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Zimtig, kalt und weihnachtlich

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18.09.2005
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Zimtig, kalt und weihnachtlich

Zimtig, kalt und weihnachtlich

Es war ein kalter Tag kurz vor Weihnachten. Bereits am frühen Morgen stieg der Duft von Zimtstangen und Vanillezucker in Ashleys Nase und holte sie aus ihren süßen Träumen, in denen sie durch Wolkenberge aus Baiser und köstlichem Mandeleis geschwebt war. Gähnend verließ sie ihr Bett und zog sich erwartungsvoll an. Was der Tag wohl bringen würde? Hoffentlich hatte ihre Mutter bereits den Plätzchenteig vorbereitet, darauf hatte sie sich schon die ganze Woche gefreut. Fröhlich hüpfte sie die Stufen zur Küche hinunter.
Ihre Mutter sah lächelnd auf, als Ashley neugierig den Kopf zur Tür hineinsteckte. „Na, auch endlich aus den Federn gekrochen? Ich habe dir ein paar Zimttoasts gemacht. Sie stehen auf dem Küchentisch, Liebes.“ Langsam kletterte Ashley auf den Küchenstuhl, verschränkte die Beine und versuchte einen Blick auf das Treiben der Mutter zu erhaschen. „Was machst du denn da?“, fragte sie unschuldig.
Mit gespieltem Ernst antwortete die Mutter: „Hier soll gleich ein ganz großes Backfest stattfinden. Dafür bereite ich den Teig vor. Hast du vielleicht Lust mitzubacken? „Au ja!“ rief Ashley ausgelassen und stellte den leeren Teller in die Spüle. Ungeduldig reckte sie sich auf die Zehenspitzen, um mit einem Finger vom Teig zu naschen. Endlich konnten sie beginnen. Ashleys Mutter legte eine CD mit Weihnachtsliedern auf, und während sie den Teig ausrollten, kleine Weihnachtsmänner und Tannenbäume ausstachen oder die Backbleche einfetteten, summten sie zur Melodie von „Jingle Bells“. Gegenseitig bestäubten sie sich mit Puderzucker oder erwischten einander, wenn sie mal wieder eines der halbfertigen Plätzchen naschten. Zur Krönung holte die Mutter kleine Zuckerkugeln, Schokoladenglasur und Zimtstangen hervor. Es machte Ashley Freude, den Weihnachtsmännern kleine Gesichter zu formen und die Tannenbäume reichlich mit Glasur und Zuckerperlen zu verzieren. Während vor dem Fenster der Schnee nieder rieselte und sich wie ein Teppich über den kleinen Ort legte, verstauten sie alle Plätzchen sorgfältig in Blechbüchsen, die ihre Mutter später verstecken und wie immer erst an Heiligabend wieder herausholen würde.
Gegen Abend kam der Vater nach Hause. Dick in Mantel, Schal und Mütze eingehüllt, schauten gerade noch seine rotgefrorene Nase und die von der kalten Winterluft geröteten Augen hervor. Aufgedreht sprang Ashley auf ihn zu und rief: „Papi, wir haben gebacken. Komm mit, komm mit, dann kannst du noch ein Plätzchen probieren!“ Sie ließ ihm keine Zeit zu widersprechen und zog ihren Vater in die Küche, wo die Mutter mit einem feuchten Lappen die Küchentheke abwischte. Lächelnd steckte sie ihrem Mann noch ein Plätzchen in den Mund, bevor sie den Lappen in der Spüle ablegte und die Plätzchendosen an sich nahm, um sie zu verstecken.

Nachdem der Vater den Mantel an die Garderobe gehängt hatte, kuschelten sich alle auf dem Sofa zusammen und hörten dem Prasseln des Feuers im Kamin zu. Von Zimtstangen- und Plätzchendüften umgeben, drückte sich Ashley an ihre Eltern und träumte vom bevorstehenden Weihnachtsfest. In ihren Gedanken malte sie sich hohe Geschenkberge mit schillerndem Geschenkpapier, bunten, kunstvoll gebundenen Schleifen und einen glitzernden Weihnachtsbaum mit großen, glänzenden Kugeln, in denen sie sich spiegeln konnte, aus. Plötzlich fing es sanft an zu schneien und das leise Klimpern von Glöckchen war zu hören. Der Weihnachtsmann, dachte Ashley aufgeregt. Und tatsächlich, ein goldener Schlitten mit drei Rentieren und einer großen, in roten Samt gekleideten Gestalt kamen auf sie zu geglitten. Mit seinem rundlichen Gesicht und den geröteten Wangen sah der Weihnachtsmann genauso aus, wie sie ihn sich immer vorgestellt hatte. Er stieg aus und warf eine Hand voll goldenen Staub und Zimtduft in die Luft, und rief: „Ho ho ho, es ist Weihnachtszeit!“, doch da war Ashley längst eingeschlafen.

 

Hi Angua,

erst einmal danke für deine Kritik - und für's lesen. Du hast Recht, manchmal finde ich es einfach schön eine Geschichte zu schreiben die aus schönen Bildern besteht, in der es keine Probleme und Konflikte gibt. Der Schreibstil ist natürlich Geschmackssache :) . Ich möchte die Geschichte allerdings erst einmal zu stehen lassen und auf noch ein paar weitere Meldungen warten, vielleicht überarbeite ich sie dann noch einmal.
Auf jeden Fall, danke, dass du so ehrlich warst!

LG Mystery

 

Hi!
Ich muss Anguna zustimmen, die Geschichte spielt in einer absolut perfekten Welt, in der die Menschen wahrscheinlich von Luft und Liebe leben. Du erzhlst nur, wie ein kleines Kind die Weihnachtszeit genießt. Klar, dass ist süß, würde ich aber eher in die Rubrik "Kinder" einordnen. Irgendwie fehlt mir hier die Handlung und ich habe die Geschichte gegen Ende nur noch überflogen.
Der Schreibstil an sich gefällt mir gut. Du umschreibst sehr genau und detailiert und lässt Bilder vor dem inneren Auge entstehen. Das sollte aber eher ein Element einer Geschichte sein, sei ausschmücken. doch eine KG, die nur au´s Ausschmückungen besteht, ist ein bisschen langweilig.
Vielleicht kommt die KG zur Weihnachtszeit, wenn man sich in eben dieser Stimmung befindet besser an. Jetzt hinterlässt sie nicht wirklich einen bleibenden Eindruck. Also: Mehr Handlung, aber der Stil ist gut.
MFG Steeerie

 

Ja, so ist es, wenn Geschichten wieder hoch gespült werden.
Warum hat diese Geschichte nicht schon längst jemand in die Rubrik Weihnachten verschoben?
Das habe ich jetzt nachgeholt.

 

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