Zurück vom Roten Planeten
Als 2047 die Menschen das erstmal auf dem roten Planeten landeten, hätte niemand gedacht, dass es möglich wäre den Mars in eine zweite Erde zu verwandeln.
Jetzt, im Jahr 2120, wird die Operation Terraforming beendet. In den letzten 70 Jahren hat die NASA in Zusammenarbeit mit Europa den Mars bevölkert und die Pole abgetaut. Die Meere sind fast voll, und auch die Atmosphäre ist schon gut zu atmen. Die zwei großen Städte, die noch beide unter riesigen Glaskuppeln waren, werden jeweils von beinahe 10.000 Menschen bewohnt.
Peter Smith lebt und arbeitet in New America, welches die erste und auch geringfügig größere Stadt ist. Seine Aufgabe in der Kolonie ist es dafür zu sorgen, dass jeder sein Trinkwasser bekommt. Aber von seinem Job hat Peter erstmal genug. Nach vier Jahren auf dem roten Planeten hat er sich seinen Urlaub verdient. Gerade als er auf dem Weg zum Shuttle ist, wird es ihm klar, dass er jetzt zwei Jahre frei hat. Im Shuttle angekommen wird ihm von einem jungen Stewart seine Schlafkabine zugewiesen. Die Reise zurück zur Erde wird zwei Monate dauern und der Komfort in diesen Shuttles ist nicht der beste. Deshalb sind in den Shuttles Kabinen installiert in denen man kontrolliert einschlafen kann. Also geht Peter Smith in seine Schlafkabine und zieht seine Kleidung aus um sie sauber gefaltet an die Türe zu legen. Nach ein paar Minuten ist er eingeschlafen.
Auf einmal macht Peter die Augen auf. Es ist dunkel. Und still. Er tastet zu einem Schalter an der Tür der Kabine. Endlich ist das Licht an. Nachdem Peter seine Kleidung angezogen hat öffnet er die Tür der Kabine und geht raus in den Gang. Hier ist niemand, und alle anderen Kabinen sind zu. Alles ist so still, dass Peter die leisen Geräusche der Antriebe hören kann. Das heißt er ist noch am fliegen. Noch auf dem Heimweg. Jetzt bleibt nur die Frage warum er schon erwacht ist. Den Weg zur Brücke des Shuttles kennt er leider nicht, aber sie muss irgendwo weiter vorne sein. Er geht zur nächsten Tür und öffnet sie. Dorf hinter der Türe ist ein Verteilerknoten. In alle Richtungen geht eine Tür, oder auch nur eine kleinere Luke. Tja, das ist jetzt ein Problem für Peter. Er hat keine Ahnung wo es zur Brücke geht. Seine Entscheidung fällt auf die Türe gegenüber. Als er sie öffnen will merkt er, dass diese verschlossen ist. Die anderen Türen testet er auch. Auch alle zu. Jetzt bleiben nur noch zwei Luken. Eine im Boden und eine in der Decke. Wie man sieht hat die künstliche Schwerkraft auch Nachteile, denkt sich Peter jetzt bestimmt.
Peter geht in die Mitte des Verteilers und dreht die Luke im Boden auf. Endlich ist mal was offen auf diesem Raumschiff. Ein dunkler Gang führt nach unten. Peter schaut runter. Nichts zu sehen. Aber da war wenigstens eine Leiter an der Seite. In seiner Tasche hat Peter meistens eine Münze. Sie soll ihm Glück bringen. Als er sie in den Gang fallen lässt horcht er der Münze hinterher. Es dauert eine kleine Ewigkeit bis er sie aufschlagen hört. Das muss tief sein denkt Peter. Aber was soll es. Peter kletterte runter. Es kommt ihm lange vor. Und es geht immer tiefer und es wird immer dunkler um ihn herum. Nachdem er eine Ewigkeit herab gestiegen ist, was in Wirklichkeit nicht mehr als fünf Minuten sind, merkt er, dass unter ihm eine Luke ist. Peter dreht sie auf, und springt aus dem Gang in einen Raum. Da es dunkel ist will er sich zu einem Lichtschalter tasten.
Plötzlich bekommt er einen Schock. Licht geht an. Peter ist so geblendet, dass er die Augen nicht offen halten kann. Jetzt hört er Stimmen. Sie rufen seinen Namen. Und sie singen. Peter blinzelt und sieht das, womit er niemals gerechnet hat.
Vor ihm stand seine Frau. „Alles Gute zum Geburtstag, Peter“, sagt sie und küsst ihn. Das war das schönste Geschenk, das er jemals bekommen hat. Jetzt merkt er auch wo er ist. Das ist die größte, und wahrscheinlich wird es auch die längste, Party zwischen Erde und Mars. Viele seiner Freunde sind hier und wollen mit ihm seinen 30. Geburtstag feiern.
Alle feiern noch lange und landen nach noch etwa zwei Wochen sicher und in bester Laune auf der Erde.