Was ist neu

Zusammen allein

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12.06.2009
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Zusammen allein

´Es geht mir gut´ , das ist alles, was ich denken kann, während ich wie immer alleine im Schulhof stehe.
Ich lächele, doch es ist ein leeres Lächeln. Ich lächele nur, um den anderen damit zu zeigen, dass es mir gut geht. Um mir Schutz vor ihren Blicken zu sichern. Es soll so aussehen, als wäre ich gern alleine.
Ich bin es nicht. Aber das weiß keiner. Wird hoffentlich nie einer wissen.
Du stehst unter dem einzigen Baum, der in unserem Schulhof gepflanzt ist und schaust unglücklich hinüber zu deinen Klassenkameraden. Sie beachten dich nicht einmal.
Auch du bist alleine. Ich kenne dich nicht und ich bin froh darüber.
Wenn ich dich kennen würde, würdest du mir doch nur meine eigene Situation vor Augen halten und mich schwach machen. Aber ich bin nicht schwach, ich bin stark.
Ich bin gern allein.
Ich ziehe das mit Käse und Salami belegte Brot aus meiner Brotdose und fange an zu essen. Ich esse und wende mich so beschäftigt meinem Brot zu, dass es aussieht, als gäbe es nichts wichtigeres.
Ich beobachte dich schon seit ein paar Wochen. Du bist neu an der Schule und hast noch keinen Anschluss gefunden. Wahrscheinlich wirst du ihn gar nicht mehr finden. Es ist schon zu viel Zeit dazu vergangen.
Du machst keinen Hehl daraus, dass du lieber mit deinen Mitschülern Tischtennis spielen oder dich einfach nur mit ihnen unterhalten würdest.
Seit du da bist stehst du jeden Schultag unter dem Baum. Alleine. Und starrst auf den Boden oder zu den anderen, die ihre Pause in vollen Zügen genießen.
Es klingelt und die Pause ist vorbei.
Ich habe mein Brot wegen der ganzen Nachdenkerei über dich nicht weiter angerührt und ich lege es zurück in die Dose.
Ich packe die Dose in meinen Rucksack und hänge mir diesen lässig über eine Schulter.
Dann schlendere ich langsam zur Tür und betrete die Schule.
Für einen Moment bin ich wie geblendet von der plötzlichen Dunkelheit. Es ist Hochsommer und draußen scheint die Sonne so hell, dass man fast blind ist, wenn man wieder einen geschlossenen Raum betritt.
Ich laufe weiter und meine Augen gewöhnen sich nur langsam an die veränderten Lichtverhältnisse.
Und dann sehe ich dich. Du stehst vor dem Unterrichtssaal in den auch ich muss. Du wartest.
Es ist mir bis jetzt noch gar nicht aufgefallen, dass du in meinem Biologiekurs bist, also schaue ich dich einen Augenblick verwundert an.
Einen winzigen Augenblick zu lange, denn du kommst auf mich zu.
>> Hi. " , sagst du. " Ich bin Jonas. Wir sind im selben Biokurs. "
Ich kann den genervten Ton in meiner Stimme nicht unterdrücken und gebe nur ein " Scheint so. " zurück.
Du lässt dich nicht von meiner Kälte dir gegenüber beeindrucken und fragst nach meinem Namen.
>> Tobias. " , gebe ich kurz angebunden die Antwort.
Du machst den Mund auf, als wolltest du noch etwas sagen, aber zum Glück kommt da unser Lehrer und rettet mich so aus der brenzligen Situation.
Ich will dich nicht kennen. Genau das sollte ich dir vielleicht einfach sagen. Aber so bin ich nicht. Du warst freundlich und du hast dasselbe Problem wie ich. Nur, dass wir beide anders damit umgehen.
Ich ignoriere das Problem so gut es mir möglich ist, mache einen auf coolen Einzelgänger.
Aber du zeigst der ganzen verdammten Welt offen, dass es für dich ein Problem ist, Außenseiter zu sein und keine Freunde zu haben. Und du versuchst sogar etwas daran zu ändern.
Ich setze mich auf meinen Platz in der letzten Reihe und breite meine Sachen über der ganzen Bank aus - es sitzt ja sowieso keiner auf dem Platz neben mir.
