Was ist neu

Zorrak und die Opalenen

Beitritt
10.04.2002
Beiträge
13

Zorrak und die Opalenen

Zorrak und die Opalenen

Zorrak war außer sich. Wie konnten sie es wagen ihn auszuschließen? Nie hat er sich den Regeln des Ordens widersetzt, na gut, fast nie. Hin und wider hatte er sein Keuschheitsgelübde gebrochen, doch was machte das schon, alle anderen taten dies auch. Nein es war wohl Jerto, der ihm diese Sache eingebrockt hatte.
"Noch ein Bier junger Fremder?" Die Stimme des Serviermädchens in der Taverne riß ihn aus seinen Gedanken. "Ja bitte." Wenn sie wüßte. Sechshundertdreiundfünfzig Jahre hatte er nun schon auf dem Buckel und sah immer noch aus wie 25, als er in den Orden der Opalenen eingetreten war. Ja damals zusammen mit seinem besten Freund Jerto...
Schon seit sie als Zwölfjährige in den Turm des Alten auf dem großen Gut eingebrochen waren und ihn beim Ausüben der Magie beobachtet hatten, war diese zu ihrem Lebensinhalt geworden. Sie lernten beim Alten (seinen wirklichen Namen hatten sie nie erfahren, oder hatte er ihn vergessen?) und dieser brachte die beiden jungen Männer dann auch in den Orden. Dort lernten sie weiter und qualifizierten sich für die Prüfung. Ja sie war schwer, doch sie bestanden sie und erhielten dafür ewiges Leben! Naja, so wirklich nicht. Sie alterten nicht, konnten durch Mord oder Unfälle doch ebenso gut sterben wie alle anderen auch.
"Da hast du dein Bier. Das sind jetzt drei Garos." Wieder unterbrach ihn das Mädchen in seinen Erinnerungen. Er warf ihr die Münzen auf den Tisch und schickte sie weg. Wo war er gewesen? Ja, bei seinem Eintritt. Danach trennten sich seine und Jertos Wege. Es war die Aufgabe der Opalenen durch Dragor zu reisen, zu lernen und den Menschen zu helfen. Dieses Helfen sah nach den strengen Regeln des Ordens so aus abtrünnige und gefährliche Magier unschädlich zu machen. Ja, am Anfang hatte er es nur mit gemeinen Trickbetrügern zu tun, doch mit wachsenden Fähigkeiten wurden auch seine Gegner gefährlicher und gewiefter. Niemals hätte er es sich zu träumen gewagt, Jerto das Handwerk legen zu müssen. Dieser stand unter dem Einfluß eines zwar sehr schönen, doch auch äußerst machtgierigen und hinterhältigen Weibes. Es tat Zorrak sehr leid, dass sie dabei umkam, doch Jerto hat ihm das nie verziehen...
Wieder als er sich das Schreiben, von dem er das Siegel des Obersten Gerichtes der Opalenen gelöst hatte, durch: "Du bist angeklagt! Erwarte den Boten und weitere Informationen in der Taverne zum Goldenen Esel heute Abend!" Nicht nur, dass er es haßte sich herum kommandieren zu lassen, in dieser Taverne schmeckte das Bier auch noch lausig! Zorrak war inzwischen so wütend, dass das Papier in seinen Händen in Flammen aufging.
"Na na, man muß doch nicht gleich aller Welt zeigen, dass man ein Magier ist." Ohne aufzublicken wußte Zorrak sofort, dass der Bote Jerto war. Er war der einzige Mensch in Dragor, der dich nicht persönlich anredete. Es sei den er wurde zu stark von seinen Emotionen beherrscht.
"Weswegen?" Zorrak preßte die Worte zwischen den Zähnen hervor.
"Tja. Weswegen wohl?" Jerto machte eine lange Pause. "Genaugenommen wegen Mordes an Bruder Denor."
"Denor? Der ist über einer Hure in der Wüste zusammengebrochen! Ich hatte ihm gesagt, dass es zu gefährlich ist, schon wegen dem Gelübde, aber die Hitze hat ihm den Rest gegeben!"
"Zu schade, dass dir diese Geschichte niemand glaubt. Vor allem, wenn der Gutachter von der Hure erfährt, dass er hinterrücks erstochen worden ist." Ein hämisches Grinsen machte sich auf Jertos Gesicht breit und Zorrak wurde klar, dass Jerto dieser Gutachter gewesen war. Er hatte ihm nie Fereysahs Tod verziehen.
"DU. Du bist es gewesen. Lügner! Ich werde..."
"Still, wir erregen Aufsehen." Jerto zischte es ihm entgegen und wandte sich im gleichen Moment mit seinem strahlendsten Lächeln an den Wirt am anderen Ende des Raumes:
"Seid so gut Wirt und bringt mir und meinem Freund noch ein Bier!"
Schnell brachte das Mädchen die Krüge und kassierte auf Geheiß des Wirtes gleich ab, dass er keinen Verlust machen sollte, falls er die beiden heraus werfen mußte.
Schweigend saßen die beiden ehemaligen Freunde sich nun gegenüber. Jerto wartete offensichtlich auf jemanden, denn jedes Mal, wenn die Tür aufging drehte er sich herum. Darin sah Zorrak seine Chance. Schnell war das Pulver in Jertos Bier geschüttet, gerade noch rechtzeitig, denn als dieser einen hühnenhaften Mann gewahrte, leerte er den Krug in einem Zug und winkte den Bärtigen zu sich. Zorrak schnappte sein Bündel und verließ die Taverne durch den Hinterausgang, gerade als Jerto dem anderen in die Arme kippte.
"Verzeih mir Freund." Zorrak machte sich in der dunklen Nacht davon und hoffte, dass er nicht zuviel von dem Pulver in den Krug geschüttet hatte.

