Was ist neu

Wunderland

Mitglied
Beitritt
15.06.2003
Beiträge
3
Zuletzt bearbeitet:

Wunderland

Wunderland

Es war der 23. Mai 2007, als sie das erste Mal zu mir Kontakt aufnahm. Damals wusste ich nicht, das es überhaupt möglich war von Außerhalb irgend eine Nachricht, egal welcher Art in unsere Abteilung zu schleusen ohne das wenige Minuten später die Putzkolonne des MITeKs vor der Tür stand. Das MITeK, Ministerium für informationstechnologische Kriegsführung, gegründet vor etwa drei Jahren, hatte die konventionelle Kriegsführung und Spionagearbeit der westlichen Mächte zum größten Teil abgelöst. Der Staatenbund hatte erkannt, dass es wesentlich wirtschaftlicher war, die Bevölkerung der so genannten Terroristenstaaten als zerstörende Kraft zu nutzen, indem man die Infrastruktur des Landes zum kollabieren brachte und das daraus entstandene Chaos einfach solange abwartete, bis sich das Militär und die meist ebenso gefährlichen Aufständischen gegenseitig ausgelöscht hatten. Die Daseinsberechtigung der noch nicht in den Ruhestand getretenen westlichen Militärs bestand dann auch nur noch darin, als eine Art westliche Erlöser aufzutreten, dem befreiten Volk die eigene Religion und Ideologie zu lehren und die Ressourcen der jeweiligen Region zu sichern.
Die Abteilung in der ich arbeitete beschäftigte sich ausnahmslos mit der künstlichen Erzeugung dieses Chaos, wissenschaftlich Entropie genannt. Wir erhielten unsere Aufträge von den Distribuenten, deren Informationsquelle die Spionageabteilungen waren und die auf höchster Ebene der Kriegsführung agierten. Somit war sichergestellt, dass die Mitglieder der Entropie ihre Ziele nicht kannten und die Spione nicht wussten, wozu ihre Informationen genutzt wurden. In Wirklichkeit wussten wir alle, dass wir für den Tod mehrerer Millionen Menschen verantwortlich waren, aber niemand außer vielleicht den Distribuenten musste sich darüber Gedanken machen.

Während der Arbeit:

? > hi

Kein Absender? Das konnte nur ein Scherz sein, niemand konnte sich anonym in das System einloggen.

? > jemand da?

Exit. Idioten! Für so etwas hatte ich heute Morgen keine Nerven. Ich hatte den Auftrag bekommen, die Steuerung eines größeren Lebensmittellagers stillzulegen. Login und Passwort eines Arbeiters war vorhanden. Also dann mal rein ins System.

ftp> open 216.160.19.1

login: fmell
passwort: god

Wie einfallsreich! Um Kontrolle über das System zu bekommen brauchte ich Administratorrechte. Erst mal die Userdatei suchen.

ftp> get user.ini

file not found

ftp> get pw.ini

file loaded

Jetzt hieß es nur noch warten, bis die Dechiffrier-Routine die Datei entschlüsselt hatte und ich meine Arbeit fortsetzen konnte. In der Regel dauerte das ungefähr eine bis zwei Tage. Die Rechenleistung der Computer war in den letzten Jahren zwar exponentiell angestiegen, die Kodierungsverfahren hatten aber einen ganz neuen Stand der Technik erreicht.

? > ist da draußen jemand???

Na gut, dachte ich mir, dann spiel eben mit. Ich gab die Standardphrase ein, die man uns in den halbjährlichen Schulungen für solche Fälle eintrichterte.

> Dies ist kein öffentlicher Raum. Bitte trennen Sie sofort die Verbindung.

Die Meldung an den Sicherheitsdienst wollte ich vorerst übersehen.

? > mein name ist alice, wie ist deiner?

Konnte es wirklich eine Sicherheitslücke im System geben?

> Wer bist Du? Wo bist Du? Wie bist Du hier rein gekommen?

? > alice, die aus dem wunderland :-) und wo ein wille ist, ist auch ein weg *lol*


Mittagspause:

In der Kantine unterhielt ich mich mit ein paar Freunden. Wie jede Mittagspause spekulierten wir über das Land, mit dem unser Projekt möglicherweise zusammenhing. Eine Frau aus der Putzkolonne, eine dieser Frauen, die ihre Lebensaufgabe darin sah, möglichst viel Gerüchte in möglichst kurzer Zeit zu verbreiten, behauptete, dass diesmal ein Kernkraftwerk in einer sibirischen Industriestadt zerstört werden sollte. Das konnte niemals stimmen. Es gab zwar autarke sibirische Städte, die das Monopol auf die letzten Ölreserven der Welt hatten, aber das MITeK würde nie die Kontaminierung eines so wertvollen Gebietes befehlen. Das wäre einfach nicht wirtschaftlich gewesen.

