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Zu spaet

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06.12.2002
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Zu spaet

Zu spaet

Selina war immer ein sehr froehliches und lebhaftes junges Maedchen gewesen.
Sie hatte eine glueckliche Kindheit gehabt. Wenn ihre Mutter daran zurueckdachte,
sah sie ihre Tochter strahlend mit dem Fahrrad in der wenig befahrenen Spielstrasse. Ein anderes Mal war sie eifrig dabei, die Strasse mit bunten Kreidekunstwerken
zu verschoenern. Es gab unzaehlige Erinnerungen. Unzaehlbar viele, unzaehlbar schoene. Sie hatte immer viele, gute Freunde gehabt, und in der Schule gab es keine Probleme. Kurz: Es war ein friedliches, harmonisches Familienleben ohne gravierende Streitereien mit den Eltern. Sie fuehlten sich sehr wohl.

Zuerst nahm es Selina dann recht gelassen hin, als ihr Vater von der Arbeit nach Hause
kam und der Familie mitteilen musste, dass sie umziehen wuerden. Er war beruflich ver-
setzt worden, so dass ihr Wohnort von dem Vorort Hamburgs aus nach Muenchen wuerde wechseln muessen.

Der Abschied fiel Selina dann doch ziemlich schwer, aber sie war, genau wie ihre Eltern,
davon erzeugt, dass es nicht lange dauern wuerde, bis sie in Muenchen neue Freunde fand. Sie war jetzt vierzehn Jahre alt, und ging auf Menschen zu. Unbesorgt fand der Umzug statt.

Als der Alltag sich einspielte, stellte sich mit der Zeit allerdings heraus, dass es nicht so
einfach war, wie anfangs gedacht. Mit ihren Annaeherungsversuchen stiess Selina bei
den Jugendlichen aus unerklaerlichen Gruenden auf Stein. Sie wollte nicht aufgeben und
redete sich ein, `es wuerde schon noch kommen`. Aber nach Monaten war es eine geschriebene Regel: Sie verbrachte die Pausen allein, verabreden tat sie sich folglich auch nicht. Ihre Eltern merkten natuerlich, dass sie Probleme hatte, waren aber ratlos.

So war die Erleichterung gross, als sie eines Tages endlich das Laecheln auf dem Gesicht
ihrer Tochter sahen, das sie so vermisst hatten. Eine Gruppe von Jugendlichen sprach sie
an und lud sie sogleich zu einer Party ein. Von da an verbrachte Selina fast jeden Nachmittag und die Wochenenden komplett mit ihren neuen Freunden und ihren Eltern fiel ein Stein vom Herzen.

Doch mit der Zeit veraenderte sich Selina sehr. Sie zog sich immer mehr zurueck, wurde
stiller und befand sich in einer Art Schneckenhaus. Sie lebte in ihrer eigenen kleinen Welt, nahm agressive Eigenschaften und Verhaltensweisen an. Sie trug nur noch schwarze Kleidung, hoerte duestere Musik und verlor ihre vorher so froehliche
und angenehme Ausstrahlung. Selbstverstaendlich bemerkte ihre Mutter, in was fuer
eine Gruppe von `Freunden` ihre Tochter da hineingeraten war. Verzweifelt vesuchte
sie, ihre Tochter zu behalten, sie wollte sie nicht verlieren. Doch sie kam nicht mehr an
sie heran. Totale Abschottung...

Der Augenblick kam, an dem Selinas Mutter nicht mehr laenger warten wollte.
So klopfte sie an die Tuer des Zimmers ihrer Tochter und ging hinein, als keine
Antwort kam. Selina sass im Schneidersitz auf ihrem Bett, mit Kopfhoeren auf den
Ohren und sah ihre Mutter aus ihren dunkel geschminkten Augen genervt an. Diese setzte
sich ebenfalls auf das Bett und nahm die Kopfhoerer von Selinas Ohren. Ein agressives
„Hey!“ kam aus Selinas Mund, doch sie verstummte gleich wieder und blickte zu Boden.

