Was ist neu

Wuffa Buffa

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12.04.2003
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Wuffa Buffa

Sie wachte auf. Wie jedes mal, viel zu früh. Kopfschmerzen, immer Kopfschmerzen. Das Zimmer grau, blass, schön. Kahle, schmutzige Wände. Sie blieb liegen. Das Fenster war offen geblieben als sie eingeschlafen war, und im Zimmer war es viel zu kalt für irgendwas.

Während die Novembersonne die Wände langsam in ein graugelb färbte, das aussah wie eine Eierspeise mit Zement, genoss sie sich entspannt streichelnd die letzten Minuten der Wärme ehe sie mit einer eher unkoordiniertem Bewegung aus dem Bett zuckte.

Vom Krächzen ihres Knieknorpels begleitet torkelte sie ins Badezimmer, wo sie sich kaltes Wasser ins Gesicht drosch. Daraufhin fixierte sie ihr Spiegelbild, und gefiel sich wie immer mit nassem Gesicht ausnehmend gut. Im Halbdunkel des Plattenbaubadezimmers studierte sie aufmerksam ihr Gesicht, ihren Oberkörper und ihren Bauch.

Plötzlich bemerkte sie, dass ihr ein dickes, schwarzes Haar aus dem Nabel wuchs. Sie schnitt es ab. Aha. Am nächsten Tag sah sie dass sie in der Gegend des Unterbauchs verstärkten Haarwuchs hatte. Aha. Rasieren. Am nächsten Tag wurde der Haarwuchs nur stärker. Aha. Nach einigen Tagen war ihr Bauch schon von einem dichten Fell bedeckt. Aha. Während Sie schön langsam durchdrehte, wucherten ihr immer mehr Haare.

Sie war mittlerweile total verstört und hatte sich drastisch zurückgezogen. Sie durchlebte den Winter isoliert und in Finsternis. Der dicke, glitschige Planet reiste weiter und so rollte auch der Frühling wie eine überblade, fehlgezüchtete Missgeburt über unsere Breiten.

Sie dachte sich, oh, na ok, wenn jetzt wieder die Sonne scheint, dann gehe ich wohl lieber mal aus dem Haus. Und sie tat es, sie ging aus dem Haus auf die Strasse und spazierte mal eine Runde, als sie überrascht feststellte dass die Welt gewachsen war. Ja. Und dann sah sie eine alte Freundin und rief ihr zu: „Hearst, Nadine! Du bohnenfressende Heumarkthure, wie geht es Dir?“. Aber Nadine hörte sie wohl nicht.

Sie rief noch lauter, aber sie blieb erfolglos. Während sie sich ein wenig über ihre Freundin wunderte, schüttelten ein paar ältere Leute den Kopf über den schwarzen Hund, der ohne Halsband herumlief und irgendwie verloren wirkte.

 

das aussah wie eine Eierspeise mit Zement,

und so rollte auch der Frühling wie eine überblade, fehlgezüchtete Missgeburt über unsere Breiten.

Klingt richtig gut!

Ansonsten fehlt dem Text entweder Hintergrund, oder ich bin zu blöd, um zu verstehen, wieso diese Verwandlung geschieht. Grob betrachtet ist das für mich ein Spiel mit verschiedenen Wahrnehmungen. Jedoch fehlen mir die Wechselursachen. Was passiert, ist klar. Wieso nicht. Aber vielleicht ist das auch egal.

 

Liebster Bogdan!
Gäbe es eine literarische Inquisition, sähe ich deine Geschichten in dunklen, modrig-feuchten Verliesen an Wortketten hängend und in ihren letzten Zuckungen an die gerechte Sache einer Revolution glaubend.
Aber dies hier ist nur die normale, aus Vernunft gewachsene Welt. Und in dieser befinde ich diese, wie auch deine anderen Geschichten, schuldig, wahllos hingerotztes Buchstaben-Wirrwarr zu sein. Möglich, dass ich mich irre und dein Genie nicht erkenne. Doch so lange mir niemand das Gegenteil beweist - na? NA? - kann ich in deinen Texten absolut null Sinn- und, schlimmer, Ernsthaftigkeit entdecken.
Für die Ossis unter uns hier eine Metapher: Ich spiele hobbymäßig Schach. Angenommen, ein Mitspieler würde mir jedesmal ungedeckt seine Dame zum Fressen anbieten oder sich selbst ins Matt manövrieren und darüber lachen - ich würde annehmen, dass dieser
a) mich verarscht und keinen Bock hat, im Sinne göttlicher Weisheit Schach zu spielen
b) nicht Schach spielen kann und dies damit zu kaschieren versucht, dass "eh beabsichtig" gewesen sei zu verlieren.

Beides würde mir keinen Spaß machen, weil ich bei allem Humor, den ich schätze, eine seriöse Grundlage brauche, auf der ich mit jemandem agieren kann.