Die nächsten Wochen:

Wie sich herausstellte, war Alice eine reale Frau und kein Scherz meiner Kollegen. Ihr Wunderland befand sich etwa 300 Meter unter der Erde. Sie war Informationsagentin und hatte ihr Büro in einen Urwald verwandelt, da sie seit Jahren nicht an der Oberfläche gewesen war. Wir hatten angefangen uns gegenseitig Fragen zu stellen. Eine jeden Tag. Meinen Namen wusste sie allerdings immer noch nicht. Dafür hatte ich einiges über sie erfahren. 26 Jahre alt, 1,55 Meter groß, blonde kurze Haare und braune Augen. Sie liebte chinesisches Essen und schaffte es regelmäßig ihre Wan-Tan-Suppe über die Tastatur zu gießen, was wiederum die Materialbeschaffungsstelle zur Verzweiflung trieb. Außer ihrer Arbeit gab es nichts in ihrem Leben. Keine Hobbys, keine Familie, keinen Partner. Der einzige Mann in Ihrem Leben war, soweit ich wusste, ich. Und das war auch gut so, denn ich begann langsam mehr für sie zu empfinden, als die übliche Neugier in den Chaträumen des Netzes.
Auch mein Job konnte mich nicht davon abhalten, dass meine Gedanken immer wieder zu ihr wanderten. Mein Projekt war bei weitem noch nicht abgeschlossen. Wie sich herausstellte, war das Sicherheitsprotokoll des Kühllagers ähnlich sicher wie das, eines angeblichen AKWs, dessen Gerüchte immer noch durch die Abteilung kursierten. Es gab auch mehr als eine Administratorenstufe. Welche mir die Berechtigungen für die Kreislaufpumpen der Kühlung gab, hatte ich bisher noch nicht recherchieren können. Aber mein Plan stand fest. Ein kurzfristiges Deaktivieren der Durchflussmessungen gekoppelt mit einem Schließen der Kühlleitungsventile auf der Druckseite der Pumpen würde diese überhitzen und für tage lahm legen. Die Auswirkungen eines solchen Vorfalls waren schwer abzuschätzen, aber das war auch nicht mein Problem.
Mein Problem war eher herauszufinden, wo sich der Bunker dieser wundervollen Frau befand, aber sie war mir in dieser Hinsicht immer wieder ausgewichen.

Letzter Arbeitstag

Ich hatte inzwischen die erforderlichen Daten für einen erfolgreichen Abschluss meines Projektes. Das Adrenalin hatte mich wie bei jedem großen Hack zu einem vollkommen ruhigem Wesen aus gebündelter Energie gemacht, das aber jederzeit ausbrechen konnte und zur Zerstörung ganzer Planeten bereit war.

ftp > open 216.160.19.1

sys > login: dillinger
sys > passwort: 27946852
sys > system ready

? > hallo du

> Hi Alice

Es machte mir nichts aus, wenn sie mich bei der Arbeit störte. Ich war einfach nur froh darüber, dass sie wieder da war. Meine größte Angst bestand darin, dass sie eines Tages nicht mehr da war. Deshalb verbrachte ich meine Mittagspausen seit einiger Zeit damit, Agenten ins Netz zu schicken, die ihrer Verbindung folgten, aber bisher ohne Erfolg.

? > ich habe meinen job gekündigt. ich habe heute zum ersten mal seit 7 jahren die sonne wieder gesehen. ich bin soooo glücklich.

sys > dirc103 = off
sys > dirc203 = off
sys > dirc303 = off
sys > dirc403 = off
sys > dirc503 = off
sys > dirc603 = off
sys > dirc703 = off

Messstellen ausgeschaltet. Ganz nach Plan. Meine Hände begannen zu schwitzen. War das der Job oder doch sie? Die Welt bestand nur noch aus dem Bildschirm.

> Hey, Glückwunsch. Wir müssen uns unbedingt treffen. Ich halte das nicht länger aus.

? > Ja, aber ich muss Dir noch etwas sagen!!!

