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Zeitloch

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13.10.2003
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Zeitloch

Zeitloch

Ich sah ihn am Hafen. In der Mittagshitze saß er vor der halb geöffneten Türe eines alten Hauses und flickte an einem Fischernetz. Sein großer, zum Teil zerrissener Strohhut warf einen runden, mit Licht durchlöcherten Schatten auf seinen braungebrannten Rücken. Er war die erste menschliche Gestalt, die ich seit meinem Aufenthalt in der kleinen Ortschaft gesehen hatte.

Ich dachte schon ein paar hungrigen Möwen, die über der Ortschaft kreisten, wären die einzigen Lebewesen und nach dem ich in einer Stunde die Ortschaft erkundet hatte, wollte ich weiterfahren.

Ich besichtigte die kleine Kirche, kletterte auf die Steinbrücke, sah mir die halb verkommenen Häuser an. In den menschenleeren Gassen, die alle in den Hafen mündeten lief ich umher. Auf dem feinsandigen Strand lagen alte Fischerboote. Alles schien wie vor Jahren verlassen zu sein.

Am Hafen betrachtete ich eine Weile das schmutzig braune Meer. Die Stille, die mich überall verfolgte, wurde am Hafen unerträglich. Ich dachte in ein Zeitloch gefallen zu sein, ohne genau zu wissen, was das eigentlich bedeutete.

Es war als ob die Ortschaft nur für kurze Zeit aus einem schon längst vergessenem Märchen aufgetaucht wäre. Ihre Bewohner, sofern sie welche hatte, waren bestimmt keine wirklichen Menschen, sondern Märchengestalten, die vor Jahrhunderten in einen tiefen Schlaf versunken waren. Vielleicht war ich die jenige, die den Auftrag hatte, diese Ortschaft zum Leben zu erwecken. Wie würde ich das bloß anstellen? Wartete irgend ein Prinz zum Wachküssen auf mich?

Dass es einfach zu heiß war, um sich in den Mittagsstunden draußen aufzuhalten und dass die Bewohner der Ortschaft in ihren kühlen Häusern schliefen, und erst nach Sonnenuntergang aus ihren Häusern gehen würden, war natürlich die realistischere Annahme.

Ich war nach Marseille unterwegs. Ich sollte spätestens Morgen da sein um einen Vortrag über alternative Energien vor einer Gruppe internationaler Interessenten zu halten.

Die winzige Ortschaft war nicht ein mal auf der Landkarte eingezeichnet. Ich hoffte auf eine Raststätte, ein Kaffeehaus oder was anderes, weil ich mich kurz ausruhen wollte und bog von der Hauptstrasse in einen engen, staubigen Weg, der mich zwischen den Bergen hierher führte.

Auf dem Rückweg zum Auto sah ich ihn. Erstarrt blieb ich vor ihm stehen, weil ich nicht mehr damit gerechnet hatte, einem Menschen zu begegnen.

Hallo sagte ich, bin auf der durchreise, niedliche Ortschaft hier, wollte eigentlich schon weiterfahren. Könnte ich vielleicht etwas zu trinken bekommen?

Seine hellblauen Augen musterten mich von Kopf bis zu Fuß. Ich sah ein seltsames Strahlen in seinen Blicken. Mit langsamen Bewegungen, ließ er das Netz, an dem er flickte, aus der Hand fallen und zeigte mir die halb offene Haustür.

Gerade aus gelaufen, war ich in der Wohnküche angekommen. Als er hinter mir stand, spürte ich seinen Atem an meinem Nacken und war erschrocken. Er ging regungslos mit langsamen Schritten zu einem alten Holzschrank, holte zwei Weingläser und eine Flasche Wein. Von dem saueren, roten Wein trank ich einen Schluck und sagte merci.

Nach dem er sein Glas leer getrunken hatte, näherte er sich an mich und fasste plötzlich meinen Busen an. Ich dachte mein Herz bleibt stehen. Noch bevor ich verstehen konnte, was los war, geschweige dem reagieren, riss er meine Bluse auf und mit nacktem Oberkörper blieb ich vor dem unheimlich schönen Mann stehen.

