die Freiheit der Fliege könntest du etwas spannender gestalten. Z.B. wie sie ihren Feinden entkommt. Wie sie Freunde findet. Dass sie an ihre Schwester denkt, die das alles nicht erlebt. Wie sie sich forpflanzt. Welche Ratschläge sie ihren Kindern gibt, was sie empfindet u.s.w.
Dann würde der Leser auch "Trauer" empfinden, wenn sie im Spinnennetz landet.
So empfinde ich deine KG mehr als ein Gerüst für eine Geschichte.

Ist übrigens meine erste KKG die ich lese :shy:
Animiert mich fast, auch mal eine zu schreiben.

lieben Gruß, coleratio

 

@Coleratio: für mich ist eine KKG (zugegeben ich habe bisher nur diese hier gelesen) etwas, was man einem Kind auch am Abend vorlesen kann. Etwas leichtes; eben nur ein Gerüst.
Ich fände es schwer als kleines Kind, mir am Abend noch z.B. eine detallierte Landschaftsbeschreibung vorzustellen. Stattdessen wird in allen Kindergeschichten sehr viel geredet.

Z.B. Rotkäppchen (wenn das die war, die vom Wolf gefressen wurde):
Die Erzählung wird mit ein paar Sätzen abgehackt (Rotkäppchen geht durch den finsteren Wald (btw. auch hier wird, oder wurde bei mir zumindest nie, beschrieben, was an dem Wald so finster war. Natürlich könnte man die schwarzen, großen, böse wirkenden Bäume beschreiben, aber das is gar nicht nötig)) aber der Dialog mit dem Wolf zieht sich dann sehr in die Länge: (Großmutter, warum hast du so große Augen...)

Natürlich kann man das Leben der Fliege spannend gestalten, und ich will dich hier nicht kritisieren, aber mMn ist eine genaue Beschreibung hier einfach nicht notwendig.

ist halt meine Meinung :Pfeif:

noch ne schöne Nacht,
gara

 

Hi Leute!

Also, jetzt, wo ihr alle die knappe Beschreibung des Fliegenlebens nach dem Dialog bekrittelt, habe ich mir die Stelle noch mal angesehen und merke: Ja, irgendwie bin ich als Leser auf dieses Leben neugierig und würde gern mehr erfahren.
Werde mir überlegen, wie ich in dem Punkt ausführlicher werden kann, ohne die Gewichtung des Dialogs herabzusetzen.

Ciao, Megabjörnie

 

So, Geschichte ganz nach Kundenwunsch überarbeitet. :)

Wenn ihr noch irgendwelche konkreten Verbesserungsvorschläge habt, dann immer raus damit.

Gelobt werde ich natürlich auch gern *hechelschwanzwedel*. :D

 

Hallo Megabjörnie!
Mir gefällt deine Geschichte auch sehr gut, allerdings habe ich mich wirklich etwas über den Schluss gewundert. Die jüngere Fliege stirbt einfach so plötzlich obwohl sie so ein schönes Leben geführt hat. Traurig...
Aber ansonsten ist die Geschichte nicht schlecht, such nicht für Kinder schätz ich. ;) Aber dir muss klar sein, dass die Erzähler ihren kleinen Sprösslingen im Nachhinein erklären müssen, was melancholisch heißt, oder?*g* :)

Jenny :engel:

 

Hi Mausilein!

Gerade das Sterben der jungen Fliege ist wichtig für die Intention des Verfassers *wichtigtu*.
Ich wollte ja aussagen, dass man durchaus auch am Ende scheitern/zugrunde gehen kann, wenn man im Leben etwas wagt, sich das aber trotz des Scheiterns lohnen kann. Die jüngere Fliege hat ein kürzeres Leben als ihre Schwester, aber letztendlich hat sie längere Zeit wirklich gelebt.
Das ist wahrscheinlich ein Punkt, den vorlesende Eltern ihren Kindern viel eher erklären müssen, wenn diese fragen, warum denn die arme Fliege sterben muss. :hmm:
( Huch, da fällt mir ein, dass die Kleinen ja auch fragen könnten, warum die Jüngere das Mauerloch nicht einfach als Zufluchtsort behält *Fingernägelkau*. Na, da wird mir schon was einfallen...)

Das Wort "melancholisch" werde ich wohl ersetzen.
Ursprünglich war die Geschichte als Fabel über eine der Sinnfragen des Lebens gedacht und unter "Sonstige" gepostet. Dass sie eher ein Text für Kinder ist, musste ich erst mal 'ne Zeit lang verdauen. :D

Ciao, Megabjörnie

 

Hi nochmal!
Ich habe das Sterben der Fliege auch nicht negativ empfunden. Das überraschende Ende fand ich sogar gut. ;)
Es ist jetzt besser so, wie du melancholisch ersetzt hast. :)

 

