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Zimmer Nr. 12

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19.05.2010
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Zimmer Nr. 12

Nachdem er von dem Autounfall seiner Tochter erfuhr, wollte Franz sie unverzüglich im Krankenhaus besuchen gehen. Mit einem Strauß frischer Blumen, dauerte es eine Weile, bis er sich durch den Trubel zur Rezeption vorgekämpft hatte und erfuhr, dass sie im 2. Stock in Zimmer 12 lag. Als er das Zimmer erreichte und öffnen wollte, bemerkte er, dass die Tür verschlossen war. Auf die Anfrage an einen vorbeilaufenden Arzt, bekam er nur zu hören: „Ich habe keine Zeit, muss gleich zu meinem nächsten Ziel.“ Verwirrt machte er sich wieder zur Dame am Empfang auf, doch ihr Posten war nicht mehr besetzt. Ansonsten war das Krankenhaus wie leergefegt, weshalb er auch die Hektik des Arztes nicht verstehen konnte. Als er verärgert nach draußen ging, saß ein alter Mann auf der Treppe und sagte, als er Franz erblickte: „Ihre Tochter werden sie hier nicht mehr finden.“ Franz Miene wich einer Leere. Er ließ die inzwischen verwelkten Blumen fallen, ging noch ein paar Schritte, fiel auf die Knie und weinte bitterlich.

 

Ist ne Schularbeit von mir im Kafka-Stil. Also nicht wundern ;)

 

>Ist ne Schularbeit von mir im Kafka-Stil. Also nicht wundern< - sollte man sich wundern,

lieber Hegel?, und herzlich willkommen hierselbst!

Irgendwie merkt man, dass dieser kleine Text für die Schule gedacht ist, ließe er sich doch weiter kürzen. Andersherum: selbst im kürzesten Text kann noch an sich nicht Notwendiges gefunden werden:

>Nachdem er von dem Autounfall seiner Tochter erfuhr, wollte Franz sie unverzüglich im Krankenhaus besuchen gehen.< Reichte nicht "besuchen", oder fährt Franz sonst in ein Krankenhaus? Beim nahezu juristische "unverzüglich" (= ohne schuldhaftes Verzögern) will ich mal nix sagen, aber der Rechtsphilosophie ist der Begriff sicherlich nicht entsprungen.

>Mit einem Strauß frischer Blumen, ...< wär doch interessant, mit vertrockneten/verdorrten Blumen anzukommen ... selbst dass die Dauer lange weilt kann unterstellt werde in >dauerte es eine Weile, bis er sich durch den Trubel zur Rezeption vorgekämpft hatte und erfuhr, ...< - prinzipiell wäre >eine Weile< also entbehrlich > .... dass sie im 2. Stock in Zimmer 12 lag.< Besser Konjunkt. I "dass sie .... liege.<

Das ist alles viel zu umständlich: >Als er das Zimmer erreichte und öffnen wollte, bemerkte er, dass die Tür verschlossen war.< Kürzer und von gleichem Informationsgehalt wäre "Als er das Zimmer erreichte, fand ers (oder noch kürzer: war es) verschlossen." usw. usf. Den Rest solltestu selbst zu kürzen versuchen. - Du kannst es, bin ich von überzeugt.

> ... saß ein alter Mann auf der Treppe und sagteKOMMA als er Franz erblickte ...<

Aber noch eine Orientierungsfrage: >Franz Mine ...< - Mine als Hausname? Nee, ne. Gönn dem Bergwerk noch'n Dehnungs-e.

Und tatsächlich: inzwischen sind die Blumen welk.

Aber: ein bissken Kafka steckt dadrin ...

Gruß

Friedel

 

Also...erstmal danke für die Kritik. Die Sprache ist etwas woran ich wirklich noch arbeiten muss, denn kreativ klingt sie nicht.
Was die Blumen angeht, so sind sie zunächst frisch (=Hoffnung) und zu Ende verwelkt (=Gewissheit), falls das deine Frage zu den frischen Blumen war.
Den Text noch zu kürzen find ich eine sehr gute Idee, zumal auch das ein Produkt meiner mehr als bescheidenen Sprache ist.

Also nochmal Vielen Dank

Gruß

Constantin (Georg Wilhelm Friedrich;)) Hegel

 

Wow. Ich bin beeindruckt. Ich finde nicht unbedingt, dass du sehr viel kürzen musst. Deine Geschichte hat was. Sie gefällt mir sehr gut. Kurz und pregnant, bleibt mir aber trotzdem in Erinnerung. Also wenn diese ''Schularbeit'' keine 1 mit Sternchen wird... ;)

 

Hallo Hegel.
Ich muss da Patty wirklich voll und ganz zustimmen, ich finde die kurze Geschichte .... TOLL, wirklich... Und ich glaube, wenn ich mich nicht täusche, könntest du wirklich ein toller Autor werden. Fang nicht an zu lachen, so fing es bei mir auch an. Ich wurde immer größer und jetzt, schreibe ich Bücher.
Glaub an Dich, in dir steckt noch viel, viel mehr als du denkst.
Wirklich.

