Hallo liebe Gemeinde!
Das ist ein kurzer Text, an dem ich, mit Pausen, seit längerer Zeit arbeite. Meine Absicht war es, eine emotional aufwühlende Situation auf möglichst distanzierte Weise darzustellen und so wenig wie möglich deutlich anzusprechen, und somit den Lesern die Möglichkeit zu bieten die Geschichte inhaltlich und emotional selbst zu füllen.
Anfangs reduzierte ich noch viel stärker - es flogen paktisch alle Füllwörter und Attribute heraus. Sann wurde mir aber klar, dass ich (noch) nicht die Fähigkeit verfüge auf diese Weise ein wirkliches Stimmungsbild zu erzeugen.
In stetigem Hin- und her fügte ich wieder ein, löschte wieder, formulierte um ... bis ich erkannte, dass ich ohne Rückmeldung nicht weiter komme.
Und hier stehen wir nun; Der verzweifelte Autor (Augenringe, zerwühltes Haar, zitternde Hände) und sein kritisches Publikum.
Zu Euren Anmerkungen: zigga
Das ist schön, wenn der erste Kommentar soviel Wohlwollen ausstrahlt. Deine Worte wärmen mein geschundenes Dichterherz.
ich sehe einen Fortschritt, gerade auch zu den Punkten, die ich bei deiner vorigen bemängelt hatte
Nun ja. Dieser Text ist ja viel älter und ich bin komplett anders herangegangen. Meine "Begegnung" sollte ja das innere Chaos der Protagonistin spiegeln. Hier war von vorne herein beabsichtigt, die Gefühle nur in der Außensicht datzustellen. Ich schreibe allgemein nicht in einem definierbaren Stil, sondern probiere alles aus, was mir interessant erscheint.
Vielen Dank für Deinen Kommentar!
wegen
Sie stecken total fest in dieser gewohnheitsmäßigen Vertrautheit.
Das wollte ich vermitteln. Aber kann es nicht auch Hoffnung geben? Ein verletzender, unüberlegter Fehltritt, gegen eine lange Zeit der Vertrautheit. Was zählt mehr? Eine Frage, die nur jeder für sich beantworten kann.
Umrisse ihrer Tassen passt irgendwie nicht.
Da diese Formulierung hier mehrmals angesprochen wurde, sehe ich ein, dass ich da zu sehr von der Leserperspektive abgekommen bin. Wird geändert!
Schade, dass er dann selbst so unoriginell reagiert:
Das ist ein schwieriger Punkt. Mir war durchaus bewusst, dass die beiden teilweise Phrasen absondern. Aber ist nicht gerade das, die realistische Komponente, dass wir in Momenten der Sprachlosigkeit auf abgedroschene Worte zurück greifen? Dieses stereotype im Kreis drehen, keinen eigenen Weg finden ... unkreativ aber leider doch oft wahr. Lange Rede ... : Bin mir hier nicht sicher, ob an diesen Stellen die Kreativität des Erzählers nicht die traurige Wahrhaftigkeit zerstören würde. Denke aber darüber nach.
Übers Gesicht streichen klingt fast zärtlich. Vllt. Er wischt sich mit der Hand über sein Gesicht.
Ach jeh! Eine der Formulierungen, die mich über Monate davon abhielten, den Text als fertig zu betrachten. Irgendwann muss auch mal gut sein!
Ja, ich bin mit dem Begriff auch nicht zufrieden, wobei "wischte" für mich auch den falschen Klang erzeugt. Noch was zum Nachdenken.
Ich glaube, ich wäre bei fliegenden Scherben und heißem Kaffee reflexartig aufgesprungen.
In einer früheren Version tat sie das auch. Bei der Bearbeitung passte es irgendwie nicht zur allgemeinen Erschöpfung. Ich werde es geringfügig ändern, so dass eine Schreckreaktion deutlich wird, sie aber trotzdem nicht gleich aufspringt.
Endlich passt für mich nicht. Finde aber auch gerade kein passendes Wort.
Ich auch nicht.
Deshalb kommt es wieder zurück in die Abstellkammer - irgendwie kommt es dort immer wieder heraus und schleicht sich in meine Texte.
Erstarrte finde ich zu stark.
Ich glaube, du empfindest die emotionale Wirkung als zu stark, dem restlichen Text gegenüber. Das ist möglich, war aber auch ein bisschen gewollt. So ein kleiner Höhepunkt in der angespannten Szene. Kommt auf die Nachdenk-Liste.
Vielen Dank für Deine fleißige Mitarbeit.
Tintenfisch
trotz deines minimaoistischen Schreibstils
Ich verbitte mir die Unterstellung der Verbreitung maoistischer Ideen! Auch wenn sie durch den Präfix "mini" abgeschwächt werden.
Es gibt Schreibfehler, über die könnte ich ganze Geschichten schreiben. Danke!
