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Serie Zadya - Elfenprinzessin auf Abwegen (1)

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21.12.2004
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Zadya - Elfenprinzessin auf Abwegen (1)

Kapitel 1: Die Begegnung

Whitewood, Tal der Schneeelfen, die sich Dilawa nannten, war ein Gebiet, wo niemals der Schnee zerfloss. Zadya, eine junge Elfe mit einer zierlichen Gestalt von 1,65cm, wasserblauen Augen und langen feuerroten Haaren, war eine außergewöhnliche Frau. Sie war eine Prinzessin und rechtmäßige Thronfolgerin. Ihre Pflicht war es mit ihren 119 Jahren, was für eine Elfe das Alter ist, in dem man verantwortlich wird, sich ausschließlich mit den Pflichten einer Königin zu befassen. Die Prinzessin aber war selten einen Tag im Schloss. Sie ritt viel lieber auf ihrem Rappen Tornado durch den Wald und sah in den Dörfern nach dem Rechten. Ihr größtes Geheimnis aber war, dass sie ein Schwert besaß, mit dem sie umzugehen wusste. Wenn ihre Eltern dahinterkommen würden, wäre sie in großen Schwierigkeiten, denn es war den Dilawas verboten, Waffen zu besitzen. Einzig allein den Wachen des Schlosses und der Talränder war dies erlaubt. Sie waren aber keine Elfen, sondern Elben. Sie waren eine Rasse der Kämpfer und Wächter.

Zadya band sich ihre Haare zusammen, steckte sie hoch und zog einen alten Hut auf, dann zog sie sich Burschenkleidung an und schlich sich wieder einmal durch ihr Fenster auf das niedrigere Dach des Anbaus und von dort an dem Rosenstrauchgitter hinunter, wo schon seit langem keine Rosen dank Zadya mehr wuchsen. Sie rannte leise in den Stall, wo Tornado schon ungeduldig auf sie wartete. „Hallo, mein Lieber.“
Er wieherte. Sie kramte hinter ihm im Stroh herum und holte eine Decke hervor, wo ihr Schwert drin verborgen war, welche sie an dem Sattel anbrachte. Die Elfe saß auf und ritt mit ihm aus dem Schloss. Sie ritt tief in den Wald hinein und beschloss, heute einmal eine andere Richtung zu nehmen. Sie wollte endlich einmal das Dorf der Schetao betrachten. Nach einer Weile kam sie an der Stelle wo das Dorf lag, aus dem Wald heraus und blickte eine Weile hinüber. Es war noch etwa einen Kilometer von ihr entfernt war. "Lass uns die Leute dort mal ansehen. Ich wollte schon immer mehr über meine Feinde herausfinden."
Sie ritt in leichtem Trab zum Dorf.

Sie hielt vor dem Tor, welches der einzige Eingang zum Dorf war. Eine Wache schaute sie prüfend an. Seine Haut war etwas bräunlicher, als die von den Dilawas. Und er sah aus, wie jemand, der viel körperliche Arbeit in seinem Leben verrichten musste. „Wer seid Ihr, und warum wollt Ihr ins Dorf?“, wollte er wissen.
„Mein Name ist Sedan, und ich möchte mich bei meiner langen Reise etwas ausruhen“, meinte sie mit gut verstellter, männlicher Stimme.
Er schaute sie noch einmal prüfend an. Sie versuchte, so gelassen wie möglich drein zu blicken und vor allem nicht wie eine Frau auszuschauen. Die Wache war recht dumm und ging auf ihre Gedanken, dass der Bursche verdammt hübsch aussehen würde, gar nicht weiter ein und ließ Zadya eintreten.
`Wenn alle so dumm wie diese Wache sind, verstehe ich, warum meine Mutter und unser Volk sie nicht mögen´, dachte sie, während sie Tornado in einem Stall an einer Herberge unterstellte. Sie gab dem Burchen Geld. "Geh nicht an ihn ran, er könnte dich verletzen."
Sie nahm die Decke mit dem Schwert an sich und ging in die Herberge.

