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Zauberschüler Zett lernt (nicht) kochen
Der Zauberschüler Zett besucht die zweite Klasse der Zauberschule. Außer ihm sitzen noch zweiundzwanzig Zauberschüler und Zauberschülerinnen im Klassenzimmer. Sie lernen Zauberzeichen zeichnen, zügige Zauberstabbewegungen, Zauberbücher lesen und Zaubersprüche zelebrieren. Mittwochs haben sie seit zehn Wochen Zauberkochen bei der zickigen Hexe Zirbelbrei.
Heute ist Mittwoch und im Lehrplan steht „Zauberbrühe!“. Also müssen alle zweiundzwanzig Zauberschüler in ihren verzinkten Zauberkesseln eine Zauberbrühe kochen.
Zett schnappt sich zunächst ein Zeisigei und zwei Zucchinischeiben. Die Zebrahufe muss er zerkleinern. Das ist ziemlich schwierig. Zebrahufe sind zehnmal härter als Zebuzähne. Dafür lässt sich die getrocknete Zanderhaut ganz leicht zerkrümeln.
Zett vermischt das Zeisigei mit den zerkleinerten Zucchinischeiben und streut die zermahlenen Zebrahufe und die zerbröselte Zanderhaut darüber. Dann gibt er einen großen Zinnlöffel Zauberkleister und reichlich Zuckersoße dazu.
Ziemlich dickflüssig und zäh ist das Ganze nun. Zett zögert nicht und zaubert zweieinhalb Zikadenzacken und die Schwanzflosse eines Zackenbarsches ins Gebräu. Vielleicht sollte er auch ein paar Zitrusfrüchte zerhacken? Zitronen wären bestimmt zuträglich. Außerdem gibt Zett zwölf Löffel Zitteraalgelee und einen Zedernzapfen in den Kessel. Als er auch noch einen Zitronen-Zimt-Zipfel bei den Zauberzutaten im Schulküchenschrank findet, ist er sehr zufrieden.
Zett zermanscht und zerdrückt alles und gießt ein wenig zerlassenes Zeckenfett über sein Zaubergericht. Zett schwitzt. Die Brühe in seinem Zauberkessel brodelt und spritzt. Zinnoberroter Dampf steigt zischend auf und vernebelt die Deckenlampe. In der Küche wird es zappenduster. Zum Glück verzieht sich der Qualm zügig. Zurück bleibt ein ziemlich zweifelhafter Gestank nach Schimmelpilzen und Zwiebelschalen, der unangenehm in der Nase zwickt.
Zett taucht seinen Zeigefinger in den Topf und kostet zögernd. Dann ruft er: „Das Zeug riecht zwar ziemlich übel, aber ich finde, es schmeckt zumindest interessant! Wollt ihr nicht probieren?“
Zetts zweiundzwanzig Klassenkameraden zieren sich. Keiner traut sich, Zetts Brühe zu kosten.
„Das Zeug sieht ja aus wie Zement!“, ruft einer.
„Das zieht dir sicher alle Zähne heraus!“, meint ein anderer.
Schließlich kommt die Zauberkochlehrerin Hexe Zirbelbrei. Sie taucht eine zierliche Zauberzange in die Zetts Kessel, rührt den Matsch um, zieht die Zange wieder heraus und leckt sie mit spitzer Zunge ab. Plötzlich zetert sie zornig: „Ihr habt recht, so rumzumotzen! – Diese Brühe schmeckt zum K.....!“