Dann streckte er seine große Hand zu mir und fuhr mit seinen Fingerspitzen über meine Brustwarzen, was die Warzen fest und mein Gesicht aus Scham rot werden ließ. Seine Hände rutschten zu meinen Hüften, streichelten sie zärtlich. Seine trockenen Lippen spürte ich an meiner Nase, seine nackte Brust berührte meine.

Seinen Gürtel löste er mit einer Hand während die andere mir zwischen die Beine griff. Seine zerfranste, kurze Jeanshose fiel an seinen beharrten Oberschenkeln herunter. Er hatte einen starken Körperbau und ich bekam Angst. Ich bekam Angst, dass er mir weh tun würde. Zugleich verspürte ich eine berauschende Lust, die mir nicht ganz geheuer war und sagte dass er mich loslassen soll, dass ich gehen möchte, wobei ich nicht damit rechnete, dass er dies auch gleich tun würde. Meine Stimme zitterte und ich machte mich auf das schlimmste gefasst.

Während ich meine Augen schloss und darauf wartete, dass er meinen Rock zerreist, mich auf den Zementboden warf und wie ein wildes Tier besteigt, ließ der Mann mich los. Ich öffnete meine Augen und sah wie der Mann sich erneut an seine Arbeit machte. Das hellblaue Netz und seine hellblauen Augen strahlten in der Sonne.

Einige Minuten stand ich benommen da. Seit Jahren war ich alleinstehend. Nach dem Tod meines Mannes vor sieben Jahren, konnte kein Mann mehr meine Interesse wecken. Ich hatte mich Jahre lang in meine Arbeit vertieft. Nun traf ich wieder mal einen Mann, der mich zwar mit seiner Art in einen tiefen Schock versetzte, mir Angst einjagte aber auch wahnsinnig anmachte.

Nicht ein mal in meinen kühnsten Träumen hätte ich mir so etwas vorstellen können. Mein Herz pochte. Ich wollte mich diesem Mann restlos hingeben. Durch den halbdunklen Gang ging ich zu ihm. Ich habe es mir anders überlegt, sagte ich, ich werde noch eine Weile bleiben. Kann ich noch ein Gläschen Wein haben? (Meine Hände hielt ich vor meinen Brüsten).

Der Mann ließ das Netz aus der Hand fallen und lächelte (ich glaube er spürte wie die Lust in mir loderte). Langsam stand er auf, hielt mich an der Hand und zog in das Haus rein.

Die Wendeltreppe führte uns in die obere Etage. In einem kühlen Raum - an den Wänden hingen Bilder von glücklichen Meerjungfrauen - löste er mein langes, zu einem Knoten gebundenes, aschblondes Haar und schob mich sanft auf ein Bett, das nach Lavendel duftete. Seine kurze Hose zog er aus und warf sie in eine Ecke.

Meinen engen, schwarzen Rock, aus feiner Seide wollte ich ausziehen doch war er schon in mir, hart und fest und ich stöhnte.

Es war als ob ich Jahre lang in einem dunklen Meeresboden, zwischen bizarren Klippen gelebt hätte und jede seiner Bewegungen näherte mich Stück für Stück der Oberfläche.

Am späten Nachmittag, als ich mit eiligen Schritten zum Auto lief, war immer noch kein einziger Mensch in den Gassen zu sehen. Mein Körper bebte noch immer vor Lust und ich nahm mir vor, nach zwei Tagen, auf der Rückfahrt wieder hierher, zu ihm zu kommen.

Der Vortrag war erfolgreich. Ich konnte viele Investoren für mein Projekt gewinnen. Nach zwei Tagen war es soweit. Ich war auf dem Weg zu dem schönen Mann, der mit mir zwar kein einziges Wort gesprochen hatte aber dafür mich wie wild liebte. Ich konnte es kaum erwarten wieder in seinen Armen zu liegen. Voller Freude fuhr ich.

Die Stelle, an der ich abgebogen war, hatte ich mir gut gemerkt. Es zeigte ein verrostetes Schild hin. Der Rost bedeckte die Buchstaben und ich konnte den Namen der Ortschaft nicht lesen. Es war auch eine grüne Wiese mit weißen Pferden. Dann fand man sich plötzlich in einem Wald wider und es ging eine Weile bergauf.