Jetzt schnell die Ventile zu und dann raus hier. Mein Herz raste, die Angst das man etwas nicht beachtet hatte, etwas ganz einfaches und das das Projekt deswegen zum scheitern verurteilt war, brachte mich fast um den Verstand. Meine Augen brannten vom Schweiß. Es gab nur noch mich, den Bildschirm und Alice.

sys > close A107V
sys > close A207V
sys > close A307V
sys > close A407V
sys > close A507V
sys > close A607V
sys > close A707V

? > ICH LIEBE DICH.

sys > error: pumps p104
p204
p304
p404
p504
p604
p704 overheating


Noch am selben Tag las ich in der Zeitung von dem sibirischen Kernkraftwerk, dessen Kühlkreislauf aufgrund von defekten Pumpen überhitzte. Es war die Rede von mehreren Millionen Toten und noch mehr Millionen Menschen, die an den Folgen sterben würden. Ich empfand überhaupt nichts. Mein Gehirn hatte auf Notbetrieb umgeschaltet und meine einzige Hoffnung war, dass dies so bleiben würde.
Ich erfuhr nie, wo sich Alice zum Zeitpunkt der Katastrophe aufhielt. Ich kannte nicht einmal ihren richtigen Namen.


11.01.2003 myon7

 

Das ist dann wohl eine Mischung aus 'War Games' und 'Email für dich', oder wie?

Ich empfand überhaupt nichts.
Tut mir Leid, das ist auch mein Fazit zur Geschichte.

Nun, der emotionale, der integrierende Teil einer Geschichte, nämlich die Charakterisierung, ist viel zu kurz geraten. Alice bleibt ziemlich flach, da du eigentlich nur ihre Maße und ihre grobsten äußeren Umstände angibst; auch hast du die Kennenlernszene sehr (zu) kurz gehalten und bist dann schnell zur Mittaqgspuase und danach sofort zur Beschreibung Alice' übergegangen. Was eine Informationsagentin ist, was der Dschungel da zu suchen hat und warum Alice nicht mal spazieren gehen kann, bleibt auch im Dunkeln- oder ich bin nicht weit genug informiert.
Vielleicht (und das meine ich ernst!) ist es auch meine Schuld, dass ich einige andere Sachverhalte nicht vertsanden habe.

Also, ich rekapituliere: Alice ist zu dünn geschildert.
Desweiteren ist der Protagonist ebenfalls nicht irgendwie plastisch geschildert; und die wenigen derartigen Gedanken (wie "ein Herz raste, die Angst das man etwas nicht beachtet hatte, etwas ganz einfaches und das das Projekt deswegen zum scheitern verurteilt war, brachte mich fast um den Verstand.") fielen mir eher unangenehm auf.

Sachliche Fehler:
In fünf Jahren ist das Öl in Venezuela und im nahen Osten noch nicht alle.

Die von dir geschilderte Arbeitsweise und Zielsetzung des MItek halte ich für unrealistisch; das ist aber A nicht eindeutig zu klären B SciFi.
Nachtrag: Binm ich mir nicht mehr sicher. Ist uU vielleicht doch stimmig.

Gut gefallen hat mir natürlich auch einiges. Die Geschichte kam mir recht komplex vor und durchdacht.
Von Hacking habe ich keine Ahnung, aber deine Darstellung fand ich nachvollziehbar.
Nennt man dann wohl 'gute Recherche'...

Durch die leserfreundliche Formatierung und die gute Ortographie lässt sich der Text größtenteils angenehm lesen.

Kl. Fehler:
"vollkommen ruhigem wesen aus gebündelter Energie"
Wesen groß

"Um Kontrolle über das System zu bekommen brauchte ich Administratorrechte."
Komma

"Die Abteilung in der ich arbeitete beschäftigte sich ausnahmslos mit der künstlichen Erzeugung dieses Chaos, wissenschaftlich Entropie genannt. "
Kommasetzung;
Entropie ist nicht gleich Chaos. Mit einem entropischen System in einem Staat könnte kein Markt entstehen.

Ich hoffe, hilfreich zu sein
All-Apologies

 

Guten Taaag!

Ich finde den Text schon ganz gut gelungen. :)
Fakt ist ja nun mal das der Protagonist Alice kennenlernt, als er für das "Projekt" arbeitet. Da ist alles in Ordnung, und sie sitzt in einem tiefen, sicheren Bunker.
Das unser Protagonist nun derjenige ist, der Sie an Ihrem ersten Tag im Tageslicht - nach Jahren im Bunker - tötet ist Ironie des Schicksals. :rolleyes:

Nahezu makaber möchte ich bemerken!
Er könnte nun hinaus aus seinen "Versteck" und sie treffen und ist aber derjenige, der sozusagen den roten Knopf drückt.

