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Workshop 'Tipps und Tricks‘ zum Überleben

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21.08.2015
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Workshop 'Tipps und Tricks‘ zum Überleben

Gott standen Sorgenfalten auf der Stirn. Nachdem das Paradies verloren war, gab es immer mehr Ungleichgewichte in der Tierwelt, einige Tiere drohten auszusterben. Gott sah sein Werk, die Erschaffung der Erde, gefährdet. Deshalb rief er eine sofortige Engelkonferenz ein. Nach endlosen, langen Diskussionen stellten die Engel entsetzt fest, dass viele Tiere gefressen wurden, weil sie sich vor ihren Feinden nicht schützen konnten oder sie waren zu auffällig und fanden deshalb kein Futter. Die Engelschar waren sich einig, hier musste dringend etwas geschehen. So konnte es nicht weiter gehen.

Das aufgeregte Durcheinanderrufen wurde von Gott durch Donnerschläge unterbrochen: "Beruhigt euch wieder!" rief er mit lauter Stimme. "Engel Rafael hat einen guten und vernünftigen Vorschlag, hört ihn euch an."

Er räusperte sich, sprach errötend und etwas schüchtern in das vor ihm stehende Mikrophon. "Mir erscheint es am Besten, um ihre und unsere Anliegen zu erörtern und Abhilfe zu schaffen. einen Workshop für die betroffenen Tiere zu veranstalten. Nennen wir das Ganze 'Tipps und Tricks zum Überleben'. Wir sollten eine Arbeitsgruppe bilden, die feststellt, wer von den Tieren betroffen ist."

Die Engel bekundeten dies mit rauschenden Applaus und bestimmten, dass eine ausgewählte Gruppe so schnell wie möglich ihre Arbeit aufnehmen sollte. Gott ließ über Engel Claudius, seinen Sekretär, alle einberufen, die mitarbeiten sollten.

Endlich war es soweit, die Liste der Betroffenen für denWorkshop stand und die Einladungen wurden persönlich von Engel Claudius verschickt.

Das Interesse unter den angeschriebenen Tieren für diese Tagung war riesen groß. Fast alle Eingeladenen sagten ihre Teilnahme zu. Sie waren froh, dass Gott sich um sie kümmerte,
weil sie große Angst hatten, ausgerottet zu werden.
Viele Tiere konnten gar nicht in die Wüste Gobi anreisen, wo der Workshop stattffinden sollte. Engel Rafael ließ deshalb eine globale Konferenzschaltung installieren.

In die Wüste Gobi, auf einem riesigen Plateaus, mehrere Fussballstadien groß, waren weit über 100.000 Tausend Tiere versammelt. Gott betrat die Bühne und schaute zufrieden in die gigantische, tosende Menge. Welt weit wurde die Veranstaltung live übertragen.

Gott war umringt von einer riesigen, wuselnden Tierwelt. Kriechende und hüpfende Wüstentiere, flatternde Schmetterlinge, die Zunge herausstreckende Chamäleons, listig dreinschauende Füchse, hüpfende Heuschrecken, quakende Frösche und Kröten, umherkriechende Schlangen und Eidechsen sowie kreischende Papageien, hüpfende Pinguine, wiehernde afrikanische Pferde, lauernde Spinnen, summende Schwebfliegen und viele mehr. Zu den Meerestieren wurden Videoschaltungen hergestellt. Großer, tossender Applaus hallte durch die Arena. Die Lebewesen waren so ergriffen, weil Gott selbst höchst persönlich anwesend war. Nach einer Begrüßungsrede übergab er das Wort an den Workshopleiter, Engel Rafael.

"Diese Veranstaltung sollte allen helfen, das Überleben zu sichern", erklärte Engel Rafael und führte aus: "dass für jedes Tier individuelle „Tipps und Tricks“ nach dem Workshop zum Tarnen und Täuschen erdacht werden, um andere in die Irre zu führen. Bei einigen Tieren wird Gott Korrekturen ansetzen, damit sie eine Anpassung an die Struktur und Färbung der Umgebung vornehmen können."