Hey!
Joa, eine ganze nette Geschichte, aber mMn nicht überragend gut. Es sieht mir ein wenig nach der Holzhammermethode aus ... Die eine Biene entschließt sich für ein Leben draußen, die andere bleibt drinnen. Das ist sehr einseitig, und auch ein wenig langweilig.
Müssen die Charaktere denn unbedingt so einseitig sein? Das wirkt nicht sehr lebendig. Schade finde ich auch, dass die Fliegen keine Namen haben. Sie sind ja fast gleich alt, aber unter "die Ältere" stelle ich mir die Mutter vor und die "jüngere" ist die Tochter. Vielleicht ist das aber auch nur für mich so :D
Das Ende gefällt mir auch nicht so gut. Es sieht so aus, als wenn du keine Lust mehr gehabt hättest, denn zum Ende wird die Handlung etwas hastig und kurz beschrieben.
Trotz der ganzen Kritik muss ich dich auch mal loben ;) Deinen Schreibstil bei dieser Geschichte finde ich durchaus geeignet für Kinder. Nicht zu abgehoben, aber auch nicht kindisch. Das ist nicht unbedingt leicht ;)

Lieben Gruß
moon

 

Hi moon!

Die Geschichte war als Fabel gedacht, und Fabeln sind ja nun mal ein bisschen einfach gestrickt, gelle? ;)

Was das Ende angeht, so ist mir irgendwie immer wieder unterstellt worden, ich hätte zum Schluss keine Lust mehr gehabt und hätte mal eben eine kleine Resthandlung runtergeschrieben. Das ist definitiv nicht richtig. Die Kürze nach dem Dialog ist voll beabsichtigt, weil Details da schon nicht mehr so wichtig für die Handlung sind.

Vielleicht hat die Handlung tatsächlich das Potential für ein kleines Tierepos. Dann müsste ich der Geschichte auch stilistisch ein völlig neues Gepräge geben, die Fliegen mit Namen versehen und sie vielschichtig charakterisieren.
Doch daran werde ich mich wohl ein andermal versuchen. :bier:

Ciao, Megabjörnie

 

Also du hättest schon ein bisschen mehr auf die Gefühle der Fliegen eingehen können :D
Und ich finde du schliderst das Sterben der Jüngeren Fliege nicht blutig genug...

Lasst halt mal den armen Megabjörnie. Ihr macht den noch ganz... na ja wie wir sagen würden... narrad.

Ist doch eine super Geschichte, die ich jederzeit meinen Kindern vorlesen könnte (mal angenommen, ich hätte welche)
Zugegeben, ich hab sie nach den Änderungen nicht mehr gelesen, aber immer wenn ich meine Mutter gefragt habe, ob sie mir bei irgendwas helfen könnte, sagte sie immer: Zu viele Köche verderben den Brei :D

... aber das Ende. Das war viel zu kurz :lol: :rotfl: :lol:

 

Hallo Megabjörnie,

ich, der Pate der Ultrakurzen-Völlig-Unverständlichen-Moral-Parabel ( ;) ), lobe Deine Geschichte hiermit. Gut, die Moral ist ein bisschen simpel, sei's drum, da habe ich schon Schlimmeres gesehen.

Einem Kind vorlesen würde ich sie nicht, dazu finde ich Geschichten ungeeignet, in denen am Schluss alle sterben. Nicht, weil Kinder nicht damit umgehen könnten (in den alten Märchen sterben jede Menge Leute), sondern, weil der Tod in einer Kindergeschichte immer eine bestrafende Funktion hat, und ich finde es problematisch, die Abstraktion, dass das hier nicht der Fall ist von einem Vorschulkind zu erwarten.
Ein Kind, das schon selbst liest könnte das aber verstehen.

Ich habe mich gefragt, wie das ganze Essen in das Mauerloch hinengekommen ist. Es ist ja recht eng. Hat da ein Kind die Reste seines Pausenbrotes reingestopft? Eine Erklärung (in der Geschichte) fände ich interessant, muss aber nicht sein.

Insgesamt eine flott geschriebene Parabel mit einfacher aber zu vereinfachender Moral.

Grüße,
Naut

 

Hallo megabjörnie,

Deine Geschichte hat mich nicht so ganz überzeugt.

Die Idee, die beiden Fliegen mit ihren unterschiedlichen Lebensauffassungen auf kindgerechte Weise einander gegenüber zu stellen, gefällt mir.

Leider nimmt für meinen Geschmack in der Geschichte aber die Auseinandersetzung Deiner beiden Protagonisten (die jüngere Fliege will die Außenwelt erkunden, die ältere will lieber im Mauerloch bleiben) einen zu großen Raum ein. Den langatmigen Dialog der beiden, in dem sich die Argumente der beiden Seiten mehrfach wiederholen, empfinde ich als ein wenig langweilig.

Mir würde es gefallen, wenn Du die Schwerpunkte ein wenig verschieben würdest und ausführlicher vom aufregenden Leben der jüngeren Fliege in der Freiheit und vom langsamen Verfall der Älteren in Schwermut und Depression berichten würdest. Gerade die Abenteuer, die die unternehmungslustige Fliege erlebt, könnten für sehr viel Spannung sorgen und das täte der Geschichte gut.

Moonshadows Vorschlag, den beiden Fliegen Namen zu geben, würde mir übrigens auch sehr zusagen. Du könntest dadurch die ein wenig umständliche Wiederholung von "die jüngere Fliege" und "die ältere Fliege" vermeiden und die Kinder könnten sich noch besser mit den Protagonisten identifizieren.

Lieben Gruß
al-dente

 

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