Gerade, als sie sich an den Tresen setzte, kam ein großer, ziemlich muskulöser Mann herein und ließ einen toten Hirsch neben sich zu Boden fallen. Zadya blickte ihn mit großen Augen an und als sie merkte, dass er das Tier einfach dort liegen ließ und eintrat, wurde sie zornig, denn es war für ihr Volk ein Gesetz, die Tiere nur zu töten, wenn man sie essen wollte.
Sie wurde von dem Mann hinter dem Tresen abgelenkt. „Was kann ich für Sie tun?“, wollte er wissen.
Die Elfe blickte ihn an. Er starrte für einen Moment in ihre leuchtend blauen Augen. „Ich würde gerne wissen, ob hier in dem Dorf Waffenschmieden sind. Ich würde mir nämlich gerne ein paar Schwerter ansehen.“
Er sah sie überrascht an. „Nun, wir haben drei. Sehr gute sogar, wohl auch sehr teuer. Aber seid Ihr nicht etwas zu jung und zu schwach für eine geschmiedete Waffe? Ein Bogen wäre doch sicher sehr gut für Euch.“
Zadya zuckte mit den Schultern. „Das muss ich doch wohl selber herausfinden, oder?“
Es knallte neben ihr auf dem Tresen. Der Riese hatte die Handfläche darauf gelegt. Sie schaute ihn an, doch er würdigte ihr nicht eines Blickes. „Ich will ein Zimmer!“
Der Mann drehte sich schnell um und gab ihm einen Schlüssel. „Aber natürlich.“
Er nahm ihn und ging in die Richtung der Treppe. „Schaff das Vieh hier weg und sorge dafür, dass es frisch bleibt. Ich will ihm das Fell morgen abziehen.“
Der Mann nickte nur und der Riese verschwand die Treppe hinauf.
Zadya schüttelte den Kopf und stand auf. „Lasst Euch niemals mit ihm ein, er ist der stärkste und ungehobeltste Kerl weit und breit,“ meinte der Wirt.
„Das er ungehobelt ist habe ich gerade gemerkt“, meinte sie, nahm die Decke und trat wieder auf die Straße.
Sie prallte gegen einen Mann, der etwa zweieinhalb Köpfe größer war als sie. Recht ungewöhnlich für einen Elf, doch da merkte sie auch schon, dass er gar keiner war, sondern ein Mensch. Da sie so klein war, konnte sie unter seinen, tief ins Gesicht gezogenen Umhang sehen und da waren keine hellen Augen, wie es für Elfen üblich ist, sondern sehr Dunkele. `Ein Mensch, so einer ist sehr selten hier in der Gegend zu sehen. Er muss ein Wanderer sein.´ „Passt doch auf wo Ihr hinlauft“, meinte er mürrisch und zog sein Cape wieder ins Gesicht.
Er hatte sie nicht einmal angeschaut. „Es tut mir leid, aber könnt Ihr mir sagen, wie ich hier zu einer Waffenschmiede komme?“, fragte sie mit Männerstimme.
Verwundert schaute er sie an. Er hat im ersten Moment gedacht, dass es ein Kind wäre, das gegen ihn gestoßen war, und war deshalb über diese Frage verwundert. Seine Augen wurden groß. Zadya begriff schnell warum. Er hatte gemerkt, dass sie eine Frau war. Er wird ihre Gestalt wohl erkannt haben. Sie schlängelte sich an ihm vorbei und ging mit raschen Schritten auf die Stallung zu. Da wurde sie plötzlich festgehalten. Sie drehte sich ruckartig um und ihre Augen leuchteten auf und ihr Körper wurde so heiß, dass der Mann sie augenblicklich wieder los ließ. Zadya schloss kurz die Augen, damit sie sich beruhigen konnte. Dann waren sie wieder normal. „Es tut mir leid, ich wollte Euch nicht erschrecken. Ich habe nichts Böses mit Euch vor. Es wundert mich nur, dass eine Frau eine Waffe erwerben will.“
„Das geht Euch doch gar nichts an, übrigens möchte ich Euch bitten, mich nicht als Frau zu betiteln!“
Sie spürte seinen Blick von ihm, der über ihren Körper glitt. Ihr wurde es unangenehm. „Ihr seid nicht von hier. Darf ich fragen von wo?“, fragte er schließlich.
„Nein, dürft Ihr nicht, und nun guten Tag!“
Sie ging weiter zu den Stallungen. Er folgte ihr. `Egal, er wird mit Tornado sowieso nicht mithalten können.´
Sie nickte dem Jungen zu und stieg auf ihr Pferd. Der Mann hatte einen stattlichen weißen Hengst, nicht weit von ihrem stehen. Sie ritt los. Erst recht langsam, damit es im Dorf nicht auffiel. Der Mann folgte ihr auf seinem Pferd. Am Tor trat er neben sie. „Ihr müsst nicht vor mir davon laufen, ich möchte doch nur mit Euch reden.“
„Ich aber nicht mit Euch!“
Das Tor wurde geöffnet und Tornado galoppierte los.
Zadya sah sich kurz um. Der Mann war nicht weit hinter ihr. Sie trieb Tornado an. Er preschte los wie selten. Trotzdem drehte sie sich noch einmal um und in dem Moment wich Tornado einem Ast aus. Zadya wurde vom auftauchenden Ast zu Boden gerissen. Nach wenigen Schritten blieb der Hengst stehen und kam zu ihr zurück. Sie lag auf der Erde, ihr Hut hinuntergefallen, und rieb sich den Kopf. Der andere Reiter kam an, stieg ab und reichte ihr die Hand. Sie schaute verächtlich zu ihm auf. „Nehmt doch meine Hand.“
Sie schlug diese weg und stand mühsam auf.
„Ihr seid bezaubernd schön! Wer seid Ihr?“ Wütend über ihren Fall meinte sie im schroffen Ton: „Ich bin Zadya ....“
Weiter kam sie nicht, denn sie wurde ohnmächtig und sank in seinen Armen zusammen.

