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Zilla-Flip

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22.11.2002
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Zilla-Flip

>> Die Füße dicht an den Körper gezogen sitze ich am offenen Fenster und verschränke meine Arme vor den Beinen. Mein Kopf ruht auf meinen Knien und ich betrachte einen alten Mann, der aus dem Haus auf der gegenüberliegenden Straßenseite herausgeht und sein Fahrrad aufsperrt. Sein nackter Oberkörper ist rundum gebräunt, seine nackten Füße in Sandalen gesteckt und ein mächtiger Bauch schiebt sich über den Gürtel seiner abgeschnittenen Jeans. Eine prallgefüllte Plastiktüte stellt er in den Fahrradkorb.
Die CD hat aufgehört zu spielen und ich habe keine Lust mich zu erheben oder nach der Fernbedienung zu greifen. Der Himmel ist wolkenlos und die Sonne brennt zur Mittagszeit, erleuchtet für einen kurzen Augenblick die Gesichter der Kinder, die sich endlich auf den Heimweg machen können. Doch hier im Schatten ist es unwirklich kalt und ich ziehe die Füße enger an mich heran.
Ich scheine auf einen Anruf zu warten. Ein Motorrad fährt zwei Stockwerke tiefer zwischen mir und einer jungen Frau hindurch. Sie sitzt an einem offenen Fenster des gegenüberliegenden Hauses und tippt irgend etwas in ihren Computer. Unsere Blicke treffen sich kurz. Ihr Gesichtsausdruck verrät Verwunderung, aber ich wende mich schnell wieder ab.
Am Ende der Straße erkennt man, wie heiße Luftschichten aufsteigen. Ich umschließe meine Beine noch fester.
Mein Blick folgt dem alten Mann auf dem Fahrrad, der seine Plastiktüte inzwischen um ein Lenkerende gebunden hat. Er verschwindet hinter der nächsten Häuserecke und ich höre, wie Rascheln von Plastik und das Brechen von Speichen ein kurzes Scheppern und Krachen begleiten. Die Frau am Computer blickt auf und ich hebe meinen Zeigefinger zum Gruß.
Ich wandere mit den Augen an der Wand entlang und überprüfe, ob das Telefon ausgesteckt ist. Das schwarze Kabel <<


"LANGWEILIG! Wo hast Du das denn ausgedruckt?" schreie ich Benni entgegen, lege das Blatt beiseite und lache ihn mit aufgerissenen Augen an. "Bullshit! Warum muß man denn derart in Selbstmitleid versinken? Ist doch alles nur so eine Standpunkt-Sache und was man daraus macht. Los! Nimm' die Tasche, wir müssen los! Sonst nehmen sie uns die ganze Arbeit ab und essen uns auch noch das ganze Grillzeug weg. Vergiss' die Sonnencreme nicht!"

Ich gehe rüber zur Fensterbank und stoße Benni leicht, so wie man eben jemanden stößt, der auf dem Fenstersimms sitzt und die Beine aus dem Fenster baumeln läßt, während man ihn erschrecken will. Ich habe Mühe ihn zu packen und schnell wieder an mich zu ziehen. Mit leeren Augen schaut er mich an, klettert wieder herein und hängt sich die Tasche über die Schulter.

Zwei Minuten später sind wir unten im Hof und startklar. Ich fahre mit meinem Rad voraus und stelle fest, dass es gar nicht so einfach ist, das Gleichgewicht zu halten, wenn man sich eine Tasche voller Weinflaschen und Bierdosen um den Lenker gebunden hat. In dem Moment, in dem ich als erstes um die Ecke biege hätte ich gerne mit Benni getauscht.

Ich hätte kein Brechen von Speichen, kein Scheppern gehört. Ich sehe nur, wie der heiße Asphalt schnell näher kommt. Noch bevor sich die Haut meines Gesichts auf dem grobkörnigen Belag abreiben wird schießt es mir durch den Kopf: "Wirst Du von der Welt gefickt, trampel sie einfach nieder!" Ich wundere mich warum ich gerade in diesem Augenblick an eine von "Godzillas 99 kleine Weisheiten" denken muss, aber ich muß innehalten, um nicht laut loszulachen, bevor den dumpfen Schlag höre.