Sie dachte sich, oh, na ok, wenn jetzt wieder die Sonne scheint, dann gehe ich wohl lieber mal aus dem Haus. Und sie tat es, sie ging aus dem Haus auf die Strasse und spazierte mal eine Runde, als sie überrascht feststellte dass die Welt gewachsen war. Ja. Und dann sah sie eine alte Freundin und rief ihr zu: „Hearst, Nadine! Du bohnenfressende Heumarkthure, wie geht es Dir?“. Aber Nadine hörte sie wohl nicht.

:rolleyes: Wunderbar - so einen Stuss schüttelt jeder aus dem Ärmel, der sich nicht dafür geniert. Hingegen habe ich noch nie etwas in deinen Texten erkannt, bei dem mir dünkte: "Wow! Da hat sich jemand was dabei gedacht!"
Völlige Beliebigkeit, die mit 12 in der Schule sicher eine Menge Spaß macht, bei erwachsenen Menschen jedoch eher peinlich wirkt, meiner Meinung nach. Dass es Leser gibt, die jede Menge Sinn in diesem Geschreibsel erkennen wollen, spricht für deren Ehrhaftigkeit. Warum dem so ist, kann ich mir jedoch nicht erklären, ist doch meines Erachtens nach kristallglasklar, dass gar nicht der Versuch unternommen wurde, einen "guten" Text zu verfassen, über den man nicht nur nachdenken kann, sondern der es sogar lohnt, länger dabei zu verweilen.
Wie jede Kunstfertigkeit liegt auch beim Schreiben das Bemühen zu Grunde. Davon kann ich leider nicht eine Prise erkennen. Zum "Provozieren" reicht es allemal. Zu mehr nicht. Sollte eigentlich zum Stirnrunzeln anregen. Aber wahrscheinlich ist dir das auch egal.

 

rainer du rainer,

ich kann mit deinem posting nicht viel anfangen, aber ich kenne deine meinung bereits. auf göttliche weisheit hab ich keinen bock, und wenn du mir so etwas schreibst denk ich mir, entweder du willst mich verarschen, oder du kannst nicht lesen, versuchst aber das zu kaschieren.

irgendwas.

zu dem von dir zitierten absatz kann ich nur sagen, dass du ihn recht gut gedeutet hast, es handelt sich um den absatz in dem ich absolut vereinfacht und assoziativ schreibe, weil ich augenzwinkernd die gedanken kette und die erzählkette verbunden habe.

falls es dir nicht aufgeffalen ist, kontrastiert dieser absatz stilistisch zu den übrigen.

das was das einzig konkrete was ich dir sagen kann. und wenn dich diese geschichte provoziert, dann gute nacht.

 

Hallo Rainer,

wir haben mittlerweile kapiert, dass du Harkhovs Geschichten nicht magst. Was für einen Sinn kann deine Kritik also noch haben außer Selbstinszenierung?

Keinen.

(Eine kurze) Kritik zur Geschichte kommt noch.

Batch

 

:rolleyes: Ach sooo, verstehe: Am besten ist also mit einer Generalkritik gedient? "Lieber XY, wie alle deine Geschichten ist auch diese hervorragend/beschissen".
Ich weiß, das ist plakativ, aber so kommt mir dein Selbstinzenierungs-Vorwurf vor!

1.) Entscheide immer noch ICH, welchen Sinn eine Kritik von mir hat. Den Mund lass ich mir mit einem solchen "Argument" ("wir alle wissen" - ach was!) nicht verbieten.
2.) Ich halte es für wichtig, einem Autoren Feedback zu geben. Vielleicht ist das missionarisch. Doch es könnte ja sein, dass meine Worte mal auf fruchtbaren Geistesboden fallen.
3.) Das ist mal wieder so ein Moment - entschuldige, Batch! - wo ich die Schnauze voll habe... "Selbstinszenierung", wenn ich das schon höre! Ich bin nicht Dieter Bohlen. Ich bin ein ganz normaler User, der ein Recht auf eine Meinung hat. Was der Autor damit macht, liegt nicht in meinem Ermessen. Er kann es überlesen oder sich ausdrucken und eine Narrenkappe draus basteln, um den unliebsamen Kritiker damit zu krönen.

Ab und zu etwas Kontroverse schadet nicht.

 

Rainer,
mach es doch wie ich. Harkhov ist in meiner Ignoreliste.
Mein persönliches "Problem" ist aber meine Neugierde.
Aber, wie Harkhov so gerne sagt: Ist mir doch egal.

 

Dreimeier, wenn du zur story nichts zu sagen hast, dann blök doch wo anders rum.

rainer: darauf dass ich dich mit auch nur irgendwas kröne kannst du lange warten.

 

Bitte keine Off-topic-Postings mehr. Wenn ihr was zu sagen habt, dann über die Geschichte.

Michael

 

Wie immer eine absolut genial verwirrende Geschichte, so wie ich sie liebe. Wenn nur jeder so denken würde wie Harkov Syndrom schreibt, dann wäre das leben viel lustiger! Weiter so...

 

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