Zugfahrt
Der Mann war bei der letzten Station zugestiegen. Er hatte sich mir gegenübergesetzt und angefangen, zu summen.
Ich hatte ihn unauffällig gemustert. Er war eine Lichtgestalt. Groß, schlank, kräftig. Strahlend weisse Zähne, ein umwerfend gut aussehendes Gesicht. Sympathisch. Respekteinflössend.
Er drehte sich plötzlich ruckartig zu mir um.
»Hör mal. Ich sitze hier die ganze Zeit und summe. Dann drehe ich mich ruckartig zu dir um. Das genügt doch völlig, siehst du das nicht?«
Er öffnete das Fenster, nahm mein plötzlich und warf es hinaus.
Zweifellos irgendwie völlig bescheuert, der Typ. Er gab mir eine schallende Ohrfeige.
»Was willst Du mit Füllwörtern? Was? Hm?«
Bescheuert, der Typ.
»Schon besser. Und?«
Er gab mir eine Ohrfeige.
»Genau. Langsam wird ein Schuh draus. Weiter so!«
Trotzig starrte ich vor mich hin.
»Vorsicht, mein Junge. Du bewegst Dich auf dünnem Eis!«
Ich starrte vor mich hin.
»Aha. Siehst du? Du bist lernfähig.«
»Ich weiss gar nicht, was sie eigentlich von mir wollen.«
Er schüttelte den Satz, bis gar und eigentlich auf dem Boden lagen.
»Ich weiss wirklich nicht, was sie von mir wollen.«
Er schüttelte. Wirklich fiel zu den Anderen.
»Was wollen sie von mir?«
»Ich helfe dir.«
»Bei was?«
»Wobei.«
»Was?«
»Wie bitte.«
»Was?«
»Wie bitte«
»Wie bitte?«
»Genau. Und wobei.«
»Wobei?«
»Richtig. Viel besser so.«
»Ich hab den Faden verloren.«
»Lies es einfach noch mal von vorne.«
Ich las es noch mal von vorne. Jetzt verstand ich es.
»Ist dir etwas aufgefallen?« fragte er mich.
»Nein, eigentlich nicht.«
Er verzog seinen Mund, als hätte er in eine saure Zitrone gebissen.
»In was?«
Er verzog seinen Mund, als hätte er in eine Zitrone gebissen.
»Doppelmoppeln ist ganz dein Ding, oder?«
»Nein, eigentlich nicht.«
Er verzog seinen Mund, als hätte er in eine Zitrone gebissen.
»Nein.«
»Gott sei dank. Endlich. Nun zurück zum Anfang.«
Der Mann war bei der letzten Station zugestiegen. Er hatte sich mir gegenübergesetzt und angefangen, zu summen.
Ich hatte ihn unauffällig gemustert.
»Na?«
Ich musterte ihn aus den Augenwinkeln.
»Gefällt mir schon besser. Leider: du bist in der falschen Zeit, mein Junge.«
Ich hatte ihn aus den Augenwinkeln gemustert.
»Was kann man sonst hier gerade noch so machen?«
»Gefällt mir schon besser. Leider bist du in der falschen Zeit, mein Junge.«
»Ja. Und wenn wir oben weitermachen?«
»Nach dem Mustern?«
»Genau.«
»Ich weiss nicht.«
»Kein Wunder. Das ist Müll, was da kommt. Alles streichen.«
»Aber wie zeige ich ihre Genialität?«
»Show, don’t tell.«
Ich dachte für einen Augenblick darüber nach.
»Braucht es den Augenblick?«
Ich dachte darüber nach.
»Sie summen und drehen sich plötzlich zu mir um?«
Er stand auf und warf das zweite plötzlich aus dem Fenster.
»Sie summen und drehen sich ruckartig zu mir um?«
»Wo sitze ich?«
»Gegenüber.«
»Wie kann ich mich dann ruckartig zu dir umdrehen?«
»Shit.«
Er zog einen Cowboyhut unter dem Sitz hervor und steckte sich einen Kaugummi in den Mund.
»Scheisse.«
Der Cowboyhut flog aus dem Fenster. Ich stellte mir vor, wie er
»Stop!«
»Warum?«
»Wen interessiert das? Ist es wichtig?«
»Nein.«
»Also? Gegenüber ruckartig umdrehen? Und? Na?«
»Hm.«
Er beugte sich ruckartig zu mir herüber.
»Hör mal, ich sitze hier die ganze Zeit und summe. Dann beuge ich mich ruckartig zu dir herüber. Das genügt doch völlig, siehst du das nicht?«
Er wollte plötzlich nehmen und aus dem Fenster werfen, aber es war nicht da.
»Hab ich das jetzt verbockt?«
»Nein, ist schon gut.«
»Weiter?«
»Ja, bitte!«
Zweifellos irgendwie völlig bescheuert, der Typ. Er gab mir eine schallende Ohrfeige.
»Was willst Du mit Füllwörtern? Was? Hm?«
Bescheuert, der Typ.
»Schon besser. Und?«
Er gab mir eine Ohrfeige.
»Genau. Langsam wird ein Schuh draus. Weiter so!«
Trotzig starrte ich vor mich hin.
»Vorsicht, mein Junge. Du bewegst Dich auf dünnem Eis!«
Ich starrte vor mich hin.
»Aha. Siehst du? Du bist lernfähig.«
»Ich hab gerade ein deja vu.«
»Ist zwar französisch, kann man in dem Fall aber lassen. Erinnerungsstörung klingt zu hölzern. Aber?«
»Ich hab ein deja vu.«
»Reicht doch so, oder?«
»Finde ich auch.«