Zemra ime... ...cuore mio
„Ich habe etwas gehört.“ erklärte der Junge dem alten Kirschbaum, der schon seid vielen Jahren in seinem Garten wuchs. „Ich weiß aber nicht, was es war.“ Da ließ der Baum alle seine Blüten fallen, denn es war Herbst und für sie, die einst noch wunderschön blühten, war die Zeit gekommen.
„Du bist weise, lieber Baum und ich verstehe, was du mir sagen willst, doch was ich hörte, handelte nicht von Vergänglichkeit.“
Da verließ der Junge seinen Garten und lief zum Bach, in der Hoffnung, das Wasser, das immer viel reiste und schon etliche Geschichten erlebt hatte, könne ihm sagen, was die Stimme, die er gehört hatte, wohl meinte. „Lieber Bach,“ rief der Junge das plätschernde Wasser an „bitte sage mir, woher die Stimme kam, die ich gehört habe und was sie mir sagen wollte.“ Da floss das Wasser plötzlich stärker und die Strömung riss den Jungen fast mit. Dabei ließ es sich auch nicht von den Felsen aufhalten, die dem Wasser träge im Weg standen. „Ich verstehe, was du mir sagen willst, du bist schon auf viele Hindernisse gestoßen und konntest du sie einmal nicht mitreißen, bist du einfach um sie herum geflossen, unaufhaltsam und seicht, gewaltig und doch sanft.“ Das Wasser hatte schon viel erlebt, doch brachte seine Erfahrung den Jungen seiner Antwort nicht näher, noch immer wusste er nicht, was die Stimme ihm zu sagen versuchte.
Vielleicht konnten die Wolken ihm helfen, die Nachricht zu deuten. Sie ließen es regnen, so dass die Sonne immer mehr durchschien. „Danke für eure Mühen, liebe Wolken. Euer Regen hat viel Staub weggespült, doch Klarheit habe ich noch immer nicht gewonnen.“ Die Wolken lösten sich völlig auf und der Junge, der noch immer nach oben schaute, wurde plötzlich stark von der Sonne geblendet, die nun in all ihrer Pracht dem Jungen direkt in die Augen schien. „Arrogante Sonne.“ ärgerte sich der Junge, doch dann drehte er sich um und erkannte, dass ein Sonnenstrahl direkt auf eine wunderschöne Blume schien, die aus einer Mauer wuchs. „Ohne die Sonne wäre mir die Blume nicht aufgefallen, danke liebe Sonne, du hast einen Blick für das wirklich Schöne, allerdings sprach die Stimme von etwas anderem.“
Schließlich flüsterte der Wind dem Jungen etwas ins Ohr. Zuerst klang es, wie das übliche Rauschen, doch dann glaubte der Junge das Wort „Lausche!“ gehört zu haben, als wolle der Wind ihn dazu auffordern. Also schloss der Junge seine Augen und lauschte. Langsam kehrte die Stimme zurück, doch sie war undeutlich, kaum wahrzunehmen und der Junge konnte nicht genau ausmachen, woher sie kam. Er konzentrierte sich und merkte, dass sie aus seiner Brust kam. Sie wurde immer lauter. Es war sein Herz, auf das er viele Jahre nicht geachtet hatte, da er einfach seine Sprache verlernt hatte. Es schlug stark und immer schneller, doch nicht aus Angst. „Warum bist du so aufgeregt?“ wollte der Junge nun wissen. „Du hast mir so lange nicht zugehört, aber nun muss ich dich um etwas sehr wichtiges bitten.“ „Sag, wie kann ich dir helfen, mein Herz?“ fragte der Junge aufrichtig bereit, seinem Herzen einen Wunsch zu erfüllen. „Öffne die Augen und Liebe!“ forderte das Herz. Der Junge gehorchte und da stand Sie vor ihm und er, er
nahm ihre Hand.