Gut gelungen, vielleicht an einigen Stellen etwas trivial aber im Grossen und Ganzen rund.

ciao Martin

 

Hy Myon,

zunächst einmal: Herzlich willkommen auf kg.de :-)

Ich muss gestehen, dass ich mich ein wenig durch Deine Geschichte hindurch kämpfen musste. Es gibt zahlreiche Komma- und dass/das-Fehler, einige Formulierungen sind etwas umständlich. Ich werde nicht alle Fehler auflisten, Du findest sie sicher selbst, wenn Du genau hinschaust.

Es war der 23. Mai 2007 als... -> ...2007, als (Als leitet fast immer einen Nebensatz ein, der gewöhnlich durch ein Komma abzutrennen ist!)

vor etwa 3 Jahren -> Zahlen bis Zwölf schreibt man gewöhnlich als Worte -> vor etwa drei Jahren

Der Staatenbund hatte erkannt, das -> , dass! :rolleyes:

...einfach solange abwartete, bis sich das Militär und die meist ebenso gefährlichen Aufständischen gegenseitig ausgelöscht hatten -> inhaltliche Kritik: Das ist eine absolut naive und unrealistische, mithin völlig unsinnige Vereinfachung von bewaffneten Konflikten, und witzig ist es auch nicht.

die eigene Religion und Ideologie zu leeren -> lehren :rolleyes:

Distribuenten -> Deine Worterfindung? Oder kenne ich das Fremdwort bloß nicht?

Während der Arbeit: -> Das ist kein Satz und wirkt sehr nachlässig. Ich würde das anders schreiben, aber vielleicht hast Du es auch absichtlich so gemacht, dann ist es okay.

Das Klauen des Administratorpassworts: So einfach, wie Du es beschreibst, ist es nicht. Aber wenn Du implizit meinst, dass der Rechner, in den eingebrochen wird, veraltete Sicherheitsvorkehrungen aufweist, passt's. Aber wohl eher nicht:

Kodierungsverfahren hatten aber einen ganz neuen Stand der Technik erreicht -> Das läuft anders, nämlich über die Schlüssellänge. Wenn die Rechner schneller werden, verlängert man einfach die verwendeten Schlüssel. Neue Verfahren braucht man überhaupt nicht. Um einen heutzutage schon selten verwendeten RSA-Schlüssel mit 512 Bit Länge zu knacken, braucht eine Anzahl aktueller PCs mehrere Monate. Das nur so als Hausnummer... Das Knacken von Passwörtern wird in vielen SF-Geschichten (und -Filmen) leider als viel zu trivial dargestellt. Kein Wunder, dass keiner sogenannten sicheren Systemen vertraut... zurück zur Geschichte: Ich würde das Passwort erraten lassen. Oder, wenn schon ein Benutzerzugang besorgt wurde, warum nicht direkt ein Administratorzugang? Ist auch für Leser ohne Fachkenntnisse einfacher zu verstehen.

... behauptete das diesmal -> behauptete, dass...

Sie war Informationsagent und hatte ihr Büro in einen Urwald verwandelt, da sie seit Jahren nicht an der Oberfläche gewesen war. -> 1. ...agentIN -> 2. Urwald ohne Sonnenlicht? Mit Tieren und all dem?

hatte ich einiges über Sie erfahren -> sie (persönliche Fürwörter nur in wörtlicher Rede bzw. direkter Anrede groß schreiben)

Und das war auch gut so, denn ich begann langsam mehr für sie zu empfinden, als die übliche Neugier in den Chaträumen des Netzes. -> ohne wenigstens ein Foto gesehen zu haben? Aufgrund Unterhaltungen über Wan-Tan-Suppe? Unglaubhaft, außer der Erzähler hat einen emotionalen Schaden.

Wie sich herausstellte, war das Sicherheitsprotokoll des Kühllagers ähnlich sicher wie das, eines angeblichen AKWs, dessen Gerüchte immer noch durch die Abteilung kursierten. -> verunglückte Satzstellung. Vorschlag: Wie sich herausstellte, war das Kühllager ähnlich stark abgesichert, wie solche von AKWs. Das bot Nahrung für die Gerüchte, die in der Abteilung kursierten.

Ein kurzfristiges deaktivieren der Durchflussmessungen gekoppelt mit einem schließen der Kühlleitungsventile auf der Druckseite der Pumpen würde diese überhitzen und für tage lahm legen. -> Deaktivieren, Schließen - substantivierte Verben schreibt man groß (Das Deaktivieren, das Schließen). Tage groß.