Verzweifelt suchte ich ganzen Nachmittag lang, nach dem engen, staubigen Weg, der mich zu dem Franzosen führen sollte. Doch trotz meiner Anstrengungen fand ich ihn nicht. Traurig gab ich die Hoffnung auf und machte mich auf den Heimweg.

Die seltsame Ortschaft und der schöner Mann sind irgendwo in Frankreich. Vielleicht mach ich mich eines Tages erneut auf die Suche.

 
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Hallo Hanna und herzlich willkommen bei KG.de.

Es gibt Geschichten, die sind merkwürdig. Deine zähle ich dazu. Ich überflog sie zuerst und dachte, da beschreibt ja jemand auf schöne Weise ein Erlebnis in einem französischen Fischerdorf und schafft es die Atmosphäre der Hitze unter sengender Sonne einzufangen.
Dann las ich genauer, fand eine Zeile, zu der ich eine Anmerkung machen wollte und kopierte sie in meinen Editor.
Es wurden immer mehr Stellen, obwohl ich die Rechtschreibfehler wie klein geschriebene Substantive ausgelassen habe. Es waren eher zahlreiche Fragen und Ungereimtheiten, die mir begegneten, einige Formulierungen, die ich als ungeschickt empfand, oder mit denen du dir selbst die Atmosphäre zerstörst, die du nach meinem Eindruck aufbauen wolltest.
So bregrüße ich dich leider mit einem langen Katalog an Vorschlägen, die dir teilweise kleinlich vorkommen mögen. Diese Stellen haben mich aber beim Lesen gestört und dafür gesorgt, dass mich die Geschichte nicht in ihren Bann ziehen konnte. Die Ansätze sind gut, denn du scheust dich nicht, dir Zeit für die Umgebung zu lassen, die du beschreibst.