„Ich bin nicht bloed. Ich weiss, was los ist!“, begann Selinas Mutter das Gespraech.
„Nichts weisst du!!!“, sagte ihre Tochter trocken.
„Ich lasse das nicht zu, Selina. Ich werde nicht zulassen, dass ich dich verliere. Auf keinen Fall und unter keinen Umstaenden. Ich liebe dich. Und du weisst es. Ich weiss,
dass du Probleme hattest, nach dem Umzug meine ich. Und ich weiss auch, dass ich dir mehr haette helfen sollen ich wusste nur nicht, wie. Ich fuehle mich schuldig. Wieder gut
machen kann ich das nicht, aber ich werde dich nicht kampflos aufgeben. Ich hoffe, dieses Mal ist es nicht zu spaet...“ Selina antwortete nicht und ihre Mutter verliess das
Zimmer mit den Worten: “Ich bin immer fuer dich da. Wenn du reden willst.“

Einige Tage spaeter sass Selinas Mutter im Wohnzimmer. Selina kam einfach herein,
setzte sich wortlos neben ihre Mutter und fing an zu weinen.

An dem Abend erzaehlte sie ihrer Mutter alles. Alle Erlebnisse mit ihren `Freunden`.
Ihre Mutter hoerte geschockt und fasziniert zu und liess sie einfach nur reden. Nur reden.
Am Ende sagte sie zu Selina: „Zusammen schaffen wir das. Du bist da raus.“

Der erste Schritt war, dass Selina die Schule wechselte. Sie trug jetzt wieder normale
Kleidung und alles normalisierte sich jetzt etwas. Und doch- ihre Mutter konnte sich
nicht erklaeren, was es war, doch da war noch etwas. Das wuerde sie bald herausfinden,
sie wuerde nciht aufgeben, bis sie ihre Tochter ganz wieder hatte.


Zum Abschied hinterliess Selina neben der geoeffneten- und leeren- Pillendose einen Brief:
„Es ist nicht eure Schuld. Ich musste es tun. Die geben nicht auf. Sie liessen mich nicht in Ruhe.Sie haben mich fast gekriegt...Ich war nur etwas schneller als sie...“

 

Hallo allerseits!
Entschuldigt bitte, dass in meinem Text statt
a-, u- und 0-Umlaut ae, ue und oe stehen!
Das liegt daran, dass ich grade in Kanada bin,
und hier gibt es das auf der Tastatur nicht:rolleyes:
Entschuldigt das bitte, auch wenn es das Lesen schwieriger macht...
Ausserdem ist es mein erster Text hier und ich weiss, dass es laengst noch nicht gut ist,
also wuerde ich mich ueber Kritik freuen.
Danke.
Oh nee, ich seh grade, der Text ist mit Absaetzen
an ganz komischen Stellen kopiert worden. Ich werde das morgen aendern, mein PC schmeisst mich heute die
ganze Zeit aus dem Internet, deshalb mach ich das morgen. WAS fuer ein Anfang auf kg.de meinerseits...sorry.

 

Hallo Janini!

Viel Spass noch in Kanada!

Zur Geschichte: Paulchen hat schon erwähnt, dass Du mit vielen Klischees arbeitest, es ist ein "typischer" Verlauf: Heile Familienwelt, Umzug, zuerst keine Freunde, dann im Bann der "bösen Clique", versuchter Ausstieg, die Eltern verstehen zu spät, was los ist, schließlich Suizid.
Du könntest Deinem Text mehr Bedeutung verleihen, indem Du die Charaktere individueller zeichnest, mehr auf ihre Gedanken und Gefühle eingehen. So wirkt es zu steriotyp, oft gelesen. Mach den Text "farbiger", nenne nicht die allgemeinen Verhalten (sie wurde aggressver und zog sich zurück), sondern brinbg mehr einzelbeispiel, aus denen der Leser selbst merkt, was sich an ihr verändert hat.
Was mir gut gefallen hat, was auf jeden Fall schön ist, meiner Ansicht nach, ist, dass der Text recht flüssig zu lesen ist, recht gewandt geschrieben, bis auf einige holprige Stellen. Paulchen hat ja auch schon 2 genannt.