Sie schlug ihre Augen auf und sah, dass sie in einer Holzhütte lag. Schnell richtete sie sich auf und fasste sich im gleichen Moment an den Kopf. Ihr war schwindelig. „Du solltest noch liegen bleiben. Der Sturz könnte folgen haben“, kam eine Stimme aus einer Ecke.
Sie blicke in diese Richtung, erkannte den Mann, der ihr gefolgt war und erschrak. Im nächsten Moment blickte Zadya an sich hinunter und bemerkte, dass sie im Untergewand dasaß. Sie zog die Decke bis zum Hals und fuhr den Mann an: „Was soll das! Das geziemt sich nicht!“
„Immer sachte, meine Hübsche. Erstens hast du gesagt, dass du keine Frau bist und zweitens waren deine Sachen so beschmutzt und nass, dass ich damit mein Bett total verdreckt hätte.“ Die Elfe war trotzdem noch sehr empört.
„Übrigens, mein Name ist Kian. Du solltest wirklich noch ein wenig liegenbleiben, damit du wieder klar denken kann, du hast eine ziemliche Schramme an der Stirn.“
„Ihr solltet Euch schämen, so mit mir zu sprechen und so mit mir umzugehen! Ich bin königlicher Abstammung und habe vollsten Respekt verdient.“
„Nun dann, Mylady Zadya, so war doch Euer Name, bitte ich Euch vielmals um Verzeihung“, grinste er, „ich konnte aber doch nicht ahnen, dass jemand klingt und aussieht wie ein Mann, eine Frau aus dem Schloss ist.“
Sie wurde wütend. „Dreht Euch um!“, befahl sie.
Kian zog die Augenbrauen hoch. „Wieso sollte ich? Ihr seid im Untergewand, und ich habe schon Frauen mit weniger Kleidung gesehen.“
„Aber mit Sicherheit keine Prinzessin!“
Nun staunte Kian über ihren Titel. Die Elfenprinzessin schwang die Beine aus dem Bett, und schaute den Raum nach ihren Sachen ab, bis sie diese auf einem Stuhl liegen sah und stand mit der Decke um ihren Körper auf. Sie schwankte zu diesem Stuhl und stütze sich erschöpft darauf. „Ihr solltet meinen Rat befolgen, Prinzessin. Ihr seht noch sehr schwach aus“, meinte er besorgt, stand auf und ging zu ihr hinüber. „Kommt keinen Schritt näher, wo ist mein Schwert?“
„Schwert? Ich habe keines gesehen.“
„Mein Pferd, ist es draußen?“
Sie drehte sich zum Fenster, doch stürzte ohnmächtig zu Boden.