Du stehst noch unschlüssig mit deinem Rucksack im Raum herum, als hättest du vergessen, auf welchem Platz du sitzt.
>> Herr Willer ? " , höre ich dich leise aber mit Nachdruck durch den Raum fragen.
Herr Willer dreht sich an seinem Pult um. " Ja, Jonas ? "
>> Darf ich mich auf den freien Platz neben Tobias setzen ? "
Als du das fragst, glaube ich, ich höre nicht richtig. Doch ich muss schnell einsehen, dass ich mich nicht verhört habe, als Herr Willer nur nickt und du auf den Platz neben mir zusteuerst und dich hinsetzt.
Aus stillem Protest lasse ich meine Sachen so liegen, wie sie es tun und hoffe, dass du mich nicht beten wirst sie wegzuräumen.
Doch genau das tust du dann.
>> Tobias ? " , flüsterst du. " Kannst du deine Sachen zu dir auf die Seite nehmen ? Ich habe keinen Platz zum Schreiben. " Entschuldigend lächelst du mich an und ich ziehe wortlos mein Buch und meinen Block auf meine Tischseite und stapele sie aufeinander.
>> Danke. " Du nimmst deinen Block und schlägst ihn auf, um das von der Tafel abzuschreiben, was Herr Willer in diesem Moment anschreibt.
Auch ich schreibe es ab. Ich schreibe immer alles ab, falls ein Lehrer mal einen Test schreiben will.
In Biologie müsste ich das eigentlich nicht. Ich kann soviel lernen, wie ich will - ich verstehe es einfach nicht.
Ich blicke fragend zur Tafel und versuche zu verstehen, was da steht.
Du scheinst meinen Blick bemerkt zu haben. " Verstehst du das nicht ? Das ist doch ganz leicht, warte erst bis die schweren Sachen kommen. "
´Na toll.´, denke ich nur. Du bist also auch noch ein verdammter Klugscheißer.
Du ziehst mit einem schnellen Ruck meinen Block zu dir rüber ohne Rücksicht darauf zu nehmen, dass ich gerade am schreiben bin.
>> Hey ! ", sage ich nur entrüstet von deiner Frecheit und schaue dann irritiert zu, wie du mit Bleistift etwas an den Blockrand kritzelst und dann anfängst mir leise zu erklären, was ich aufgeschrieben habe.
Ich will dir nicht zuhören, aber ich kann auch nicht weghören und als sich plötzlich das zerstreute Chaos in meinem Kopf zu einem verständlichen Ganzen entwickelt, hänge ich wie gebannt an deinen Lippen.
Du fragst, ob ich es verstanden habe und als ich nicke, zeigst du mit einem Finger auf das, was du an den Blattrand geschrieben hast und sagst: " Das ist meine Telefonnummer. Wenn du was nicht verstehst, ruf ruhig an. "
Ich nicke zunächst nur und sage dann zu meiner eigenen Überraschung:
>> Gerne. Danke dir. Aber hey, darf ich auch anrufen, wenn ich sagen wir mal eine Runde Tischtennis spielen will ? "
Du fängst an zu strahlen.
>> Klar, gerne. Das wäre echt cool. "

 

hmmmm. Am Anfang konnte ich mich gut in den Prot hineinversetzen. Diese Show nach außen, damit man unverletzlich wird (scheinbar).
Aber wie schnell das dann geht mit den Zweien...da nimmst du m M n zuviel Tempo rauf. Bisschen weniger explizit verweise, mehr andeuten, ahnen lassen, da könnte, eventuell, eine Bekanntschaft draus werden....nicht den Holzhammer mit der Telefonnummer und "ich helf dir" usw. zücken. Fließen lassen, so ist das Leben!

 

Hallo Kallisto!

Kümmere dich mal um die Form! (Anführungszeichen u.s.w.)

Im Übrigen wirst du dir hier nicht viel Freunde machen, wenn du auf Kommentare nicht eingehst, stattdessen hier einfach noch 'ne Handvoll Texte postest.
Was erwartest du denn vom Forum? Dass sich alle lobend auf deine Texte stürzen? Vergiss es, arbeite lieber dran, nur so lernst du was und wirst besser - und die Komms werden folglich auch besser.

Grüße
Chris

 

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