Schöne Grüße, Anne

 
Zuletzt bearbeitet:

Hallo Schlachtpaulchen, Hallo Maus!
Erstmal an beide: Herzlichen Dank fuer die Kritiken!
Ich haette gar nicht gedacht, dass mir jemand antwortet, denn im Nachhinein habe ich gedacht "Oh Gott, was hab ich da denn fabriziert". Danke, echt. Ich schaetze das sehr. Ich mag kg.de ;o)
@Schlachtpaulchen: Du hast voellig Recht, danke sehr!
Ach ja: :anstoss: zurueck ;o)
@Maus: Ebenfalls danke! Und ja, ich werde versuchen, mir hier noch `ne schoene Zeit zu machen :D
Ach so: Die `Fehler`, auf die du mich aufmerksam gemacht hast Schlachtpaulchen, habe ich erfasst und verbessert! Danke.

 

zur ergänzung:

Selina war immer ein sehr ein froehliches und lebhaftes junges Maedchen gewesen.

das "ein" vor "froehliches" ist zu viel.

Sie hatte immer viele, gute Freunde gehabt und in der Schule gab es keine Probleme.

vor dem "und" muss ein komma.

Es war ein friedliches, harmonisches Familienleben, ohne gravierende Streitereien mit den Eltern.

das komma vor "ohne" ist zu viel.

und verlor alles ihrer vorher so froehlichen und angenehmen Ausstrahlung.

*holperdiestolper* und verlor ihre vorher so froehliche und angenehme ausstrahlung - besser?

hi janini,
kalt in kanada? :D *bibber*
die thematik ist .. nicht selten, aber durchaus ein evergreen.
deine geschichte hat keinen flüssigen sprachstil. kurze abgehakte sätze, meistens ohne fliessenden übergang. es klingt dadurch trocken und eher sachlich.
beispiel:

Freunde fand. Sie war jetzt vierzehn Jahre alt, und ging auf Menschen zu. Unbesorgt fand der Umzug statt.
der übergang ist hier total misslungen.
du hättest die ganze geschichte schreiben müssen, wie
den teil der wörtlichen rede. schaue dir deine wörtliche rede an, das ist dir flüssig gelungen. was hindert dich daran, das flüssige für die gesamte geschichte einzusetzen?
es kann sein, dass dir die übung dazu fehlt - dann erkenne deine stärke, offensichtlich liegt dir die icherzählperspektive viel mehr.
der suizid ist ein böser inhaltsfehler. ich musste drei mal lesen, bis ich begriff, dass sie sich selbst umbrachte. du setzt hier den leser vor vollendeten tatsachen. der leser hat sich darauf eingestellt, dass das mädchen nun leben wird. wir waren auf ein happy end vorbereitet. du hast es aber mit der brechstangenmethode geändert.
wenn du ein so krasses ende haben willst, dann musst du erzählerisch dahinschwenken, ansonsten fühlt sich dein leser betrogen.
der vollständigkeithalber:
`Freunden`

die ironie ist auch ohne anführungsstriche deutlich.

so, ich hoffe, du kannst etwas damit anfangen.

bis dann
*bibber*
barde

 

Hallo Barde!
Danek fuer deine Kritik. Dass sich doch noch jemand mit meiner Geschichte beschaeftigt...;) Das verdiene
ich gar nicht. Deine Grammatik-Hinweise habe ich aufgenommen und verbessert. Vielen Dank dafuer!
Zu der inhaltlichen Kritik:
1. Du hast Recht. Wie ich schon vorher gesagt habe,
ich weiss selber nicht, was ich da fuer Sch...produziert habe. (Was den Muell da allerdings
nicht entschuldigt!!!):rolleyes:
2. Allerdings auch danke fuer die Kritik zu der woertlichen Rede, dass das fluessig und so waer. (Das habe ich doch hoffentlich richtig verstanden!?)