Kian konnte sie gerade noch auffangen. `Diese Frau ist wirklich dickköpfig, aber was für eine Schönheit.´
Er trug sie zurück zum Bett und legte sie wieder darauf. Er betrachtete sie eine ganze Weile. Sein Blick streifte über ihren ganzen Körper. Je länger er sie so ansah, um so mehr wollte er ihren bloßen Körper sehen. Doch irgendwas in seinem Kopf hinderte ihn daran. Selbst seine Hand zitterte, als er sie langsam nach ihr ausstreckte, um sie zu streicheln. Er konnte es nicht. Er drehte sich um und ging zurück zum Topf der über der Kochstelle loderte.

Zadya wachte nach kurzer Zeit wieder auf. Erschrocken blickte sie an sich hinab. Sie hatte die Decke immer noch um ihren Körper gewickelt. Sie schaute überrascht zu Kian hinüber, der gerade Suppe in zwei Schüsseln schüttete. „Ah, Ihr seid wieder zu Euch gekommen. Möchtet Ihr etwas essen?“
Er trat zu ihr ans Bett und reichte ihr den Arm. Sie hielt sich an ihm fest und er zog sie langsam auf die Beine. Sie taumelte erneut. Kian griff ihr unter die Arme und stützte sie. Zadya schwieg. Sie wusste einfach nicht, was sie sagen sollte. Sie hatte damit gerechnet, dass er ihre Situation ausnutzen würde, doch nichts dergleichen war geschehen. Er brachte sie zu dem Stuhl wo noch immer ihre Kleidung lag. „Wenn ich darf“, meinte Kian und griff nach der Decke an ihrem Körper.
Sie wurde wieder argwöhnisch, doch er schloss die Augen und hielt die Decke vor sich, so dass er nichts sehen konnte. Die Elfe zog sich an. „Wo ist mein Pferd?“
„Es steht im Stall bei meinem. Es hatte zwar ganz schöne Anstallten gemacht, aber als es merkte, dass Ihr auf meinem Hengst lagt, kam es ohne zu zögern hinterher. Ihr habt ein treues Tier.“
„Ja, er ist der Beste unter dem Himmel.“
Sie ging langsam zur Tür und öffnete sie. Tornado kam angelaufen. Zadya bemerkte, dass die Decke immer noch an seinem Sattel geschnallt war. „Ich muss nach Hause, meine Eltern werden schon die gesamten Wachen nach mir ausgesandt haben.“
„Das kann ich verstehen. Ich werde Euch nach Hause begleiten. Ihr seid immer noch recht schwach und ich befürchte, dass Ihr vom Pferd fallen könntet.“
„Das geht nicht. Menschen sind am Hof nicht gerne gesehen“, versuchte sie ihn zu überzeugen. Im Grunde wollte sie nicht, dass er wusste, wo ihr Schloss lag und dass er ihren Eltern begegnete, weil sie dann noch größeren Ärger bekommen würde als sie ohnehin schon hatte. „Ich bestehe darauf! Schließlich ist es auch ein wenig meine Schuld, dass Ihr vom Pferd gefallen seid.“
Er wollte unbedingt in ihrer Nähe bleiben. Koste es, was es wolle. Zadya nickte nur. „Ich werde allerdings keine Verantwortung tragen, falls die Wachen Euch gefangen nehmen sollten.“
Kian nickte ebenfalls nur, ging ins Haus und holte eine Decke. Zadya setzte sich auf Tornado. „Hier, nehmt die. Es ist kalt geworden.“
Ihr Blick verriet, dass sie bei diesem Mann nicht wusste, was sie von ihm halten sollte. Er holte sein Pferd aus dem Stall und sie ritten langsam zum Schloss.

Auf der Hälfte des Weges kamen ihnen die Schlosswachen entgegen. „Bleibt stehen!“, befahlen sie und kamen auf sie zu.
„Sie ist es! Königliche Hoheit, seid Ihr unversehrt?“, wollte einer der Wachen wissen, stieg eilig von seinem Ross und rannte zur Prinzessin. Die anderen Wachen richteten ihre Schwerter, Bögen und Speere auf Kian. „Mir geht es gut, ich hatte einen Unfall. Er hat mir geholfen.“
Die Wachen schauten skeptisch. „Die Königin hat befohlen, jeden ins Schloss zu bringen, der mit Euch gesehen wird. – Unter größter Vorsicht und unbewaffnet.“
Zadya ritt die restliche Zeit inmitten der ganzen Wachen. Kian ritt zwischen zweien hinterher. Er wurde keine Minute aus den Augen gelassen.