Aufgeregt riefen die Tiere durcheinander. "Und wie soll das gehen?"

"Gott kennt von jedem die Probleme und Ängste. Jeder Teilnehmer bekommt eine persönliche Nachricht mit einer geheimen Anweisungen, welcher Trick des Täuschens angewendet werden soll, damit das Überleben gesichert ist.", beruhigte Engel Rafael alle Anwesenden der Veranstaltung.

Die Tiere zogen erleichtert und froh nach Hause und warteten auf die geheime Nachricht.

Die Engel und Gott saßen nun wochenlang zusammen, um eine besondere Lösung für jedes betroffene Tier zu erarbeiteten.

Die Ringelnatter erhielt gerade ihre Nachricht von Gott. Sie las alles ganz genau durch und prägte sich ein, was sie zu tun hatte. Schon ein Tag später konnte sie das Erlernte ausprobieren. Vor ihr Stand ein Habicht. Das Herz der Ringelnatter klopfte heftig. Sie wusste jetzt, dass die meisten Raubtiere Aas ekelig finden und nur frisch erlegte Beute mögen. Das machte sich, um Angreifern den Appetit zu verderben, die Ringelnatter zunutze: Bei Gefahr sollte sie sich auf den Rücken wälzen, die Zunge heraushängen lassen, Pupillen nach unten drehen und ganz schlaff werden. Auch sonderte sie noch Speichel mit etwas Blut ab. Mausetot sah sie aus. Und tatsächlich, die Anweisung von Gott hatte geklappt. Der Habicht ließ von ihr ab. Gerade noch scheintot, schlängelte sie sich quicklebendig vor Freude davon.

Beim Schlangenaal nahm Gott die Korrektur vor, die Erscheinung der giftigen Gelblippenseeschlange nachahmen zu können. Diese Veränderung war eigentlich gar keine Tarnung, sondern mehr eine Abschreckung. Er signalisierte, weil er giftig war, gegenüber Fressfeinden seine Ungeniessbarkeit. Es klappte tatsächlich, der Aal war ganz happy.

Plattfische wie Seezungen oder Flundern bekamen die Gabe sich dem Meeresgrund so perfekt anzupassen, dass man nur mit viel Mühe die Augen erkennen konnte und wirbellose Tiere, wie Gespenst- und Stabheuschrecken konnten nun meist unbelebte Gegenstände wie etwa Steine, Blätter oder Zweige in ihrer Umgebung nachahmen.

"Wer scharf angestarrt wird, ist schnell verunsichert", dachte sich Gott. Deshalb verpasste er vielen Schmetterlingen Augenflecken auf den Flügeln, wie dem Tagpfauenauge, um Fressfeinde abzuschrecken.

Danksagungen via Email, SMS und Waschkörbe voller Briefe trafen im Himmel ein. Gott und die Engel waren mit ihrem Werk hoch zufrieden. Sie staunten und lasen unaufhörlich. Oft mussten sie lachen oder freuten sich über die glücklichen Ausführungen. Die Tiere beschrieben tausendfach ihr Glück, wie die Amsel:

"In den trockenen Sommermonaten war ich fast immer am verhungern. Die Regenwürmer, meine Lieblingsspeise, kamen, wenn es keinen Regen gab, nicht mehr aus der Erde. Ich sollte deshalb auf der Wiese herum hüpfen, trippeln und mit dem Schnabel auf den Boden klopfen. Tatsächlich, ehe ich mich versah, kam ein Regelwurm aus der Erde. Rasch war er verschlungen, sofort probierte ich es wieder. Die Würmer spürten die Erschütterung – und glaubten, es prasseln Regentropfen auf die Erde. Schnell kamen sie nach oben. Meine Familie und ich sind so glücklich, keinen Hunger mehr zu haben.", bedankte sie sich ausführlich in einem Brief an Gott adressiert.