Ich dachte schon ein paar hungrigen Möwen, die über der Ortschaft kreisten, wären die einzigen Lebewesen, die hier lebten und nach dem ich in einer Stunde die Ortschaft erkundete, wollte weiterfahren.
"Lebewesen, die lebten" klingt etwas doppeltgemoppelt.
wodurch ich in eine unerklärliche Trauerstimmung verfiel,
das liest sich etwas ungelenk. Außerdem klingt die Trauerstimmung ja aus deiner Beschreibung der Umgebung und des Handelns, du musst sie gar nicht explizit erwähnen ;)
Alte Fischerboote lagen traurig auf dem feinsandigen Strand nebeneinander und nichts in der Ortschaft deutete darauf hin, es würden hier Menschen leben. Alles schien wie vor Jahren verlassen zu sein.
warum bleibst du nciht bei den Fischerbooten? Lasse doch nichts darauf hindeuten, dass sie in den letzten Jahren benutzt worden wären.
Die Stille, die mich überall verfolgte, wurde am Hafen unerträglicher.
Gibt es unerträglicher als unerträglich?
Es war als ob die Ortschaft aus einem schon längst vergessenem Märchen nur für kurze Zeit aufgetaucht hätte.
Dieser Satz müsste mit "wäre" enden.
Ihre Bewohner, sobald sie welche hatte, waren bestimmt keine wirklichen Menschen, sondern Märchengestalten, die vor Jahrhunderten in einen tiefen Schlaf versunken waren.
"sobald sie welche hatte" ist eine undeutliche Zeit, die in der Zukunft liegen könnte. Besser wäre hier mE "wenn" als "sobald".
Dass es einfach zu heiß war, um sich in den Mittagsstunden draußen aufzuhalten und dass die Bewohner der Ortschaft in ihren kühlen Häusern schliefen, und erst nach Sonnenuntergang aus ihren Häusern raus gehen würden, war natürlich die realistischere Annahme und ich entschied mich zurück zum Auto zu laufen.
in diesem Absatz sind mir zwei Dinge aufgefallen.
1. aus ihren Häusern gehen (das raus würde ich streichen)
2. ich verstehe den Zusammenhang nicht, warum sie zu ihrem Auto zurückgeht, weil sie neben ihren Märchenfantasien auch zu einer realistischeren Annahme kommt. Möchte sie am Abend noch einmal in das Dorf und erst mal wo anders hin oder im Auto auch ein bisschen schlafen? Wenn es keinen Zusammenhang gibt, solltest du die Bewegung zum Auto als Satz für sich stellen.
Ich sollte spätestens Morgen da sein um einen Vortrag über alternative Energien vor einer Gruppe internationaler Interessenten zu halten
Ich bin da ehrlich gesagt auch immer unsicher, aber "morgen" wird in diesem Falle glaube ich klein geschrieben.
Plötzlich bog ich von der Hauptstrasse in einen engen, staubigen Weg, der mich zwischen den Bergen hierher führte.
Während einer zielgerichteten Fahrt biegt sie "plötzlich" einfach irgendwo ab? Sinnvoler erschiene mir, dass sie den Gedanken mit der Pause vorher hegt und abbiegt um ein Kaffee oder ein Gasthaus zu suchen.
Nichts der gleichen fand ich. Auf dem Rückweg zum Auto sah ich jedoch ihn.
Das klingt wie die Ankündigung des Überraschungsgastes in einer Fernsehshow, also etwas zu stark. Lasse das "jedoch" einfach fort und du nimmst dem Satz schon etwas von seiner Dramatik.
Erstarrt blieb ich vor ihm stehen, weil ich nicht mehr damit gerechnet hatte, einem Menschen zu begegnen.
Ich liebe ja lange Sätze, trotzdem würde ich dir hier dazu raten, den "weil" Nebensatz ohne das "weil" neu anzusetzen ... vor ihm stehen. Ich hatte nicht ...
Noch bevor ich verstehen konnte, was los war, geschweige dem reagieren, riss er meine Bluse auf und mit nacktem Oberkörper blieb ich vor dem unheimlich schönen Mann stehen.
hier bekomme ich ein inhaltlisches Problem. Eine Frau kann so eine Situation sicher als lustvoll empfinden, sie kann durchaus registrieren, dass sie diese männliche Unverfrorenheit anmacht, vielleicht sogar, dass sie ihn schön oder "unheimlich schön" findet. Das solltest du aber nicht in einem Nebensatz abhandeln. Dazu gehen in einer solchen Situation, selbst wenn sie Lust daran gewinnt einfach zu viele kontroverse Gefühle in ihr vor, die du alle ignorierst.
Dann streckte er seine große Hand zu mir und fuhr mit seinen Fingerspitzen über meiner Brustwarzen, was die Warzen hervorstechen und mich aus Scham rot werden ließ.
Brustwarzen und Warzen ist trotzdem eine Wiederholung. ;)
Soweit ich weiß, werden die Brustwarzen auch eher fester, als dass sie hervorstechen. ;)
Er roch nach Waldfrische, nach Tannenbäumen, vielleicht bildete ich es mir auch ein, aber was ich mir nicht einbildete, war, dass der Mann unheimlich schön und wahnsinnig anziehend war
nach "Waldfrische" ? Ist er ein Reinigungsmittel oder ein Weichspüler?
Und schon wieder "unheimlich schön". Vielleicht fällt dir da ja noch ein anderes Adjektiv zu ein.
Ich hörte die Riegel der Tür aufgehen und öffnete meine Augen.
"aufgehen" würde ich streichen. Wann wurde die Tür denn geschlossen?
Einige Minuten stand ich benommen da und trank den saueren Wein, den er mir einschenkte.
Er sitzt doch schon wieder an seinem Netz. Sie kann ihren Wein austrinken, den er ihr vor dem Übergriff schon eingeschenkt hatte.
Nun traf ich wieder mal einen Mann, der ...
Mit dieser Satzeinleitung milderst du das folgende für mein Gefühl ab. Der Satz wird dadurch so beliebig. Mein Vorschlag wäre, hier den Absatz etwas umzustellen und mit In meinen kühnsten Träumen hätte ich ... zu beginnen.
Ich war auf dem Weg zu dem schönen Mann, der mit mir zwar kein einziges Wort gesprochen hatte aber dafür mich wie wild liebte. Ich konnte es kaum erwarten wieder in seinen Armen zu liegen. Voller Freude fuhr ich
Da ist wohl die Fantasie mit deiner Prot durchgegangen. Der Mann hat sie doch gar nicht wie wild geliebt, es sein denn, man versteht es schon als wilde Liebe, wenn die Bluse runtergerissen wird und die Brüste gestreichelt werden. In seinen Armen hat sie noch gar nicht gelegen.
"Voller Freude fuhr ich." müsste um Vorfreude und zu ihm
Die Stelle, an der ich abgebogen hatte
abgebogen war
Über deine Protagnistin verrätst du uns zwar, dass ihr Mann gestorben ist, das sie offensichtlich als Handelsvertreterin arbeitet, aber ein Bild von ihr kann ich mir irgendwie nicht machen. Dadurch fällt es schwer, die Lust nachzufühlen, die sie erlebt hat. Die Erotik deiner Geschichte versickert durch die mangeldne Beschreibung leider irgendwo im französischem Küstensand.
Auch den französischen Fischer könntest du uns gern etwas detailierter beschreiben.