Kian staunte über das prächtige Schloss, mit all seinen Zinnen und Türmen, welche in einem so grellen Weiß erstrahlten, dass er geblendet wurde. Die Dächer schimmerten silbern, durch den Schnee der sich darauf gelegt hatte.
Am Schloss angelangt half man Zadya vom Pferd. Ihr persönlicher Stalljunge kam angerannt und nahm Tornado in Empfang. Sie wurde von einer Wache ins Schloss begleitet. In einigem Abstand folgen zwei Wachen mit Kian. Sie betraten den Thronsaal. Königin Manira kam auf sie zu. „Meine Güte, Kind, ich habe mir solche Sorgen um dich gemacht. Selbst dein Vater ist schon ausgeritten um nach dir zu suchen.“
Sie nahm ihre Tochter in die Arme. „Was ist passiert?“
In dem Moment schaute sie ihr über die Schulter und sah den Mann, der hereingebracht wurde. „Hat dieser Mensch etwas mit deinem Verschwinden zu tun?!“, fragte sie in einem verächtlichen Tonfall.
Zadya drehte sich herum. „In gewisser Weise hat er auch etwas damit zu tun, aber es ist zum größten Teil meine Schuld.“
Jetzt erst bemerkte die Königin die Schramme an Zadyas Stirn. „Wie bist du denn an die gekommen?“
Zadya überlegte: `Wenn ich ihr sage, dass ich vom Pferd gefallen bin, wird sie mich nie mehr auf Tornado reiten lassen.´
Sie überlegte zu lang. „Er war es, er hat dir dies angetan. Menschen sind immer brutal und versuchen zu verletzen.“
Sie richtete ihren Finger auf Kian, welcher erschrak. Zadya wollte etwas entgegnen, doch ihre Mutter brachte sie durch einen Zauber zum Schweigen. In dem Moment kam Zadyas Schwester Isis in den Thronsaal getreten und sah dem Geschehen verwundert zu. „Du bist viel zu gutmütig für diese Welt und du musst noch eine Menge lernen. Man nimmt niemanden in Schutz, der einen verletzt hat“, schrie Manira Zadya an.
Zadya schüttelte heftig den Kopf. „Genug! Bringt sie in ihr Zimmer! Um ihn werde ich mich gleich kümmern. Bringt ihn erst einmal ins Verlies.“
Zadya wollte schreien als sie dies noch durch die zufallende Tür hörte, aber der Zauber der Königin war zu stark. `Selbst wenn ich ihn gewarnt hatte, dass es schlimm werden könnte, kann ich es doch nicht zulassen, dass sie ihn foltern oder gar töten.´ dachte sie.

Kian war entsetzt. Die Wachen führten ihn ab. „Eure Majestät, ich habe der Prinzessin nichts getan, ich habe sie so auf dem Boden vorgefunden. Ich würde einer so schönen Frau doch niemals etwas antun!“
Sie lächelte höhnisch. „Ich weiß, was in den Köpfen von euch Menschen vorgeht. Ihr wollt alles, was euch gefällt, und das um jeden Preis, aber meine Tochter kann niemand anfassen, wenn sie es nicht will. Das ist der einzige Schutz, den ich ihr geben kann als Zauberelfe.“

Nun wusste Kian, warum er Zadya nicht anfassen konnte, als sie auf dem Bett lag. `Aber warum konnte ich ihr dann die nasse Kleidung ausziehen?´
„Schafft ihn fort, ich will ihn nicht mehr sehen. Ich muss mir erst überlegen, was ich mit ihm machen soll.“
Die Wachen verließen mit Kian den Raum. „Mutter, was ist denn hier los?“, wollte Isis wissen.
„Deine Schwester beginnt, schwerwiegende Fehler zu machen, und wird dafür bestraft. – Pass also auf, dass du keine Dummheiten machst und dich mit diesen Menschen abgibst.“