 

Hallo,

durchaus vernünftige Ansätze vorhanden, die auch kurz mal erwähnt werden (Ausbildung beim namenlosen Alten, praktische Unsterblichkeit, Aufgaben und Ziele etc. etc.), nur die Ausführung ist nicht recht gelungen.

Spannung will sich einfach nicht beim Lesen aufbauen, oft lächelt man - eher unfreiwllig.

Schon seit sie als Zwölfjährige in den Turm des Alten auf dem großen Gut eingebrochen waren und ihn beim Ausüben der Magie beobachtet hatten, war diese zu ihrem Lebensinhalt geworden.
Klar, hier wird die Magie gemeint, sollte allerdings doch überdacht und neu formuliert werden.

Versuche, den Leser mitzureißen, in dem du das Potential mehr auskostest - zum Beispiel die Sache mit Jerto. Dessen Rachegedanken könnte man noch besser, überzeugender rüberbringen. So weiß man zwar, daß dessen Frau tot ist, hat dafür aber nur ein müdes Lächeln übrig. Auch den Grund der Anklage (Mord an Bruder Denor) und die "Befreiungstat" am Ende von Zorrak sind Kandidaten für längeren Ausbau...

Das Ende klingt so, als ob da noch etwas passieren sollte (kommen wird?)... Nun ja.

Gruß,

Poncher

 

Der Text ist eindeutig ein Fragment und keine Kurzgeschichte. (Gibt's eigentlich eine Regel, dernach Textfragmente gelöscht/verschoben werden sollten?)

Für ein Fragment konfrontiert der Text den Leser mit zu vielen Details. Das verwirrt mehr als dass es Interesse weckt. Mehr gestört hat mich jedoch der Stil. Er ist zu locker, zu umgangssprachlich. Sicher, so schreibt es sich einfacher, aber lesbarer wird ein Text dadurch nur in Ausnahmefällen.

Klaus

 

Es ist eigentlich eine abgeschlossene Story. Kann sein dass ich aml deine zündende Idee habe und sie noch einmal überarbeite.
Das Ende ist offen, fragt mich nicht nach dem Grund. Ich liebe offene Enden einfach.

 

Letzte Empfehlungen

Neue Texte

Zurück
Anfang Bottom