Nach der erfolgreichen Aktion lud Gott seine ganze Himmelsmannschaft zu einem Festmahl ein und erhob an der großen Tafel sein Glas.
"Für die gute und gelungene Zusammenarbeit, meine lieben Engel, danke ich euch, lasst uns das feiern. ihr habt einen tollen Job gemacht, Prost und Guten Appetit!".
Die Engel waren sehr glücklich, dass sie vielen Tieren helfen konnten, durch die individuellen 'Tipps und Tricks zum Überleben' , die sie sich zusammen mit Gott ausgedacht hatten. Der Abend wurde noch sehr lang.
2

 

Hallo Swantje,

die Ausgangsidee gefällt mir sehr gut. Aber lass mich erst ein bisschen Textarbeit verrichten.

total gefährdet
'total' streichen

Die Engelschar waren sich einig
Die Engelsscharen waren / Die Engelsschar war

sprach errötend und etwas schüchtern in das vor ihm stehende Mikrophon
sprach, dabei errötend ... Mikrofon

Die Engel bekundeten dies mit rauschenden Applaus und bestimmten, dass eine ausgewählte Gruppe so schnell wie möglich ihre Arbeit aufnehmen sollte.
Die Engel quittierten ... aufnehmen solle.

die Liste der Betroffenen für denWorkshop stand und die Einladungen wurden persönlich von Engel Claudius verschickt.
den Workshop

riesen groß
riesengroß

Plateaus
Plateau

tossender Applaus
tosender

Gott selbst höchst persönlich
'Gott selbst' oder 'Gott höchstpersönlich'

Gott kennt von jedem die Probleme und Ängste.
die Probleme jedes (einzelnen) Tieres / jedes seiner Tiere

um eine besondere Lösung für jedes betroffene Tier zu erarbeiteten
erarbeiten

Vor ihr Stand ein Habicht.
stand

Das machte sich, um Angreifern den Appetit zu verderben, die Ringelnatter zunutze:
Das machte sich die Ringelnatter zunutze, um Angreifern den Appetit zu verderben.

sondern mehr eine Abschreckung
besser: sondern diente (eher) als Abschreckung.

der Aal war ganz happy.
überglücklich / vor Freude außer sich

fast immer am verhungern
am Verhungern / drohte zu verhungern

keinen Hunger mehr zu haben
keinen Hunger mehr zu leiden

bedankte sie sich ausführlich in einem Brief an Gott adressiert
Der Zusatz ist unnötig, da wir wissen, warum die Amsel schreibt und an wen der Brief gehen soll.

Guten Appetit
guten

und prostete allen zu.
streichen, vorher steht ja schon 'Prost'

So, nun zur Geschichte als solcher: in der Ausgangsidee sehe ich sehr viel Potential für Humor. Den schöpfst du allerdings kaum aus. Jedenfalls hatte ich beim Lesen wenig zu lachen. Vielleicht solltest du das Ganze eher als Fortsetzunggeschichte anlegen und dich in jeder Episode auf ein oder zwei Tiere konzentrieren, außerdem auf das Chaos, das bei dieser 'Umstrukturierung' entstehen könnte. Gott hat es schließlich schon mal falsch gemacht. Wieso sollten ihm die Korrekturen auf Anhieb gelingen? Und womöglich fühlen sich andere Tiere durch diese Eingriffe ja wieder benachteiligt, fangen an zu streiken oder sammeln Unterschriften, wenden sich ans Fernsehen oder sonstwas.

Du hast die Idee leider fast in Listenform und ziemlich nüchtern abgehandelt, statt echte Freude am Schreiben und den Veränderungen aufkommen zu lassen.

Wie gesagt: streck die Geschichte ein wenig. Lass vielleicht auch den Teufel auftreten. Der hat sicher auch noch ein Wörtchen mitzureden.

Ich hoffe, du kannst mit meinen Kritikpunkten was anfangen.


Grüße
ts

 

Danke für die schnelle Antwort. Werde mich dranmachen und werde Deine Vorschläge beherzigen, bis dann, Liebe Grüße S.

 

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