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Zielbewusst, strebsam etc.etc... der perfekte Moment
Es ist wieder soweit, Klausurenzeit! Folgerichtig friste ich meine Tage in dieser OeC-Bibliothek. Bücher stapeln sich auf meinem Tisch und ich versuche, zielbewusst, aufnahmefähig, strebsam etc. etc. zu sein. Wenigstens die zwei mal drei Wochen pro Jahr sollte ich das Lernen für mein BWL als Lebensmittelpunkt begreifen! Das ist wirklich nicht zuviel verlangt! Im Gegenteil, das ist Zucker in den Hintern geblasen zu bekommen. Es soll schließlich Studiengänge geben, bei denen das ganze Jahr Leistung verlangt wird!Oder was ist mit der arbeitenden Bevölkerung! Es könnte schwierig werden, einem vom Bau zu erklären, dass ich „Kosten-Leistunsrechnung“ in diesem Semester erst 2 mal besucht habe, weil ich den Termin um 9 Uhr regelmäßig verschlafe. Mir ist das klar, also nehme ich meinen Studentenberuf ernst und lerne für die ollen Klausuren wie ein Hund Kunststückchen für´s Herrchen. So sei es!
Theoretisch, doch die traurige Wahrheit sitzt mit offenem Mund am Fenster und scheitert schon beim Versuch zum Konzentrationsversuch. Ich lasse mich einfach zu leicht ablenken -und zu gern! Zum Beispiel tagträumt es sich so schön. Seit gestern tagträume ich sogar mit Thema. Angeregt durch ein nettes Flurgespräch, male ich zu gern an dem „perfekten Moment“ rum. Katja, sie studiert im Gegensatz zu mir Germanistik, erzählt mir immer mit viel Vergnügen von ihrem „kreatives Schreiben“ Seminar und ihre neue Wochenaufgabe ist es diesen sehr persönlichen Moment zu beschreiben. Und so hat sie nun diese Frage in meinen Kopf gepflanzt: Was wäre für mich der perfekter Moment? Die Lösung ist natürlich instinktiv einfach. Ich musste gar nicht lange grübeln. Erst vorhin zwischen zwei sterbenslangweiligen BWL-Vorlesung (Ko-Lei & BWL II, gähn) habe ich an ihn gedacht: Ich sitze vor einen Computer und tippe, dass die Tastatur nur so vor sich hin klackt. Die Worte schießen aus mir wie aus einer Halsschlagaderwunde, das Blut füllt Seite um Seite. Die Wunde süfft grandios, so lange, bis sie verheilt ist. Dann setzte ich mich hin und lese alles genüsslich durch. Wenn ich beim letzten Wort angekommen bin und tatsächlich denke: „Ja genau das wolltest Du sagen“, dann ist das mein perfekter Moment.
Fast kann ich ihn greifen, aber jetzt muss ich mich wirklich mit der Kalkulation von Kuppelprodukten beschäftigen.
PS: Ich habe trotz allem eine 2.7 in der Ko-Lei Klausur geschrieben!