 

hi & herzlich willkommen!
du hast eine kleine zeichensetzungsschwäche, die wir mal eben ausmärzen *smile*.
wenn zwei hauptsätze miteinander mit einem bindewort (und, oder..)verbunden werden, setzen wir ein komma vor dem bindewort.

Doch hier im Schatten ist es unwirklich kalt und ich ziehe die Füße enger an mich heran.
Die CD hat aufgehört zu spielen und ich habe keine Lust mich zu erheben oder nach der Fernbedienung zu greifen.

in diesen beiden sätzen müssen kommas vor dem "und". (das ist doch noch so, oder?)

die geschichte selbst ist nicht so toll. da ist kein leben und nur wenig konklusion, also der rote faden, den vermisse ich!
die geschichte zeigt aber etwas anderes. du hast das potential für einen guten erzählstil. du schreibst locker und verwendest richtig stilistische mittel.
ich denke, das solltest du ruhig als positiven punkt mitnehmen - als motivation für weitere geschichten.
gruss
barde

 

Hi Samuel und herzlich willkommen auf kg.de!

Ich muß dir ehrlich sagen ich bin nicht durchgestiegen. Um was geht es in der Geschichte?
Sieht Benni den Unfall voraus oder ist das ein anderer Unfall? Und was ist mit der Frau im Fenster?
Ich denke du hast zwei Personen deine Ich- Perspektiv gegeben, das finde ich als Idee ganz gut, weil neu.
Deine Sprache ist etwas holprig, an manchen Stellen arg eigenartig, z.B.

"Ich scheine auf einen Anruf zu warten" was jetzt, wartet er oder nicht, und warum? Und was ist mit dem Kabel?

"erkennt man heiße Luftschichten aufsteigen.." vielleicht besser: steigen heiße ..... auf.

Im letzten Absatz, erster Satz muß es, glaube ich, `ich hatte` heißen statt `ich hätte`, und im letzten Satz fehlt ein `ich`.

Generell glaube ich daß es besser ist Personen oder Vorgänge die die Handlung nicht erklären oder beschreiben, wegzulassen. Sonst verirrt sich nämlich der Lesefrosch und versteht nix.

Ich weiß aber nicht ob ich nicht danebenliege, weil ich eben nicht durchgestiegen bin.
Oder einfach zu doof bin :-).

liebe Grüße, alex.

 

Danke für die Willkommensgrüße und die konstruktive Kritik!

... sowie auch das Lob! Die kleine Zeichensetzungsschwäche habe ich noch nie ausmerzen können, aber ich werde dran arbeiten und den Text mitsamt den anderen Vorschlägen bei Zeiten vielleicht überarbeiten.

Dass der Text nur wenig konkludent ist bzw. "etwas" Verwirrung stiften mag ist von mir nicht ganz unbeabsichtigt. So bleibt es dem Leser überlassen sich zwischen verschiedenen Alternativen zu entscheiden, bspw. ob Benni den Zettel selbst geschrieben oder nur ausgedruckt hat, ob etwas wichtig/unwichtig ist etc. Das kann man in solch einem kurzen Text noch relativ gut verantworten denke ich, da sich die Zahl der "Alternativen" sehr in Grenzen hält.

Dies erklärt auch, warum ich ganz bewußt nicht-beschreibende Elemente mit aufgenommen habe: für manche mag die Geschichte vor einem Fragezeichen enden, für andere eben nicht. Dies soll nicht bedeuten, dass man sie verstehen kann oder muß. Schließlich und zum Glück gefällt nicht jedem alles und alles jedem. Vielleicht habe ich mich auch in der Rubrik vertan...? Da muß ich auch noch etwas üben;

Meine Intention war ursprünglich, und ist es auch immer noch, zu schreiben, weil es mir Spaß macht. Wenn man sich durch Übung und Tips verbessern kann, gerne. Ich finde kg.de seit meiner Entdeckung toll und lese auch weiterhin gerne andere Geschichten...

Vielleicht beim nächsten mal weniger Fragezeichen?!

Vorerst also ein schönes Wochenende!

Samuel

 

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