Alles in allem hat deine Geschichte noch eine Menge Verbesserungspotential, aber ich bin sicher, du schaffst es, sie zu optimieren.

Lieben Gruß, sim

 

Hallo Sim,
vielen Dank für deine Kritik. An vielen Stellen ist sie richtig angebracht, doch an einer Stelle hast Du dich vertan, denn geliebt haben sie sich. Zitat: in einem kühlen Raum, - an den Wänden hingen Bilder von glücklichen Meerjungfrauen -, liebten wir uns Stunden lang und es klingt zwar blöd aber ich war wieder mal richtig glücklich in meinem Leben. sollte auf ein Geschlechtsakt hindeuten.
lieben Gruß, hanna

 
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Hallo Hanna,

tut mir leid, ich habe die Geschichte noch einmal gezielt durchsucht. Das Zitat kann ich nicht finden. Hast du es vielleicht in einer anderen Version der Geschichte?


ups, ich war blind Hanna, entschuldigung. Jetzt habe ich es auch gefunden. :)

 

Hallo Hanna,

ja, sim hat Recht - die Geschichte ist eigentlich schön geschrieben, und trotzdem sind unglaublich viele Punke übrig, wo man etwas verbessern kann.

In der Mittagshitze saß er vor der halbgeöffneten Haustüre eines alten Hauses
Doppelung Haus

Er war die erste menschliche Gestalt, die ich seit meiner Aufenthalt in der kleinen Ortschaft gesehen hatte.
meinem

Ich dachte schon, ein paar hungrigen Möwen, die über der Ortschaft kreisten, wären die einzigen Lebewesen, die hier lebten, und nach dem ich in einer Stunde die Ortschaft erkundete, wollte ich weiterfahren.

sah mir die alten halbverkommenen Häuser an,
halb verkommenen

lief in den menschenleeren Gassen und kam am Hafen an.
entweder. "lief in den menschenleeren Gassen umher" oder "lief durch die menschenleeren Gassen"

Alte Fischerboote lagen traurig auf dem feinsandigen Strand nebeneinander
können Boote traurig liegen? Kann man generell traurig liegen?

Am Hafen betrachtete ich eine Weile das schmutzig braune Meer

Es war kein Windzug, im Meer waren keine Wellen.
Klingt irgendwie falsch und vor allem ziemlich platt... Besser: "Ich spürte keinen Windhauch, und auch das Meer war spiegelglatt, keine Welle kräuselte seine Oberfläche." Oder so in der Art.

Es war, als ob die Ortschaft...

Ihre Bewohner, sobald sie welche hatte,
sofern

Vielleicht war ich die jenige,
diejenige

Wartete irgend ein Prinz
irgendein

Was mir positiv aufgefallen ist:

Sein großer, zum Teil zerrissener Strohhut warf einen runden, mit Licht durchlöcherten Schatten auf seinen braungebrannten Rücken.
Das ist eine wunderbare Formulierung, die sehr bildlich ist!

So, das war erstmal Portion Eins, bei Gelegenheit mache ich mal weiter!

Lieben Gruß

chaosqueen

 
Zuletzt bearbeitet:

Hallo Hanna,

einmal abgesehen von den Formfehlern hat mir die beschriebene Stimmung gut gefallen, bei „Es war kein Windzug, im Meer waren keine Wellen“ merkt man schon, dass hier etwas unwirkliches geschieht, dies wird am Schluß bestätigt. Ich hatte schon befürchtet, Du zerstörst (wie das oft geschieht) das schwebend Ungewisse, indem Du alles zu einem Traum erklärst, so ist es besser. Man fragt sich, ob ihr Erlebnis ein psychologischer Effekt, oder doch ein Erlebnis war.