Zadya wurde in ihr Zimmer gebracht. Direkt kamen ihre Dienstmädchen und Zofen herbei. „Lady Zadya, bitte zappelt doch nicht so rum, wie schaut Ihr denn überhaupt aus? Das können wir nicht so dulden! Wir sind hier um Euch geziemend zu kleiden und Euch das richtige Verhalten zu lehren. Wenn Ihr uns unsere Arbeit nicht machen lasst, werden wir vom Schloss verstoßen, wollt Ihr das?“, fragte eine der älteren Damen mit einem unterwürfigen und flehenden Blick.
Zadya hörte auf sich zu wehren, lies sich von ihren Zofen umkleiden und ihre Haare glätten. Dann sah sie in ihren großen Spiegel und schüttelte den Kopf. `Ich sehe aus wie eine Puppe! Wie will mich so jemand ernst nehmen?´ Sie drehte sich auf dem Absatz um und rannte aus ihrem Gemach. Die Wache war wieder an ihren gewohnten Posten gegangen weil sie nicht damit gerechnet hatten, dass Zadya noch mal etwas machen würde, was nicht erlaubt war. Sie rannte zum Turm, wo das Verlies im Keller war. Ihr Kleid behinderte sie dabei, schnell zu laufen. Es war weit und schwer. Trotzdem rannte sie immer schneller, weil sie Angst bekam, dass ihm etwas angetan wurde, was er nicht verdient hatte. `Wieso mache ich mir um diesen Kerl überhaupt so viele Gedanken?´
Sie kam am Turm an. Eine Wache stand davor und versperrte ihr den Weg. „Macht Platz!“, befahl sie.
„Die Königin hat befohlen niemanden hinunter zu lassen.“
„Das gilt aber nicht für mich, schließlich ist da unten der Mann der mir diese Schramme zugefügt hat.“
Die Wache überlegte kurz und ließ die Prinzessin durch. Sie stieg die schmalen Treppen hinunter und betrat das feuchte und dunkle Verlies. Überall, hingen Ketten und Seile um Gefangene zu fesseln. Bis auf Kian war aber zu sehen. Dieser saß in einer der Zellen und stützte den Kopf auf seine Arme. Seine Augen leuchteten, als er Zadya sah, und er stand schnell auf. „Was wird das denn? Ihr kommt, um mich hier rauszuholen?“, fragte er verblüfft.
Zadya rannte den Gang hinunter zum Schlüsselbrett. Sie nahm ein wenig zittrig alle zehn Schlüssel und ging wieder zurück zur Zelle. Wenn sie erwischt werden würde, wäre Kian verloren. Sie probierte einen nach dem andren aus. „Ihr seht bezaubernd aus. Ich habe in meinem ganzen Leben noch nie etwas so Vollkommenes wie Euch gesehen.“
Zadya wollte etwas schroffes erwidern, verkniff es sich aber. Kian grinste verschmitzt, als er es bemerkte. Der vierte Schlüssel passte, die Tür ging auf und Kian trat heraus. `Vorsicht´, formte Zadya mit ihren Lippen und zeigte nach oben. Er verstand. Sie ging die Treppe voran nach oben, sie zeigte ihm, dass er sich so an die Wand stellen sollte, dass er hinter der Türe stand. Die Elfe ging alleine durch die Tür, gespielt entsetzt schrie sie die Wache an: „Er ist tot, wieso liegt eine Leiche im Keller?“
Die Wache war erstaunt. „My Lady, ich weiß nicht was vorgefallen ist. Es tut mir leid.“
Er rannte in den Keller und Kian trat vorsichtig hinter der Tür heraus. Zadya raffte ihr Kleid und sie schlichen vorsichtig den Gang hinunter, auf den direkten Weg zur nächsten Tür ins Freie. Kian folgte ihr mit Abstand damit Zadya ihn warnen konnte.
„Alarm!“ schallte es plötzlich durch die Gänge. „Der Gefangene ist geflohen!“
Zadya stieß die Türe auf und eilte mit Kian in den Hof. „Zu den Stallungen!“ meinte Zadya und rannte weiter.
Die Wachen kamen schon aus dem Schloss gehastet, bewaffnet mit Speeren und Bögen. „Da ist er. Lasst ihn nicht entkommen!“
Sie fingen an, zu schießen und zu werfen. Alles knapp an Kian vorbei, ungeachtet das Zadya dicht vor ihm war. „Hört sofort auf! Die Prinzessin ist in Reichweite“, rief eine Zofe, welche aus dem Schlossfenster das Geschehen mit ansah.
Die Wachen liefen weiter hinten den Beiden her, die mittlerweile am Stall angekommen waren. Kian schwang sich auf sein Pferd, die Prinzessin hinter ihn und dann galoppierten sie aus dem Stall hinaus. So wurden sie zumindest nicht mehr angegriffen. Das Schlosstor wurde gerade geschlossen, als sie noch knapp hindurchschlüpfen konnten. Sie hatten dadurch einen so großen Vorsprung, dass man sie nicht mehr finden konnte. „Halte an“, meinte Zadya plötzlich.
Er tat wie ihm geheißen. Sie stieg ab und blickte zu ihm auf. Kian hatte das Gefühl, als ob alles um sie herum strahlen würde. Ihr Kleid schimmerte in den schönsten Farben, ihre Haare glänzten in der Sonne wie Lava und ihre Augen, oh, ihre Augen waren wie der Horizont, so weit und so klar.
„Ich werde wieder zurückgehen, sonst werden sie niemals aufhören uns zu suchen. Ich wünsche Euch alles Gute.“
„Das ist alles? Ihr rettet mich aus Eurem Schloss, werdet mit mir gejagt und nun sagt Ihr, lebt wohl? Zadya, das könnt Ihr nicht machen!“
„Ich bin Euch nichts schuldig und Ihr mir nicht. Also, gehen wir unsere Wege alleine weiter.“ „Das kann ich so nicht hinnehmen. Ich muss Euch wiedersehen.“
„Wie sollte das gehen?“ fragte sie.
„Ich werde noch einmal zurück ins Dorf der Schetao reiten. Von da aus werde ich in drei Tagen weiterreisen. Ich würde mich sehr freuen, wenn ich Euch da noch einmal sehen sollte.“