Und mit der Erfahrung: Es war meine erste Geschicht...dementsprechend...

Seit heute habe ich hier Winterferien und da werde
ich schreiben! Und hoffentlich was Vernuenftiges!
Ich habe eine Idee. Ich hoffe, dass wird besser.
Bei dieser ersten Geschichte naemlich wollte ich unbedingt eine Geschichte erzwingen und habe mir krampfhaft etwas aus den Fingern gesogen. Das war natuerlich ein Fehler! Jetzt gehe ich es mit Ruhe an
(FERIEN! :) ) und hoffe, dass ich mit meinem ersten
Fehltritt nicht die gesamte Leserschaft abgeschreckt habe! Ich hoffe, dass trotzdem noch jemand meine weiteren Versuche liest!!! Bitte. Ich muss ja Fortschritte machen koennen! Alles Liebe! janini_canadian
PS: So kalt ist es im Moment nicht, um die 0°. Aber einmal hatten wir schon -25°, da bin ich fast gestorben!!! :p

 

hallo janini, klingt wir ein Erlebnisbericht, zum glück kann es aber kein im detail autobiographischer sein. Als richtige Story sehe ich es nicht...mußte aber anscheinend geschrieben werden, ist gut so.

Liebe Weihnachtsgrüsse Archetyp

 

Hallo Archetyp!
Danke fuer deine Antwort.
NEIN, es ist keinesfalls ein Erlebnisbericht,
mit sowas hatte ich noch nie etwas zu tun o.ae.!
Was meinst du mit "Musste aber anscheinend geschrieben werden, ist gut so."? In dem Sinne, dass es geschrieben werden musste, damit ich ueberhauot erstmal was schreibe und somit in `Schwung` komme?
Lies dir meine letzte Antwort doch mal durch (wenn nicht schon geschehen), da schreibe ich, was ich selber davon halte. Sprich, ich finde das auch sch...:)

 

Hallo Janini, ich meine damit, dass es den Anschein hatte, dass es der Prot endlich einmal rauslassen musst, was ihn so bewegt, was er so erlebt hat. Scheiße find ich das alles nicht.

Liebe Grüsse Stefan

 

Bei dieser ersten Geschichte naemlich wollte ich unbedingt eine Geschichte erzwingen und habe mir krampfhaft etwas aus den Fingern gesogen.

das kenne ich *hehe* - ich wollte unbedingt mal einen krimi schreiben (hinweis für arch: natürlich mit niveau und nicht so 'n gechucke *huahuahua*)und ich habe angefangen, mich zu zwingen, einen zu schreiben. au backe - das war ein müll *hehe* - das funktioniert absolut nicht. wahrscheinlich habe ich nicht einmal talent dazu. dann hat es sowieso keinen sinn, sich zu zwingen.

also - ich werde mir sehr wahrscheinlich deine neue geschichte durchlesen. schreibe nur immer dann, wenn dir danach ist. der schreibstil ist nämlich dementsprechend locker dann. und schreibe auch nur, wenn dir die finger nicht eingefroren sind :D :D :D .

ich wünsche dir viel erfolg dabei und schöne ferien.

barde

 

Barde, ich halte jede deiner Geschichten für einen Krimi ... schaffe ich es ihr zu entkommen, oder nicht?
Aber dann ist sie da. Auf der 1. Seite. Okay, denke ich nimm´ die Herausforderung an. Jedesmal ersticht sie mich, deine Geschichte, und ich blute.;) :D

Liebste Weihnachtsgrüsse Arche

 

aber du gibst dabei den löffel nicht ab, verdammt! siehst du, wie lausig ich bin?

 

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