Noch einige Änderungsvorschläge:
„Es war kein Windzug“ - Es gab keinen - es war kein Wind zu spüren
„unwiderstehlicher Lust brannten meine Zellen“ - dieser histologische Begriff ist ziemlich unromantisch.
„und zog ins Haus rein“ - zog mich in das Haus.

Tschüß... Woltochinon

 

Hi Leute,
habe die Geschichte endlich überarbeitet.
Danke für eure Mühe.

Gruß, Hanna

 

Hallo Hanna,

Die Überarbeitung hat deiner Geschichte sehr gut getan. Sie liest sich schon viel besser und ist in sich jetzt sehr viel schlüssiger.
Einige Dinge fallen mir leider erstjetzt beim Lesen der überarbeiteten Fassung auf. Einiges davon ist sicherlich den Änderungen zuzuschreiben, anderes ist mir wahrscheinlich vorher einfach entgangen. Alle diese Vorschläge verstehen sich in ihrer Fülle so, dass ich deine Geschichte mag und genau deshalb finde, dass es sich lohnt daran zu arbeiten.

und nach dem ich in einer Stunde die Ortschaft erkundete, wollte ich weiterfahren
das klingt wie etwas in der Zukunft. Vielleicht besser: nachdem ich eine Stunde den Ort erkundet hatte wollte ich weiterfahren.
Alles schien wie vor Jahren verlassen zu sein.
Alles schien wie vor Jahren verlassen (ohne zu sein) oder das wie streichen.
Es war als ob die Ortschaft aus einem schon längst vergessenem Märchen nur für kurze Zeit aufgetaucht wäre
Den Satz würde ich umstellen, da er dann deutlicher ist.
Es war als ob die Ortschaft nur für kurze Zeit aus einem schon längst vergessenem Märchen aufgetaucht wäre.
Hallo sagte ich, bin auf der durchreise, niedliche Ortschaft hier, wollte eigentlich schon weiterfahren. Könnte ich vielleicht etwas zu trinken bekommen?
- Durchreise
- Ich würde hier eher Punkte den Kommata setzen. Sonst wirkt es ein bisschen so, als ob deine Prot ihn gleich mit einem Redeschwall überfällt.
Nach dem er sein Glas leer trank, näherte er sich an mich und fasste mich plötzlich am Busen an
Zeitformen sind zwar auch nciht gerade meine Stärke, aber hier müsste es glaube ich richtig heißen: Nach dem er sein Glas leer getrunken hatte, näherte er ...
Die Doppelung von mich kannst du umgehen indem du schreibst:
... sich mir und fasste mich plötzlich am Busen an.
Nicht mal in meinen kühnsten Träumen hätte mir so etwas vorstellen können
hätte ich mir ...
Langsam stand er auf, hielt mich an der Hand und zog in das Haus rein.
Hier muss das mich leider gedoppelt werden.
zog mich in ...
Es war als ob ich Jahre lang in einem dunklen Meeresboden, zwischen bizarren Klippen gelebt hätte und jede Bewegung, die er in mir machte, näherte mich Stück für Stück an die Oberfläche.
Der Satz ist leider noch völlig schräg.
Es war als ob ich Jahre lang auf dunklem Meeresboden, zwischen bizarren Klippen gelebt hätte und jede seiner Bewegungen in mir näherte mich Stück für Stück der Oberfläche.
Am spät Nachmittag,
Am späten Nachmittag,
ich nahm mir vor, nach zwei Tagen, auf der Rückfahrt wieder hierher, zu ihm zu kommen
vor, in zwei Tagen
Die Stelle, an der ich abgebogen hatte, hatte ich mir gut gemerkt.
abgebogen war, hatte ich ...
Der Rost bedeckte die Buchstaben und man konnte den Namen der Ortschaft nicht lesen. Es war auch eine grüne Wiese mit weißen Pferden. Dann fand man sich plötzlich in einem Wald wider. Man musste eine weile bergauf fahren.
- Da hast du in dem kleinen Absatz etwas viel man verwendet.
- in einem Wald wieder
- eine Weile


Lieben Gruß, sim

 

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