So, jetzt ernsthaft, Einzelhaft, rätselhaft:
könntest du m.M.n. das "sanft" weglassen.
Das entspricht auch meiner Meinung. Fliegt raus.
bin ich gestolpert, weil ich bei "Echo" eher an einen Saal denke oder an eine Kirche.
Hm, hmm ... Das hatte ich bereits geahnt, dass es mit dem Echo Probleme geben könnte. Es sollte mehrere Dinge verdeutlichen. Ein Echo erhält man auch in einem kleinen Raum, wenn die Wände nackt sind und eventuell gefliest. So wollte ich ein Gefühl für den Ort vermitteln, ohne zu beschreiben. Das scheint aber schwer nachvollziehbar zu sein, auch wegen des vorangestellten "trocken".
Das wird noch mal überdacht.
Wie gesagt - ein wenig zu kurz ist mir der Text,
Die erste Version war drei Mal so lang. Dann habe ich versucht alles auf das Wesentliche zu kürzen. Mehr steckte leider nicht drin.
Und ich habe den Text auch wegen seiner Kürze ausgewählt, um die Leser im Forum nicht gleich abzuschrecken.
Danke für Dein Interesse an der kleinen Szene!
josefelipe
Freut mich, dass Dir der Stil gefällt. Bei manchgen Lesern kommen solche reduzierten Texte gar nicht an.
Liebes Kellerkind, das könnte einem Groschenroman entstammen. Könntest Du das nicht etwas origineller formulieren, sprich mit der Pfeffermühle drübergehen?
Ich hatte darüber schon weiter oben gefachsimpelt. Schwierige Sache: Beabsichtigte Phraseb, die dann aber der fehlenden Kreativität des Autors zugeschrieben werden. Da muss ich was machen. Ich bin doch Super-kreativ-Man!
Ist es wirklich wichtig, wo der Griff landet? Na, da kann ich natürlich noch was ändern. (Vielleicht wirft er ihn der Treulosen Tante hinterher)
Vielen Dank fürs Lesen und Kommentieren!
Kanji
wie gern ich es mag, wenn ich viel "selbst machen" muss.
Damit outest Du Dich als Zielgruppe für die meisten meiner Geschichten.
Ich schreibe einfachso, wie ich selbst gerne lese. Natürlich nicht auf dem gewünschten Niveau.
mmerhin haben sie offenbar schon einige Male zuvor darüber geredet.
Fuck! Du hast einen Fehler in der Story entdeckt, der mir bis jetzt überhaupt nicht aufgefallen ist. Das klingt teilweise, wie das erste Gespräch nach dem "Vorfall" und passt überhaupt nicht.
Da habe ich was zu tun, während der nächsten Tage.
Und diese Reaktion erscheint mir dann eben auch überreagiert, denn diese Aussage kann ihm nicht neu sein.
Ja, scheiße! Du hast absolut recht.
Es impliziert, dass es auch ein nasses (?) gibt und verwirrt mich.
Das führte einige Leser zu Verwirrung. Mir ist der Ausdruck geläufig, aber das kann mit meinem Hobby zu tun haben. Wenn ich damit an den Lesern vorbeischreibe, werde ich das natürlich ändern.
Aber: Ein Attribut muss nicht zwangsläufig die Existenz seines Gegenspielers voraussetzen. Es gibt ja auch Feuchte Träume, aber keine ...
Man beachte die Charakterisierung durch wegen:
Pah, du Kuh! Das sagt ja die Richtige.
Guter Mann. Und sehr versöhnlich für meine harmonische Seele. Wird schon werden, sagt ja auch der Friedel immer.
vs.
wegen:
deine Geschichte ist traurig, weil sie so echt ist. Eigentlich wissen beide, dass ihre Beziehung längst gescheitert ist.
Ist es nicht wunderbar, wie unterschiedlich wir eine Gechichte lesen, Bilder der Figuren selbst erschaffen, wenn die Autoren nur den Rahmen vorgeben? Dieser Widerspruch zwischen Euren Interpretationen ist die wohltuendste Bestätigung für mich, dass ich hier keinen Schwachsinn fabriziere.
Vielen Dank für Deine Beteiligung am Entwicklungsprozess des Kellerkindes.
So. Irgendetwas knallt draußen und im Nachbarhaus dröhnt Schlagermusik. Ich werde mal vorsichtig zur Kellerluke schleichen und nachsehen. Es ist doch nicht etwa tatsächlich schon wieder ein Jahr vorbei?
Ihr anderen Kommentatoren: Habt ein wenig Geduld, auch Euch werde ich noch Antworten widmen.
An diesem Text werde ich übrigens noch gründlich arbeiten. Zum einen ist er kurz genug, um meiner Faulheit entgegenzukommen und es ist mir auch wichtig, die Sache sprachlich klarer zu definieren.
Bis später!
Kellerkind