Kian schaute sie mit traurigen Augen an. Er wusste, dass sie niemals in der nächsten Zeit aus dem Schloss kommen konnte. Doch auch wenn, dass sie dann nicht unbedingt zu ihm reiten würde, um ihn noch einmal zu sehen. Sie war einfach außerhalb seiner Reichweite. „Ihr wisst genau, dass ich das nicht machen kann. Lebt wohl.“
Zadya hatte bemerkt, wie Kian sie ansah, sie konnte seine Traurigkeit fühlen. Irgendwie hatte sie ihn richtig liebgewonnen und wusste nicht einmal, wann und warum. Aber warum sollte sie sich etwas vormachen? Sie würden sich nie wiedersehen. „Lebt wohl, Prinzessin Zadya“, meinte nun auch Kian und ritt langsam davon.

 

Hallo Elfenprinzessin,

herzlich willkommen auf kg.de! Ich hab deine Geschichte ins Korrektur-Center geschoben, damit du Gelegenheit hast, sie in Ruhe zu überarbeiten. Wortdopplungen wie im ersten Satz im letzten Absatz lassen den Stil holprig erscheinen, Kommafehler erschweren das Lesen. Du kannst die Korrektur-Listen zu Rate ziehen, außerdem den Duden und dein Rechtschreibprogramm. Wenn du nicht mehr weiterweißt oder fertig korrigiert hast, kannst du Kitana oder mir eine PM schreiben, wir gucken dann nochmal drüber und schieben im Bedarfsfall zurück nach Fantasy-Serien.

Du solltest dringend mehr Absätze in deiner Geschichte einbauen. So wirken auf mich gerade die Szenen im Elfenschloss wie im Zeitraffer geschrieben, durch die fehlenden Absätze wird in der Geschichte eine Hektik erzeugt, die den Szenen nicht angemessen ist. In Dialogen solltest du jedes Mal, wenn der Sprecher wechselt, eine neue Zeile benutzen.
Stellenweise wirkt der Text auf mich etwas überzeichnet. Anstelle zu gehen und zu sprechen habe ich bei deinen Figuren die Grundtendenz festgestellt, zu rennen und zu schreien. Aber ansonsten finde ich die Idee gar nicht schlecht, mit der Elfe und dem Menschen, ich bin gespannt, wie es weitergeht.

gruß
vita
:bounce:

 

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