LG
Aileen

 

Hallo Hegel,

ich kann mich leider nicht der (fast) allgemeinen Begeisterung anschließen. Ich glaube kaum, dass ohne deinen eigenen Verweis auf Kafka, jemand anders auf den Vergleich gekommen wäre.
Sein Ziel nicht zu erreichen ist ein Motiv Kafkas, aber nicht ausschließlich bei ihm zu finden, und sprachlich ist zum Einen der Text fast zu kurz, um wirkliche Parallelen machen zu können, zum Anderen für die Kürze weit entfernt von Kafkas Sprachfeinheit.

Mit einem Strauß frischer Blumen, dauerte es eine Weile, bis er sich durch den Trubel zur Rezeption vorgekämpft hatte und erfuhr, dass sie im 2. Stock im Zimmer 12 lag.

Als er das Zimmer erreichte und öffnen wollte, bemerkte er, dass die Tür verschlossen war.

Bezieht sich öffnen auf das Zimmer oder auf die Tür? Bin mir etwas unsicher, aber denke, wenn man von "Zimmer öffnen" spricht, ist meist "aufschließen" gemeint, also bräuchte man einen Schlüssel dafür. Deshalb passender:

"Als er das Zimmer erreichte und betreten wollte, bemerkte er, dass die Tür verschlossen war".

Franz Miene wich einer Leere.
Der Ausdruck hat irgendwas unfreiwillig komisches an sich.

Die ganze 'Philosophie' wiederum steckt eben in diesem Zuspätkommen und im Gegensatz frisch-welk. Mir ist das zu mager. In meinen Augen ist der Text nicht mehr und nicht weniger als eine Fingerübung.

Nichtsdestotrotz willkommen hier und vielleicht werde ich beim nächsten Mal überzeugter.
Gruß
Kasimir

 

@Kasimir
Ich musste, sofort an Kafka, denken. Das mag daran liegen, dass ich die von dir genannten Autoren, nicht, so genau, kennen. Oder vielleicht, dass ich grade, eine Kafka Geschichte, im Kopf habe, die da sehr ähnlich ist. Hätte mich, aber wohl nicht getraut diese Vermutung, als Tatsache, hinzustellen.
Ansonsten gebe ich dir recht.

@ Hegel
Der Text ist sehr kurz. Was druchaus gut ist, wenn alles dirne ist, was man braucht. Von der Story her, kann ich, da schon, ein bischen Kafka drin, finden, von der Sprach her weniger.

Dem Text fehlt zu eine etwas wirklich unerwartetes. Vor Kafka hätte wohl niemand damit gerechene morgens, als rießiger Käfer, aufzuwachen. Heuzutag zähle ich als erstes meine Gliedmassen.
Zum anderen geht der Text fast überhaupt nicht auf, das Denken und Fühen, deines Hauptcharakters, ein. Hier kann man, den Text, noch ein bischen, ausbauen.

Na ja, du bist noch ein Schühler und wenn du fleißig weiter schreibst kann da schon noch was draus werden.( Das soll jetzt nicht überheblich klingen, für so gut halte ich mich dann auch wieder nicht.)
Ich weis schon, wie das ist, wenn man eine Text schriebt und alle kommen einem, mit Details die noch nicht stimmen. Da muss man, sich immer wiede,r vor Augen, halten, dass die nur versuchen eimen zu helfen.

Sorry wegen der Rechtschreibfehler. Hab grade kein Rechtschreibprogramm zur Hand.

 
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ich frage mich va was das für ein MIESER Blumenhändler ist, dessen Blumen in solch kurzer Zeit verwelken...;-) Schon klar, dass es der Stimmung zuträglicher ist, wenn sie das tun, aber dennoch,...schlechte Ware!

Ich finde diese KG jetzt nicht berauschend, kafkaesk hin oder her.
Warum sollte das Kh die Tür verschließen, das Mädel hatte ja nur einen Unfall, keine seuche o.ä?
Und der prophetische Alte...nee, das ist nicht meins!
Und: warum das Geheule? Könnte doch auch gut sein, dass die Tochter pumperlgesund entlassen wurde?
Zuviele Fragen, zuviel drama baby mMn ;-)

 

Hallo Hegel,

ich muss mich wundern, dass bisher keiner meiner Vorredner erwähnte, was mir sofort in den Sinn kam.
Das ist keine Geschichte im Kafka-Stil, sondern mehr eine Kafka-Geschichte in deinem Stil, hab ich Recht? ;) Ohne deinen Kommentar nach der Geschichte (mit dem Verweis auf Kafka) gelesen zu haben, musste ich sofort an Kafkas 'Gib's auf' denken. (wer es lesen möchte: Klick)
Deine Geschichte ist nicht schlecht, jedoch im Hinblick auf 'Gib's auf' nicht sehr originell. Aber für die Schule ist es eine gute, solide Sache, würde ich jetzt mal behaupten. Ich habe in der Schule um einiges miesere Sachen geschrieben :D
Mich würde interessieren, was dein/e LehrerIn zu deiner Geschichte gesagt hat. Magst du es verraten? :)

Gruß, Lona

 

@ Lona
jeder aus meiner Klasse musste eine solche Geschichte schreiben und mein Lehrer hat mich dabei besonders hervorgehoben und immer wieder betont wie gut meine Geschichte doch sei, (meiner Meinung nach ziemlich übertrieben aber so ist er halt ;)) sonst hätte ich sie gar nicht veröffentlicht!

Constantin (Georg Wilhelm Friedrich) Hegel

 

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