Mein Problem war eher herauszufinden, wo sich der Bunker dieser wundervollen Frau befand, aber sie war mir in dieser Hinsicht immer wieder ausgewichen. -> An dieser Stelle wusste ich, dass Alice sich in dem AKW befindet, dass Dein Erzähler in die Luft jagen wird. Der Hinweis ist unübersehbar.

...zu einem vollkommen ruhigem wesen aus gebündelter Energie gemacht, dass aber -> Wesen groß; das mit nur einem s, weil es zum "Wesen" gehört (Das Wesen, nicht dass Wesen)

sys > dirc103 = off -> Du begibst Dich auf dünnes Eis, wenn Du exakt die Eingaben in ein ganz normales ftp-Tool in einer Geschichte beschreibst. Die hier aufgeführten Befehle funktionieren natürlich unter ftp nicht... aber lassen wir das und nennen es künstlerische Freiheit...

Insgesamt erzählst Du die kalte Geschichte eines kalten Menschen, der sich über eine kalte Leitung mit einem anderen kalten Menschen unterhält und in den verliebt. Man kann das unrealistisch nennen, man kann es aber auch als Sozialkritik verstehen. Nähe zu den Charakteren würde in diesem Fall keinen Sinn machen, daher sehe ich das im Gegensatz zu meinen Vorrednern nicht als Kritikpunkt.

Meine Probleme mit der Geschichte sind anderer Art: Der Zufall ist einfach zu groß. Nicht nur, dass Alice als einziger Mensch es schafft, sich in das System zu hacken und dass sie ausgerechnet in dem AKW sitzt, das in die Luft gesprengt wird. Hinzu kommt, dass sie außerdem eine Sekunde vor dem verhängnisvollen Ereignis die magischen drei Worte sagt.

Grundsätzlich gefällt mir die Geschichte, die Sache mit dem MITeK, wenngleich es meines Erachtens nicht überzeugend dargestellt ist. Aber das Spielchen ist einfach zu leicht. Warum gehört Alice nicht zu einer gegnerischen Kraft, die das MITeK lahmlegen will und deshalb eindringt? Vor lauter verblendeter Gefühle kapiert der Erzähler das nicht, und das MITeK erleidet Schaden (oder er selbst oder sein Projekt). So etwas wäre eine überraschende Wendung. Die einzige Überraschung für mich ist in dieser Geschichte, dass es sich wirklich um ein AKW dreht, obwohl das nun wirklich auf sehr plumpe Art und Weise eingestreut wird, gewissermaßen als falsche Fährte - die dann doch die richtige ist. Nun ja.

Fazit: Sprachlich verbesserungswürdig, inhaltlich durchschaubar und konsstruiert - aber grundsätzlich eine gute Idee, die wesentlich mehr hergeben würde.

Uwe

 

Hallo

und erst einmal vielen Dank für die viele wirklich konstruktive Kritik. Ich habe die Rechtschreib- und Grammatikfehler mal soweit korrigiert und hoffe, dass jetzt nicht zuviele übrig geblieben sind. Rechtschreibung war noch nie meine Stärke.

Den meisten anderen Kritikpunkten stimme ich zu, manchen aber auch nicht. Das ich schlecht recherchiert habe weiß ich. Gibt aber auch heute schon genug Staaten, die Waffen an Guerrillas liefern.
Das das fördern von Erdöl in den reichen Staaten in allerspätestens 10 Jahren nicht mehr rentabel ist, weiß ich, da ich aus dem Bereich komme.

@Uwe: Ist der "unübersehbare Hinweis" auf das AKW positiv oder negativ gemeint? Ich hatte das eigentlich so beabsichtigt, um im nächsten Abschnitt mehr Spannung aufzubauen.

Trotzdem noch mal vielen Dank für die Beiträge. Es hat Spaß gemacht die Geschichte zu schreiben, die übrigens meine Erste war, und mal zu sehen, wie begabt ich im Schreiben bin. Ich finde, ich habe nicht zu schlecht abgeschnitten und werde auf jeden Fall dran bleiben. Vorrausgesetzt mir fällt irgendwann mal wieder was ein :-)

myon7

 

Hi myon7,
für Deine erste Geschichte ist sie wirklich ganz prima. Weiter so.
Zu Deiner Frage: Ich fand das Ende zu vorhersehbar. Insofern war "unübersehbarer Hinweis" negativ gemeint.
Das ist aber nicht so schlimm; das Fingerspitzengefühl, das Du brauchst, um genau die richtige Spannung aufzubauen, kommt Dir mit der Zeit.

Uwe

 

Letzte Empfehlungen

Neue Texte

Zurück
Anfang Bottom